• Mittlerweile gibt es eine eigene Internetseite des zukünftigen Konsumtempels. Dort befinden sich auch Presseartikel. In einem Artikel vom 19. Februar diesen Jahres wird nochmals die Alternativlosigkeit des Abrisses geschildert, allerdings in gewohnter Manier eines Großinvestors "friss oder stirb".

    Husum Shopping Center

  • Die für die nordfriesische Hauptstadt Husum so charakterlich kleinteilige Straßenbebauung des 17. und 18. Jahrhunderts wird leider auch immer mehr vernichtet. Die Abrisswelle macht auch leider hier nicht Halt...

    Gerade eben habe ich folgenden Artikel im Internet gefunden und mit Erschütterung gelesen:

    http://www.shz.de/lokales/husume…id16089311.html

    Das Denken des Herrn Dirk Clausen kann ich wirklich nicht nachvollziehen, wenn er in seiner eigenen Geburts- und Heimatstadt diese so charakteristischen Häuser einfach abreißen lässt... Da wird ein gutes Stück Stadtgeschichte einfach mal so platt gemacht. :kopfschuetteln::daumenunten:

  • Wirklich schade! So hat man sich die Neubauten vorzustellen:

    https://www.wunschimmo.de/expose/w3899014

    Angesichts der vielen älteren Bauten, die die Husumer Innenstadt noch immer aufzuweisen hat, war ich doch einigermaßen erschüttert, als ich die eher kümmerliche Liste von Baudenkmälern bei Wikipedia sah:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…_in_Husum#Husum

    Mehr denkmalwerte Objekte soll es hier nicht geben? Wie kann das sein?

    An der Hafenstraße und in der Norderstraße etwa, steht jeweils nur 1 (!) Gebäude unter Denkmalschutz, in der Süderstraße immerhin 3.

    Nicht unter Denkmalschutz steht z.B. Norderstraße 50: https://www.immobilienscout24.de/expose/93181276

    oder auch dieser Komplex in der Hohlen Gasse: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…asse_01_ies.jpg

    Ebenfalls nicht unter Schutz stehen die meisten Gebäude in der malerischen Straße "Wasserreihe": http://www.thousandwonders.net/Husum

    2 Mal editiert, zuletzt von Ravensberger (14. Februar 2017 um 18:48)

  • Danke Ravensberger, für Deine Recherche der Husumer Häuser, die in der Denkmalliste stehen - und die erschreckenderweise nicht in die Liste aufgenommen wurden...

    Ja, für eine beliebte Nordsee-Hafenstadt mit 22.430 Einwohnern (Stand Dezember 2015 lt. Wikipedia) und mit sehr vielen Touristen und Feriengästen, die ganzjährig die Stadt besuchen bzw. dort ihren Urlaub verbringen, sind es entschieden viel zu wenig geschützte Baudenkmäler.

    Die Häuser auf den von Dir verlinkten Abbildungen sind m. M. nach alle absolut schützenswert! Das weiß-grüne Haus, Norderstraße 50 sowie die beiden schmucken Häuser in hellgrau und weiß in der Hohlen Gasse stammen höchstwahrscheinlich aus der Zeit des Klassizismus, aus dem 18. Jahrhundert. Ich denke, da hat die Husumer Denkmalschutzbehörde bisher "geschlafen"... sleep:)

  • "Der historisch gewachsene Straßenzug der Nordbahnhofstraße, mit seinen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wäre – bedingt durch die äußeren Einflusse der vergangenen Jahrhunderte – in seinem baulichem Gefüge nur noch mit immensem Aufwand instand zu setzen gewesen“, erläuterte Clausen. Das älteste Haus aus dem Ensemble wurde vor gut 130 Jahren errichtet."

    Verstehe ich nicht oder ist der Artikel von um 1830??

    Vielleicht sollte man sich erst einmal mit der Geschichte und dem Alter der betreffenden Gebäude beschäftigen bevor man über deren Denkmalwert oder Abriss entscheidet.

  • Die Abrissarbeiten in der Husumer Innenstadt laufen auf vollen Touren. Für das neue Einkaufszentrum muss das ehemalige Hertie-Kaufhaus, aber leider auch die so genannte Villa Fabelhaft weichen.

    klick

    Auf der Internetseite des neuen Husum Shopping Center findet ihr die endgültige Fassadengestaltung.

    Husum Shopping Center


    In meinen Augen hat die langweiligste Hauptfassade gewonnen, die weder im Baumaterial, noch im Baustil einen Bezug zur Region und Geschichte nimmt.

  • Warum hätte man bei der Villa Fabelhaft nicht wenigstens die Fassade erhalten können? Ging doch in Leipzig beim Karstadt auch. Zudem hätte man bei einer Entkernung die zugegebenermaßen ungünstige städtebauliche Situation der überdimensionierten Brandwand deutlich entschärfen können:

    http://img.shz.de/img/husumer-na…-1438618009.jpg

    Und das Detail der kleinen Uhr oben an der neuen Brandwand ist zwar nett gemeint, wirkt so aber doch recht deplaciert weil zusammenhangslos:

    http://hsc-husum.de/res/img/projekt/hsc_husum1.jpg

  • Zitat von Kaoru

    Warum hätte man bei der Villa Fabelhaft nicht wenigstens die Fassade erhalten können? (...)

    Können, ja. Aber am Wollen ist es gescheitert. Dabei hätte es sicher gut ausgesehen mit einem Gründerzeitler an beiden Seiten des Neubaus. Einen Entwurf mit einbezogener Fassade gab es ja bereits.

    Der aktuelle Entwurf ist wieder einmal klotziger Flachdachscheiß. Entschuldigung. Der Müll erinnert mich spontan an einen veralteten Kassettenrecorder. Oben sind drei Knöpfe. Abspielen, Vorspulen und Zurückspulen.

  • Der aktuelle Entwurf ist wieder einmal klotziger Flachdachscheiß. Entschuldigung. Der Müll erinnert mich spontan an einen veralteten Kassettenrecorder. Oben sind drei Knöpfe. Abspielen, Vorspulen und Zurückspulen.

    :lachentuerkis::applaus:
    Fehlt noch die "Eject"-Taste: "Schlussverkauf. Alles muss raus."

  • Der aktuelle Entwurf ist wieder einmal klotziger Flachdachscheiß. Entschuldigung. Der Müll erinnert mich spontan an einen veralteten Kassettenrecorder. Oben sind drei Knöpfe. Abspielen, Vorspulen und Zurückspulen.

    Ein guter Vergleich, das mit dem Kassettenrecorder! ablachen:)
    Aber mal im Ernst: Dieser Flachdach-Klotz-Neubau wirkt doch wie ein Fremdkörper im gesamten Straßenzug. Armes Husum, verliert immer mehr seine Stadthistorie...

  • Die SHZ berichtet in diesem Artikel von der anstehenden Renovierung des Nissenhauses. Dort wird auch von einer "Reproduktion von Relief und Wappen" des Portals geschrieben.
    Geht es hier tatsächlich um eine Rekonstruktion, oder wird das Wort Reproduktion hier falsch genutzt und meint eher eine Sanierung?


    (Foto von VollwertBIT, Wikipedia)

  • Nun, der Entwurf von Sunder-Plassmann Architekten wäre wohl noch katastrophaler gekommen. Der Entwurf von Konermann & Siegmund wäre zu bevorzugen gewesen, da er sich durch seine Kleinteiligkeit am besten einpasst.

  • Da hier ja des Öfteren negativ über die Denkmalschutzbehörden gesprochen wird, sollte man auch mal gute Entscheidungen veröffentlichen.

    Husum: Dämpfer für hochfliegende Pläne

    Kurz gesagt: Der Neubau des Altersheimes ist zu hoch geplant. Als Referenz müssen die Bäume im Schlosspark und die vorhandenen Wohnbebauung berücksichtigt werden.

