Dresden, Altstadt - Quartier VII/1

  • Neues von gestern... :smile:

    Jetzt gibt es Farbe...

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    Am mittleren Erker wird fleißig Stuck angebracht.

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    Blick in die Rosmaringasse.

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    Allen einen schönen Tag.

  • Während sich am Cäsarschen Haus langsam das Pologne-Tor als letztes Bauteil Tag für Tag mehr aus der "Verpackung" schält...

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    ... nähert sich Herrn Dietzes Hof der baulichen Fertigstellung.

    Ich werfe noch schnell einen Blick hinein, bevor er für die Öffentlichkeit unzugänglich ist...

    Von der Schössergasse aus habe ich mich durch den mit Rabitz gewölbten Durchgang (letzte Achse des Cäsarschen Hauses) reingemogelt. Irgendwo hier nach den Briefkästen wird es eine (Gitter?)- Tür geben, die die Bewohner von den Neugierigen trennt.

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    Die Hochbeete lassen sogar Großgrün zu. Ich kann mir das sehr beeindruckend vorstellen.

    Die Bäume - und hoffentlich starke Begrünung der Balkone - werden dann zukünftig die jetzt noch uninspiriert wirkenden Südbalkone im Neubau Sporergasse sicher deutlich verschönern.

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    Insgesamt bin ich immer wieder von der detaillierten und vielgestaltigen Planung der Architekten beeindruckt. Die Heterogenität im Hof lässt an ein gewachsenes Ensemble denken, statt die sonst übliche homogene Langeweile (Bspsw. Innenhof QF) von Investoren-Quartieren zu erzeugen.

  • Da muss ich sowohl "eryngium" als auch "Klassiker" Recht geben. Der Hof ist sicherlich aufwändig gestaltet. Er zeigt eine Vielfalt und Kleinteiligkeit der Baukörper, die das Ensemble organisch gewachsen erscheinen lassen. Auf der anderen Seite aber wurde auch die Chance versäumt, mit wenigen Handgriffen ein romantisches Höfchen zu gestalten. Das hätte man zu historistischen Zeiten hinbekommen. "Klassiker" spricht das öde Baumarkt-Gitter an. Zumindest in Teilen hätte man es durch ein anders gemustertes Exemplar ersetzen können. So etwas gibt es heute schon in Neubauquartieren. (Siehe z.B. hier) Die Galerie hätte durch Pfeilerkapitelle oder Zierleisten oder ein schönes Mosaik etwas weniger Bauhaus-artig gestaltet werden können. Wie gesagt, im Großen und Ganzen ist das alles positiv, aber ein paar Zutaten hätten die Suppe besser gewürzt.

  • eryngium

    Danke für den interessanten Einblick. Kleiner Einwand bezogen auf die Heterogenität. Selbstredend sind homogene modernistische Gestaltungslösungen auch für solche Innenhöfe wie bei besagtem Quartier kein Vorbild. Wenn die Umsetzung jedoch konsequent einem homogen traditionellen Gestaltungsvokabular in dem hier gezeigten Beispiel gefolgt wäre, würdest Du sie aber dennoch vorziehen, oder? Andernfalls muss ich der hierzulande an modernistische Brüche gewöhnte Sicht vorhalten, dass es sich bei dieser Heterogenität letztlich um einen gestalterischen Euphemismus handelt, der uns eine Normalität vorgaukelt. Ich gehe aber davon aus, dass Du als Stadtbildfreund ein homogen traditionelles Erscheinungsbild letztlich doch gegenüber einem künstlichen heterogenen vorziehst. Und das soll das hier erreichte Ergebnis überhaupt nicht schmälern!

  • Der Innenhof ist zweifelsfrei besser als die allermeisten in Dresden. Aber ich finde, man hätte noch mehr herausholen können. Es ist schon ein wenig ein Stilmix. Gerade die langen Balkone, die der Erschließung dienen, sehen recht trostlos aus und sprengen den Maßstab. Warum hat man hier nicht auch Bogengalerien errichtet wie an den Schmalseiten? Das Fehlen eines Masterplans macht sich schmerzlich bemerkbar.

    Was für eine Chance hätte sich aufgetan, Höfe als Teile der Stadtarchitektur zu begreifen und einige dieser Höfe öffentlich zu machen? Der Hof als ein hinter die Fassade verlagerter Platz - die Einfahrt als eine überbaute Gasse....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Das hieße in einer Stadt namens Dresden zuviel erwarten.

    Seit ca. 50 Jahren schielt man ob der Plattenbautristesse der DDR neidisch und voller Minderwertzigkeitskomplexe auf die architektonischen "Erungenschaften der End 60er/1970er Jahre im Westen. Seither hat man sich so gut wie nicht weitentwickelt hat.

