• Ich dachte für die Neubauten würden Bestandsgebäude weichen? Kann mal jemand die Position genauer angeben, ggf. in einer Karte, die die heutige Bebauung zeigt?

    Der Kasten rechts ist natürlich vollständig verzichtbar, der gotisierende Glasbau wäre zumindest für das graue Beton-Köln mal ein frischer Ansatz, die eigene Historie stärker zu reflektieren. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen (die Rekonstruktion).

  • Fotocommunity erlaubt keine Direkteinbindung, daher als Link: http://images.fotocommunity.de/bilder/koeln-r…2fc7ef83459.jpg

    Danke!

    Als Fassung des Platzes wäre der Kulka-Bau so verkehrt nicht. Das olle Beet vermisst niemand. Der Bestandsbau ist grässlich. Ob die Betonschachtel nun eine Verbesserung bringt, sei mal dahingestellt - am besten man überlegt sich das noch mal ganz genau.

  • Als Fassung des Platzes wäre der Kulka-Bau so verkehrt nicht. Das olle Beet vermisst niemand. Der Bestandsbau ist grässlich.


    Du willst diese Ansicht also mit einem Gebäude zumauern:

    Das kann doch nicht ernst gemeint sein. :wie:

    Die Kölner Innenstadt ist schon ohnehin viel zu eng verbaut. Man muß doch auch Sichtachsen offen lassen. Ich würde eher das neue Gebäude noch weiter zurückziehen auf eine gerade Linie zum Römisch Germanischen Museum hin. Den Platz also weiter öffnen.

    Eigentlich ist im Bereich bis zum Kurt-Hackenberg Platz noch genügend Raum offen. Hinter dem Kurienhaus existiert eine riesige Lücke wo nichts ist.

    Das Gebäude aus Kulka's Entwurf sieht in meinen Augen etwas zu kirchlich aus. Für das reine Kurienhaus wäre das sicher eine passable Lösung. Es sieht auch so aus, als wäre der Entwurf zu diesem Zweck entstanden. Die aktuelle Situation stellt aber ganz andere Anforderungen, weil am Roncalliplatz eine Kombilösung angestrebt wird. Auch wegen der höheren Kosten wenn man 2 Gebäude baut ist das in meinen Augen überhaupt keine Option. Ganz zu schweigen von der Optik.

    Des Weiteren sollte es sich um historisch anmutendes Gebäude handeln. Ich denke ein Gebäude ähnlich dem Haus Saaleck schräg gegenüber wäre die richtige Wahl.

    Der Kölner Oberbürgermeister hat da schon seine Pläne im Hinterkopf, aber die sich ewig beschwerenden Medien tun wie immer ihr übriges um die Sache zusätzlich noch schwieriger zu machen:
    KSTA-Artikel vom 21.12.2014l

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • Das ungeliebte Kurienhaus am Kölner Roncalliplatz (direkt neben dem Dom) soll in naher Zukunft abgerissen werden. Wer auf eine angepasste, altstadtgerechte oder gar schöne Fassaden bei geplanten Neubau gehofft hatte, wird nun bitter antäuscht. Den Wettbewerb zum Neubau hat der Profi für Banalität, Schlichtheit, Monotonie und Raster- bzw. Strichcodefassaden gewonnen, Volker Staab (Visualisierungen bei >> Bild). :augenkrummblau:

    Dabei hätte es eine wirklich gute Alternative von Peter Kulka gegeben, einen regelrechten Hingucker: siehe >> Visualisierung. :anbeten:


    Moderationshinweis (Riegel): Beitrag samt den vier Folgebeiträgen in diesen Strang verschoben, und den neuen Strang zum gleichen Thema gelöscht.

  • Eine Rückbesinnung auf historisches Bauen ausgerechnet in Köln hätte mich mehr als überrascht. Aber dieser pseudo-orientalische Haremsbau von Kulka auf deiner verlinkten Visualisierung wäre ja ein noch größerer Albtraum gewesen. Das wäre eher ein Hingucker wie bei einem Autounfall.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Passt sich doch hervorragend an die Domumgebung an :lachentuerkis:
    Nein ernsthaft, was zum Teufel soll das sein? Anscheinend soll das Domumfeld auf Dauer ein architektonischer Unort bleiben? Ich begreif's nicht...

  • Für das Thema gibt es schon einen Faden, oder!? Kann mich an die oben verlinkten Entwürfe erinnern!?


    Moderationshinweis (Riegel): Danke für den Hinweis. Ich habe die Beiträge hierher verschoben.

  • Das ist Köln... "et hätt noch immer jot jejange". Den Bau von Kulka finde ich gar nicht so schlecht, auf mich wirkt er auch nicht pseudo-orientalisch sondern zitiert eher die Gotik. Staab zeigt mal wieder auf's neue, dass er sich nicht auf das Umfeld besinnen kann. Dagegen ist selbst der jetzige Bau noch gelungen. Stand dort mal etwas Rekonstruktionswürdiges oder lohnt es sich, für den Bau der zweitplatzierten Lösung von Kulka zu kämpfen?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • auf mich wirkt er auch nicht pseudo-orientalisch sondern zitiert eher die Gotik

    Das wollte er wohl, doch diese Aufeinanderstapelei von Fenstern wirkt dann auf mich eher wie ein Haus im Jemen:

    https://thumbs.dreamstime.com/z/oldtown-huse…en-13351917.jpg

    Bei Staab steht doch, daß er den 1. Preis für sein Raumkonzept bekommen hat und die Fassade noch gar nicht feststeht, oder?

