Tortürme in Baden-Württemberg

  • Mehr als in Augsburg sicherlich nicht, aber mehr als man zunächst meinen würde, insbesondere vom Bahnhof kommend. Auch stark davon abhängig, wo man lang läuft innerhalb der Altstadt. Die wesentlichen Teile mit vielen großartigen Bürgerhäusern, die Herzstücke der jeweiligen flächenmäßig großen Altstädte, sind jedenfalls für immer dahin. Zumindest die 3 Tore gibt es in Ulm noch.

  • Abriß-Biberach darf hier selbstverständlich auch nicht fehlen, die ganze unendliche Tragödie dieser Stadt hatten wir ja schon zur Genüge vor einigen Jahren... (und ja, Memmingen ist nah...)

    Biberach an der Riß

    Ulmer Tor (Spitaltor)

  • Aufgrund der Lage des Turmes und der Gestaltung des Torhauses könnte man meinen, Stadt- und Feldseite wären vertauscht. Denn die Stadtseite sieht wehrhafter aus. Es hilft aber alles nichts, es ist tatsächlich so rum.

    Was daran liegen wird, dass das Torhaus in jüngerer Zeit errichtet oder aufgestockt worden sein wird, als die Wehrhaftigkeit keine große Rolle mehr spielte. Nur die Nutzung als Wohnhaus wird das Tor vor dem Abbruch gerettet haben. Diente das Gebäude vielleicht früher als Rathaus oder ähnliches?

  • Edit: Voriger Beitrag aus dem Kontext gerissen...


    Regierungsbezirk Stuttgart

    Langenburg

    Stadttor

    Noch zwei Artikel zum Langenburger Stadttor vom Mai 2015.


    Zitat

    Das Stadttor bleibt nach dem Lkw-Unfall zwar bis auf Weiteres gesperrt, aber Einsturzgefahr besteht dank tatkräftiger Unterstützung nicht mehr. Dafür wird der Schaden auf eine sechsstellige Summe geschätzt.

    Nach dem Lkw-Unfall am Freitag gibt es Entwarnung für das historische Stadttor

    Langenburger Stadttor bleibt zu
    Die geteilte Stadt


    langenburg_stadttor03kjo1d.jpg
    Hauptstraße nach Osten mit Ev. Stadtpfarrkirche und Stadttor.

    langenburg_stadttor01p1ryl.jpg

    langenburg_stadttor02j8r99.jpg
    Stadttor von Südosten

    3 Mal editiert, zuletzt von Markus (20. Juni 2018 um 09:34)

  • Zitat

    Diente das Gebäude vielleicht früher als Rathaus oder ähnliches?

    Als Rathaus diente das Langenburger Stadttor (ehem. Oberes Tor) nicht.
    Eine Beschreibung des Stadttores findet sich auf Seite 47 vom nachfolgenden Link:
    Denkmalpflegerischer Werteplan

    Bei Hauptstraße 15 steht folgendes (Seite 32):

    Zitat

    Die Nutzungsabfolge von drei Rathäusern verdeutlicht die Dominanz der Herrschaft im Gemeinwesen der Stadt: benötigt der Fürst das Rathaus anderweitig, so muss der Bürgermeister umziehen.

    Das Untere Tor wurde "vor 1833" abgebrochen.

  • Reutlingen

    Gartentor


    Stadtseite


    Feldseite

    „Das Gartentor wurde 1392 erstmals als "Neues Tor" genannt. Bis 1700 blieb das Tor für den Verkehr geschlossen, es führte auch keine Straße unter ihm hindurch (es gab hinter dem Tor nicht einmal eine Brücke über den Stadtgraben). Dennoch war es einer der vier großen Tortürme, die Aufgaben des Türmers wurden von hier aus ebenso erfüllt, wie von den anderen Türmen aus. Außerdem diente das Gartentor in reichsstädtischer und teilweise auch in württembergischer Zeit als Gefängnis.“

    Reutlingen – Unsere Stadt - Gartentor


    Tübinger Tor

    1235

    Feldseite; der Torturm 36m hoch (wirkt höher)


    „Das Tübinger Tor wurde früher „Mettmannstor" genannt. Es wurde 1235 im Rahmen der Errichtung der Stadtmauer erbaut. Deutlich erkennbar sind die charakteristischen Eck- und Buckelquader, der Fachwerkaufsatz stammt von 1330. Durch das Tübinger Tor führte die Straße nach Tübingen, vorbei an der Tübinger Vorstadt, die dem Straßenbau in den 1960ern weichen musste. Während in mittelalterlicher Zeit der Türmer auf dem Tübinger Tor wohnte und ständig nach Gefahren Ausschau hielt (die größten Gefahren waren nicht , wie man meinen könnte, angreifende Feinde, sondern Brände in der Stadt, weswegen der Türmer in erster Linie aufsteigenden Rauch beobachte), wird der Raum auf dem Turm heute als besonderes Empfangszimmer der Stadtverwaltung genutzt.“

    Reutlingen – Unsere Stadt – Tübinger Tor



    Stadtseite



  • Rottweil

    Schwarzes Tor


    Zwei inzwischen 36 Jahre alte Aufnahmen, noch mit einer "Pocket-Kamera" geschossen:

    "Der Bau des Schwarzen Tores begann um 1230, 1289 wird es erstmals als Waldtor genannt, weil es zum Schwarzwald hin führte. In den Jahren 1571 und 1650 wurde es jeweils erhöht."

    Rottweil.net - Schwarzes Tor

  • Tettnang (Bodenseekreis)

    Torschloss


    Feldseite zum Bärenplatz

    "Das Torschloss ist ein Renaissancebau am Rande der Altstadt von Tettnang. Das schlossartige Gebäudeensemble war früher Teil der Stadtbefestigung, diente zeitweise als Residenz der Grafen von Montfort als Schule und beherbergt heute das städtische Museum und das Stadtarchiv...

    Die Gebäude aus Torturm, Wohnschloss und Schlosskapelle haben ihren Ursprung in der ab 1330 errichteten Stadtbefestigung unter Graf Wilhelm II. von Montfort...

    Ältester bestehender Teil ist das Stadttor mit dem 1464 errichteten Torturm, der mit einer Wappentafel von 1569 geschmückt ist."

    Wikipedia - Torschloss Tettnang


    Stadtseite


    Torturm von 1464 mit Kielbogenportal

  • Das Espantor in Isny (da ja ein neueres Bild gewünscht wurde) mit der stadtzugewandten Seite:

    Und von der anderen Seite:

    Und der Wassertorturm mit seiner stadtäusseren Seite:

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Das Espantor wird hier aber von der "stadtinneren" Seite, also der Stadt zugewandten Seite (Stadtseite) gezeigt, im Gegensatz zum Wassertor mit seiner Feldseite.

    Hier die "stadtäußere" bzw. Feldseite des Espantors: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Isn…_ab_13._Jh..JPG

    Desweiteren die Stadtseite des Wassertors in zwei älteren Ansichten mit Bemalung:

    https://www.ansichtskarten-center.de/webshop/shop/P…714511_gr_1.jpg

    https://img.oldthing.net/8867/25074954/…-im-Allgaeu.jpg

  • Zu Isny im Allgäu stelle ich noch ein paar abendliche Aufnahmen vom August letzten Jahres dazu.

    Espantor, Feldseite

    Stadtmauer mit Wassertor und den Kirchtürmen der evang. Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus und der kath. ehem. Klosterkirche Sankt Georg und Jakobus:

    Wassertor, Stadtseite

  • Bad Waldsee, Wurzacher Tor

    Ergänzung zu

    Markus
    5. September 2014 um 22:16

    p1010840a_wurzacher_tpgcal.jpg

    Feldseite

    Stadtseite:

    p1010843_wurzacher_tomzf88.jpg

    p10108442xxixe.jpg

    Die Aufnahmen sind vom August 2022. Das Wurzacher Tor wurde 2004 renoviert.

  • Markdorf (Bodenseekreis)

    Untertor

    markdorf02_p1750614_urbkft.jpg
    Stadtseite

    Zitat

    Das Untertor gehört zum ältesten Teil der Befestigung der Stadt und ist zwischen 1230 und 1250 entstanden. Darauf weist unter anderem der Torturm mit den Bossenquadern an den Ecken hin.
    Prägnant sind auch die Treppengiebel und der rundbogige Tordurchgang mit Sandsteinkapitellen an beiden Seiten. Nach der Bedrohung der Stadt durch die Bermatinger Bauern 1525 wurde 1534 ein Vorbau als Torverstärkung des vormals recht schmalen Turmes angebracht. Das Untertor war Ausgangspunkt der täglichen Nachtwächterrunde.
    Im Jahr 1875 mahnte das Großherzogliche Bezirksamt Überlingen den Markdorfer Stadtrat, den Untertorturm abzubrechen, damit der schmale Torbogen den Verkehr nicht länger behindere. Die Stadt ist der Aufforderung nicht gefolgt und besitzt somit heute immer noch ein städtebauliches „Juwel“.

