• Ergänzend zum obigen Bild möchte ich noch hinzufügen, dass die Bremer Stadtmusikanten auch hervorragende Pädagogen sind. Wenn Ihr kleine Kinder (oder Enkelkinder) habt, ist es sicherlich schwer, diese dazu zu bewegen, im Alltag Abstand zu anderen Personen zu halten. Alles nicht so einfach. Da kann man reden und reden.....Deshalb empfehle ich, das Bild mit den Abstand-halten-Bremer-Stadtmusikanten zu zeigen. Wenn die Kinder das sehen, ist sofort klar, worum es geht. Ohne große Erklärungen (außer: "Seht, so machen es die Bremer Stadtmusikanten"). Beiläufig könnte man dann noch zum wiederholten Male die Geschichte der Stadtmusikanten erzählen. Damit wird die "Unterweisung" zum sinnlichen Vergnügen, das die Langeweile dieser Tage, unter der die Kinder wahrscheinlich besonders leiden - keine Freunde treffen - zur Kurzweile macht.

  • Hier habe ich eine Ansichtskarte aus der Vorkriegszeit von Bremen gefunden, diese Karte ist auf der Rückseite wie folgt beschriftet:

    "Jakobi-Halle" Bremen

    Frühere Klosterkirche, erbaut 1190. Sehenswertes Wein- und Bier-Restaurant.

    Vornehme Räume für Hochzeiten und Festlichkeiten. Fernruf: D. 24311 - 12:



    Besonders der Blick in die Gasse rechts ist m. E. sehr malerisch und reizvoll, da am Ende hinter den kleinen Häusern der Kirchturm von St. Ansgarii majestätisch wie ein Riese aufragt. Ich weiß nicht, ob dieses Foto schon mal gezeigt wurde, Pagentorn hatte ja aus seinem großen Fundus dankenswerter Weise enorm viele Bilder zum alten Bremen eingestellt. Sollte diese Ansicht woanders besser zugeordnet werden, mögen dies die Motoratoren bitte gerne verschieben.

  • Auszug aus Leserkommentaren (obiger Link):


    Die Horten-Kacheln an der Fassade sind Kulturgut, Kunst ist manchmal auch hässlich

    Ein wunderschönes, schützenswertes Kaufhauf, das unbedingt für die Nachwelt erhalten werden muss. Auch die Fassade zeigt diesen einzigartigen Stil.

    Hässlich? Die Hortenkachel-fassade gibt es in vielen westdeutschen Großstädten. Das Rolltreppenhaus von Herrn Meier, dem Rolltreppenführer ist eine Bremensie und gehört unter Denkmalschutz. Saturn ist als einziges technjsches Kaufhaus für die city systemrelevant wie Karstadt. Also bitte nicht gleich abreißen.

    Ende der Kommentare.

    No hawedehre.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich meine auch gehört zu haben, dass die Horten-Fassade in Braunschweig unter Denkmalschutz steht. Dort gibt es den, sagen wir mal interessanten Kontrast zwischen rekonstruiertem Stadtschloss und der Horten-Fassade. Allerdings soll dieses Haus auch geschlossen werden. Es wird dort interessant zu sehen, ob man für diese Immobilie einen neuen Nutzer findet oder doch die Abrissbirne kommt.

    Ähnliches gilt auch für Bremen. Monofunktionale Gebäude wie reine Warenhausbauten sind einfach nicht mehr Zeitgemäß. Und ich fürchte, dass sich für diese große Fläche auch kein neuer Nutzer finden lässt. Wenn man die Horten-Kacheln als Kulturgut erhalten will, dürfte es bedeuten, dass die Warenhausfläche viele Jahre leer steht. Man kann jede einzelne Horten-Kachel erhalten und sie an diese Kommentatoren verschenken. Dann können sie damit ihre eigene Hausfassade "verschönern". Die Schließung von Kaufhof böte jetzt die einmalige Chance, das wunderbare Lloyd-Gebäude zu rekonstruieren. Vielleicht könnte man es in die Planungen für "Bremens neue Mitte" integrieren.

  • Zwar bin ich mit den Bremer Verhältnissen nicht vertraut, dennoch erlaube ich mir mal ein gelungenes Beispiel aus Norddeutschland in die Runde zu werfen.

    Ein ehemaliges Industrie-Areal in der Kleinstadt Ochtrup wurde zu einem Outlet-Center umgenutzt, wobei der großartige Altbau fein herausgeputzt wurde. Unten Geschäfte, oben Büros und ein historischer Bau als Leuchtturm. Vielleicht eine Idee für ein wiederauferstehen des Lloyds in Bremen?

