• Leider habe ich nicht zu viel Bilder von Celle gemacht, weil es ist dunkel geworden......aber hier kommt die wenige....

  • Ich find die Stadt cool weil die Fachwerkhäuser sind gross und irgendwie vornehm......

    ...die Stadt hat mich erstaunt weil ich habe nichts davon erwartet.....

    näschte Woche schalte ich noch mehr Fachwerk-bilder frei.....

  • Der (Stadt-) Kirchturm ist übrigens erst 1913 an die bestehende spätgotische Kirche gebaut worden! (Architekt: Kar Börgemann, sonst eher ein Vertreter der Neugotik) So sensibel müssten Architekten heute planen...
    Übrigens bewerbe ich mich gerade um eine ausgeschriebene Stelle als Stadtbild/ Denkmalpfleger in Celle. Es wäre ein Traumjob...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Zitat

    Ich find die Stadt cool weil die Fachwerkhäuser sind gross und irgendwie vornehm......

    Genau das ist übrigens ein Punkt, auf den ich in dem "Wo gibt's in Deutschland Fachwerk"-Strang hinaus wollte. Ich habe nämlich das Gefühl, dass wir durch den Verlust der wirklich großen Fachwerkstädte (Frankfurt, Kassel, etc.) auch nur noch sehr wenige von den ganz großen Fachwerkhäusern haben. Die Fachwerk-Kleinstädte haben nicht viele Gebäude von so imposanter Größe...

  • hier kommt noch eine Foto von Celle.....es ist von Zöllnerstrasse....es zeigt nur die Ende...es ist eine sehr lange und prächtige Strasse mit nur Fachwerk...es ist vielleicht die schönste Fachwerkstrasse ich habe gesehen....

  • Ich war am Wochenende in Celle - bei wunderschönen Sommerwetter. Die Stadt hat mehr als 500 Fachwerkhäuser, die schön saniert sind. Sprossenlose Fenster habe ich nicht gesehen. Johan hat ja schon einige Bilder gemacht – hier gibt es ein Paar mehr. Die sind leider etwas unscharf geworden…

    Das Schloss:

    Das Celler Schloss gründet sich auf einem befestigen Wehrturm mit dem Charakter einer Wasserburg, die eine Furt über die Aller bewachte. Diese erste, als "Kellu" bezeichnete Befestigungsanlage wurde um 980 durch einen Brunonen-Grafen errichtet. Eine weitere Vorläuferburg des Schlosses oder der Ausbau des Wehrturmes war die 1292 von Otto dem Strengen begründete Anlage. Davon erhalten sind noch Kellergewölbe sowie die unteren Stockwerke des Wachturms. Die Reste liegen unter dem Schlosstheater. Um 1315 wird das eigentliche „Castrum Celle“ erstmals urkundlich erwähnt. Als Folge des Lüneburger Erbfolgekrieges verlegten die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg ab 1378 ihre Residenz von Lüneburg nach Celle und begannen mit der Umgestaltung der um Wälle und Gräben erweiterten Burganlage zu einem Schloss. Im größeren Umfang wurde das Schloss unter Friedrich dem Frommen von 1471 – 1478 erweitert, die Schlosskapelle wurde 1485 geweiht. Ernst I. ließ die Anlage dann ab 1530 im Renaissancestil ausschmücken. Gleichzeitig wurden zwischen 1520-60 die Befestigungsanlagen in Form von Wällen und Bastionen nach außen verlegt. Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt eine zeittypische, vierflügelige Anlage um einen rechteckigen Hof, mit wuchtigen Ecktürmen, einem großen Hauptturm und charakteristischen Merkmalen der Weserrenaissance.
    Von 1670 an wurden durch Herzog Georg Wilhelm am Schloss Veränderungen vorgenommen, die aus dem alten Renaissancesitz eine zeitgemäße Residenz machen sollten. Georg Wilhelm war als typischer Fürst seiner Epoche baulustig und ließ am Schloss und der Umgebung repräsentative Erweiterungen vornehmen, die ihn an seine Zeit in Italien erinnern sollten. Die Fassaden, die venezianischen Vorbildern nachgeahmt wurden, erhielten damals ihre heutige Gestalt. Auffällig ist der Kranz aus Giebeln, der die Dächer umgibt, sowie die ungewöhnliche Form der überkuppelten Türme. Auch der Einbau des Schlosstheaters und der barocken Staatsgemächer fiel in diese Zeit.
    Mit dem Tod Georg-Wilhelms 1705 endete die absolutistische Hofhaltung der Herzöge. Das Fürstentum Lüneburg wurde durch Erbgang, zusammen mit dem Fürstentum Calenberg, dem späteren Königreich Hannover zugeführt. Das Schloss verlor seine politische Bedeutung und stand anschließend immer wieder längere Zeit leer. Ab 1772 wurde es durch die dänische Königin Carolin Mathilde bewohnt, die wegen einer angeblichen Affäre mit Johann Friedrich Struensee von Kopenhagen nach Celle verbannt war. Die unglückselige Königin hielt jedoch nur bis 1775 in Celle Hof und starb hier noch jung an einer Scharlachinfektion. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss dann gelegentlich durch das Hannoversche Königshaus als Sommerresidenz genutzt. Dazu ließ Georg Ludwig Friedrich Laves von 1839 bis 1840 einige Umbauarbeiten im Inneren vornehmen.

    Portal:

    Innenhof:

    Portal im Innenhof:

    Wir verlassen dann das Schloss und wenden uns jetzt die Altstadt zu.

    Blick in die Stechbahn mit Apotheke (16 JH. Links) und Turm der Stadtkirche.

    Gegenüber vom Schloss steht aus das lustige Gebäude des Bomann-Museum. Erbaut 1903-1905 unter Verwendung verschiedener Baustile:

    Fassaden an der Stechbahn:

    Blick nach Westen mit dem Schloss im Hintergrund

    Stadtkirche (1308 – wunderschöne Inneneinrichtung) und Rathaus (wird leider z.Z. saniert)

    Blick in die Zöllnerstrasse:

    Markt:

    An der Stadtkirche (18 JH?)

    Blick in die Gasse, die zur Kanzleistrasse führt – eine der wenigen engen Gassen:

    Wir gehen jetzt etwas weiter zum Alten Reithaus: bis 1776 herzoglicher Marstall:

    Blick nach Osten in die Westercellertorstrasse:

    Häuser:

    Grosser Plan:

    In Hintergrund der Kaufhof….

    Hoppenerhaus von 1532 Ecke Poststrasse/Rundestrasse:

    Detail:

    Poststrasse?

    Mauernstrasse, recht Kaufhof:

    Kaufhof:

    Bergstrasse:

    Das kleine Schloss im Französischem Garten (17 JH):

    Kleiner Plan:

    Bergstrasse:

    Am Heiligen Kreuz

    Die Zöllnerstrasse:

    ??

    Schuhstrasse:

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ja, erst ist es lustig mit Fürstum Lünenbürg wo Celle kurz die Residenz war. Wieder ein nette Beispiel von Deutschlands chaotische Geschickte mit mehre kleine Residenzen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstentum_L%C3%BCneburg\r
    de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrst ... 3%BCneburg

    Ausser die obligatorische Karstadt / Kaufhofmonster besitzt Celle eine geschlossene Altstadt von fast ausschliesslich Fachwerk. Für Niedersachsen ein ungewöchnlichkeit mit so ein homogenes Stadtbild. Schaut mal selbst an...

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/87/Celle4.jpg\r
    upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... Celle4.jpg

  • Nabend, ja das Stadtbid ist relativ homogen, es fehlen in dem Thread nur das Museum gegenüber vom Schloss und das Karstadt Hobby und Technikhaus am kleinen Plan. Aber insgesamt ist Celle städtebaulich sehr in Ordnung, bleibt nur zu hoffen, das es so bleibt, ne

  • Ein Haus scheint immer wieder der Pickel im schönen Gesicht zu sein. Komisch, es gehört immer Kaufhof oder Karstadt... Ich nenne das neudeutsch: Negative Corporate Identity. :aufdenkopf:

  • Nabend,
    die Strasse, die auf das alte rathaus zuführt ( ???) ist die neue Straße, eine der ältesten Strassen der Stadt aus dem 14. jahrhundert

  • Die "Cellesche Zeitung" berichtet in ihrer Ausgabe vom 15.12.2015 über geplante Neubauten am Allerhafen in Celle:
    "Die Celler "Hafen-City" nimmt Gestalt an. Auf der Allerinsel soll ein ganz neues Vorzeige-Stadtviertel entstehen. Wie die ersten Wohnhäuser aussehen sollen, ist geklärt. Die jetzt prämierten Gewinner eines städtebaulichen Wettbewerbs sollen hier "Wohnen am Wasser" vom Feinsten entwickeln. Sogar ein "Leuchtturm" soll nicht fehlen."

    http://www.cellesche-zeitung.de/website.php/S4…er%20Allerinsel
    http://www.cellesche-zeitung.de/cache/media/c4…b652a4a4182.jpg
    http://www.cellesche-zeitung.de/cache/media/30…2f2853c19d9.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Element7 (16. Dezember 2015 um 13:37)

  • - danke für die Links!

    Gefällt mir nur solala - klar es gibt viel, viel Schlimmeres. Für mich aber zu wenig kleinteilig.

    Es hat schon seinen Grund, dass Architekten Renderings mit abendlichem Dämmerlicht so lieben. Bei Tageslicht und lokaltypischem grauen Himmel dürfte das ganze ziemlich banal wirken.

  • In Celle wird im Hinblick auf das Bauhaus-Jubiläum 2019 die Wohnsiedlung (1928) in der Schackstrasse im Stil des Neuen Bauens des Architekten Otto Haesler saniert.

    Zitat

    Der Außenbau wird durch die leicht vorspringenden Treppenhäuser, die variierenden Fensterformen und die angedeuteten Küchenerker mit den sehr, sehr schmalen Fenstern zur Straßenseite reich gegliedert. Es finden sich mit den Übereckfenstern, Erkern und Balkonen und den Flachdächern alle Merkmale des Neuen Bauens. Allerdings ist die Form der Maisonette-Wohnung, eingebettet in einen modernen Baukörper, sehr außergewöhnlich und wahrscheinlich sogar einmalig für die Zeit der Weimarer Republik.


    Architektonischer Schatz wird saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Nahezu alles hängt bei diesen Bauten von Türen und Fenster(Gliederungen) ab, gerade die Haustüren waren original meistens noch richtig gut gestaltet und die Fenster sehr filigran gegliedert, das Fehlen von beidem (wie auf dem verlinkten Foto mit braunen Aluhaustüren und weißen sprossenlosen Fenstern) entwertet diese Gebäude nahezu komplett und lässt sie aussehen wie jeder x-beliebige Nachkriegsblock.

    Nach Sanierung können diese Dinger aber sehr wohl einen gestalterischen Wert aufweisen, auch wenn ich als Norddeutscher dann sehr gerne die verklinkerte Variante nehme, die die Fassade häufig lebendiger erscheinen lässt.

    Als Beispiel des Neuen Bauens aus Bremerhaven, diese Variante ist einfach nur Schrott ohne ästhetischen Wert:

    Um die Ecke aus der gleichen Siedlung nach Renovierung und Wiederherstellung der alten Fenstergliederung sieht das schon ganz anders aus:

    Niemand, schon gar nicht Mitglieder eines Forums für klassisches Bauen, muss solche Gebäude mögen. Ihr ästhetischer Wert hängt aber noch mehr als bei Gründerzeitgebäuden (auch da ja ein leidiges Thema, gerade in Westdeutschland) an den passenden Fenstergliederungen. Das Beispiel ist nicht ganz passend zum wirklichen strengen "Neuen Bauen" des Celler Beispiels, weil es mit dem reliefierten Erdgeschoss auch eindeutig noch ein expressionistisches Element enthält, es gilt aber für nahezu die gesamte Zwischenkriegsarchitektur, dass ihr Erscheinungsbild wie keine andere Epoche von den passenden Fenstergliederungen abhängt.

    Wenn diese also in den Erbauungszustand versetzt werden, kann auch aus den Celler Gebäuden durchaus noch etwas werden. Sonst Zustimmung, richtig beeindruckend ist das alles nicht, eben nur sehr "modern" für seine Zeit, was nicht unbedingt gut sein muss, wie wir leider wissen.

  • Die Häuser in Celle sehen aus wie eine x-beliebige heutige Sozialwohnungs-Blocksiedlung. Nur die Balkone wären heute wohl größer. Für mich ist das kein "Schatz".
    Schon gar nicht unter dem Wissen, wie man nur ein bis zwei Jahrzehnte zuvor noch in der Lage war zu bauen. Ein für mich erschreckender Verfall in kürzester Zeit. Insofern eher eine Mahnstätte.