    Untertor - Stadt Markdorf

    markdorf02_p17506268xkfx.jpg
    Marktstraße

    Feldseite:

    markdorf20_p1750667_umrjh6.jpg


    Mit Bischofsschloss:

    markdorf01_p17506119uj3n.jpg


    Obertor

    markdorf15_p1750656_o6tkvr.jpgStadtseite mit Scheublinstisch

    Zitat

    Die Obertorstraße hieß bis zum großen Brand von 1842 die „Gass“. Nach dem Brand wurde sie begradigt und abgesenkt. Ihr entlang entstanden geschlossene Häuserfronten mit steilen Haustreppen, die zu den höher gelegenen Eingängen führen und von kunstvoll gestalteten Geländern gesäumt sind. Das gesamte Ensemble der Obertorstraße, die beim Marktplatz beginnt und am spätmittelalterlichen Obertor mit dem spitzbogigen Tor endet, steht heute unter Denkmalschutz.
    Seitlich des Obertores stand an der höchsten Stelle der Oberstadt bis zur Brandkatastrophe der Blaserturm. Er war – daher sein Name – mit einem Bläser bemannt, der als Wache und Alarmierer fungierte. Der beschädigte Turm wurde nach 1842 abgetragen, da er keine Funktion mehr hatte.
    Links vor dem Obertor steht ein steinerner Tisch, der "Scheublinstisch". Die Inschrift entlang des Tischrandes berichtet von einer mittelalterlichen Markdorfer Bruderschaft. Sie feierte alljährlich im Bischofschloss mit einem großen Mahl die Herrenfasnacht.

    Obertor - Stadt Markdorf


    Feldseite:

    markdorf16_p1750652_o9bj22.jpg

    markdorf16_p1750654_w3kkad.jpg

  • Meersburg (Bodenseekreis)

    Obertor


    Stadtseite

    Mit Hotel Bären:

    Zitat

    Das Obertor wurde im Zuge der Stadterweiterung um 1300 an der Handelsstraße Richtung Ravensburg erbaut. Im Mittelalter bewachten die Meersburger ihre Stadttore sehr streng. Jeder Reisende musste sich kontrollieren lassen, und an allen Toren wurde Straßenzoll und Torgeld eingezogen. Dem Tor vorgelagert war ein Brückenhaus, das 1838 abgerissen wurde. 1902 wurde das Obertor zum Teil erneuert. - Sozialgeschichtlich interessant, dass 1477 eine städtische Uhr am Obertor nachgewiesen ist. Viele Städte hatten seit dem 14. Jh. eigene Uhren, da die differenzierte Stadtwirtschaft, im Gegensatz zur Landwirtschaft, einer genaueren (Arbeits-)Zeitmessung bedurfte. Die Uhr zeugte von einem gesteigerten bürgerlichen Selbstbewusstsein, da nicht mehr die Kirche die Tageseinteilung bestimmte. Es mag daher kein Zufall sein, dass die erste öffentliche Meersburger Uhr nur kurze Zeit nach den Stadtrechtskämpfen gegen den geistlichen Stadtherren urkundlich belegt ist.

    Das Obertor | Stadt Meersburg


    Feldseite:




    Unterstadttor (Seetor)


    Feldseite

    Mit Altem Schloss:

    Zitat

    Das Unterstadttor, zu Zeiten auch „Niedertor“ oder „Kugelwehrtor“ genannt, ist wohl das älteste erhaltene Tor der Stadt; laut Steven R. Fischer soll es um 1250, im Zuge der ersten Ummauerung Meersburgs, errichtet worden sein, schriftlich erwähnt wird es allerdings erstmals 1325. Während das Unterstadttor bis heute, im wesentlichen unverändert, steht, wurde sein >Pendant<, das „Hintere Seetor“, das den östlichen Abschluss der Unterstadt bildete, 1852 abgebrochen. - Die Stadtbefestigung, deren prominenteste Teile die Stadttore waren, diente im Mittelalter nicht nur der Sicherheit der Bewohner; sie markierte auch einen Rechtsbezirk, der die Stadt vom Umland abgrenzte. Stadtmauer, Stadttore, dazu das Marktrecht, das waren entscheidende Kriterien, die eine Stadt im Mittelalter definierten. Das Marktrecht wurde Meersburg schon 1233 verliehen; die Stadtrechte wurden der „Gesamtheit der Bürger“ Meersburgs (so der Wortlaut der Urkunde) dann im Jahre 1299, unter der Herrschaft des tatkräftigen Bischofs Heinrich von Klingenberg (reg. 1293-1306), gewährt.

    Unterstadttor | Stadt Meersburg



    Stadtseite


    Unterstadtstraße