Aber dieses Internet ist einseitig gefärbt und birgt die Gefahr der Manipulation.
Das Gegenteil ist richtig (was den ersten Aspekt betrifft). In keinem anderen Medium kann man sich so umfassend informieren wie im Internet inklusive alles extremen Position. Das Problem hier ist nicht einseitige Information sondern die Überschwemmung durch diese. Viele Menschen überfordert es dann schließlich, diese zu filtern. Sie können seriöse Nachrichten nicht mehr von Fake News unterscheiden. Der Vorteil des Internets wird zugleich zu seinem Problem: Jeder darf darin seinen Mist abladen, während früher einfach das Medium fehlte. Ich erwische mich immer häufiger dabei, dass ich mir einen Internetführerschein wünsche.
Das Internet ist jedenfalls nicht das Problem für unsere hiesige Architekturtradition.
Und es ist kein Geheimnis, dass in undemokratischen Herrschaftssystemen nie die gemäßigten, sondern zumeist die Hardliner ans Ruder kommen. Für die betroffenen Gebiete könnten also ähnliche Umwandlungen christlicher Architektur und Symbolik zu erwarten sein, gegen welche es an einer erforderlichen Gegenströmung fehlt. Und diese könnte nur von einer umorientierten Jugend aus gehen.
Nun gut, aber ich denke, wir diskutieren hier über die deutsche, aber zumindest mitteleuropäische Jugend. Hier bedroht kein undemokratisches Herrschaftssystem christliche Architektur. An Umwandlung wie in Istanbul ist nicht zu denken, wenn man mal von der Umnutzung von Kirchen in den Niederlanden absieht, die dort recht häufig vorkommt. Der Hintergrund ist da aber ein ganz anderer. Er dient auch dem Denkmalschutz.