Oberbayerische Barockklöster (Galerie)

  • Wie ich gesehen habe fehlt unserer bayerischen Galerie noch ein Strang mit den oberbayerischen Klöstern. Von einer kurzen Reise um den Ammersee und Starnbergersee habe ich fotografische Eindrücke von den so zahlreich vertretenen prachtvollen Barockanlagen mitgebracht!

    Damit möchte ich die Eröffnung einer Galerie anregen, in der die oberbayerischen Barockklöster vorgestellt werden.

    Bitte zahlreich ergänzen!

    (Evt. könnten die von Markus erstellten Galerien zu Dießen und Dietramszell darin integriert werden (Moderationshinweis).)

  • Von einigen vorösterlichen Reisetagen, reich ausgefüllt mit Erkundungstouren um Starnbergersee und Ammersee, bringe ich Euch Eindrücke von den prachtvollen, beeindruckenden Klosteranlagen Andechs, Dießen, Wessobrunn und Schäftlarn mit.


    Teil 1 - Kloster Andechs

    Beginnen möchte ich mit dem heiligen Berg Bayerns, dem Andechs und mit dem gleichnamigen Benediktinerkloster, das auf dem Berg zur Betreuung der Marienwallfahrt und des Heiltumsschatzes seit 1455 mit Unterbrechung besteht!

    http://www.andechs.de/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Andechs


    Annäherung - der Andechs als markanter Kegel auf der Hochfläche oberhalb des Ammersees ...

    ... den steilen Weg hinauf in den Klosterhof vor der Kirche ...


    Der Kirchturm, aus der ersten frühbarocken Erneuerungsphase stammend ...

    Fortsetzung folgt!

    (Quelle: eigene Bilder)

  • Kloster Andechs - Teil 2

    Zum 300-jährigen Bestehen des Benediktinerklosters wurde die spätgotische Hallenkirche 1755 in erlesenem feinsten Rokoko umgebaut und neu ausgestattet.

    Der beschwingte Rokokoraum, der nun entstand, wurde von bekannten bayerischen Meistern des Rokoko gestaltet. Wir lesen Namen wie Johann Baptist Zimmermann, Johann Georg Üblher und Franz Xaver Feichtmayr d. J. für die Stukkaturen, ein Zimmermann Sohn und ein Johann Michael Helterhof waren für die Fresken verantwortlich!

    Den Erfordernissen einer Wallfahrtskirche entsprechend, wurde das Chorgestühl der Mönche auf die Orgelempore verlegt und durch eine umlaufende Galerie der Raum horizontal zweigeteilt, sodaß ein zweigeschossiger Marienaltar gebaut werden konnte. Unten im Raum der Pilgergemeinde steht das Andechser Gnadenbild, eine spätgotische Madonna, gerahmt von einem vergoldeten und versilberten Altaraufbau, dessen Figuren von dem berühmten Hofbildhauer Johann Baptist Straub gestaltet wurden!


    Nun noch weitere Raumeindrücke vom schrägen Abendlicht aus dem Westen beleuchtet ...

    (Quelle: eigene Bilder)

    Fortsetzung folgt!

  • Kloster Andechs - Teil 3

    Wir verlassen den heiligen Berg Andechs wieder.
    Noch einige Eindrücke von der auf engem Raum der Bergkuppe gestaffelten Klosteranlage ...

    (Quelle: eigene Bilder)

    Fortsetzung folgt mit Kloster Dießen!

  • Teil 4 - Kloster Dießen


    Weiter geht's mit Kloster Dießen am Westufer des Ammersees gelegen. Die Bilderschau wird sich weitgehenst auf die Klosterkirche beschränken. Ich verweise auf die umfangreiche Galerie von Markus mit Bildern von Ort und Klosterkirche:

    Dießen am Ammersee

    Meine Bilderserie aus der vorösterlichen Woche 2014 sollen lediglich aktuell ergänzen und andere Blickwinkel präsentieren.

    Von Fassade und Innenraum der Klosterkirche und Marienmünster Dießen bin ich sehr angetan, ja wurde ich geradezu freudig ergriffen. So eine jubelnde, schwingende, in sich harmonisch ergänzende Gesamtarchitektur bedeutet höchsten barocken Raumgenuß. Hier wirkte meisterliches Können eines Johann Michael Fischer. Das barocke Gesamtkunstwerk verwirklichten weitere namhafte Künstler!

    Im Jahr 1732 begonnen, wurde der Neubau bereits 1739 vollendet.

    Für weitere Informationen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Die%C3%9Fen

    http://www.diessen.net/marienmuenster.html

    Ich beschränke mich auf das reine Bildwirken. Seht selbst!

    Zuerst die wunderbar proportionierte und gegliederte Fassade. Ein- und ausschwingend, eine barocke Welle empfängt den Besucher, nimmt ihn auf ...


    Trotz der barocken Fülle atmet der Innenraum auch eine Ruhe durch die ganz in weiß gehaltenen Architekturgliederungen und dezent in rose-grau abgesetzten Stukkaturen. Mit der Architravzone und über dem Hauptgesims in der geschwungenen Überleitung zum Gewölbe zeigt sich geradezu auch eine "Ruhezone", in der sich der Raumklang entfalten kann. Auf dieser weißen Raumschale können die farbprächtigen Altaraufbauten umso wirkungsvoller in Erscheinung treten. Die goldorangenen Farbklänge der Altäre wirkten auf dem weißen Hintergrund für mich freudig, vitale Gefühle auslösend. Ebenso die gesamte Raumgestaltung, deren einzelne Künste sich ineinander einfügen und eine wohltuende Gesamterscheinung bilden. Barocke Architekturtheatralik in vollendeter Form!

    (Quelle: eigene Bilder)

    Fortsetzung folgt!

  • Teil 5 - Marienmünster Dießen

    Zitat: " An der Innenausstattung beteiligte Künstler
    1733 unternahm der <auftraggebende(Anm.)> Propst Herculan die zweite Kunstreise nach Innsbruck, Südtirol (bis Bozen), Augsburg und München, den damaligen künstlerischen Zentren, um die besten Handwerker und Künstler für sein <Himmlisches Jerusalem> zu finden: den damals schon berühmten Augsburger Akademiedirektor Johann Georg Bergmüller, der hier sein Hauptwerk schuf, und dessen Meisterschüler Johann Evangelist Holzer, den führenden Augsburger Bildhauer Ehrgott Bernhard Bendl, aus Weilheim den Bildhauer Franz Xaver Schmädl, sowie aus Kempten den fürstäbtlichen Hofmaler Franz Georg Hermann. Von den Künstlern am Münchner Kurfürstlichen Hof stand er in Verbindung mit Francois Cuvillies, dem Hofbildhauer und -kistler Joachim Dietrich, dem Flamen Aegid Verhelst, dem Schweden Georg Desmarees, dem Bildhauer und Vater der bayerischen Rokokoskulptur Johann Baptist Straub, sowie den Münchner Malern Balthasar Augustin Albrecht und Johann Andreas Wolff. Die beiden Venezianer Giovanni Battista Pittoni und Giovanni Battista Tiepolo malten für jeweils 600 Gulden (!) Altarblätter.
    Der um 1736/37 entstandene Stuck ist ein Gemeinschaftswerk Wessobrunner Künstler, der Brüder Johann Michael und Franz Xaver Feichtmayr. d.Ä., sowie Johann Georg Üblhers (figural-plastische Arbeiten)."

    (Quelle Text: Marienmünster Dießen, Peda-Künstführer Nr. 531/2009 )

    Engel- und Puttotanz im Auszug über den beiden Seitenaltären am Chorbogen



    Nochmal ein Blick auf die Fassade und zum Abschluß die Lage im Ort:

    Die Lage von Dießen mit dem Marienmünster vom Ostufer des Ammersees aus gesehen

    (Bildquelle: eigene)

    Fortsetzung folgt mit Wessobrunn!

  • :applaus: Danke!

    Der Wandpfeilerraum in Dießen ist großartige Architektur, aber eigentlich gefällt mir die gänzlich barockisierte Hallenkirche in Andechs besser. Die Wandpfeilerkirchen sind als Raum meistens (abgesehen von Einrichtung und Ausstattung) recht trocken und streng. Die gotische Säulenhalle passt besser zur Barockausstattung, die Architekturformen sind dort viel lebhafter, geschwungener und "barocker". Vielleicht nicht die (monumentale) Raumwirkung aber die Stimmung dort ist um vieles besser.

  • @ Tobias

    was Du zur vergleichenden Raumwirkung schreibst, kann ich nachvollziehen. Rein architektonisch, formal betrachtet!
    Die alte Hallenkirche von Andechs hat was gemütliches, kleinteiliges, die zarten Rokokoformen fügen sich wie in einen heiligen Wald ein. Ist ja auch ein zutiefst weiblicher Ort, eine Marienwallfahrt. Diese Intimität kommt in Dießen (obschon auch eine Marienkirche) nicht auf! Vor Ort wahrgenommen hat es sich allerdings für mich etwas anders angefühlt.

    In Andechs eher eng, dicht, unruhig, auch ein kommen und gehen von Leuten, die relativ wenig Andacht in sich trugen. In Dießen hingegen eine klare Weite (trotz üppiger Ausstattung), eine Öffnung, freudige Ausdehnung, und dennoch in der Mitte konzentriert.

    Beide Rokoko-Ausstattungen bewirken allerdings auch (wie in allen Barockkirchen) für mich eine Ablenkung von der meditativen Versenkung in den Ort, das Schauen und Betrachten wird angeregt und es braucht ein entschiedenes schließen der Augen, um Raum und Atmossphäre auch jenseits der visuellen Raumeindrücke wahrzunehmen.

  • Danke schonmal für die Bilder. Das Ganze ist auch stilgeschichtlich sehr interessant. Kloster Andechs zeigt das voll entwickelte süddeutsche Rokoko, das neben der Rocaille und der starken Farbigkeit – Stuckmarmor prägt nun nicht mehr nur die Säulen, sondern die kompletten Altäre – in den Einzelformen den Bruch der Symmetrie wagt. Kloster Dießen ist noch von den Ausläufern des Régence geprägt, typisch dafür die reiche Verwendung von Gitterwerk, die noch weitgehend sklavische Einhaltung der Symmetrie und die noch nicht entwickelte Rocaille. Aus dem Barock herübergerettet hat sich die hier die dominierende Verwendung von Edelholzelementen (bzw. deren Vortäuschung durch heute längst vergessene Lacktechnik) für die Altäre.

  • Teil 6 - Kloster Wessobrunn

    Diesen Teil der kleinen Galerie zu oberbayerischen Barockklöstern kann ich leider kaum mit eigenen Bikldern illustrieren. Ich war wohl so von der rudimentären Klosteranlage , meiner alles ergänzen wollenden Fantasie beschäftigt und von den alten Bäumen fasziniert, daß ich das Fotografieren vergaß. Dafür habe ich einige links zur Geschichte, mit Fotos und aktuellen online-Pressemeldungen recherchiert, die über das gegenwärtige Schicksal von Kloster Wessobrunn berichten:
     Es steht zum Verkauf!
    Also liebe APH-Fangemeinde, wie wär`s, machen wir eine "architectura pro homine-Gemeinschaft" auf!? :wink:

    Laut den Artikeln sind bisher alle Investoren und Nutzungskonzepte nicht verwirklicht worden. Ein Klinikkonzern stand bereit, was Widerstand unter den Bürgern hervorrief, bei der Kirchenleitung und den Schwestern allerdings Verkaufsbereitschaft. Das, wie ich meine, stimmige Konzept der Einrichtung einer Wasserakademie, ein ganzheitliches Heilzentrum der St.Leonardsquellen-Betriebe, ist den Kirchenleuten zu esoterisch, die Bürger finden's begrüßenswert. Zuletzt war ein Kosmetikbetrieb im Gespräch. Wie man hier sieht, hat man`s mit bürgerorientierten Entscheidungen von Kirchenseite her(Bischof) nicht so sehr!

    Dabei würde sich die Wasserakademie direkt auf die Gründungslegende Wessobrunns beziehen. Noch heute grüßen den Besucher, wenn er einen Durchlass auf der Nordseite der Klostermauer durchschritten hat, die 3 barocken Quellbecken und ein die Quellen fassendes barockes Brunnenhaus.
    Von der Gesamtanlage existiert nur mehr noch etwa ein Viertel, vor allem der dreiflügelige Gästetrakt mit parchtvollen, üppigen Wessobrunner Stukkaturen. Klosterkirche und der Konvent wurden nach 1803 privatisiert und abgerissen. Die Abbruchmaterial wurde für den Wiederaufbau Weilheims wieder verwendet.
    Der Blick, der sich von Norden her bietet, hier in einem eigenen Bild. In der Mitte der hochmittelalterliche Glockenturm der romanischen Klosterkirche. Im Hintergrund der Gästetrakt und rechts die Pfarrkriche Johannes Baptist.

    Zur Geschichte:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Wessobrunn

    Als Herzog Tassilo zur Jagd um das Jahr 758 in der Gegend weilte, soll er einen Traum gehabt haben, so die Legende. Petrus sei auf der Himmelsleiter gestanden, an deren Fuss 3 Quellen entsprangen. Ein Jagdgefährte namens Wezzo machte sich gleich, nachdem der Traum erzählt war, auf den Weg die Quellen zu suchen und wurde freilich fündig. So wurde das Kloster "ad fontes Wezzonis" gegründet, das spätere "monasterium Wessofontanum".

    Die Erinnerung an diese Gründungslegende hält die sogenannte wohl 800-jährige Tassilolinde lebendig.

    " Zwei Begriffe sind mit dem Namen des Klosters untrennbar verbunden: das Wessobrunnner Gebet und die Wessobrunner Stuckatorenschule. Beide verhalfen dem kleinen Ort zu großem Bekanntheitsgrad. Das "Wessobrunner Gebet" gilt als das älteste deutsche Sprachdenkmal mit christlichem Inhalt und ist Bestandteil eines um 814 vermutlich im Bereich des Augsbruger Bistums entstandenen Codex aus der ehemaligen Klosterbibliothek.".
    "Unter Wessobrunner Stukkatorenschule" wurde zu Beginn bayerischer Kunstdenkmäler-Inventarisierung Ende des 19.Jh. zusammengefasst, was damals nur vereinzelt zu benennen war, nämlich eine in Wessobrunn ansässige, über mehrere Generationen zu verfolgende, versippte Künstler- und Schulgemeinschaft von 600 Stuckatoren, die vom frühen 17. bis ins ausgehende 18.Jh. tätig waren. Im Gefolge der Vorarlberger Baumeister eroberte sie erst Süddeutschland und die Schweiz, später drangen Wessobrunner Stuckatoren sogar bis nach Ungarn und Russland vor. Kerngebiet blieb natürlich Bayern, wo es kaum einen namhaften Bau dieser Zeit gibt, an dessen Ausstattung kein Feichtmayer, Finsterwalder, Gigl, Merck, Rauch, Schaihauf, Schmuzer, Übelher, Zimmermann oder Zöpf mitgearbeitet hat- Familienamen, die heute Wessobrunns Straßenschilder schmücken"

    Zitate: Schnell, Kunstführer, Nr. 526: Wessobrunn, 17.Aufl. 2012


    Weitere Bilder, siehe dort auch die barocke Ansicht der idealen Gesamtanlage im Vergleich zu den noch stehenden Gebäudeteilen:

    http://de.wikivoyage.org/wiki/Wessobrunn

    Siehe hier auch die idealisierte, barocke Gesamtanlage auf einem alten Kupferstich:

    http://www.lechrain-geschichte.de/HiO_Reg_WHM%20…nn-Kloster.html

    http://www.ammersee-region.de/kloster-wessobrunn.html

    http://www.pfarrei-wessobrunn.de/

    Hier eine Sammlung von Presseartikeln und Blogbeiträgen zu den Verkaufsverhandlungen:

    http://wessobrunn.blog.de/2013/05/16/klo…brunn-15994058/

    http://www.welt.de/regionales/mue…erm-Hammer.html

    http://www.merkur-online.de/lokales/weilhe…nn-2944570.html

    http://www.merkur-online.de/lokales/weilhe…uf-2944553.html

    http://www.merkur-online.de/verschiedenes/…chSubmit=Suchen

    http://www.merkur-online.de/verschiedenes/…s=&fd=&td=&es=1

    Hier eine Bürgerinitiative, die sich bemüht ein nachhaltiges, gemeinschaftlich orientiertes Nutzungskonzept zu finden:

    http://nachhaltig.wikispaces.com/Kloster+Wessobrunn


    Fortsetzung folgt mit Kloster Schäftlarn, dann wieder mit vielen eigenen Fotos und Wessobrunner Stuck, versprochen! :smile:

