Chorin - Kloster Chorin (Galerie)

  • Hier einmal ein neuer Thread. Bei einem Familientreffen habe ich hier mal einige Bilder geschossen...

    Kloster Chorin

    Die Klosterruine dient heute als Veranstaltungsort für diverse Konzerte, etc.








    Bilder von mir, ©Ludolf

  • Danke Ludolf! Ich war erst einmal und zwar 1997 in Chorin, da verbrachte ich zwei Wochen in Eberswalde...da konnte ich noch die DDR förmlich überall riechen, vor allem in dieser Ecke Deutschlands. Schön zu sehen, wie sich Chorin gemausert hat. In der Nähe muss auch dieses riesige Schiffshebewerk gewesen sein und Schloss Neuhardenberg war gerade in Sanierung... . Interessant fand ich auch, dass wenn man durch die Orte fuhr, nur die Mitte der Fahrbahn mit - erinnerlich - rotbräunlichen Steinen gepflastert war. Errinerte mich alles irgendwie an die 30er oder 40er Jahre. Das war alles damals wie schockgefrohren, aber im positiven Sinn. Ob das heute alles asphaltiert ist? Wäre verständlich, aber trotzdem irgendwie schade.

  • Ein Ort von enormer Geschichte und Bedeutung für die Region...

    Zitat

    Das Kloster Chorin ist eines der großartigsten und ältesten Bauwerke der norddeutschen Backsteingotik.

    Alljährlich finden rund 100 000 Besucher ins Kloster. Das Zisterzienserkloster entstand um 1270 bis 1300. Es weist noch romanische und einige orientalische Bauelemente auf, wurde dann aber vorwiegend im Stil der Backsteingotik vollendet.

    Im Mittelalter war das Kloster ein bedeutendes Zentrum der Baukunst und der Landwirtschaft. Es beherbergte etwa 60 bis 80 Priestermönche und 400 Arbeitsmönche (Konversen).

    Das Kloster bestand bis zur Reformation, 1542 wurde es aufgelöst. Der umfangreiche Landbesitz verfiel der Säkularisation; die Gebäude wurden für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.

    Schon vor dem 30jährigen Krieg sind wesentliche Teile der Anlage abgebrannt. Weitere Zerstörungen während und nach dem 30jährigen Krieg führten zum allmählichen Verfall.


    http://www.kloster-chorin.info/kloster1.htm

  • Zitat

    orientalische Bauelemente

    Also, wer im Zusammenhang mit der märkischen Backsteinromanik bzw. -gotik Bauelemente findet, deren Vorkommen dem direkten Einfluss des Orients zu verdanken ist, dem verleihe ich einen Preis :biggrin:

    Die Backsteinromanik, wie man sie von Klöstern wie Lehnin oder Kolbatz, aber auch kleineren Kirchen wie der von Neuburg in Mecklenburg kennt, ist wohl die spartanischste aller Lokalformen der Romanik in Deutschland.

    Einmal editiert, zuletzt von Mündener (13. April 2014 um 00:07)

  • @"Mündener"
    Ich vermute, dass diese Behauptung wohl im Zeitgeist liegende Ursachen hat. Warten wir einfach noch zehn Jahre, dann heißt es vielleicht, dass das Kloster einst von importierten Fachkräften aus Nordafrika gemauert wurde und der erste Abt in Wirklichkeit eine Frau oder transsexuell war. :zwinkern:
    (Bis die nächste Sau durch´s Dorf getrieben wird.)

  • :lachentuerkis: Sowas Bescheuertes! Jaja, Die Gotik kommt ja in Wirklichkeit aus dem Orient, wie wir alle wissen. Und der Barock hat sich aus dem Jugendstil entwickelt.

    Bei solchen Backsteinbauten frage ich mich immer, was die Löcher für einen Zweck haben. Solche gibt es ja in Österreich auch bei Ziegelgebäuden. War das für die Gerüste beim Bauen?

  • Das mit den orientalischen Elementen ist wahrscheinlich ein Trugschluss, wohl auf die Ähnlichkeit der Klosterkirche mit einigen italienischen zurückgehend, die, vor allem im Raum Venedig, tatsächlich einige Inspirationen aus dem byzantinischen und orientalischen Raum bezogen. Andererseits - über derart viele Ecken so "falsche" Schlüsse zu ziehen, setzt eigentlich schon so viel Kunstversiertheit voraus, dass das eigentlich nicht vorkommen dürfte... Aber na ja, das bleibt wohl ein Mysterium der Autoren. Lasst uns lieber die Anlage genießen.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Das mit den orientalischen Ornamenten ist bei mittelalterlichen Sakralbauten gar nicht soweit hergeholt, so ist der Spitzbogen an sich ja auch ein Import aus der arabisch-maurischen Architektur, den die Kreuzritter mitbrachten. Desgleichen gilt für das Rosenfenster oder den Eselsrücken, auch Kielbogen genannt. Auch Zellengewölbe könnten vom islamische Baustil beeinflußt sein.In Rheinhessen gibt es einige "Heidentürme". Diese Kirchturmspitzen sind eindeutig von der Arabischen Baukunst des Heiligen Landes inspiriert.

    St Paulus in Worms:
    http://www.worms.de/de-wAssets/img…us/DSC07606.JPG

    Heßloch:
    http://static.panoramio.com/photos/large/33913105.jpg

    Guntersblum:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…s_30.7.2010.jpg


    Kleiner Exkurs.

    Während hier das orientalische Element nicht von der Hand zu weisen ist, tu ich mir im Fall von Chorin aber auch schwer.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Hallo Pfälzer Bub, danke für die schönen Fotos.

    Ich war nur etwas überrascht, dass mit keinem Wort das Grab von Max Taut (Architekt !!!) erwähnt wurde, das auf dem Friedhofsbild von Chorin etwas im Hintergrund liegt (Kleiner Würfel).


  • Das Kloster Chorin ist ein atemberaubendes architektonisches Kunstwerk, was ich jedem nur ans Herz legen kann, um es mal zu besichtigen. Auch gibt es über die Sommermonate immer ein großes klassisches Kulturangebot. :harfe:

    "Ohne Heimat sein heißt leiden." (Dostojewski)

  • Wie fändet ihr eigentlich eine -natürlich höchst hypothetische- Rekonstruktion des Gewölbes oder gar des Seitenschiffes? Wiegt der romantische Zustand der Neugedeckten Teilruine mehr als ein intaktes Gewölbe? M.E. ist die romantische Ruinenwirkung für den Innenraum eben durch das (natürlich unverzichtbare und für die Konservatorik wohl lebensrettende) neue Dach von innen eher vernachlässigbar: So stelle ich mir kein Ruinenbild Caspar David Friedrichs vor, sondern eher eine provisorisch wieder aufgebaute Kirche nach dem Krieg. Deswegen spräche m.E. wenig gegen eine Neueinwölbung.
    Beim Seitenschiff bin ich eher zugunsten des status quo. Sie ist das einzige was von außen an die ehemalige Ruine erinnert, eine Ruine die eben auch ihren Wert hatte. Die Öffnung der Jochbögen hin zur grünen Wiese ist auch etwas ganz besonderes, dieses Verschwimmen von innen und außen...

  • Eine interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Allerdings ist der jetzige Zustand ein typisches Beispiel der deutschen Romantik des 19. Jh ohne die Vorgeschichte dieses Klosters zu übertünchen. Auch wenn ich es bisher leider noch nicht live gesehen habe bin ich mittlerweile ein starker Verfechter des Status Quo.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Von diesem Standpunkt habe ich es noch gar nicht betrachtet. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann hast du mit deiner Bemerkung schon Recht. Die Ruine enthält natürlich mehr historischen Charakter und zeichnet sich durch romantische Züge aus, was ein Neubau nun einmal nicht vermitteln kann. Aber ich frage mich auch, ob so eine Rekonstruktion nicht auch einen schützenden Charakter hat, sprich, ob dadurch nicht auch für nachfolgende Generationen ein zeitgenössisches gotisches Bauwerk eindrucksvoll vermittelt werden kann?

    "Ohne Heimat sein heißt leiden." (Dostojewski)

  • Anbei zur Adventszeit einige Bilder von der beleuchteten Klosteranlage...

    Kloster Chorin im Advent

    Kloster Chorin im Advent

    Kloster Chorin im Advent

    Kloster Chorin im Advent

    Kloster Chorin im Advent

    Kloster Chorin im Advent


    ein Raum für den Gottesdienst ist auch vorhanden...
    Kloster Chorin im Advent


    Kloster Chorin im Advent


    Die Fresken zeigen - kaum noch erkennbar - links (passend zur Weihnachtszeit) eine Szene mit den heiligen drei Königen und rechts eine Darstellung des salomonischen Urteils
    Kloster Chorin im Advent


    Der Südflügel ist leider nicht mehr vorhanden, der an seiner Stelle dort stehende Ahornbaum ist mittlerweile aber auch schon über 100 Jahre alt.. Kloster Chorin im Advent

    5 Mal editiert, zuletzt von newly (7. Dezember 2016 um 06:07)

  • Wie man leicht nachvollziehen kann, ist es auch (oder gerade?) im Frühjahr lohnenswert, hier einen Besuch zu machen. Vor allem, weil die großen Besuchermassen noch nicht da sind. Sogar die "Alte Klosterschänke" war zum Wochenende geöffnet.

    Für mehr Details: http://schorfheide-portal.de/start/highligh…kloster-chorin/

    Die Kosterkirche, Ostflügel

    Klosterkirche, Westflügel

    Klosterkirche und Friedhof

    Kirche und Infirmarium

    Klostermühle, leider nun gesichert.

    Klostermühle

    Eiskeller am Amtssee

    Schöne Details

    Eingang, Kasse, Café...

    Blick zum Brauhaus und zum Cellarium

    Friedhof mit dem Grab von Max Taut

    Fotos: Autor, 04.03.2017


    Foto: Von Ralf Roletschek (talk) - Eigenes Werk, de:User:Ralf Roletschek Fahrradmonteur.de, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7673274

    Für mehr Informationen zu Max Taut: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Taut

    Und natürlich bietet auch Youtube ein bisschen was an netten Bildern:

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    Quelle: saechsischezeitung, Dresdner Kreuzchor im Kloster Chorin, 04.07.2016, 3:14

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    Quelle: videohai02, 15 min