• Ein Abriss des Stadthauses zugunsten eines Neubaus irgendwo anders, auch in Zusammenarbeit mit Privaten, wird seit Jahren erwogen. Mir wäre aber nicht bekannt, dass sich der Stadtrat zu dieser erlösenden Entscheidung hätte durchringen können. Stattdessen saniert man in kleinen Einheiten.
    Mich schreckt der Gedanke, was Architekten an diese Stelle setzen, sollte das Stadthaus irgendwann mal verschwinden. Bonn ist nicht Berlin. Das "reaktionäre" Bauen mit Stein und Sprossenfenster ist dort noch nicht salonfähig.

    "Die Qualität städtischen Bauens resultiert aus einer Generationen währenden, kollektiven Leistung." Hans Kollhoff

    Einmal editiert, zuletzt von Chalco (17. Oktober 2014 um 22:55)

  • Mich schreckt der Gedanke, was Architekten an diese Stelle setzen, sollte das Stadthaus irgendwann mal verschwinden. Bonn ist nicht Berlin.

    Der Gedanke schreckt mich nicht. Es kann eigentlich gar nicht schlechter werden als die gegenwärtige Situation. Der Kasten ist völlig veraltet, seltsam verschachtelt und ein städtebaulicher Unort. Jede Neubebauung dürfte die städtebauliche Situation enorm verbessern, auch ohne Sprossenfenster und Kuppel. Soviel haben die Stadtplaner und Architekten denn doch mittlerweile gelernt.

  • Ein Abriss des Stadthauses zugunsten eines Neubaus irgendwo anders, auch in Zusammenarbeit mit Privaten, wird seit Jahren erwogen. (...)

    Meines Wissens wollte sogar jemand 50 Millionen Euro aus eigener Tasche zahlen, damit das Ungetüm namens Stadthaus abgerissen wird. Doch die Stadt Bonn hat das wohl, aus falschem Stolz, abgelehnt. Stattdessen will man lieber rund 120 Millionen Euro an Steuergeld für eine Sanierung verballern. Zumindest ist das mein letzter Informationsstand. Wenn man nicht aufpasst, steht das Stadtgeschwür demnächst noch unter Denkmalschutz.

  • Es gibt in Bonn schon jetzt eine Menge potthässlicher Gebäude, die aber als Monumente der "Bonner Republik" irgendwo zurecht denkmalgeschützt sind. Nicht so beim Stadthaus. Ich denke auch: lieber sofort abreißen, als dass noch irgendjemand Gefallen an dem Ding findet. Ich habe mich schon als Kind davor geekelt. Nur ist die Bonner Haushaltslage mit "prekär" noch sehr wohlwollend umschrieben und gibt es in der Stadt immer noch eine starke öffentliche Meinung, die Bauten wie das Stadthaus für "modern" und "fortschrittlich" hält. Ich schätze, das Stadthaus bleibt uns noch ein paar Jahrzehnte erhalten.

    "Die Qualität städtischen Bauens resultiert aus einer Generationen währenden, kollektiven Leistung." Hans Kollhoff

    Einmal editiert, zuletzt von Chalco (18. Oktober 2014 um 23:36)

  • Dann will ich auch mal ein paar gesammelte Werke aus Bonn hier hinzufügen:

    Post Tower:

    Einkaufsbunker in der Innenstadt:

    Namen-Jesu-Kirche:

    Villa Spiritus:

    Rheinaue:

    Post Tower:

    Moderne Bauten am Rheinufer:

  • Ein wenig südlich von Bonn gibt es am Drachenfels dann auch noch diesen herrlichen neogotischen Bau, das Schloss Drachenburg, hier in den bunten Farben des alljährlichen Lichtfests:

    Blick Richtung Bonn, Post Tower und Langer Eugen sind sofort zu erkennen:

  • @ Aviller

    danke für die schönen Impressionen. Dann sind wir uns vielleicht sogar über den Weg gelaufen :D:D Das Setting war schon echt toll, gerade bei dem tollen Wetter. Bonn hat doch abseits der scheußlichen Hauptverkehrsstraßen extrem viel zu bieten.

