Istanbul - Konstantinopel

  • Ich kann deinen Standpunkt nicht teilen, Rastrelli. Du hebst den Teufel Hitler auf einen Thron der Unantastbarkeit, nach dem Motto "du sollst neben dem Teufel keinen weiteren Teufel haben".

    Tatsächlich verharmlosend ist das ständige inflationäre "Nazi", das mittlerweile in allen möglichen Kontexten irgendjemand einem anderen um die Ohren haut.

  • Ich glaube, kein Mitdiskutant in diesem Strang ist ein Fan, unterstützt oder findet Erdogan gut. Keiner von uns ist glücklich damit, dass die Fresken und Mosaiken in den zwei Baudenkmälern (die zum Großteil mit westlichen Spendengeldern restauriert wurden) jetzt und möglicherweise dauerhaft der Besichtigung entzogen sind. Und keiner von uns findet die extrem nationalistische Politik Erdogans, die sich auch religiöser Motive bedient, gut.

    Können wir uns vielleicht darauf einigen?

  • Snork 6. Januar 2023 um 07:52

    Hat den Titel des Themas von „Istanbul (TR) - Konstantinopel“ zu „Istanbul - Konstantinopel“ geändert.
  • Why not? Gibt Schlimmeres.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nun ja, die sind sich schon der touristischen Bedeutung dieser Überreste bewusst. Dass es Probleme mit der Pflege gibt, dürfte auch damit zu tun haben, dass das Land eben nicht sehr reich ist. Die wirtschaftlichen Probleme der Türkei, incl. Inflation, sind ja bekannt. Also, ich würde in solchen Fällen nicht ideologische Ziele unterstellen, die zu einem Ikonoklasmus a la "Islamischer Staat" führen, in diesem Fall nur dezenter und durch Verfall.

  • Der Klang, der die Russen zu Christen machte...

    ... und den uns die Mohammedaner vorenthalten

    Landläufig wird ja die Meinung vertreten, dass es die Erhabenheit der göttlichen Liturgie in der Hagia Sophia war, der die Russen sich gegen die Annahme des Mohammedanismus und für den Übertritt der Kiever Rus zum Christentum entscheiden ließ. Ein nicht unwesentlicher Faktor war dabei sicherlich die Musik in der Kirche. Seit der gewaltsamen osmanischen Okkupation war es der Christenheit jedoch über mehr als ein halbes Jahrtausend verwehrt, diese Musik zu hören. Nun hat vor einigen Jahren eine interdisziplinär vorgehende Forschergruppe den Klang rekonstruiert (siehe anliegendes Video). Dieser stellt sich - obwohl gänzlich anders geartet - in erhabener Majestät der göttlichen Musik des natürlich unerreichbaren Johann Sebastian Bach zur Seite.

    Schön wäre es, wenn sich zukünftig auch noch Campanologen finden ließen, die eines Tages den Klang des Plenums der Gocken der Hagia Sophie rekonstruieren würden...

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Ein Beispiel wie wenig die Türkei sich um das griechische beziehungsweise um das byzantinische Erbe sorgt, zeigte sich vor drei Jahren, als der Rest eines etwa 1500 Jahre alten Stadtmauerturmes der Stadtmauer Konstantinopels ungeachtet der Weltöffentlichkeit einstürzte.

    Der Gründungsmythos des Staates Türkei beruht ganz wesentlich auf einem Ereignis, bei dem das Einstürzen dieser Mauer eine Schlüsselrolle spielte, dem 29. Mai 1453 (übrigens exakt 500 Jahre vor der Erstbesteigung des Mount Everest durch Hillary/Norgay). Warum sollte die Türkei also ein Interesse an der Erhaltung des Turms gehabt haben. ~:-[]

  • Angesichts des immensen Ausmaßes der Stadtbefestigungen dürfe es schon so sein, dass Einstürze der erwähnten Art unvermeidlich, wenn nicht sehr wahrscheinlich sind. Überdies sind sie aufgrund des ja vorhandenen Originalmaterials sanierbar.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.