    Vorher


    Ochtrup_Beltmann-Bau.jpg
    Spantax / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

    Aktuelles Foto

  • Zunächst müsste man Herrn Zech mit ins Boot bekommen. Das Lloydgebäude wäre eine riesengroße Chance für Bremen. Es könnte mit einer guten Nutzungsmischung aus Wohnen, Büroflächen und Einzelhandelsflächen zu einem besonderen Städtebaulichen Highlight werden. Vielleicht könnte der Senat auch selbst Mieter von Teilflächen werden, wie es bereits vor dem Abriss der fall war.

    Aber selbst wenn man Herrn Zech ins Boot bekäme, müsste er erst mal an die Fläche kommen. Momentan gehört die Immobilie der DIC Asset AG aus Frankfurt. Aber wie man hört, wären sie schon Gesprächsbereit. Ich denke auch, dass Herr Zech die Geschichte des Lloydgebäudes kennt. Man müsste ihm das Projekt nur schmackhaft machen, damit er selbst das enorme Potenzial erkennt, das mit einer Rekonstruktion des Lloydgebäudes verbunden ist.  

  • Ich schaue mal, ob ich an die Emailadresse von ihm oder zumindest seines Sprechers komme.... sehe das ganz genauso wie Ihr, diese Chance darf nicht verstreichen. Nun wird auch der Karstadt Sport am anderen Ende der Passage zugemacht, all das vergrößert nur das Gebiet, in dem "Bremens neue Mitte" entstehen kann. Hoffe nur, dass sich Herr Zech nicht verhebt, wobei der Mann eigentlich ein Anpacken und kein Schnacker ist. Am Europahafenkopf geht es nun mit mittlerweile 7 Turmdrehkränen wild zur Sache, bei Gelegenheit werde ich Euch mit Bildern quälen ;).

  • Katharinenhaus

    Das Gebäude Katharinenstraße 16 / Schüsselkorb 29/31, das sog. 'Katharinenhaus' hatte den Krieg überdauert und wurde erst im Zuge der Verbreiterung des Schüsselkorbs abgerissen. Heute befinden sich auf seinem ehemaligen Areal ein Fahrradweg, eine Sitzbank und ein Ahorn...

    [...]

    Das Katharinenhaus - wohl - kurz vor seinem Abriß. Rechts daneben das Renaissance-Giebelhaus der Firma Beckröge, welches sich bis heute erhalten hat. Links im Hintergrund das von findorffer in diesem Strang bereits thematisierte Gebäude Ecke Schüsselkorb / Museumsstraße, welches dem Commerzbank-Neubau weichen mußte.

    01c7da4d694959a857.jpg

    Hallo Pagentorn,

    Ich lese Ihre Beiträge hier im Forum schon seit längerem mit viel Interesse und bin immer wieder erstaunt was für "Schätze" Sie ans Tageslicht befördern. Ich interessiere mich etwas eingehender für dieses Eckgebäude - dem Katharinenhaus. Haben Sie hier vielleicht weitere Abbildungen welche Sie mir zu Verfügung stellen könnten? Diese Frage gilt natürlich auch für das gesamte Forum. Es wäre mir eine große Freude, denn es besteht eine familiäre Verbindung zu der Geschichte dieses Gebäudes. Viele Grüße,

  • Sehr geehrter WagenUnWinnen,

    ich freue mich über Ihr Interesse und hoffe, daß das Wenige was ich noch bzgl. des Katharinenhaues in petto habe, Ihnen zumindest etwas weiterhelfen kann. Bei dem Wenigen handelt es sich um die seinerzeitige 'Japanische und Chinesische Teestube', die sich vor 1914 im Erdgeschoß des Gebäudes befand - und zwar an der Seite zum Schüsselkorb hin. Es wäre ja wirklich ein Zufall, wenn Sie mit den ehemaligen Eigentümern dieses Geschäftes in familiärer Verbindung stehen würden.

  • Hallo Pagentorn,

    Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit der Teestube hatten wir leider nichts zu tun, aber das ist dennoch ein Teil des Puzzles. Ich werde mich wohl mal im Staatarchiv umschauen. Sollte ich etwas spannendes herausfinden werde ich es gerne hier teilen.

    Viele Grüße,

  • Johann Jacobs Haus

    Der erste Trittstein im Balgequartier ist offiziell fertig. Mit dem Johann Jacobs Haus bekommt Bremen ein wunderbares neues/altes Haus geschenkt. Dabei entsteht aus einer ungelösten Hinterhofssituation hinter der Stadtwaage der sogenannte Jacobs Hof. Ein ganz heißer Anwärter auf den nächsten Fritz-Höger-Preis.

    Petersen Ziegel, jede Menge Baubronze, Spolien und in Ergänzung neu entwickelter Figurenschmuck sowie eine große Bronzeplastik auf dem Dach (noch nicht fertiggestellt) heben aktuelles Bauens der Bremen Innenstadt in gänzlich neue Spähren. Felgendreher Olfs Köchling sanieren gerade ebenfalls die Stadtwaage. Die behutsame Öffnung durch eine "spekulative Rekonstruktion" des Erdgeschosses kann man hier bereits sehen.

