Historismus in Frankfurt

  • In diesem Strang soll es um erhaltene und zerstörte historistische Gebäude in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] gehen, die normalerweise im Schatten der zerstörten Altstadt stehen.

    Ich fange gleich mal mit ein paar Beispielen an:


    Alte Oper: teilweise zerstört

    Blick vom Opernplatz

    Restaurant Opéra (Foyer)

    "Großer Saal" (modern)


    Fürstenhof (Hotel Fürstenhof-Esplanade): teilweise zerstört

    Gesamtansicht


    Hauptpostamt: zerstört

    Haupteingang

    Blick von der Zeil

  • Hallo Klinker,

    ich sehe gespannt die Bilder die du reingesetzt hast und möchte Dich gerne fragen, ob du ein Foto der Goethestraße 1 hast, so wie es heute dort aussieht. Das Foto vor dem Krieg zeigt ein wunderschönes Eckhaus. Im Zuge der Ahnenforschung habe ich erfahren, dass mein Ur-Urgroßvater dort, bei "Feine Pelze Carl Kovatschek" als Ausläufer gearbeitet hat. Es ist das Eckhaus neben dem Kaiserhof mit der Fahne auf dem Dach. Vielleicht kannst Du mir weiter helfen.

    Vielen Dank und Gruß, Renate

  • Nur mal drei Beispiele dafür, dass Frankfurt durchaus noch einige qualitativ ansprechende Historismusbauten verfügt, die nicht komplett Dach-verstümmelt sind.

    Wiesenhüttenplatz

    Blick zur Kaiserstraße


    Fürstenhof, Gallusanlage



    Leider werden die Ensemble immer wieder durch unpassende modernistische Klötze gestört. Diese misslungene Ecklösung an der Gutleutstraße wird hoffentlich baldmöglichst der Abrissbirne zum Opfer fallen und durch passenderes ersetzt.


  • Auf dieser Wikimedia-Seite sind sämtliche Gebäude der Kaiserstraße im Bild aufgelistet.
    Für den Historismus-Freund ein Fest, ich glaube es gibt deutschlandweit keine andere derartig gut erhaltene gründerzeitliche Prachtstraße. Allein die Aufstockungen und Nachkriegsbedachungen stören das Bild erheblich.

    Kaiserstraße

    Kaiserstraße 37, Fotograf: Epizentrum

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (28. April 2016 um 10:20)

  • Diese Aufstockerei müsste man verbieten.....ich könnte mir maximal eine Mansarde mit entsprechenden historisch angelehnten Fensteröffnung vorstellen aber diese schrecklichen Staffelgeschosse bin ich sowas von satt! Selbst auf der Mansarde bzw. darüber könnte man eine Art Dachterrasse schaffen. Viele Dächer hatten früher ein kunstvolles schmiedeeisernes Geländer drum herum, daher wäre es ja auch ziemlich stilecht von man das als Begrenzung für eine Dachterasse nehmen würde!

  • Stand da nicht noch was Altes nach dem Krieg ?


    Quelle:
    http://www.harald-reportagen.de/Schauspielhaus/Schauspielhaus.php

    Also das ist wirklich schrecklich denn hier wurde ein ganzes Platzgefüge zerstört nicht nur mal ein Einzelhaus irgendwo dazwischen. Verwundert mich, dass dieser Platz nicht in der Austellung "Plätze in Deutschland" enthalten ist!
    Vor allem die Sachen waren ja schon in Betrieb, also noch nicht mal einsturzgefärdet!
    Die Harald-Reportagen darf man sich nicht ansehen wenn man Bauchschmerzen vermeiden will *ahhh*


    UND DANKE Heimdall für das coole Thema!


    ICH LIEBE diesen Kontrast zwischen Wolkenkratzer und Gründerzeitlern in Frankfurt!


    zB. das upload.wikimedia.org/wikipedia…C_Ulmenstra%C3%9Fe_20.jpg


    oder das hier upload.wikimedia.org/wikipedia…rt,_Niedenau_50,_Ecke.JPG
    und von vorne:

    Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Datei:Frankfurt,_Niedenau_50.JPG

    PS: Diese Turm Dach Konstruktion finde ich zwar nett, dass man wenigstens versucht hat wieder ein schönes Dach hinzusetzen, ist aber leider derart unproportional, dass man es vielleich besser gelassen hätte. Aber den Willen erkenne ich schonmal an :)

    Hier noch ein toller Gründerzeitler am Untermainkai:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Fra…en-20130414.jpg

    und zwei Bilder von mir von dem selben Haus:

    7 Mal editiert, zuletzt von Kaiserpalast (28. April 2016 um 13:52)

  • Vielleicht sollte man hier über eine Rekonstruktion des Vorgängerbaus nachdenken.