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Mein Gott! Was ist denn das wieder für ein Dreck?! Die Seite zum Roncalliplatz, ist ja gerade noch zu verkraften. Aber der Bunker-Klotz zum Kurt-Hackenberg-Platz, ist absolut und völlig indiskutabel. Das ist selbst für Köln noch zu viel und eine 1A-Bausünde.

    Die Staab-Bagage sollte sich schämen, solch einen städtebaulichen Unrat abzuliefern. - Wie die Fassaden aussehen werden, steht angeblich noch nicht fest. Aber die Gebäudeform ist schon nicht mehr zu unterbieten. Da könnte die Fassade selbst aus purem Gold sein. :daumenunten:

  • Staab ist wenigstens in seinen Formen klar und keine Verballhornung. Letzteres sehe ich durch Kulka eher gegeben. Klar hätte ich mir für den Ort auch etwas traditionelleres gewünscht, aber wenigstens wird die Situation nicht verschlechtert.

    Übrigens schrieb zum Wettbewerb das "baunetz" 2014:

    Zitat

    Werkstattverfahren „Historische Mitte Köln“, das klingt nach einer dieser historisierenden Planungen wie die in Frankfurt zwischen Dom und Römer, aus denen die Sehnsucht nach einer vermeintlich besseren Vergangenheit spricht. Doch in Köln, einer Stadt, die schon vor zweitausend Jahren bedeutend war, auf welche Zeitschicht wollte man sich da beziehen? Beruhigend daher, dass es sich bei dem Werkstattverfahren um ein zukunftsgewandtes Projekt handelt, das die Gegend um den Roncalliplatz südlich des Doms neu ordnen soll.

    Ich stelle mir gerade vor, wie die herrschende Architekturszene beunruhigt worden wäre, wenn dort historisierende Planungen entstanden wären. Oh Schreck, oh Graus. Da fiele einem ja das Gebiss in Piccolo-Gläschen. Daher "beruhigend", dass es immer wieder solche "zukunftsgewandten" Projekte gibt. ;)

  • Keine Proteste in Köln aus der Bevölkerung, kein Negativecho in den Medien - nehmen die das einfach alle so hin?

    :(

    Der "Kölner an sich" steht der modern geprägten Stadtentwicklung durchaus kritisch gegenüber. Das sieht man z.B. an Leserbriefen in den Printausgaben der großen Stadtzeitungen. Aber auch an den sozialen Medien oder Kommentaren zu Online-Artikeln, die nahe 100% negativ sind, z.B. hier:
    Quelle: KStA-online

    Es mangelt an organisiertem Protest und an der oberfächlichleit der Medien. So fragte der Kölner Express auf der Titelseite naheliegend "Passt dieser Klotz zu Köln", führte die so angeregte Diskussion aber im Innenteil nicht weiter.

  • [...] orientalische Haremsbau von Kulka [...]

    Sieht eher nach einem Glas-Beton-Klotz aus, welchem ein Raster aus schlichten gotischen Bögen davor gesetzt wird, also quasi Dresdner Busmannkapelle nur andersherum. Aber immerhin besser als der Würfel... :S

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Zitat von Staab:

    Zitat

    Es soll derzeit nicht viel Geld ausgegeben werden für zeitgenössische Architektur. Ein Beispiel aus Berlin: Für die Fassaden des Alten Schlosses werden 80 Millionen Euro zusätzlich ausgegeben. Wenn man solche Beträge der zeitgenössischen Architektur gäbe, würden auch wunderbare Fassaden entstehen. Eine Gesellschaft muss sich immer fragen, was ihr das Stadtbild wert ist.

    Hier suggeriert er durch Worte wie "soll" und "man", dass es eine Entscheidung der öffentlichen Hand sein soll, ihr Geld für zeitgenössische Fassaden auszugeben. Er erwähnt nicht, dass die 80 Millionen Euro für das Berliner Schloss von privaten Spendengeldern der Bürger stammen. Der Bund finanziert nur eine Betonfassade. Es steht Staab und seinen Bauherren jederzeit frei, ebenfalls - statt stets nach dem Füllhorn des Staates zu schielen - eine Spendenaktion für die Aufpeppung der modernen Fassade eines seiner Bauprojekte zu initiieren. Ich bin gespannt, wieviel Erfolg er damit hat. Denn ob die spendefreudigen Bürger 80 Millionen Euro für die nächste Lichtinstallation oder Spiegelfront an einem Staab-Würfel auszugeben bereit sind, wird einfach davon abhängen, wie sehr sie vom Ergebnis des vorgestellten Entwurfs überzeugt sind. Voran, Herr Staab.

  • Moderationshinweis: Aus dem Thema Laurenz-Carré hierher verschoben.

    " Danke für die ausführlichen Darstellungen!

    Hier noch eine Initiative zum Thema. Die Finanzen werden betont, aber ich denke, es geht nicht unwesentlich um den Entwurf: Quelle: Initiative Bürgerbegehren Domklotzstopp

    PS: In Zusammenhang mit einem anderen Projekt in unmittelbarer Nähe (Quartermarkt) ist eine Grafik aufgetaucht, wo ein „historischer Platzhalter“ bemüht wird, schön anzuschauen! Der Artikel ist kostenpflichtig, aber die Vorschau sehenswert: Quelle KSTA: Pläne für Neubau am Quatermarkt in der Altstadt
    Vielleicht kann man dieses Vorhaben zur "erweiterten historischen Mitte" packen.