    In den kommenden Monaten wird es hoffentlich noch mehr Bilder von der Stadtloggia mit seinen fein geschwungenen Balkonen und den holzbekleideten Interieurs von Miller Maranta geben.

    Der Trittstein zur Weser ist eine wunderbarer Aufschlag für die weitere Entwicklung der Bremer Innenstadt. Zum Spiel eingeladen hat ja bekanntlich die Bremer Landesbank mit ihrer Entscheidung Caruso St. John mit der Errichtung ihres Neubau zu beauftragen.

  • Interessant fand ich nun aber die Aussagen einer mir zuvor unbekannten Architekturprofessorin

    Ulrike Mansfeld, Professorin für Architektur an der Hochschule Bremen.

    Unglaublich, was für Fragen sie für Bremen aufwirft: Was ist der 'Bremer Maßstab'?!

    Ungehörte Dinge in Bremen, bisher: Beschäftigung mit dem Thema Maßstab in den nächsten Monaten !!!

    Aufbrechen - Gassen legen.

    Kleinteilige Strukturen schaffen Aufenthaltsqualität.

    Kurt Zech wegen Terminproblemen nicht beim Bremer Innenstadt-Gipfel.

    Klingt das plausibel?

  • Heinzer schrieb: Ich habe der Senatsbaudirektorin schon vor 2 Jahren geschrieben, dass ich hoffe, dass sich die Akteure der historischen Chance für die Altstadt bewusst sind, die sich in den nächsten Jahren ergibt für Bremen aus der schon damals heraufziehenden Krise .

    Nun würde mich interessieren, ob die Senatsbaudirektorin Dir auf Dein Schreiben geantwortet hat - was ich mir bei dieser Frau allerdings nicht vorstellen kann - und wenn ja, hat sie auch Inhalte verbreitet?

  • Nee, sie hat natürlich nicht geantwortet. Das ist einfach, was mich ärgert: Es gibt über Allgemeinplätze hinaus keinen Plan für die Innenstadt und keinerlei Form von Gestaltungssatzung für Neubauten. So taumelt der Senat immer wieder in Situationen wie beim Kühne&Nagel-Neubau, beim Atlantic-Hotel in der Bredenstraße und natürlich die Shapira-Planung für das ehemalige Sparkassenareal am Brill, immer reagieren müssen, statt zu agieren, immer in der Defensive.

    Einfach mal eine konkrete Architekturvorstellung äußern, an der man sich auch konkret reiben kann, statt dieses Treibenlassens und sich-dann- Ärgerns. Wie schon oft gesagt: Es ist viel zu oft Zufall, wenn in der Innenstadt oder überhaupt in Bremen mal etwas "Gutes" neu gebaut wird, immer auf dem Engagement einzelner Leute wie Herrn Hübotter oder jetzt Herrn Jacobs basierend oder wenn mal zufällig ein guter Entwurf ausgewählt wird wie beim Landesbankneubau - und keine Linie. Was könnte man sich für Diskussionen ersparen, wenn es eine klare Gestaltungssatzung für den erweiterten Welterbebereich plus meinetwegen einem weniger strikten "Ring" für peripherer gelegene Bereiche der Altstadt gäbe.

  • Diese Senatsbaudirektorin wirkt auf mich immer sehr überheblich und in ihrer Sprache informationsarm, während sie nonverbal Bedeutungsschwere und Wichtigkeit bei ihren Ankündigungen kommuniziert. Ihre Aussagen können so oder so gemeint sein, meistens aber sind sie verschwommen. Begeisterung in der Stimme erfährt man bei ihr nur, wenn irgendwelche verqueren Zukunftsideen vorgestellt werden. Mit leuchtenden Augen erklärt sie dann beispielsweise das schmale Areal unter der Hochstraße zum idealen Platz, natürlich eingezäunt, für Tennisspiele. Dabei darf man auf diesem Platz , der von 10 Autospuren umgeben ist, auf denen der Verkehr nur so tobt, natürlich nicht durchatmen, will man die positiven Aspekte des Sport mitnehmen.

    Also Heinzer, mich wundert die Nichtbeantwortung Deiner Mail (oder Deines Briefes) überhaupt nicht. Senatsbaudirektorin Iris Reuther ist vom früheren Bausenator Lohse eingestellt worden. Ich bezeichne diese Senatsbaudirektorin immer als "Lohses letzte Rache" an Bremen, denn er wohnt hier ja nicht mehr und hinterlässt uns nun diese "Baustelle", um im fachlichen Jargon zu bleiben. Ursula von der Leihen hätte sich an deren Stelle schon längst kostenträchtige Berater geholt, die ihr Image aufpolieren. Das setzt allerdings voraus, dass man einen Mangel am eigenen Image überhaupt wahrnimmt, bei Frau Reuther halte ich das nicht für möglich.