Dresden, Neumarkt - Quartier VII/2 - Jüdenhof

  • Petersburg: Zur Sporergasse wird es drei Fassaden geben: das Dinglingerhaus, ein moderner Entwurf und das Triersche Haus. Alles so, wie es die Visualisierung zeigt. Eventuell wird Kimmerle am Eckbau zum Rosmaringässchen (hoffentlich) noch Änderungen durchführen.


    Super!! Das ist ja genial. :applaus::daumenoben: Es ist unglaublich, was die GHND alles erreicht hat. Vielen Dank für die Info. Man kann also bereits jetzt offenbar sagen, dass das Areal halbwegs gut wird, ohne störende Wahnvorstellungen die dann als "modern" angepriesen werden. Ich sehe auch versteckt in der Ecke eine seltsame Ausformung, meintest du das mit der Rosmaringasse? Die Gasse zum Kulturpalast hin. Ja das sieht bereits etwas pervertiert aus, aber selbst wenn dieses kariöse Gebilde käme, ich finde es schon ein enormer Fortschritt wenn die "Auffallen-um-jeden-Preis" immer mehr in die Seitengassen verdrängt wird wo man sie nicht sieht.

    Ich habe übrigens das selbe Problem wie Heimdall, wollte deinen Beitrag "liken" aber es fehlt der Button.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Gibt es dafür Belege oder ist das nur ein Wunschgedanke?!

    Kimmerle wollte den Bau in dieser Form nie. Diesen Bruch verdanken wir - wie immer - der Gestaltungskommission. In der Vergangenheit hat Kimmerle ja bereits Alternativen erarbeiten lassen. Es ist deshalb meine begründete Vermutung, dass er in den Entwurf noch mehr Regelmäßigkeit bringen wird. Lassen wir uns überraschen.

  • Diese Verunstaltungskomission gehört abgeschafft. Wer hatte überhaupt diese blöde Idee? Ohne die könnte der Neumarkt ja vielleicht zu authentisch werden und sich das Totschlagargument "Disneyland" als Rohrkrepierer erweisen. So kann man dann, wenn kein authentisches Ensemble entsteht, dank der vielen Brüche, immer wieder stolz betonen, dass der Wiederaufbau des Vorkriegszustandes halt doch unmöglich sei.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Diese Kommission ist sicherlich der größte schwere Fehler am Neumarkt (neben dem Kulturpalast). Meine einzige Hoffnung hierbei ist, dass wenn der Neumarkt fix und fertig ist, dass diese Kommission danach aufgelöst wird! Die GHND wird es dann noch immer geben und deren vorrangiges Ziel wird es dann vielleicht sein, sukzessive einen Füllbau nach dem anderen - bei zukünftiger Sanierungsentscheidung - gegen stadtbildverträglichere Fassaden auszutauschen. Bedenket, dass die meisten "modernen" Füllbauten bereits heute ihre ästehthische Halbwertszeit überschritten haben ;)

    Wer zuletzt lacht, der lacht bekanntlich am besten - das soll das Ziel sein!

  • Die "Gestaltungskommission" die zu Recht "Verunstaltungskommission" genannt wird (wie ich aus sicherer Quelle weiss, auch von hochrangigen Wissenschaftlern) ist eine Alibi-Institution die vorgibt, zu "gestalten". In Wahrheit wurde sie erschaffen um das Neumarktprojekt zu blockieren , zu schädigen und zu stören wo nur irgend möglich. Wer etwas anderes glaubt, muss weltfremd sein.

    Wenn ich das von Vitruv Gesagte richtig verstehe, wollte Kimmerle diese hässliche pseudo-moderne Ecke nicht, und die V-Kommission hat Druck auf ihn ausgeübt? Dann hoffe ich, dass er sich dagegen wehren und seine eigenen Plände durchbringen wird.

    Diese Ecke sieht zwar grotesk und nahezu krank aus (ich muss bei solch architektonischen Gebilden immer an kariöse Zähne denken), aber sie stört nicht allzusehr da sie ja versteckt in einer Ecke ist. Und, sollte sie kommen, wird es automatisch zur Schande für den Architekten, denn man wird dann Tag und Nacht an dieser Stelle unzählige Dresdenbesucher sagen hören: "Naja, ist nicht so schlimm, ist versteckt, man sieht es ja gar nicht". Nicht gerade die Art Lob, die ein Architekt hören will :wink:

    Mich würde fast freuen wenn diese hässliche Ecke käme, denn dann könnte der Herr "Baukünstler" schonungslos täglich hören was man in Wahrheit von seinen "Künsten" hält. biggrin:):blink:

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

    3 Mal editiert, zuletzt von Petersburg (5. Mai 2015 um 23:39)

  • Kimmerle wollte den Bau in dieser Form nie. Diesen Bruch verdanken wir - wie immer - der Gestaltungskommission. In der Vergangenheit hat Kimmerle ja bereits Alternativen erarbeiten lassen. Es ist deshalb meine begründete Vermutung, dass er in den Entwurf noch mehr Regelmäßigkeit bringen wird. Lassen wir uns überraschen.