    Das jetzige Gebäude ist jedenfalls eine Zumutung, die auch nicht in die Umgebung passt. Je eher hier die Abrissbirne kommt, desto besser!

  • Jetzt habe ich eben noch die Bemühungen gelobt für das mittelmäßige - aber immerhin - Turmdach vom Fürstenhof.
    Aber wenn ich das richtig sehe wäre der originale Zustand sogar OHNE Dach.... kann das sein?

  • Das kann ich nicht sagen. Der daran anschließende Bau hatte wohl eine Kuppel. Das dürfte er sein (hier). So oder so ist das Dach des Fürstenhofes ja ohnehin neu. Insofern finde ich die jetzige Lösung viel besser, als wenn man das übliche Flach- oder Staffelgeschoss darauf gesetzt hätte.

    Hier übrigens ein Bild vom Bau der neuen städtischen Bühnen. Man kann gut die Bauflucht sehen. Von der alten Hauptfassade dürfte nichts übrig sein.
    https://www.schauspielfrankfurt.de/images/61/theater1962_neu.jpg

  • Heimdall: Gruselig das Bild vom Bau der neuen städtischen Bühnen.

    Hier noch ein weiteres Schockfoto von der misslungenen Ecklösung Gutleutstraße - so sah es noch in den 60iger Jahren aus... (Quelle DAForum) http://abload.de/img/123456c0kl4.jpg

    Och nee.... *aua* das schmerzt ja total! Jetzt wo ich es das erste Mal in dieser Auflösung sehe...
    vor allem es stand doch noch ... hätten die halt aufstocken sollen, wenn die mehr Platz brauchten.

    Ich finde es fast noch schlimmer als den Verlust des Schauspiels. Weil dort die ganze Ecke dadurch zerstört wurde...das neue Schauspiel ob hübsch oder nicht fügt sich wenigstens in die Kombi Ex EZB usw was da steht.

    Liegt wohl daran, dass ich viel, speziell als ich jünger war, im Schauspiel war - soll heißen ich kenn es gar nicht anders. Jetzt kommt noch hinzu, dass ich noch jemand kenne der dort an der Oper arbeitet und ich auch schonmal bisschen Backstage war - und ich wüsste gar nicht wie der ganze Komplex mit dem alten Bau funktionieren könnte sind ja immerhin 3 Bühnen bzw. sogar 4 Bühnen dort untergebracht.

  • Hier noch ein weiteres Schockfoto von der misslungenen Ecklösung Gutleutstraße - so sah es noch in den 60iger Jahren aus... (Quelle DAForum) http://abload.de/img/123456c0kl4.jpg

    Das ist ja Wahnsinn - so ein wunderbarer, prachtvoller, im Originalzustand erhalter Eckbau an einer so exponierten Stelle wurde abgerissen? eek:)
    Und ich dachte, ich kenne die schlimmsten Abriss-Sünden in Frankfurt. Unfassbar. Was für kultur- und geschmacklose Menschen treffen denn bloß solche Entscheidungen? Und für einen Klotz wie diesen Nachfolgebau hätte es in Frankfurt doch hunderte von geeigneten Bauplätzen gegeben. Warum gerade hier?

  • Tja, würde mal gerne wissen, wieviele Gebäude damals für den Neubau gefallen sind. Wahrscheinlich waren es mehrere Gründerzeitler auf der Gutleutstraße und auf der Münchner Straße.

    ...

  • Opernplatz 6 ist für mich eines der schönsten Historismus-Häuser in Deutschland. Filigran, edel, stattlich, geschmackvoll.
    Frankfurt hat doch noch so manches Kleinod zu bieten, vor allem in Sachen Historismus nur das Beste.

    In dubio pro reko