    APH - am Puls der Zeit

  • Bonn und Aachen, zwei Perlen in NRW. Ansonsten....nu ja. Ich sag mal so, Freunde historischer Stadtbilder haben in diesem Bundesland nicht viel verpasst. Für mich kulminiert hier die ganze Misere des BRD-Wiederaufbaus, dicht gefolgt von BW.

    In dubio pro reko

  • Gibt schon noch einiges an sehenswerten Stadtzentren in NRW, vor allem bei mittleren/kleineren Städtchen, doch insgesamt ist's angesichts der enormen Einwohnerzahl und Fläche schon recht dünne. Unter den großen Städten ist Münster auf jeden Fall sehenswert und eine tolle Aufbauleistung. In Teilen sogar Düsseldorf und Köln (Altstadt-Nord mit Fischmarkt).


    Wie heißt diese wunderbare schmale Straße mit den Kirschbäumen in Bonn?

  • Bonn und Aachen, zwei Perlen in NRW. Ansonsten....nu ja. Ich sag mal so, Freunde historischer Stadtbilder haben in diesem Bundesland nicht viel verpasst. Für mich kulminiert hier die ganze Misere des BRD-Wiederaufbaus, dicht gefolgt von BW.

    Ich finde Munster und Soest auch angenehm....aber klar NRW war ja auch am nahesten im Bombenkrieg dran.

  • Bonn und Aachen, zwei Perlen in NRW. Ansonsten....nu ja. Ich sag mal so, Freunde historischer Stadtbilder haben in diesem Bundesland nicht viel verpasst. Für mich kulminiert hier die ganze Misere des BRD-Wiederaufbaus, dicht gefolgt von BW.

    In Teilen hast du da natürlich recht, weite Teile von NRW sind suboptimal, um es vorsichtig auszudrücken. Aber die letzten Monate haben mich doch gelehrt, dass man eben genauer hinschauen muss, daher halte ich nicht mehr viel von diesen Pauschalurteilen.
    Erstens gibt es nach wie vor schöne Städte in NRW, dazu zählen neben Aachen und Bonn (hier ist wirklich noch sehr viel erhalten) auch Wuppertal, in Teilen Düsseldorf, Münster oder Soest. Selbst Neuss ist in Teilen interessant. Dazu kommen kleinode wie Schloss Brühl oder Bensberg, um nur mal zwei zu nennen!
    Und selbst vordergründig sehr problematische Städte wie Köln, Siegen oder Essen können in bestimmten Ecken auf den zweiten Blick durchaus Potential zeigen. Die Siegener Situation kann ich aktuell am besten beurteilen und hier tut man seit 10 Jahren zumindest, was irgendwie darstellbar ist. Ja, die Finanzsituation ist in vielen Städten in NRW schwierig. Das muss man der Wahrheit entsprechend auch mal sagen dürfen. Eigentlich braucht es nach fast 30 Jahren deutsche Einheit nun einen Wiederaufbau West, um es mal ganz klar zu sagen. Und das hat nichts mit Neid gegenüber unseren neuen Bundesländern zu tun, es ist aber einfach Fakt, dass man insbesondere in NRW seit 30 Jahren nur noch auf Substanz fährt und das sieht man seit 15 Jahren einfach.
    Zweitens kommt hinzu, dass große Teile des Ruhrgebiets eben auch vor dem Krieg nicht gerade Florenz oder Venedig waren. Auch das muss man ehrlicherweise zugestehen. Und dieser Zustand hat sich durch den Krieg leider nochmal dramatisch verschärft. Trotzdem halte ich eine Gleichsetzung von Ruhrgebiet und NRW für fahrlässig, weil diese beiden oft synonym gebraucht werden. Köln ist nicht das Ruhrgebiet und Münster schon gar nicht, NRW ist in seiner Struktur ja sowieso ein völliges Phantasiegebilde. Ich glaube die Leute in Siegen haben mit den Kölnern von der Mentalität her so viel gemeinsam wie die Sahara und weiße Weihnachten.
    Es ist eben oft nicht so einfach, wenn man so komplexe Probleme wie die in NRW betrachtet.

    APH - am Puls der Zeit