New Urbanism ist eine noch relativ junge Bewegung, ursprünglich aus den USA, die auch Europa seit einigen Jahren erreicht hat. Bekanntestes, aber nicht bestes Beispiel ist Poundbury, das Prestigeprojekt von Prince Charles. Deutlich darüber einstufen sollte man jedoch Plessis-Robinson in Frankreich, ein südwestlicher Vorort von Paris. Die Homepage zeigt einige sehr aussagekräftige Bilder. So sieht es dort aus:
So schön ist es dort heutzutage
Das sieht ja generell schon sehr schön aus, doch muss man dazu wissen, dass sich dort bis in die 90er Jahre eine monotone Hochhaussiedlung aus den 30ern befand. Zu sehen hier:
So sah es früher aus
Seit den frühen 90ern wurden die Wohnblöcke nach und nach abgerissen und ersetzt durch Architektur, die an die Umgestaltung von Paris im 19. Jahrhundert erinnert. Das bis dato letzte Quartier wurde im Jahr 2009 fertiggestellt.
Traurig an der Sache mag jedoch stimmen, dass Projekte dieser Art in Deutschland schlicht und einfach unvorstellbar sind. So schön die Projekte in Dresden und besonders Frankfurt auch sein mögen, aber dass ein ganzes Hochhausviertel abgerissen wird und mit neohistoristischen Gebäuden neu bebaut wird an Stellen, wo früher eben keine solchen Gebäude standen, das ist hierzulande eben nicht möglich. Gegen Rekonstruktionen wird sich ja schon mit aller Macht gewehrt, aber Plessis-Robinson geht da ja noch ein ganzes Stück weiter. Wann kommt endlich das Umdenken? Es muss doch irgendwann mal Schluß sein mit der intellektuellen Verbohrtheit der deutschen Architektenriege (Kohlhoff, Patzschke & Co mal ausgeklammert).