  • Fast identische Viehtränken in Bremen

    Sehr geehrter Eber,

    wir haben in Bremen zwei Viehtränken für Hunde, Pferde und Vögel, die fast identisch aussehen und in der Nähe des Theaters am Goethe-Platz, sowie an der Einmündung der Söge- in die Obernstraße aufgestellt sind. Die letztere befindet sich quasi vor dem Eingang von Karstadt mit Blick auf Rathaus und St.Petri Dom. Es wäre interessant zu erfahren, ob es sich bei Ihrer Viehtränke und den beiden in Bremen um Werke desselben Herstellers handelt...?

    Ein Bild von der Viehtränke an der Obernstraße füge ich bei.

    Grüße in die 'graue Stadt' Theodor Storms !

  • Hallo Herr Pagentorn,

    laut Artikel ist die Husumer Viehtränke ein Werk der Aerzener Maschinenfabrik, die es ja bis heute gibt. Wissen Sie woher die Bremer Brunnen stammen?

    €: Ich habe mal die Kreisverwaltung Nordfriesland angeschrieben, ob sie bereits Aussagen über den zukünftigen Standort geben kann. Außerdem würde es mich interessieren, ob auch die Husumer Tränke ursprünglich vergoldete Tierköpfe auswies.

  • Sehr geehrter Eber,

    BINGO ! In der Tat gleicher Hersteller: Die Aerzener Maschinenfabrik

    In dem Wikipedia-Artikel 'Liste der Bremer Brunnen' wird man tatsächlich einschlägig fündig.

    Zum Brunnen am Theater am Goethe-Platz erhält man dort nämlich die folgenden Auskunft:

    Pferdebrunnen I

    • Errichtet: 1900
    • Anlass: unbekannt
    • Stifter: Tierschutzverein
    • Entwurf: Gerhard Lange
    • Ausführung: Aerzener Maschinenfabrik
    • Material: unbekannt
    • Aufstellungsort: Contrescarpe, Ecke Goetheplatz. (♁Lage)
    • Besonderheiten: Um 1900 waren von der Aerzener Maschinenfabrik mindestens 58 dieser "Trinkbrunnen für Menschen, Pferde, Hunde und Vögel" produziert worden[4].
      Dieses Exemplar wurde im Jahre 1960 mit Unterstützung des Bürgervereins Ostertor repariert.
      Ab 1974 wurden mehrere Nachbildungen dieses Brunnentyps aufgestellt – vgl. Pferdebrunnen II-V.
    • Info: k: kunst im öffentlichen raum bremen
    • Status: Noch am selben Ort.

    Zu diesen Nachbildungen gehört somit auch der Brunnen an der Obernstraße.

    Zu diesem heißt es im genannten Wikipedia-Artikel:

    Pferdebrunnen II

    • Errichtet: 1974
    • Anlass: 100-jähriges Bestehen der Firma Brinkmann & Lange
    • Stifter: Juwelier Brinkmann & Lange
    • Entwurf: Manfred Lohrengel
    • Ausführung: Bildgießerei Kraas, Berlin-Kreuzberg
    • Material: Bronze und Messing-Kupfer
    • Aufstellungsort: Obernstraße, Ecke Sögestraße. (♁Lage)
    • Besonderheiten: Die Gestalt des Brunnens basiert auf einem Entwurf von Gerhard Lange aus dem Jahre 1898 – vgl. Pferdebrunnen I.
    • Info: k: kunst im öffentlichen raum bremen
    • Status: Noch am selben Ort.

    Nachdem also ca. 58 Exemplare dieses Brunnens um 1900 enstanden sind, könnten somit -neben dem Exemplar in Husum, den Bremer Brunnen und wohl auch einem (?) in Hannover - in Deutschen Landen weitere Viehtränken dieser Art immer noch existieren.

    Vielleicht kennt jemand hier im Forum ja noch andere Aufstellungsorte ?