Bremen - Innenstadt

  • Im vergangenen Jahr wurde hier der Wunsch nach Bildern von Alt-Bremer Häusern geäußert, am Sonntag war ich in einem relevanten Bereich, das Wetter war schön und ich konnte ein paar Bilder schießen.
    Nach meinem Verständnis stehen, bzw. standen, Alt-Bremer Häuser rund um die halbwegs kreisförmige Altstadt, somit aktuell in einem sehr großen Bereich, da "nur" der im Norden der Altstadt gelegene Stadtteil Walle im Krieg verloren gegangen ist, dies allerdings komplett. Es gibt wirklich eine Menge schöner Häuser in den einzelnen Stadtteilen, als erstes fällt immer der Name Schwachhausen (dort wohnen z.B. die Werder-Fußballer, denen es nach Oberneuland zu weit ist), natürlich auch im "Viertel" südlich der Innenstadt. Gröpelingen, noch weiter nördlich als das zerstörte Walle, finde ich persönlich schön, allerdings ist das Publikum, das heute dort wohnt, sehr schwierig und wird die dortige Bausubstanz weder zu schätzen wissen, noch pflegen.
    Am vergangenen Sonntag bin ich über die Bürgermeister-Smidt-Brücke (dann die Beck's-Brauerei rechts liegen lassen) erst durch die im Krieg ebenfalls völlig zerstörte Alte Neustadt, dann durch den heutigen Grüngürtel der ehemaligen Stadtbefestigung in die (neue) Neustadt gelaufen, die um 1900 als Schachbrettmuster angelegt wurde. Dort war ich im sogenannten Flüsse-Viertel, in der Donaustraße beginne ich meine kleine Tour.

    In diesem Bild sehen wir den (oder einen der?) Hochbunker der Bremer Neustadt, der uns daran erinnert, dass es auch hier im Krieg Luftangriffe gab. Diese haben sich allerdings im Stadtbild nicht deutlich niedergeschlagen. (Off-Topic: Ich bin unlängst mit unserem Azubi zu dessen Berufsschule gelaufen, dort stand auch so ein Hochbunker, ich habe unseren Azubi darauf angesprochen und er hat gesagt, er hätte sich schon immer gefragt, was das für ein komisches Ding sei. Ich hoffe, ich verallgemeinere nicht zu sehr, wenn ich sage, dass in der heute jüngeren Generation Geschichtskenntnisse sehr oft gleich null sind).

    Hier haben wir ein eigentlich sehr schönes Eckgebäude, von Gebäuden genau in diesem Zustand gibt es auch in Gröpenlingen einige, ich möchte nicht wissen, wie sie von innen aussehen.

    Hier sehen wir erstmalig, dass leider ca. 1960-1980 sehr viele Gebäude von außen "saniert" wurden, dass heißt, Putz wurde radikal entfernt und die Gebäude wurden vor allem wärmegedämmt. Diese beiden Gebäude waren wohl einmal spiegelbildliche Zwillinge, das rechte wurde saniert, das linke nicht. Teilweise wurden ganzen Straßenzügen in Bremen (anderswo sicher auch) nach dem Krieg derart umgestaltet, leider habe ich kein vorher-nachher-Beispiel.

    Ich habe mal gelesen, dass es in den 70ern eine Phase gab, in der galt: "Unser Haus muss auch von außen leicht abwaschbar sein". Hier links sehen wir offenbar so einen Fall badezimmertauglicher Außenkacheln, Hauptsache, alles blinkt.

    Auch beim Blick in diese Straße sehen wir wieder die ganze Spannweite zwischen wärmeisolierten=vereinfachten und naturbelassenen Fassaden.

  • Die Neustadt ist sicherlich nicht erste Wahl für's "Bremer Haus", aber Du meintest ja, da käme noch was. Also für den Anfang perfekt.

    Vielen Dank, daß Du das Interesse aufgegriffen hast! :daumenoben:

    Mit Deinen Bremer Himmelsrichtungen komme ich aber mal wieder gar nicht zurecht:

    Walle / Gröpelingen = Nordwesten
    Schwachhausen = Nordosten
    Viertel = Osten
    Neustadt = Südwesten

    Zudem wäre vielleicht ein eigener Strang sinnvoll, denn "Innenstadt" ist das alles nicht.

    :zwinkern:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Dankeschoen, Erpel! :) Da sind einige sehr ansprechende Wohnhaeuser dabei. Andererseits ist die Vielzahl der Veraenderungen im Dachbereich (Wohnraum schaffende Auf- und Ausbauten die nicht mit dem Gebaeude harmonieren) auffallend. ursus zufolge wird Wien schon lange mit derartigen Gebilden verunstaltet.

  • ....nur mit dem Unterschied, dass in Wien die Dachaufbauten weit weniger auffallen,weil sie sehr viel weiter oben sind und z.T.von den Straßen kaum einsehbar sind.
    Bei den winzigen Bremer Häusern ist fast die Hälfte der Ansicht "Dach" - und somit wiegt die Verunstaltung der Dächer viel schwerer.

    Im übrigen sieht man, was 60 Jahre Bundesrepublik (und wahrscheinlich nicht vorhandener Denkmalschutz) anrichten konnten. Nur wenige Einzelbauten sind frei von Verunstaltungen, das an sich interessante Stadtbild ist dahin.
    Fragt mal eure Eltern und Großeltern zum Thema "abwaschbares Haus" - sie werden es euch bestätigen. Ich habe von meinen Eltern jahrelang gehört, unser Haus sei verklinkert worden, weil man dann "nie wieder" streichen muss. Als ob die Klinker immer sauber bleiben würden.

    Vielen Dank für die Fotos.

  • 1 Den Bremer Hauptbahnhof (1885-1889) setzte ich mal als den meisten bekannt voraus und will mich deshalb hier auch gar nicht lange aufhalten. Für mich ein klassischer „deutscher“ Bahnhof (zusammen mit Vertretern in Hannover, Frankfurt etc.), auch wenn die Vorbilder in England lagen.

    2 Zusammen mit dem Überseemuseum gegenüber (eröffnet 1896) entsteht ein schönes Ensemble, das aber auch der einzige Lichtblick im Umfeld ist. Der komplette Bereich Richtung zur Innenstadt hat aus bekannten Gründen für Architekturfreunde nichts zu bieten, um es wohlwollend auszudrücken.

    3 So steht von den Gebäuden, die wir hier sehen, abgesehen von den beiden genannten Gebäuden (unten und rechts) heute gar nichts mehr. Vielleicht kennt mancher die dominante Hochstraße, die das Bild heute oben quer von links nach rechts zerschneidet. Ganz links im Bild sehen wir übrigens das ehemalige städtische Hallenbad, an die Existenz dieses Gebäudes vor dem Bahnhof wird sich heute kaum mehr ein Bremer erinnern.

    Bildquelle: Wikipedia, auch wenn es nicht so aussieht

    4. Ebenso komplett verloren ist diese Perspektive vom Bahnhof Richtung zur Innenstadt, sowohl der Vordergrund mit dem Hallenbad und den den Bahnhofsvorplatz umfassenden Gebäuden, als auch der Hintergrund mit Lloyd-Turm und Ansgarii-Kirche. Einzig die Mühle rechts steht noch.

    Bildquelle: Wikipedia,

    5. Das letzte Gebäude aus dem Bereichs des Bahnhofsvorplatzes, das sehenswert ist, ist dieses Postgebäude a.d. 1925, eines der wenigen Gebäuden aus den 20ern in HB.

    7 Im Folgenden bin ich unter der im Bild 5 zu erahnenden Eisenbahnbrücke hindurch in den Bereich (von der Innenstadt aus gesehen) hinter dem Bahnhof marschiert und stoße hier zunächst auf den Lloydbahnhof aus dem Jahr 1913, dem eben gezeigten Postgebäude nicht unähnlich.

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    8 Weiter gehe ich (von der Innenstadt aus gesehen) nach rechts (weiter links wäre die Stadthalle) und sehe hier zunächst dieses Monument, mit dem wir Deutsche, wie so oft, hingebungsvoll an die Fehlleistungen unserer Geschichte erinnern, hier an die Kolonialzeit in Namibia.

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    9 Hier kommen wir an die Hermann-Böse-Straße, und hier wird die bauliche Situation schlagartig besser, ein krasser Kontrast zum Bereich (von der Innenstadt aus gesehen) vor dem Bahnhof, der ja nun im Krieg komplett zerstört wurde. Es scheint, als hätten die Engländer in HB vor allem die Innenstadt, den Bereich zum Bahnhof und zu den Häfen bombardiert, der Bereich hinter dem Bahnhof scheint außerhalb Ihrer Zielmarkierungen gewesen zu sein. Hier sehen wir einen Schulbau aus 1905/06, der schon im Vorbeifahren extrem auffällt, der (laut Informationstafel) Jugendstilelemente, Fachwerk und Weserrenaissance verbindet.

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    13. Und genau in diesen Stil geht es auch im Umfeld weiter, sehr originell, irgendwie englisch, abwechslungsreich aber trotzdem wie aus einem Guss und äußerst interessant.

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    15 Etwas weiter kommen wir zum Kaiser Friedrich-Platz (der zweite Kaiser 1888), ebenfalls an der Hermann-Böse-Straße ...

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    16 ... und schauen zunächst zurück zu der Schule, wo wir vorhin waren.

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    18 An einem der Häuser hier sehen wir eine Informationstafel, die uns zeigt, what this here is all about. Offenbar gab es hier zum Ende des 19. Jahrhunderts einen Bebauungsplan, der gezielt versuchte, aus der Rasterplanung um 1890 (die aus den USA kam?) auszubrechen. Mir fiel hier das Potsdamer Schloss Cecilienhof ein, das, beim gleichen Vorbild England, eine ähnliche Optik ausweist.

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    19 Weiter bin ich etwas durch die Gegend gelaufen und stelle relativ wahllos ein paar Bilder ein, ich befinde mich zwischen der Nord-Ost-Ecke des Bahnhofs und der Straßenkreuzung „Am Stern“ in dem Dreick Hermann-Böse-Straße, Hohenlohestraße und Parkallee. Das Ambiente ist äußerst harmonisch, ich habe exakt eine Bausünde gesehen. Die einleitenden Luftbilder zeigen einmal das komplette vom mir besuchte Areal in dem fast rechtwinkligen Dreieck unten (mit dem „Stern“ rechts außen). In dem Bereich über dem Dreieck war ich (noch) nicht. Das zweite Luftbild zeigt eine Vorkriegsaufnahme der Ecke mit der eingangs beschriebenen Schule. Zweimal Bildquelle Bildindex.

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  • 29 Mitten in dem skizzierten Dreieck liegt die Dellbrückstraße, die aus der Optik deutlich ausbricht, es wird deutlich klassizistisch, aber auch diese Straße wird um 1905 bebaut worden sein, also Neo-Klassizismus.

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    32 Jetzt bin ich am rechten Rand des skizzierten Gebietes an gekommen, dem südlichen Beginn der Parkallee, die sich im weiteren Verlauf sehr weit nach Norden hochzieht, an der kompletten rechten Seite des Bürgerparks vorbei.

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    35 Das Gymnasium am Barkhof sieht aus wie der kleine Bruder der Schule an der Hermann-Böse-Straße.

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    38 Hier (Parkallee südlich vom „Stern“) wird das Umfeld abwechslungsreicher, einige schöne Gebäude, aber auch einige Bausünden. Kriegsverluste wird es auch hier gegeben haben, weswegen das Viertel, das wir gerade verlassen haben, so gar nichts abbekommen hat, ist mir ein Rätsel.

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    39 Abschließend sind wir an der Parkallee 101 angekommen, hier wurden nach dem Krieg Teile des Gebäudes Am Markt 16/18 „Zum Patzenhofer“ angebaut. Natürlich war es eine Schnapsidee, das repräsentative Gebäude am Markt zusätzlich zur Kriegszerstörung noch zu entschmücken, aber immerhin, war es noch besser, die Teile hier wieder anzubauen, als sie auf eine Deponie zu schmeißen. Den Umgang mit derartigen Spolien nach dem Krieg habe ich schon wesentlich schlechter gesehen.

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  • In Bremen hat man damals kaum wirklich typisch großstädtisch gebaut, obwohl die Stadt bereits im Kaiserreich den Schritt zur wirklichen Großstadt gemacht hat und nach Hamburg der bedeutendste Überseehafen Deutschlands war. Die Häuser wirken eher villenartig und scheinen oft als Einzelhäuser für eine Familie geplant worden zu sein, ganz anders als die riesigen Mietskasernen in Blockrandbebauung, wie wir sie in anderen Großstädten vorfinden. Oder wurden die Viertel, die diesem Typus entsprachen, weggebombt? Ähnliches ließe sich wahrscheinlich auch über die gründerzeitlichen Erweiterungen Lübecks sagen, nur war und ist diese Stadt sehr viel einwohnerschwächer.

    Fehlende Sprossenfenster sind wie so oft im alten Westdeutschland - hier trifft das antibundesrepublikanische Vorurteil wahrscheinlich tatsächlich zu - ein großes Problem.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Hallo liebe Forumsgemeinde! Ich interessiere mich schon seit längerem für Architektur und v.a. die Gründe, warum gründerzeitliche Wohnviertel weiterhin als so extrem beliebt und lebenswert gelten, während wir gerade z.B. in der Hafencity wieder schön vor Augen geführt bekommen, dass moderne Architektur (v.a. im Ensemble) kaum funktioniert.

    Ich wohne seit einigen Jahren in Bremen. Während die mittelalterliche Altstadt (oder das, was davon übrig ist), hier im Forum eine große Rolle spielt, sind die Besonderheiten Bremens bei Wohnungsbau hier noch nicht so dargestellt worden.

    Um die Frage von Georg Friedrich in seinem letzten Posting zu beantworten:


    Die klassische mehrgeschossige gründerzeitliche Mietsbebauung, die andere deutsche Großstädte je nach Zerstörungsgrad maßgebend prägt, fehlt in Bremen außerhalb der Innenstadt fast völlig. An seine Stelle tritt in Bremen das sogenannte Bremer Haus. Es wurde ab den 1840er Jahren bis zum ersten Weltkrieg und sogar darüber hinaus dominierend. Noch in den Zwanziger Jahren spielte der z.B. im Hamburg ganze Quartiere prägende Geschosswohnungsbau in Bremer allerhöchstens eine Außerseiterrolle (wenngleich es auch einige schöne Beispiele für Gebäude dieser Art in Bremen gibt). Die mannigfaltigen Ausgestaltungsmöglichkeiten dieses in seinem Grundriss letztlich immer gleichen Reihenhaustyps vom kleinen, schmalen eingeschossigen Arbeiterhäuschen v.a. in den leider teilweise kriegs- und großenteils nachkriegszerstörten Stadtteilen im Bremer Westen bis zum großbürgerlichen, mehrgeschossigen „Townhouse“ in den Stadtteilen Schwachhausen und östliche Vorstadt sind einfach phänomenal. Einen sehr guten Überblick zu diesem Thema und den Grund für die Andersartigkeit Bremens verschafft z.B. das Buch „Das Bremer Haus“ von 1982.

    Leider führte ebendiese Andersartigkeit v.a. der Eigentümerstruktur (ca. 40% aller Bremer sind Hausbesitzer – der mit Abstand größte Anteil an der Bevölkerung aller relevanten Großstädte in Deutschland) auch zu den größten Problemen. Während die Trägheit der Masse von Eigentümergemeinschaften oder die schiere Investitionsgröße bei großen gründerzeitlichen Wohnhäusern meist verhinderte, eben diese dem Zeitgeist zu opfern (Ausnahmen gibt es natürlich auch hier), konnten die Bremer durch die Kleinteiligkeit der Wohnstruktur ihre Häuser den gesamten „Segnungen“ der Nachkriegszeit inkl. Entstuckung, minderwertigen Plastikfassaden und der sog. „Horizontalisierung“ der klassischerweise vertikalen Fensterfluchten in Altbauquartieren sowie ungeschickten Aufstockungen opfern. Dieses Phänomen wird sehr schön in dem Buch „Mehr als nur Fassaden“ besprochen. Ganze –nach dem Krieg weitgehend erhaltene Altbauquartiere- sind so auch bedingt durch den Dominoeffekt (was mein Nachbar kann, kann ich auch) unwiederbringlich (?) entwertet und zerstört. Im o.g. Buch wird analysiert, dass ein gutes Drittel der weltkriegsüberlebenden Bremer Häuser heute bedingt durch brutale „Renovierungen“ nicht mehr als solche zu erkennen sind.


    In Erpels schönem Bildbeitrag über das sog. Barkhofquartier kann man den Charakter und die Qualität (hier am sozioökonomisch eher oben stehenden Ende der Skala) von Bremer-Haus-geprägten Wohnvierteln sehen. Ein schönes Beispiel für die Brutalisierung Bremer Häuser nach dem Kriege ist in einem der Bilder von Johans Bildbericht aus der Bremer Neustadt zu sehen. Über diese Entwicklungen samt möglicher Lichtblicke und die verschiedenen von Bremer Häusern geprägte Quartiere und ihr in Deutschland einzigartiges Flair möchte ich zukünftig in unregelmäßigen Abständen fotodokumentarisch berichten (wenn ich das mit dem Fotohochladen und -einbinden hinkriege :).

    Einmal editiert, zuletzt von Heinzer (21. Dezember 2011 um 11:22)

  • @ Erpel: Vielen Dank! Habe nämlich die vom Webmaster beschriebene Vorstellungsfunktion nicht gefunden (liegt wahrscheinlich an mir) und falle deshalb mit meinem ersten Posting so mit der Tür ins Haus. Lese aber hier mit großem Interesse schon länger mit... das hier ist meine erster "Account" bei einer Web-Community und bin bis jetzt auch Facebook etc.-Verweigerer, bin in vielem also quasi Internetanalphabet und werde dementsprechend manchmal etwas länger brauchen. Vor dieser angekündigten Fotoeinbindungsgeschichte graut mir jetzt schon.

    Ich hoffe, durch ein paar schöne Fotostrecken (wenige habe ich schon in der Pipeline, ein Großteil wird wohl erst bei besserem Wetter im Frühjahr folgen) schöne und hässliche Eindrücke von der Einzigartigkeit von Bremens Altbauquartieren vermitteln zu können.

  • Ich hoffe, durch ein paar schöne Fotostrecken (wenige habe ich schon in der Pipeline, ein Großteil wird wohl erst bei besserem Wetter im Frühjahr folgen) schöne und hässliche Eindrücke von der Einzigartigkeit von Bremens Altbauquartieren vermitteln zu können.


    Hallo Heinzer,

    ich hatte demnächst Ähnliches vor, bin allerdings bis Ende März noch im Ausland und werde dann ab Mai auch das ein oder andere Bild beisteuern.

    Besonders interessant finde ich in diesem Kontext (Altbremer-Haus) folgende Bereiche:

    - das Quartier im Bereich der ehemaligen St. Pauli Brauerei und die Strassenzüge östlich davon (Kreuzstrasse, In der Runken etc) bis zum Sielwall. Dort wurde wirklich kreuz und quer gebaut, es ist ein einziges schnoor-esques Wirrwarr, in dem selbst ich als - mit Unterbrechungen - fast 30-jähriger Anwohner manchmal nicht den kürzesten Weg wähle. Bausünden gibt es dort nur sehr wenige.

    - im nördlichen Teil des Ostertors die Strassen zwischen Ulrichsplatz und Zum Steinernen Kreuz. Die Gegend um das Steinerne Kreuz empfinde ich persönlich als städtebaulich schönsten Teil ganz Bremens. (dort hat vor 2 Jahren ein Eigentümer ein Eckhaus mit Dämmplatten belegt, es ist einfach traurig, trotz dessen Singularität). Das Steinerne Kreuz selber ist - wenn ich mich richtig erinnere - die mittelalterliche Form des Schadensersatzes des Senats dafür, dass sie einen bremischen Bürgermeister gehenkt hatten wegen des (vermeintlichen) Verrats an der Stadt zu Gunsten der Hanse.

    - Nördlich vom Steintor der Bereich Fesenfeld, insb. die Querstrassen von Feld- und Humboldtstrasse, ich denke da im Besonderen an Besselstrasse, Herderstrasse, Mathildenstrasse (benannt nach der Frau von Lüder Rutenberg), Ritterstrasse, Römerstrasse, Schönhausenstrasse etc

    - in dem Stadtteil "Viertel" (besteht inoffiziell aus dem Ostertor, Steintor, Fesenfeld und Teilen von Mitte) sind auch wunderbare Graffiti, initiiert von den Eigentümern der Häuser, wobei ich jetzt nicht glaube, dass diese hier im Forum auf unbedingte Gegenliebe treffen ;)

    - das Flüsseviertel in der Neustadt hat auch viele wunderbare Strassenzüge. Mitunter finden sich auch weiter östlich einige sehr merkwürdige Strassen, die sich völlig vom Konzept Altbremer-Haus verabschieden (die Ingolstädterstrasse erinnert mich immer ein wenig an die Böttcherstrasse, so merkwürdig das klingen mag; ich meine die Strasse heisst tatsächlich "Ingelheimerstrasse")

    - Interessant sind auch manche Seitenstrassen der Kornstrasse und des Buntentorsteinwegs, wobei diese hier oft heruntergekommen wirken. Diese kenne ich aber nur flüchtig.

    - das Bürgerparkviertel, insbesondere die Strassenzüge Altmannstrasse, Benquestrasse, Franziusstrasse, Bulthauptstrasse, von denen die meisten (wenn ich mich recht erinnere) auch als Ensemble geschützt sind (was auch immer das bringen mag). Es ist wunderbar hier vor allem abends die Strassen abzulaufen und in die - teils prächtigen - Innenräume zu schauen.

    - Wunderbar empfand ich auch viele Strassen in Findorff, wobei Bausünden bzw. die offensichtlich entstuckten Fassaden einen wirklich traurig stimmen können. Geht man aber nach Norden über die Eickedorfer Strasse finden sich dem Bürgerpark westlich angrenzend wieder sehr gepflegte und atypische Altbremer-Häuser. Ich bin dort mal im schönen Juni entlanggeschlendert, als ich ein paar Minuten hatte und war doch erstaunt, hier solche schön erhaltenen Strassenzüge zu finden.

    4 Mal editiert, zuletzt von MAK (24. Dezember 2011 um 02:29)

  • Bremens Eigenart begeistert mich schon lange. Ich habe von Hannover aus mehrere Ausflüge gen Nordwesten gemacht und gerade diese beiden Städte könnten in ihrer Struktur und Stilistik unterschiedlicher kaum sein. Genau das macht Regionaltypik aus, das werden unsere Modernisten mit ihren Globalisierungsideologien wohl nie begreifen. Schon die Zugeinfahrt nach Bremen, vorbei an der Kleinteiligkeit der östlichen Stadtviertel, macht einen mit der einzigartigen Aura bekannt. Leider mag die Bremer Sozial- und Wirtschaftsstruktur so gar nicht zu den Zeugen jener noblen Ära passen. Und die Nachkriegsmodernisten haben alles dafür getan, das Bremer Stadtbild in einigen Bereichen geradezu vermodern zu lassen. Solche versifften und tristen Ecken muss man hier im Süden Deutschlands schon suchen. Sehr schade, denn Bremen könnte wahrlich ein Glanzlicht unter den 500tausendern sein. Zusammen mit dem süßen Oldenburg auf jeden Fall einen ausgiebigen Besuch wert! Ob ich dort leben will, ist eine andere Frage...

    Auf die angekündigten Fotos freue ich mich sehr.

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  • @ MAK: Der von dir beschriebene und bewohnte "Kern" des Viertels ist wirklich sehr schön. Er hat in vielen Bereichen tatsächlich eher dörflichen Charakter mit seinen zweigeschossigen Häuschen und seinen verwinkelten Gassen. Dagegen wirkt der Rest der erhaltenen gründerzeitlichen Stadtteile Bremens, die für Auswärtige ja auch schon eher kleinstädtisch wirken, ja geradezu metropolenhaft. Kleinstädtisch hier völlig ohne negative Wertung.

    In der Neustadt gibt es tatsächlich auch im Buntentor so einige sehr schöne Straßenzüge zu entdecken (Sedanstraße, Yorckstraße, Gneisenaustraße). In diesen Bereichen setzt in den letzten Jahren auch eine zaghafte Aufwertung der mir im Jahre 2004 tatsächlich noch arg heruntergekommen wirkenden Gesamtstruktur ein (man merkt das an der nachlassenden Dominanz von Kiosken, abgeranzten Kneipen, Internetcafés und Wettbüros und dem Erscheinen von inhabergeführten kleinen Klamottenläden, Kneipen, in die man gehen würde, und Bioschlachtern). Böse Zungen würden das Gentrifizierung nennen, aber in dieser Gemächlichkeit kann es dem Buntentor nur guttun.

    Freue mich schon auf Fotos von dir!

    youngwoerth: Tatsächlich ist gerade der erste Eindruck von Bremen an einem so typisch nordwestdeutsch wechselhaften Tage (das schwache Licht der untergehenden Sonne spiegelt sich in den zahlreichen Pfützen), wenn man am Hbf aussteigt, absolut desaströs. Als ich 2004 nach HB kam, weiß ich noch, dass ich in der allgemeinen Depression der späten Schröderjahre, dachte: ach Bremen ist Deutschland in 20 Jahren: Hohe Schulden, hohe Arbeitslosigkeit, allgemeine Perspektivlosigkeit. Nicht half sicherlich auch, dass ich inmitten der trostlosen Bahnhofsvorstadt wohnte.

    Aber, und ich glaube, dass das jetzt nicht nur die rosarote Brille des überzeugten Neubremers ist: hier hat sich schon einiges getan in den letzten Jahren (natürlich, und zum verständlichen Zorn der Süddeutschen, auf teilweise Kosten derselben, Stichwort LFA). Die Stadt erkennt ihren Wert, der Tourismus boomt, Bremen erschließt sich mit Erfolg einen ganz neuen Stadtteil (Die Überseestadt), der -neben reichlich billiger Investorenarchitektur, natürlich- durchaus Charme durch sein Nebeneinander von gründerzeitlicher, Nachkriegs- und zeitgenössischer Architektur entfaltet. Und das ist jetzt nicht das typische Investorensprech! Gerade die mit viel Liebe restaurierten Speicher 1 (50er Jahre), Speicher 11 (1910er Jahre) und Schuppen 1 und 2 (beide 50er Jahre), zeigen, dass eben aufgrund des geringeren Investitionsdrucks z.B. im Vgl. zu Hamburg so einige gute Ideen und erhaltenswerte Gebäude überleben.

    In vielen von Bremer Häusern geprägten Vierteln steigen die Immobilienpreise immer weiter, was mich hoffen lässt, dass der eigentliche Wert dieser Häuser und Ensembles auch vermehrt erkannt wird. Man sieht durchaus auch sehr positive Beispiele für die Rückgängigmachung der Brontalsanierungen der Nachkriegszeit.

    Meine erste Fotoidee (und die kann ich eigentlich auch bei schlechtem Licht und Wetter machen) ist: Dokumentation der schlimmsten Renovierungen an Bremer Häusern. Zuerst steht jedoch noch eine wichtige Prüfung an...

    2 Mal editiert, zuletzt von Heinzer (25. Dezember 2011 um 08:05)

  • War zuletzt in Bremen und bin mit der S-Bahn von meinem Termin zurück zum Flughafen gefahren. Dort kommt man auch am Denkmal für Kaiser Friedrich III. vorbei . . . es steht an der Hermann-Böse-Straße und wurde von Louis Tuaillon erschaffen. Der ganze Platz ist noch mit historischen Gebäuden umstanden, liegt aber leider direkt neben einer sehr stark befahrenen Straße.


    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Die Meldung ist zwar einen Monat alt, aber ich bin gestern zufällig darauf gestoßen.

    In der Nacht vom 06. auf den 07. Oktober 2017, wurden zwei historische Fenster des Rathauses eingeworfen. Wahrscheinlich durch eine oder mehrere betrunkene Personen. - Wie auch immer. Diese Tat ist einfach nur schäbig. Egal aus welcher Motivation heraus.

    https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-…id,1655458.html

    http://www.bild.de/regional/breme…65532.bild.html

  • Bremen war mutiger als Charlottenburg

    Zum schönen Beitrag von Gmünder (Laufende Nummer 15):

    Das auf den Bildern zu sehende Denkmal für S.M. Kaiser Friedrich III. von Bildhauer Louis Tuaillons hätte eigentlich vor dem friderizianischen Flügel des Schlosses Charlottenburg realisiert werden sollen. Aber die dortigen Stadtväter schreckten letztendlich vor der - damals etwas - unorthodoxen Art der Darstellung zurück und errichteten statt dessen ein eher konventionelles Denkmal, welches den Zweiten Weltkrieg jedoch nicht überlebte.

    Bild 01
    Das 'konventionelle Demkmal' vor Schloß Charlottenburg

    Die Bremer Stadtväter machten sich den Entwurf Tuaillons zu eigen und platzierten diesen ins Zentrum des gerade entstehenden neuen Parkviertels. Der Sohn des Dargestellten, S.M. Kaiser Wilhelm II., hatte keinerlei Berührungsängste mit diesem Stück 'moderner Kunst' und nahm die feierliche Enthüllung 1905 eigenhändig vor.

    Bild 02

    Szene aus den Enthüllungsfeierlichkeiten.

    Nebenbei bemerkt: Das Eckgebäude im Hintergrund hatte damals noch seinen seither leider verloren gegangenen Monopteros. Dieser sollte bei Gelegenheit wiederhergestellt werden.

    Während der Zeit des Zweiten Weltkriegs gehörte das Denkmal zu den fünf kunsthistorisch wertvoll erachteten Metalldenkmälern, die jeder Stadt im Reich freigestellt waren und die daher der 'Metallspende' und dem Einschmelzen entgingen.

    P.S.: Hinsichtlich des 'Graffitis am Sockel fällt mir nur der alte Satz ein "nur Narrenhände beschmieren Tisch und Wände" !

    2 Mal editiert, zuletzt von Pagentorn (9. November 2017 um 18:15)

  • Heute mal ein "Innenstadtspaziergang" mit der Senatsbaudirektorin im Weserkurier:

    Link zum Weserkurierartikel

    Im Prinzip keine großen Überraschungen, sie mag die Dudlerbauten in der Bahnhofsvorstadt (die ich allerdings auch nicht gar so schlimm finde wie manch anderer hier, finde z.B. den Kühne-und-Nagel-Neubau an der Schlachte 10x so schlimm wie jeden Dudler in der ohnehin zerschossenen Bahnhofsvorstadt), sie träumt von Boulevards statt Straßen (nunja), möchte im neuzubauenden Harmsgebäude am Wall einen "Durchstich" zur Museumsstraße und somit dem Domshof erreichen, soweit - so erwartbar.

    Aber dann immerhin dieser Absatz:

    Historischer Grundriss ist Gold wert
    Da sind die Bauten, die Plätze und, fast wichtiger, die Wege. Solche von früher und die von heute. Das mischt und überformt sich, mal zum Guten, mal nicht. „Wenn wir über die Innenstadt nachdenken, müssen wir den historischen Grundriss beachten, der ist Gold wert“, sagt Reuther. Sie hat einen Plan von der City dabei, besser noch wären jetzt Bauklötze, die kann man verschieben oder sie ganz vom Feld nehmen. Klötze wie das Parkhaus-Mitte, Karstadt, Kaufhof und C&A. Was für Möglichkeiten gibt es bei diesem Wechselspiel, alte Wegebeziehungen aufzugreifen, die damals gut funktioniert haben? Die Pelzerstraße zum Beispiel war ja nicht immer nur ein Stummel.

    So etwas lese ich gerne. Wie gesagt, angesichts der Menge an Großprojekten in der Altstadt kann man nur hoffen, dass den Verantwortlichen die Chance bewusst ist, die sich jetzt in diesem Zeitfenster ergibt: Jacobs mit seinem neuen Stammhaus inkl. Stadtwaagenwiederbelebung (plus Kontorhaus), Zech an der verhunzten Lloydpassage mit Abriss des Parkhauses Mitte und Wiederherstellung des alten Karstadtgebäudes inkl. seiner Lichthöfe), dazu der Bereich um den Ansgariikirchhof mit viel Musik und sogar Rekonstruktionsträumen. Auch die Barrierefunktion der nach dem Krieg ahistorisch mitten durch die Altstadt geschlagenen Martinistraße ist den Verantwortlichen bewusst, hier soll Jacobs mitrühren an der Zusammenführung der getrennten Quartiere.

    Die Bremer Altstadt steht vor den tiefgreifendsten Veränderungen seit den 60er Jahren, an jeder Ecke Abriss- und Neubaupläne (auch das Pressehaus an der Ecke Langen-/Martinistraße soll bei den Umgestaltungsplanspielen eine Rolle spielen, ebenso wie das freiwerdende riesige Sparkassenareal am Brill) - ich hoffe, Politik und Investoren sind sich dieser Chance (aber auch der Verantwortung), die es wenn überhaupt einmal in einer Generation ergibt, bewusst.

  • Es geht weiter Schlag auf Schlag in der Bremer Innenstadt. Nach dem Verkauf des Sparkassenareals am Brill an einen israelischen Investor vorgestern (Sparkassen-Areal verkauft - Link zum Weserkurier) hat sich nun Klaus Jacobs besorgt über die drohende Überlastung der Bremer Behörden angesichts der Vielzahl an Großprojekten in der Altstadt geäußert (Klaus Jacobs zu seinen Plänen im Weserkurier).

    Wie schon vielfach gemunkelt worden war, wird er auch das Kontorhaus in der Langenstraße erwerben und sanieren, es ist auch die Rede von der (Wiederherstellung?/Neuerrichtung?) eines Giebels zur Langenstraße. Langfristig erhofft sich die Jacobsfamilie den "Durchstich" an die Schlachte, wo heute noch sehr üble 70er-Jahrearchitektur und eine breite Autotrasse eine Verbindung des Marktplatzumfeldes mit dem Weserufer verhindern.

    Insgesamt ist zum ersten Mal seit fast Jahrzehnten eine ungeheure Dynamik im Prozess der Innenstadterneuerung. Spannende Zeiten, wenn auch die Gefahr der Verbockung in Bremen immer groß ist.