• Dabei - so ich mich recht erinnere - ist der Altbau des Dom-Hotels doch erst vor einigen Jahren grundsaniert worden. Damals wie heute hat man die Chance verpasst, dem Hotel durch eine Rekonstruktion seines Daches auch äußerlich seine Grand-Hotel-Größe zurückzugeben. So hat der Bau eben nur seinen halben Charme, somit ist viel von seinem Potential verschenkt. Eigentlich auch ökonomischer Unsinn. Das Blau-Gold-Haus daneben gehört sicherlich mit zum besten, das die 50er-Jahre-Architektur hervorgebracht hat. Ich empfand es stets - vor allem bei nächtlicher Beleuchtung - als ästhetisch ansprechend.

  • In Köln ist nun die Entscheidung zum Umbau des Domhotels gefallen! Wie zu erwarten war, spielte eine mögliche Rekonstruktion des Dachbereiches keine Rolle . . .


    Der dortige Denkmalschutz ist damit hochzufrieden und meint, der erstplatzierte Entwurf entspricht der "Zielsetzung der fünfziger Jahre", wonach in der Domumgebung "geradlinige Gebäudeabschlüsse" zu schaffen seien. Eine Dach-Rekonstruktion wurde also schon im Vorfeld vom Denkmalschutz strikt abgelehnt. Ja, Köln halt . . .


    Das Ergebnis:


    1. Preis: ingenhoven architects, Düsseldorf
    2. Preis Bartscher Architekten, Aachen
    3. Preis: KSG kister scheithauer gross Architekten und Stadtplaner, Köln


    Siegerentwurf, "Ah, ein echtes Schmankerl!"  :wink: :







    Alle Bilder: ingenhoven architects /
    Lammerting Immobilien



    Nochmal zum Vergleich:


    "Früher":

    Weitere Infos zum Wettbewerb: http://www.rundschau-online.de/koeln...,26342714.html

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

    Einmal editiert, zuletzt von Gmünder (26. Februar 2014 um 08:51)

  • UN-FASS-BAR! Und natürlich mal wieder eine attraktive Nachtvisualisierung, damit die ganze Sch...ödigkeit des Entwurf buchstäblich ins rechte Licht gerückt wird. Ich war auch nicht unbedingt für eine Reko der Vorkriegsdächer, war irgenwie schon ein bisschen schwülstig, In diesem Fall wirkt das ganze jedoch mal wieder wie abrasiert. Und warum um Himmels Willen gelten in Köln immer noch die Standards der 50er!?

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Es ist ja vielleicht gar nicht verkehrt eine Stadt im 50er-Jahre-Wiederaufbaustil zu bewahren. Das ist in Europa wohl einzigartig. Dafür wäre Pforzheim jedoch weitaus geeigneter. In Köln könnte man durch einige Rekonstruktionen und Anpassungen wenigstens noch etwas am Stadtbild verbessern. Wieder einmal bin ich verärgert darüber, daß einige wenige Leute (Denkmalschutz) nach ihrem eigenen Dafürhalten entscheiden.

  • Ja, diese Leute, die da an den Hebeln der Entscheidungsmechanismen sitzen, die sind so ergriffen von ihrer Bedeutung, dass sie es nicht mal in Erwägung ziehen, dass das "tumpe" Volk vielleicht auch gerne mitreden würde, wie die eigene Stadt aussehen sollte . . .

    Welche Chance das Hotel da verspielt! Wenn das Adlon Berlin nun ein moderner Glaskasten geworden wäre, hätte es die gleiche Medienpräsenz erfahren? Wohl kaum! Das selbe Spiel am Schinkelplatz: man stelle sich vor, dort ein Hotel in dem rekonstruierten ehem. Darmstädter Bank Gebäude (mit sensationellem Blick aufs Schloss) . . . die Leute würden doch sagen: Wow! Welche Pracht!

    Zurück zu Köln: besonders der schwarze Technik-Knubbel oben auf dem Dach. Das sieht doch grottenschlecht aus! Die Technik hätte man gut in der ehem. Hauptkuppel unterbringen können. Da dazwischen, zwischen den Neben- und der Hauptkuppel, da ein modernes, gläsernes Tonnendach o.ä., ok, da hätte ich damit leben können . . . aber nun: der traurige Anblick dort geht weiter . . .

    Sorry LiebeDeineStadt, aber ich kann nicht mit demonstrieren, da ich tief im Südwesten wohne und nur alle Nase lang geschäftlich nach Köln komme . . .

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Wohnte ich in Köln, in ginge mit auf die Straße.
    Was bleibt ist eine kleine Protestnote hier und meine ideelle Unterstützung für den geplanten Gegenwind.

    Viel Erfolg und Gruß aus Berlin.

  • @ LiebeDeineStadt,

    wünsch Dir Erfolg und rasches Wachtum des Protestes: sofort in Vernetzung gehen, andere Initiativen in Köln ansprechen, Presse, Internet etc..
    Wie wärs den Macher des Köln Videos: "Die vom Krieg verschonte Stadt Köln" zu kontaktieren und mit ihm ein Video mit dem Domhotel vorher/nachher zu produzieren, dieses auf youtube und an die Zeitungen zu geben!?


    http://www.youtube.com/watch?v=whRuwQ…ayer_detailpage

  • Was soll man sagen. Es ist das zu erwartende Unglück. Einfach eine verpasste Chance. Wenn man dem DAF glauben darf, wollte der Denkmalschutz genau diese Lösung, so kann man den Architekten eigentlich nicht mal einen Vorwurf machen, sie setzen nur das um, was man seitens der Verwaltung gewollt hat und hier hatte eine Reko nie eine Chance. Man konserviert hier rund um den Dom die Flachdachprovisorien, eine eigentlich groteske Entscheidung, weil diese ja nicht als gestalterische Variante bewusst gewählt wurden, sondern vielmehr das Resultat der Limitierungen des Wiederaufbaus waren.

    Und die größte Ironie an der Geschichte ist, dass der Siegerentwurf ausgerechnet aus der verbotenen Stadt kommt. Auf Düsseldorf drink:)

    APH - am Puls der Zeit

  • Ja, es lebe das Internet! Ist halt doch nicht alles Porno und Neuland :biggrin:
    Wenn man sich die Vorgänge in Deutschland so ansieht, hat der Bürger eindeutig an Macht gewonnen, die Organisation über da IN ist einfacher als ein Demo, man kann protestieren, in muss noch nicht mal weg vom Schreibtisch!

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Schon geschehen! :smile: Ich bitte auch nochmal alle Forums-Teilnehmer, so es nicht gegen Eure Interessen geht, zu unterschreiben!

    @LiebeDeineStadt: Viel Glück für Deine Aktion!!!

    PS: Auenwald ist tatsächlich ein Dorf, kein Wald. Aber der Name ist hübsch, gell?

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Eine Stimme auch aus Berlin.
    Ich hoffe, dass diese Petition zum gewünschten Erfolg führen wird.


    Gruß aus Berlin