Bremen - Innenstadt

  • Habt Ihr es erkannt? Im Hintergrund der Denkmalenthüllung?
    Da steht es noch, das "kleine Palatium".

    Wer es noch nicht kennt (ich denke, Ihr kennt es alle) - der sehe es sich mal bei Wikipedia an. Diese Türmchen (getarnte Kamine) - herrlich. So ein schöner Bau. Ich sehe in ihm immer wieder ein kleines Vorbild für den Bau einer Moschee mit bremisch-norddeutschem Akzent! ;)

  • Gerne mit der Funktion eines Dampfmaschinenhauses, wie etwa in der Neustädter Havelbucht - denn in Bremen gibt es ja selbst auf der Höhe des Altstädtischen Dünenrückens das eine oder andere abzupumpen (insofern anders als bei dem Bau im maursichen Stil in Potsdam, der ja Wasser hochpumpen sollte) - aber bitte nicht mit der angesprochenen religiösen Zweckbestimmung. (Dafür reicht der Bau in Gröpelingen, der ja in großer Nähe zum Standort der ehemaligen Dorfkirche St. Nikolai gelegen ist, vollkommen aus. Das 'nordische Rom' sollte sich des traurigen Schicksals des 'zweiten Roms' immer bewußt sein, finde ich...

  • Habt Ihr es erkannt? Im Hintergrund der Denkmalenthüllung?
    Da steht es noch, das "kleine Palatium".

    Wer es noch nicht kennt (ich denke, Ihr kennt es alle) - der sehe es sich mal bei Wikipedia an. Diese Türmchen (getarnte Kamine) - herrlich. So ein schöner Bau. Ich sehe in ihm immer wieder ein kleines Vorbild für den Bau einer Moschee mit bremisch-norddeutschem Akzent! ;)

    Gerne mit der Funktion eines Dampfmaschinenhauses, wie etwa in der Neustädter Havelbucht - denn in Bremen gibt es ja selbst auf der Höhe des Altstädtischen Dünenrückens das eine oder andere abzupumpen (insofern anders als bei dem Bau im maursichen Stil in Potsdam, der ja Wasser hochpumpen sollte) - aber bitte nicht mit der angesprochenen religiösen Zweckbestimmung. (Dafür reicht der Bau in Gröpelingen, der ja in großer Nähe zum Standort der ehemaligen Dorfkirche St. Nikolai gelegen ist, vollkommen aus. Das 'nordische Rom' sollte sich des traurigen Schicksals des 'zweiten Roms' immer bewußt sein, finde ich...

    Nicht zur Errichtung in der Altstadt!!!

    Aber: Gerade die Moschee in Gröpelingen, dieser unarchitektonische Schuhkarton mit umgedrehter Salatschüssel auf dem Flachdach, oder auch die projektierte in Hemelingen, könnte etwas kulturelles Entgegenkommen auf der baulichen Schiene gut vertragen. Das wäre dem Islam auch nicht fremd. Schließlich sind Moscheen regional eigentlich sehr unterschiedlich (gewesen): Eine osmanische Moschee lässt sich sehr gut von einer maghrebinischen unterscheiden - oder von einer ghanaischen.

    Das taten und tun die Juden bei Synagogen ja auch. Hülfe vielleicht bei der Akzeptanz?!

    Naja, wäre ein anderer Strang!

  • Was stelle ich mir an Rekonstruktionen in der Bremer Innenstadt vor - und welche Nutzung wäre vorstellbar/hielte ich für vertretbar?

    An unangefochten erster Stelle: St. Ansgarii.
    Doch was soll man mit einem Kirchenbau dieser Größe - ohne in der Nachbarschaft wohnender Gemeinde tun? Dazu in unchristlichen Zeiten?!

    Nun, man könnte (nicht ganz ernst gemeint) mit den Katholiken tauschen: Der Vatikan bezahlt die Reko von Ansgarii und erhält dann im Tausch den Dom (samt Domschatz) zurück! Bremen wird ein kleines Erzbistum und von der Kanzel St. Ansgarii wird wieder im Geiste der Reformation gepredigt. DAS wäre mal eine Rekonstruktion!

    Realistischer: St. Ansgarii wird nur als ein das Alte zitierender Neubau errichtet. Porta-Sandstein gibt es sowieso nicht mehr! Im Saal können Versammlungen, Staatsakte, Konzerte, Vorträge, Tagungen stattfinden, in den Turmgeschossen werden exklusive Hotelzimmer und vielleicht Seminarräume eingerichtet (sofern man mit dem vorbeugenden Brandschutz der Feuerwehr Einigkeit erzielen kann).
    Der "Kirchenbau" würde so Teil eines neuen Tagungshotels, dessen übriger Teil - fußläufig erreichbar - auf dem Geländes heutigen Kaufhof-Klotzes errichtet wird. Eventuell hinter der Fassade des NDL-Gebäudes?!

    Das Essighaus - natürlich! Auch zur Not in der von Jacobs geplanten Variante. Es würde uns bei der Verwirklichung anderer Rekos helfen, hier ein solches Beispiel zu haben. Allerdings sollte angestrebt werden, weitere bedeutende Fassaden der Langenstraße zu errichten oder zu zitieren.

    Das Kornhaus! Klar. Gerne als exklusives Hotel. Touristen würden sich sicherlich dafür begeistern können.

    Vielleicht der Aussichtsturm im Bürgerpark?! Oder das Technikum in der Neustadt? Die hinzugewonnenen Räumlichkeiten kann man sicher gut gebrauchen!

    Das südliche Seitenschiff von St. Stephani?! Hier könnten Räumlichkeiten für Kunst und Kultur integriert werden oder - ganz profan - kirchlich getragene Studentenzimmer!

    Viel mehr wüsste ich nicht zu rekonstruieren, wenngleich ich mich nach dem malerischen Stephaniviertel oder dem einstigen Glanz der Bahnhofsvorstadt mit seinen prächtigen Hotels verzehre - ohne sie je erlebt zu haben!

    Wohl aber wüsste ich etliche Gebäude, die schöneren weichen müssten. Deren Liste wäre nicht gerade kurz!
    Gleichfalls lang wäre die Liste der Gebäude, die ich dringend unter Schutz stellen würde, ehe sie gierige Investoren in Betongold zu verwandeln suchen!

  • Sehr schöne Zusammenfassung... neben der Ansgariikirche sehe ich auch die Langenstraße als Hauptkern unserer Aktivitäten. Der Fuldataler hat ja wieder das Kornhaus ins Gespräch gebracht mit seinen kolorierten Bildern... neben Essighaus für mich das "realistischste" und somit wichtigste Projekt der nächsten Jahre, das dann im Idealfall weitere Rekos oder Translozierungen anderer Fassaden in der Langenstraße zur Folge hätte.

  • Zur ästhetisch-unseligen Jurykultur des Bundes Deutscher Architekten möchte ich hier folgenden, aussagekräftigen Leserbrief wiedergeben:

    Leserbrief zu WK, 18.11.2018, Seite 8: „Ausgezeichnete Architektur“

    Ein Scherz?

    Als ich am Sonntagmorgen die Seite 8 meines Weserkuriers aufschlug mit der Abbildung des preisgekrönten Gemeindehauses Unser Lieben Frauen unter der Überschrift “Ausgezeichnete Architektur“, musste ich zunächst laut lachen, glaubte ich doch an einen Scherz; denn zu sehen waren ausschließlich scharfkantige Ziegelmauern inklusive einer ebenerdigen Glasfront !!!
    Da der WK aber (noch) nicht über eine Spaßseite verfügt, las ich ungläubig den nebenstehenden Text mit den ernstgemeinten Lobeshymnen der Jury des Bundes Deutscher Architekten (BDA), die „verzückt“ und „in Schwärmereien“ von der „gestalterischen Perfektion“ des Gebäudes schwelgte??? In der Laudatio heißt es weiter, der Jury sei „auf die Frage, was die Architekten hätten besser machen können, keine Antwort eingefallen“!!! Das will ich gerne glauben. Sicherlich wären sie aber in der dem Gemeindehaus angeschlossenen Kindertageseinrichtung antwortfündig geworden: Jedes Kind dort hätte mit Buntstiften ausgestattet einen charmanteren Entwurf präsentieren können!
    Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Wenn ich aber die zahlreichen Leserbriefe zu dem Thema Stadtumbau in Bremen Revue passieren lasse, stelle ich eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Lobeshymnen der Baueliten, Architekten und ihren Förderern im Bremer Senat auf der einen und den überwiegend von der austauschbaren Architektur entnervten Leserbriefschreibern auf der anderen Seite fest.
    Warum fragt man nicht die Bürger, wie sie sich die Stadt, in der sie leben, architektonisch vorstellen? Es drängt sich mir der Eindruck auf, dass die Interessen der hier lebenden Menschen offensichtlich hinter denen der „Investoren, die Maximalrenditen erzielen wollten und von Architekten und Stadtplanern, die in ihrem Auftritt arrogant, missionarisch und selbstdarstellerisch seien“ (Denkmalpfleger G. Skalecki, WK vom 17.05.2016) zurückstehen.
    Mein Fazit: Die Koalition der Investoren, Architekten und Politikern scheint eine von uns Normalbürgern abgehobene, abgeschottete Kaste zu sein, deren wiederkehrende Uniformität und Fantasielosigkeit ihrer realisierten Entwürfe leider unser schönes Stadtbild allmählich zu dominieren beginnen. Was kann man nur dagegen unternehmen?

    Gerold Gerdes, Bremen

  • Seit Jahrzehnten werden gute Vorschläge in Bremen grundsätzlich nicht umgesetzt

    Anbei eine nicht genutzte Chance für das Stadtbild: Ein Vorschlag, abgedruckt im Weser Kurier vom 6. Januar 1949, der den Chor der Katharinenkirche für die Stadt hätte retten können.


    Abbildung 01
    Blick vom ‚Schulhof’ auf den mit einem neuen Dach versehenden Ostflügel des Kreuzgangs und den mit einer Giebelwand versehenden Chor von St. Katharinen. Beide hätten – wohl – durch einen Zwischentrakt verbunden werden sollen.

    Abbildung 02
    Blick auf die Ecke Schüsselkorb/Katharinenstraße und das polygonale Chorhaupt.

    Abbildung 03
    Der Blick auf dieselbe Straßenecke in der Gegenwart.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pagentorn (25. Januar 2019 um 12:16)

  • Irgendwie war und ist Bremen doch wie eine kleine DDR!

    Historische Kirchenbauten, wenn möglich, zu Gunsten des Modernen entfernen!
    Privatwirtschaftliche Tätigkeiten nach Kräften behindern!
    Mangel und Stillstand erzeugen!

    Man fragte sich jüngst, wie es sein, konnte, dass Leipzig Bremen hinter sich lassen konnte. Die Erklärung ist leicht: Dort wurde der real existierende Sozialismus beendet! Hier wartet man noch darauf!

    Zu politisch! Entschuldigen Sie bitte! Manchmal werde ich einfach sarkastisch!

  • Lieber RaHaHe,

    es fällt schwer, Ihnen in dieser Sache zu widersprechen. Und darum versuche ich es erst gar nicht.

    Zur folgerichtigen Unterstützung Ihrer Worte möchte ich die anliegende Werbebroschüre des NDL in Erinnerung rufen, die zeigt, wie man die von Ihnen angesprochene Wartezeit verkürzen könnte. Denn bekanntlich gibt es in der Karibik so einige schöne Inseln…
    Nun gut, in der dortigen Mittagssonne ist es vielleicht anfangs noch etwas schwer ‚über seinen eigenen Schatten zu springen’ – aber wenn man es wirklich will und sich ein wenig einübt, dann geht auch das. Immerhin steht 2019 die Existenz unseres lieben Bremens auf dem Spiel. Noch sehr viel länger werden sich die übrigen Bundesländer nämlich nicht mehr die finanziellen Eskapaden der hiesigen Politik ansehen. Und das in der alten bürgerlichen Zeit vor 1933 bzw. vor 1914 angehäufte Kapital ist nach über 70 Jahren der Mißwirtschaft nun endgültig aufgebraucht.

    Also, vom guten alten – und in aller Welt renommierten – Norddeutschen Lloyd lernen, heißt siegen lernen, gerade auch zum Wohle des hiesigen Stadtbildes, welches diesem seinerzeit ja sehr am Herzen lag.

    Aber mein Gott, was ist das denn ?!?!

    Ich sehe gerade, dieser ‚Vorschlag’ stammt aus dem Jahre '1968', dem Jahre Null des gegenwärtigen Establishments – na, das muß ja weh tun. Au weia !

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (25. Januar 2019 um 14:01)

  • Fairerweise muss man bei der sehr positiven Entwicklung Leipzigs aber auch bedenken, dass ein Teil des Einwohnerbooms durch Eingemeindungen erzielt wurde, die Bremen natürlich grundsätzlich verwehrt bleiben werden aufgrund der Lage als Stadtstaat. Zum anderen war Leipzig auch historisch gesehen die viel größere Stadt, in den 1930er Jahren hatte Leipzig fast doppelt so viele Einwohner wie Bremen und war die fünftgrößte Stadt Deutschlands, insofern ist der Aufholprozess der letzten 10 Jahre zum Teil auch nur eine historische Normalisierung, die Einwohnerzahlen Bremens durch einen außergewöhnlichen, wenngleich kurzlebigen Nachkriegsboom und die zahlreichen Flüchtlinge aus den Ostgebieten also etwas "künstlich" aufgebläht.

    An der grundsätzlichen Richtigkeit der Betrachtungen zum politischen Zustand der Stadt ändert das aber leider nichts. Eine Neigung zu Subventionen, einem aufgeblähten öffentlichen Dienst und das zu lange Festhalten an sterbenden Industrien haben Bremen die Milliarden gekostet, die nun fehlen, um zukunftsträchtig zu investieren in Bildung und Infrastruktur. Hinzu kommt dann noch die rigorose Abrisspolitik der Nachkriegszeit.

  • Virtuelle Kamerafahrt durch das Katharinenkloster als Vorbild...

    Anbei ein Video, welches die bis heute erhaltenen Teile des Katharinenklosters (östlicher Flügel des Kreuzganges, Refektorium und einen Durchgangsraum) so zeigt, wie sie sich - zur Zeit der Nutzung durch eine heute nicht mehr existente Gastronomie (hier wird also keine 'Schleichwerbung' gemacht) - im Jahre 2013 präsentierten. Vielleicht ist das ja für die Nichtbremer hier im Forum ganz interessant.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Nebenbei bemerkt: Wenn jemand unter den Mitlesenden weiß, ob es eine Software gibt, die anhand von eingespeisten Fotografien, solch eine virtuelle Kamerafahrt durch die alte Ansgarii-Kirche ermöglichen würde, dann möge er sich doch bitte melden ! Denn das wäre wirklich eine großartige Sache und auch ein eingängiger Werbeträger...
    Ich frage das als Nichtinformatiker. Wenn bei Fachleuten ob der Naivität meines Ansinnens jetzt alle Haare einzeln zu Berge stehen sollten, dann bitte ich sie vielmals um Entschuldigung !

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (25. Januar 2019 um 19:50)

  • Wusste gar nicht, wie groß das noch ist dort. Ich bin da noch nie dringewesen. Wirklich sehr schön. Nun müsste man nur noch das Parkhaus darüber abreißen und die Anlage zu Teilen rekonstruieren oder zumindest eine würdige architektonische Umgebung schaffen. Kein Wunder, dass keiner der dortigen Läden läuft bei dem leider ja solche Entscheidungen, wo man essen geht, massiv mitbestimmenden Ambiente drumherum.

    Bin da selbst das beste Beispiel, noch nie dringewesen, weil die ganze Ecke so gruselig ist.

  • Neues Festsaalgebäude für 'Haus Seefahrt' in der Innenstadt ?

    Anbei ein Leserbrief aus den heutigen 'Bremer Nachrichten' (01.02.2019), der selbiges als Möglichkeit formuliert...

    Ansicht des ursprünglichen Seefahrtshofes an der Nordseite der Hutfilterstraße mit Portal, Hof und Festsaalgebäude (im Hintergrund), so wie es bis in die 1870er Jahre bestand (Glasfenster in der Baumwollbörse):

  • Habe soeben einen Beitrag zu den Wappen an und in der Neuen Börse auf dem Themenstrang 'Ortsfremde Bau-Heraldik' eingestellt. Da man ihn ja auch als Ergänzung zu dem hiesigen Beitrag über das Gebäude lesen kann, dachte ich, mir diesen Hinweis erlauben zu dürfen.

  • Fläche, Fläche, Fläche........

    Ich habe, glaube ich, schon das eine oder andere Mal daruaf hingewiesen, dass ich der Meinung bin: Im Innenstadtbereich, also das Areal zwischen Wallanlagen und Weser, sollten die traditionellen Bauhöhen nicht überschritten werden. Mit der neuen Senatsbaudirektoren Iris Reuther hat sich, wie fast überall zu sehen ist, bezüglich der Bauhöhen einiges geändert. Hier ein Beispiel an der Kreuzung Am Wall - Ansgaritorstraße:


    Und da soll die Reise hingehen:

  • Mein Zahnarzt ist wegen des Umbaus mit seiner Praxis dort ausgezogen... ;)

    Er hatte - m.E.- das schönste Wartezimmer Bremens, da man von dessen Fenster die Angaritorstraße hinabblicken konnte und im Hintergrund die Giebel des Gewerbehauses aufragen sah. Vor allem aber fiel aus dieser Perspektive nicht auf, daß der Turm nicht mehr steht. Man konnte sich somit in diesem Wartezimmer stets der Illusion hingeben, daß Anschari noch existiert...

    Richtig schön aber ist, daß mein Zahnarzt im Wartezimmer seiner neuen Praxisräumlichkeiten großformatige Ansichten vom Turm hängen hat. Da wir über das Thema nie gesprochen haben, nehme ich das als ersten Beleg dafür, daß das Thema in der Öffentlichkeit langsam beginnt Wurzeln zu schlagen...

    Entschuldigung, findorffer, für diese themenfremden Anmerkungen; aber diese drängten sich mir - als ich Ihr Foto des Gebäudes sah - geradezu förmlich auf... :rolleyes:

  • Im Übrigen:

    Der Name 'Hanseaten Kontor' ist natürlich wieder mal ganz typisch.

    Ich glaube es war unser Mitforist RaHaHe, der das durchschaubare Namensgeklingel, den an Etikettenschwindel grenzenden Umgang mit wohlklingenden Bezeichnungen - welche Assoziationen von Tradition, Solidität und Gediegenheit auslösen sollen - angeprangert hat.

    Wer denkt beim Hören des Begriffs 'Hanseaten Kontor' nicht an die emsige Betriebsamkeit in der Passagier-Abteilung des Norddeutschen Lloyds an der Papensttraße oder an das Haus der Familie Buddenbrook an der Lübecker Mengstraße.

    Aber was bekommt er hier dafür: Einen belanglosen, pottenhäßlichen Allerweltsbau, der seine Umgebung verschandelt.

  • Ich hatte das hier extra nicht reingestellt, weil ich Angst vor den Reaktionen hatte ;)... aber völlig richtig, so etwas ist eigentlich ein Skandal, nichts anderes. Diese Art von "Ertüchtigung" von Nachkriegsbauten gehören zum Schlimmsten, was es so gibt.

  • Ich verstehe eure Abneigung nicht. Die Fassade glänzt doch im besten 70er-Jahre-Look!
    Tragen die wenigen Passanten dort auf der Visualisierung (ein Vorgriff auf die Situation der Innenstadt im 2035?!) nicht sogar wieder Schlaghosen?

    Gerade die oberen Geschossen blühen doch wegen der prägnanten Asymmetrie auf; dazu der äußere Balkon; in Verbindung mit dem "Sendemast" und dem vielen Glas könnte man meinen, es sei einer Schiffsbrücke nachempfunden - ein wunderbarer Bezug auf die Hansestadt und den Namen "Hanseaten Kontor" mit Würde tragend!
    Dann das schicke Bäumchen dort vor dem Gebäude. - Das wird die Ökologen und Klimaschützer beruhigen, Stichwort "saubere Luft für Bremen - Wir senken den Feinstaub jetzt aktiv"!
    Genial finde ich aber den persil-weißen Porsche, der da vom Schüsselkorb in Richtung Bahnhof gurken will!
    Als käme er dort aus der Maximilianstraße!

    Nein, wäre es nicht so traurig, man könnte drüber lachen! - Ich verstehe die Baubehörde nicht. Ein solches Objekt an der Ecke des Walls, der äußeren "Stadtmauer" Bremens? - Eine Katastrophe!

  • Als ich neulich an diesem Schild entlang kam, musste ich mich ärgern!

    Ja, ich gebe zu: Ich bin ein Phantast! Ich gebe mich der Phantasie hin, dass der (menschliche und sachliche) Maßstab eines Tages wieder zum Maß der Dinge wird.

    Und daraus wächst die Überzeugung, dass in der Bremer Innenstadt die weitaus meisten Gebäude der Nachkriegszeit ein bis drei Geschosse zu hoch errichtet wurden - Tendenz steigend. Zu hoch? Ja, im Verhältnis zur Straßenbreite und den Gebäudehöhen der "Wirkungsnachbarschaft!.

    Eigentlich müsste man die Gebäudehöhen auf Maß trimmen, rasieren, mähen!
    Dann käme auch mehr Sonne in die Straßen! Licht, welches die Aufenthaltsqualität steigert und die Attraktivität der Innenstadt.

    Aber unsere Frau Reuther - das Nummerngirl der Bremer Immobilienbranche - und der Rest der Bande pochen ja nur beim Kleinen Mann auf (Bau-)Recht und (Bau-)Ordnung. Investoren dürfen alles!