    Zielgerichtet hat man sich seit 1990 auch nur Anhänger dieser zweiten, dritten oder was weiß ich wievielten Aufgusses der Bauhaus-Moderne (siehe den katastrophalen Nicht-Städtebau seit 1990!) hierher geholt, mit dem man glaubt, endlich den historisch-historistisch-barocken Mief der Redenzstadt loszuwerden. Man hat wenig bis gar nichts kapiert, was weltweit in punkto Städtebau und klassischer Architektur läuft.

    Also so sehe ich das.

    Also nicht dass ich mich nicht auch für eine ganz verrückte moderne Architektur begeistern könnte, aber es geht halt immer um die Frage: Was wohin? Was sind die höheren, größeren Zielstellungen um die es , gerade im innerstädtischen Bereich einer weltberühmten Kunststadt gehen müsste. Und: Moderne Architektur ist heute soooooo unfassbar vielfältig (eigentlich was Schönes). Also warum wird dann nicht in der richtigen Weise differenziert?

    Ich bin Bernd Dietze für das neue Quartier jedenfalls unendlich dankbar!

  • So langsam nähert man sich dem Finale... :smile:

    Bilder von heute.

    Cäsarsches Haus:

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    Besonders freut mich, dass die Stuckornamente in der Schössergasse noch angebracht wurden, damit hatte ich schon gar nicht mehr gerechnet.

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    Der fertige Erker Schloßstraße 28

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    Schöner Dreiklang. :thumbup:

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    Blick vom Altmarkt:

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    Bonusbild (man hat als Dekoration der Bühne das Bernsteinzimmer in Zarskoje Selo "nachgebaut"... :tongue:)

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    Allen ein schönes Wochenende. :smile:

  • Die in Dresden an Rekonstruktionen und Bauten in ihrer Umgebung angebauten Dachgauben sind kleiner und schöner gemacht, als es in Deutschland derzeit Mode ist und auf dem Bild gibts noch ganz andere störende Baulichkeiten. Da sind die Dachgauben wirklich nicht schlimm :smile:

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Vorletztes Bild: die viel zu Quadratische Gauben stimmen nicht überein mit dem Schloss. Moderne Lösungen sind hier immer prpblematisch.

    Ich finde, das sind "Brüche", die dürfen auch mal sein. Wenn der Rest der Neubauten in Dresdens Innenstadt diese Qualität beibehalten würde, wäre das schon ein Segen.

  • Die in Dresden an Rekonstruktionen und Bauten in ihrer Umgebung angebauten Dachgauben sind kleiner und schöner gemacht, als es in Deutschland derzeit Mode ist und auf dem Bild gibts noch ganz andere störende Baulichkeiten. Da sind die Dachgauben wirklich nicht schlimm :smile:

    VonSalza

    Die anderen Punkten, die Du auflistest und die für sich betrachtet auch richtig sind, relativieren nicht Klassikers Kritik im Detail. Modernistische Lösungen sind problematisch. Darauf können wir uns alle wohl einigen, also zumindest jene, die das Anliegen der Stadtbildthematik erkennen und ernst nehmen. ?

  • VonSalza

    Die anderen Punkten, die Du auflistest und die für sich betrachtet auch richtig sind, relativieren nicht Klassikers Kritik im Detail. Modernistische Lösungen sind problematisch. Darauf können wir uns alle wohl einigen, also zumindest jene, die das Anliegen der Stadtbildthematik erkennen und ernst nehmen. ?

    Da stimme ich doch gerne zu, aber gegen Klassikers grundlegende Dauernörgelei muss ich hin und wieder angehen. Und ich würde mich in meiner Heimat über solche Gauben freuen, denn was hier entsteht ist in den meisten Fällen ästhetisch nicht mehr als mangelhaft.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Darüber würde ich mich auch in meiner Heimat freuen, VonSalza ...

    Ich möchte jedoch generell daran erinnern, dass wir auf durchaus berechtigte Kritik, gleich von wem sie benannt wird, nicht mit Relativierung reagieren, nur weil es anderswo oder gar nebenan noch modernistischer ausschaut ;)

  • Was das betreffende Foto deutlich macht ist, dass nun der Eingangsbereich der Schloßstr. dringend gestaltet werden sollte.

    Der Straße fehlt einfach die Tiefe ! Dann erst ordnet sich das Bild .

  • Darüber würde ich mich auch in meiner Heimat freuen, VonSalza ...

    Ich möchte jedoch generell daran erinnern, dass wir auf durchaus berechtigte Kritik, gleich von wem sie benannt wird, nicht mit Relativierung reagieren, nur weil es anderswo oder gar nebenan noch modernistischer ausschaut ;)

    Ah mal schauen ob ich mich da bekehren lasse:wink:

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland