Erfreulicherweise findet man in Stuttgart noch eine große Anzahl an historischen Brunnen. Es gibt sie in (fast) allen Größen und Stilen. Auch findet man einige ungewöhnliche, phantasievolle Brunnen. Ich ermuntere alle Interessierten hier im Forum, Beiträge beizusteuern. Die folgende Auswahl ist weder chronologisch noch sonstwie geordnet, sondern rein willkürlich . . .
Der Paulinenbrunnen von Adolf Donndorf am Rupert-Mayer-Platz/Tübinger Straße, Stuttgart Süd:
Ein zum Ausruhen einladendes Oval schließt an seiner Rückseite mit zwei steinernen Sitzbänken ab. In deren Mitte steht ein hoher massiver Unterbau aus Granit mit einer Brunnenschale, die ihr Wasser aus einem Löwenmaul erhält. Der Unterbau trägt eine große bronzene Gruppe mit einer wasserholenden Mutter und zwei kleinen Kindern. Namenspatin des Brunnens ist die Tochter von König Wilhelm II. von Württemberg und der Fürstin zu Wied: Prinzessin Pauline. Die Bronzeplastik wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und 2008 wieder hergestellt
Der Galateabrunnen, 1890 von Otto Rieth, am Eugensplatz, Stuttgart Mitte:
Galatea ist in der griechischen Sagenwelt die Tochter des greisen Meergottes Nereus und seiner Meerfrau Doris. Die Statue überstand den letzten Krieg, lediglich die beiden Sphinxe - die Wächterinnen der Unterwelt - mussten 1954 entfernt werden.
Ursprüngliche Anlage, die sich kaum von heute unterscheidet:
Heute:
Quelle: Wikimedia, Bild von Vux
Der Schicksalsbrunnen, 1914 von Karl Donndorf, vor dem Staatstheater, Stuttgart Mitte:
Der Brunnen zeigt die Schicksalsgöttin und zwei Liebespaare, die Leid beziehungsweise Freude versinnbildlichen. In der Mitte thront die Schicksalsgöttin mit auf der Mauer liegenden, ausgebreiteten Armen. Ihre Hände sind jedoch geschlossen, da sie das Schicksal der Menschen darin verborgen hält.
"Aus des Schicksals dunkler Quelle Rinnt das wechselvolle Los Heute stehst du fest und groß Morgen wankst du auf der Welle lautet die Inschrift des Brunnens. ".
Bei der Allegorie des Leidens, auf der linken Seite, sucht ein verzweifelter Mann Trost im Schoß einer Frau. Rechts trägt der sitzende Mann, zu dem eine Frau glücklich aufschaut, einen Siegeskranz und hält die volle Lebensschale in seiner Hand.
Quelle: Wikimedia, Bild von Stefan Frerichs
Der Akademiebrunnen, 1811 von Nikolaus Friedrich von Thouret, Akademiegarten, Stuttgart Mitte:
Hinter dem Neuen Schloss steht ein gusseiserner Brunnen im Stil des Empire. Auf einem runden steinernen Sockel mit vier wasserspeienden Löwen erhebt sich ein viereckiger, mit einem Adler bekrönter Säulenschaft. Auf der Vorder- und Rückseite trägt er das württembergische Wappen und auf den Nebenseiten den Namenszug von König Friedrich. Um den Säulenschaft schlingen sich Eichengirlanden und der Goldene Adlerorden, darunter befinden sich Delphine mit Dreizacke
Quelle: Wikimedia, Bild von Gerd Leibrock
Quelle: Wikimedia, Bild von Gerd Leibrock
Quelle: Wikimedia, Bild von Gerd Leibrock
Der sogenannte Libellenbrunnen, 1904 von Prof. Wilhelm Schotter und Emil Kiemlen, Relenbergstraße/Herdweg, Stuttgart Nord:
Die im Jugendstil erbaute Anlage besteht aus französischem Kalkstein. Zwischen zwei Trögen ragt eine massive Säule empor, auf deren Vorderseite das Gesicht eines Fauns mit Ziegenohren eingelassen ist. Aus seinen Mundwinkeln strömen zwei Wasserstrahlen. Eine Frauengestalt mit Libellenflügeln lehnt sich an die Säule und kitzelt den Faun mit einem Rohrkolben.
Quelle: Wikimedia, Bild von Stefan Frerichs
Quelle: Wikimedia, Bild von Tschogibussi
Der Pallas Athene Brunnen, 1911 von Karl Donndorf, an der Karlshöhe in Stuttgart West:
Der Brunnen gehörte früher zum Park der 1870 erbauten Villa des Industriellen Gustav Siegle. Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Parkanlage stark in Mitleidenschaft gezogen. So wurde die Villa 1944 zerstört und die Ruine 1953 abgebrochen. Auch das Sommerhaus wurde 1961 abgerissen und durch eine bis heute vorhandene Aussichtsterrasse mit Ausschank ersetzt. Der Athenebrunnen verfiel ebenfalls. Zum 150-jährigen Jubiläum im Jahr 2011 hat der Verschönerungsverein Stuttgart die Figuren Athene, Pandora, Prometheus und den Zeuskopf restauriert und die Brunnenanlage wieder hergestellt. Der Brunnen ist seitdem wieder voll funktionsfähig.
Zustand vorher:
Seit 2011:
Der Nymphenbrunnen an der - leider seit 2007 verfallenden - Villa Berg, 1853 von
Albert Güldenstein, Park der Villa Berg, Stuttgart Ost:
Der Froschbrunnen, 1900 von Emil Kiemlen, Haußmannstraße, Stuttgart Ost:
Der Brunnen fügt sich in eine bogenförmige Nische einer Stützmauer ein, die beidseitig von Pfeilern eingefasst ist und nach oben mit einer Balustrade abschließt. Ein wasserspeiender Frosch lässt das Wasser in eine halbrunde Schale aus Granit fließen.
Quelle: Wikimedia, Bild von Tschogibussi
Quelle: Wikimedia, Bild von Vux
To be continued . . .