Wie Ansgar, so auch Rembert…
So wie Erzbischof Rembert im Jahre 865 A.D. seinem Vorgänger Ansgar auf die Cathedra des Hl. Willehad gefolgt war, so folgte auch in der Nachkriegszeit die Remberti-Gemeinde der Ansgari-Gemeinde in die Schwachhauser Vorstadt und gab - ebenso wie die große Schwester - ihren historischen Kirchenstandort in der östlichen Bahnhofsvorstadt auf, der seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts bestanden hatte. Im Folgenden einige Bilder des 1871 vom Architekten der Neuen Börse, Heinrich Müller, errichteten vierten Gotteshauses gleichen Namens an dieser historischen Stelle. Es war ein neugotischer, dreischiffiger Backsteinbau mit einem markanten Westturm und sechs schmalen Flankentürmchen. Im Juni 1942 von Brandbomben schwer beschädigt, wurde die Kirche noch während des Krieges gesprengt, hatte also das Schicksal, welches St.Ansgarii auch gedroht hätte, wäre deren Turm nicht von selber eingestürzt. Der heute leere historische Kirchenstandort ist Teil der Breitenweg-Trasse und Namensgeber für den Remberti-Kreisel (Rudiment der gescheiterten Mozarttrasse zur nicht verwirklichten Ostbrücke über die Weser). Für das Verschwinden dieses Baus sind somit – ausnahmsweise einmal – ausschließlich die alliierten Bomben und die Nationalsozialisten verantwortlich. Für den unterbliebenen, originalgetreuen Wiederaufbau 'in situ', sind allerdings die Nachkriegsverkehrsplanung und die Gemeinde zuständig…
Link zum Projekt ‚Rememberti’, welches sich der Erinnerung an die Kirche verschrieben hat:
http://rememberti.de/projekte/67-meter/#prettyPhoto
Abbildung 01
Lage der Rembertikirche auf der Stadtkarte von 1938 (rot markiert).
Abbildung 02
Luftbild der Kirche (rot eingekreist), welches ihre Lage im Verhältnis zur Altstadt illustriert.
Abbildung 03
Luftbild mit der Kirche in Nahsicht (oben im Bild). Man blickt vom Bischoftor (unten) durch die Rembertistraße (links) und das ‚Fedelhören’ (rechts) zum Rembertikirchhof. Oberhalb der Kirche ist das bis heute erhaltene ‚Remberti-Stift’ zu erkennen.
Abbildung 04
Blick von Westen auf Hauptturm und Kirchhof.
Abbildung 05
Blick von der Ecke Fedelhören / Rembertikirchhof auf die Südostseite des Gotteshauses.
Abbildung 06
Ähnlicher Blick wie in Abbildung 05.
Abbildung 07
Innenansicht der Kirche mit Blick auf Kanzel-Altar und Orgel.
Abbidlung 08
Vergleichender Blick von Südosten in Richtung Kirche.
Abbildung 09
Der gegenwärtig leere ehemalige Kirchenstandort. Links oberhalb desselben das Remberti-Stift.
Abbildung 10
Der direkte Luftbildvergleich: