• Danke für diesen Hinweis, Tübinger. Ich bin immer etwas zurückhaltend mit solchen als Sensation verkauften Entdeckungen. Soweit ich das sehe, haben wir hier eine Datierung "um 1535". Nun wäre zu fragen, worauf die sich ganz konkret stützt. "Analyse von Steinen und Holz" ist mir viel zu vage. Sind hier dendrochronologische Datierungen vorgenommen worden? Vom wem sind die Proben an welcher Stelle gezogen worden? Ist auszuschließen, dass die Hölzer nicht wiederverwendet wurden? Und vor allem: Wie bitte hat man durch die Analyse von Steinen eine so präzise Datierung vornehmen können? Konnte man Steinmetzzeichen zuordnen? Das alles bleibt vorerst unklar.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

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  • Der Südflügel des Schlosses, in dem sich die Kirche befindet, wurde von 1533 bis 1537 erbaut, was anscheinend dendrochronologisch gesichert ist. Daher stammt wohl die Datierung der Kirche "um 1535". Der Innenausbau des Südflügels zog sich aber noch bis 1550 hin. Ob die Kirche aus der ersten Bauphase stammt oder erst später in einem ursprünglich für einen anderen Zweck gedachten Raum eingerichtet worden ist, ist die entscheidende, aber vermutlich auch schwierig zu beantwortende Frage.

  • Ob die Kirche aus der ersten Bauphase stammt oder erst später in einem ursprünglich für einen anderen Zweck gedachten Raum eingerichtet worden ist, ist die entscheidende, aber vermutlich auch schwierig zu beantwortende Frage.

    Damit hast du den Knackpunkt erkannt. In Torgau haben wir ein nachgewiesenes Weihedatum von 1544, hier in Tübingen ist nichts überliefert. Mir scheint, dass der Wunsch nach einer spektakulären Entdeckung der Vater des Gedanken ist. Da werden Hypothesen schnell zu Gewissheiten. Ohne das Buch von Zimmermann gelesen zu haben, werden wir hier kaum weiter kommen.

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