  • Teil 7 - Kloster Schäftlarn - Benediktinerabtei

    Weiter geht die Reise zu oberbayerischen Barockklöstern mit dem zwischen München und Wolfratshausen und an der Isar gelegenen Kloster Schäftlarn. In der Klosterkirche begegnen wir einer sehr edlen Raumschöpfung von allergrößter Meisterschaft. Ein Johann Michael Fischer ist beteiligt und einer der Wessobrunner Stuckatoren zauberte den eleganten, höfisch anmutenden Stuck an die Gewölbe. Die Raumschale ist nun seit der bis 2012 andauernden Restaurierung wieder in dezenter Vergoldung strahlend und funkelnd zu erleben. Insbesondere bei direktem Sonnenlicht ist es ein Augenschmaus den Kirchenraum zu erkunden.

    Die Klosteranlage folgt in relativ bescheidenen Ausmaßen dem Ideal des Klosterpalastes, wie er durch Philipp II. mit dem Escorial in Spanien bereits Ende des 16.Jh. vorbildgebend verwirklicht wurde. Mehrflügelige Anlagen gruppieren sich um diverse Innenhöfe, deren Mittelachse die Kirche bildet. Hier in Schäftlarn ist es eine Vierflügelanlage, durch Eckpavillons betont, deren Mittelachse die Kirche bildet und sich dadurch zwei Innenhöfe ergeben. Die Kreuzungsachsen werden durch Risalite mit Giebeln betont.

    Zitat

    "Die spätbarocke Klosterkirche Schäftlarn zählt zu den herausragendsten Bauten ihrer Zeit. Der heutige Klosterbau wurde 1707 nach Plänen von Antonio Viscardi, Hofbaumeister des Kurfürsten Max Emanuel, fertiggestellt. Der Neubau der Klosterkirche im Stil des Rokoko wurde nach Abbruch des gotischen Vorgängerbaus von 1733 bis 1740 von François de Cuvilliés d.Ä. begonnen und zwischen 1751 und 1760 von Johann Baptist Gunetzrhainer und Johann Michael Fischer fertiggestellt (der Kirchturm hingegen entstand schon 1710). Stuck und Fresken stammen von Johann Baptist Zimmermann, die Altäre von Johann Baptist Straub."


    Quelle:
    http://www.orden-online.de/wissen/s/schaeftlarn/


    Weitere Informationen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Sch%C3%A4ftlarn

    http://www.abtei-schaeftlarn.de/

    http://www.klosterportal.org/benediktinerab…html?inst_id=12


    Der Wirtschaftshof, dessen Gebäude nach Augenschein auch alle erhalten sind. Leider führt die Landesstraße mitten hindurch.

    Betreten wir nun den edel anmutenden Innenraum:

    Zitat

    "Die Stuckaturen, ... von J.B. Zimmermann sind im typischen Rokoko der Müncher Hofkunst geschaffen. Bemerkenswert sind die zu Gruppen zusammengefassten kirchlichen Embleme in der Chorbogenlaibung, die rosettenartig gelösten Ziermotive, ferner die fein geschwungenen Rocailleornamente, die sich in lockeren Rhythmen oder wie Girlanden über die Gewölbe legen. Vasen, Engelsköpfe, Wolkenbildungen und die sonst beliebten kirchlichen Ziermotive fehlen, von der Muschel abgesehen. Auch durch diese wohl abgewogene Stuckatur wird die höfisch gestimmte Wirkung erreicht."


    Quelle:
    Peda-Kunstführer Nr.866/2012

    Sehr üppiges, etwas gröber gearbeitetes Sichtschutzgitter auf den Brüstungen der Seitenemporen im Chorraum.

    Die Hl. Dreifaltigkeit über dem Hauptaltar.

    Der Hauptaltar


    Fortsetzung folgt!

  • Teil 8 - Kloster Schäftlarn


    Gehen wir weiter in erhöhter Aufmerksamkeit durch diesen fein beschwingten Raum

    und schauen uns beobachtend um:

    Ausschnitt aus der Hl.Dreifaltigkeitsgruppe im Auszug des Hauptaltares


    Nach diesem Detailüberschwang tut es auch wieder gut den Gesamtraum mit seiner Wirkung in Augenschein zu nehmen.


    Nun folgt noch ein reichhaltiger "Blumenstrauß" mit einigen Deckengemälden, skulpturaler Theatralik, Stuckdetails, Orgel, Putten und Engel!


    Weitere Stuckornamente, ua. an der Orgelempore, in den Gewölbezwickeln, dort mit Grisaille-Malereien, das heilige Grab in der Karwoche und ein kleines Figurendiorama das Hl. Abenmahl darstellend.

    Fortsetzung folgt!

  • Teil 10 - Kloster Schäftlarn


    Es folgen auf unserem Rundgang durch Kloster Schäftlarn nun noch ein paar Außenansichten und ein Besuch des erst vor einigen Jahren wiederhergestellten Prälatengartens.



    Von den vielen Rosenarten im Garten blühte freilich Mitte April noch keine einzige, aber dieses Blütenpolster reckte eifrig seine Blütenköpfchen in die warme Aprilsonne!


    Letzter Blick auf das gesamte Kloster am Rande des Isartals


    So das war`s bis auf weiteres. Falls Euch die Reisewege nach Bayern führen, fleißig barocke Klöster fotografieren und hier den Faden verlängern! :wink::smile:

  • Vielen Dank SchortschiBähr für diese grandiosen Impressionen. Ich habe als Liebhaber von sakraler Barockarchitektur natürlich alle diese Kirchen bereits besichtigt. Diessen stellt auch für mich den unzweifelhaften Höhepunkt dar, ich bin wie du auch jedes mal ergriffen von der Schönheit dieses Saals. Im Unterschied zu Tobias stört mich gerade der etwas gemütlicher und kleinteiliger anmutende Charakter des Säulenwaldes der Andechser Kirche. Die Geschmäcker sind halt verschieden.

  • SchortschiBähr, danke noch, wenn auch mit etwas Verspätung, für die vielen wunderbaren Kirchenbilder, habe es sehr genossen (im Gegensatz zu meinem armen alten Laptop).
    Die drei Kirchen kenne ich natürlich sehr gut und bin da auch regelmäßig, Dießen letztes Jahr auch an einem furchtbar kalten Karfreitag (im Winter sind in der Kirche aus gutem Grund keine Gottesdienste, die sind im ehem. Stall), als der Hochaltar gewandelt wurde.
    Dießen ist auch mein Favorit von den dreien. In Andechs braucht man einen ruhigen Tag unter der Woche, dann ist es dort in der Kirche auch längere Zeit auszuhalten (ansonsten ist das 1 Minute Kirche und der restliche Tag Biergarten und Schenke sehr anstrengend).
    Schäftlarn mag ich persönlich sehr, da konnte ich es die letzten Jahre schon nicht mehr abwarten bis endlich mal die Gerüste abgebaut wurden. Wie geschrieben gerade bei Sonnenlicht ein traumhafter Innenanblick.
    Von Wessobrunn hätte ich noch einige Aufnahmen vom Kloster und der Kirche (bei der Tassilolinde war ich seinerzeit auch). Wenn möglich werde ich im Winterhalbjahr noch ein wenig aus weiteren oberbayrischen Kirchen dazu stellen.


  • Kloster Schäftlarn mit dem Wettersteingebirge im Hintergrund an einem Wintertag vom Horn oberhalb Mühlthal aus gesehen.
    Die Isar im Vordergrund bei Schäftlarn teilrenaturiert, die Hänge des Isartales sind leider fürchterlich verwaldet, diesen Blick gibt es aber noch zumindest.