    Ich kann der Vermutung nicht mit Bestimmtheit widersprechen und bitte 'bilderbuch' im Falle um Korrektur, doch dieser hatte in Beitrag 357 angedeutet, dass die Entwürfe mit den kritisierten Gebäuden zum Kulturpalast - wie in der Visualisierung von Herrn Hummel ersichtlich - kommen werden. Dafür spräche, wenn auch nicht zwingend, das Schweigen von Herrn Kimmerle, dessen Engagement und Versuch die kritisierten Gebäude zu verändern dennoch gelobt werden darf.

  • Ich vermute, dass zeitlos recht hat. Die GHND weiß es vermutlich ganz genau. Es ist schon traurig und kein Renomee für diese Verwaltung, dass man Bauherrn in Dresden und vor allem am Neumarkt das Leben so schwer macht! Mich wundert es sowieso, dass jemand mit dieser Stadtverwaltung am NM überhaupt noch Verträge abschließt, wo bei so vielen Bauherren dann im Anschluss das böse Erwachen erfolgt ist (fast in jedem Quartier gab es Bröseln) und jetzt eben bei Herrn Kimmerle mit den nachträglichen und nicht vereinbarten Schallschutzanforderungen und dem katstrophalen Nötigungsentwurf für die Eckfassade.

    Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder?

  • Ich kann der Vermutung nicht mit Bestimmtheit widersprechen und bitte 'bilderbuch' im Falle um Korrektur, doch dieser hatte in Beitrag 357 angedeutet, dass die Entwürfe mit den kritisierten Gebäuden zum Kulturpalast - wie in der Visualisierung von Herrn Hummel ersichtlich - kommen werden. Dafür spräche, wenn auch nicht zwingend, das Schweigen von Herrn Kimmerle, dessen Engagement und Versuch die kritisierten Gebäude zu verändern dennoch gelobt werden darf.

    Die Entwürfe, auch der kritisierte von Stellwerk Architekten, werden umgesetzt. Meine Hoffnung besteht darin, dass die Ecke Jüdenhof/Rosmaringasse noch geringfügig umgeplant wird. Der Stellwerk-Entwurf ist ja insgesamt ganz ordentlich, wenn da diese Ecke nicht wäre.

  • Hier noch mal besagte Gebäudeecke der Stellwerk-Architekten: http://abload.de/img/q7_01ptkxt.jpg

    Hoffentlich wird die noch abgemildert und etwas homogenisiert; Brüche dieser Art lassen den Neumarkt unseriös erscheinen und verhöhnen die Wiederaufbauleistungen.

    Die Ecke ist ja schrecklich! Wenn man Rekonstruiert, dann bitte ganz oder gar nicht! Ich hoffe man kann die Fassade und das Dach in 10 Jahren vielleicht dann doch noch in eine Form pressen, die das Auge schmeichelt und sich in das Gesamtgefüge harmonisch einfügt und nicht wie jetzt als ein Fremdkörper präsentiert.

  • Wenn man Rekonstruiert, dann bitte ganz oder gar nicht!

    Vorsicht bei solchen Äußerungen. Bei solch rigorosem entweder-oder könnte das "gar nicht" viel öfter herauskommen, als es manchen in diesem Forum lieb wäre.

    Abgesehen davon wünsche ich mir natürlich auch eine möglichst große Harmonisierung der Ecke.

  • Solange kreative/gute und zugleich harmonisch eingepasste neue Bauten entstehen, als Ersatz für nicht wirklich rekonstruktionswürdige Häuser, befürworte ich Neuschöpfungen. Man muss sich da am Sicherheitszaun klassischer Architektur orientieren, wie das die Architekten des Jugendstils, Expressionismus und der frühen klassischen Moderne noch taten. Dann wird das auch was.


  • Wenn ich das von Vitruv Gesagte richtig verstehe, wollte Kimmerle diese hässliche pseudo-moderne Ecke nicht, und die V-Kommission hat Druck auf ihn ausgeübt? Dann hoffe ich, dass er sich dagegen wehren und seine eigenen Plände durchbringen wird.


    Das Thema hatten wir u.a. in den Beiträgen 217 bis 250 schon einmal behandelt.

  • In Anbetracht des Baufortschritts können einige wenige aktuelle Bilder nicht schaden.


    Blick vom Jüdenhof zum Quartier VII/2.


    Auch der Keller des Dinglinger-Hauses wird nun langsam überbaut.


    Der Blick durch die Galeriestraße eröffnet diese hübsche Perspektive.


    Der Erdgeschossbereich des Komplexes ist zum größten Teil vollendet.


    An der Schössergasse - wir hier beim Trierschen Haus - arbeitet man gar schon am ersten Obergeschoss.


    Insgesamt gewinnt das Quartier langsam an Konturen, wir dieser Blick vom Taschenberg zum Neumarkt beweist.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Da die Englische Treppe des Johanneums in die "Sommersaison" gestartet ist, kann man endlich wieder andere Perspektiven auf den Neumarkt und seine Baustellen genießen.


    Blick vom Johanneum in Richtung Frauenkirche mit der Rampischen Straße - alles mehr oder weniger Rekonstruktionen.


    Die Besucherfrequenz auf dem Neumarkt ist schon recht gut, kommt aber wohl noch immer nicht ganz an die Prager Straße heran.

    Aber schauen wir nun auf die derzeit wichtigste Baustelle am Neumarkt:


    Fast das gesamte Erdgeschoss des Quartiers VII/2 steht bereits.


    Als letzter Teil wurde der Hochbau des Dinglinger-Hauses am Jüdenhof in Angriff genommen.

    Bilder sind von mir.

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  • Wer sich für den Baufortschritt am Quartier VII/2 interessiert, dem kann mit aktuellen Bildern geholfen werden.


    Blick über das Quartier VI zur Galeriestraße.


    Die Straßenfassade des mittig zu sehenden Hauses Neumarkt 16 (George Haase, um 1710) scheint eigenartigerweise in Stahlbeton ausgeführt zu werden.

    Frage an die Experten unter euch: Hängt das mit den eher schmächtigen Schäften zwischen den Fenstern zusammen, die, aus Mauerwerk bestehend, u.U. nicht die schweren Natursteinelemente tragen könnten?


    Der Blick in die extrem enge Sporergasse zeigt, dass beim Trierschen Haus bereits die Decke des ersten Obergeschosses betoniert wurde.

    Ansonsten werfen nicht nur am Dingliner-Haus die Oberbürgermeisterwahlen ihr Schatten voraus:


    Wählt den Innenminister, "damit Dresden [bei] Vapiano" isst oder so... :biggrin:

    Ansonsten "drohen" mit Herrn Ulbig 5.000 neue Wohnungen.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Heute möchte ich weitere aktuelle Bilder der Baufortschritte am Quartier VII/2 präsentieren.


    Der einstmals freie Blick vom "Taschenberg" zum Neumarkt wird bereits durch den Komplex verstellt.


    Beim Trierschen Haus arbeitet man nun sogar schon am zweiten Obergeschoss.


    Auch an der Galeriestraße dürfte man zeitnah das zweite Obergeschoss in Angriff nehmen.


    Mittlerweile kann man gut die ersten Konturen des Dinglinger-Hauses erkennen.


    Besonders signifikant hebt sich der gekurvte Mittelrisalit ab.


    Anders aber als einstmals von Kimmerle suggeriert, entsteht hier kein massiver Mauerwerksbau, sondern eine mehrschalige Konstruktion mit einem Stahlbetonkern.


    Dies trifft übrigens auf fast die gesamte Ostfront des Quartiers zu, wie dieser Blick auf die Häuser Neumarkt 16 und 17 zeigt.

    Meiner laienhaften Meinung nach ist dieser Umstand vor allem den schmalen Schäften zwischen den eng gereihten Fenstern geschuldet, die aus massiven Mauerwerk nur äußerst schwierig, also enorm flächenverbrauchend, zu konstruieren gewesen wären. Aber was soll's...

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich habe Herrn Kimmerle soeben eine Email geschrieben, warum denn die Fassade zwischen Dinglingerhaus und Trierschem Haus nicht rekonstruiert wird, dies sollte ja eigentlich machbar sein und würde die Sporergasse komplettieren.

    Bin mal gespannt ob etwas zurückkommt und mein Wunsch vielleicht doch respektiert wird. :harfe: