Dresden - Sanierung/Rekonstruktion Hotel Stadt Leipzig

  • So bitter es auch ist - wenn am Ende wenigstens die historische Fassade erhalten wird und mit originalgetreuen Fenstern und einem ebensolchen Dach einem sich dahinter dezent verbergenden Beton-Neubau vorgeblendet würde, dann könnte man irgendwann damit seinen Frieden machen.

    Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen... Wenn ich mir das Gerüst und das jetzt aufgebrachte Schutzdach ansehe, geht es wohl darum, die Fassade an der Heinrichstraße zu erhalten, und den Rest dahinter wegzureißen. Sonst müsste das Schutzdach ja weiter ausladen, bzw. ganz rübergehen.

  • Heute, am 09.05.2017, berichtet die SZ über die aktuelle Entwicklung des Hotels Stadt Leipzig. Obzwar - einmal mehr - ein Baubeginn für den Sommer engekündigt wurde, scheint mittlerweile auch die Stadt das Vertrauen in den Investor vollends verloren zu haben und möchte nun Maßnahmen ergreifen.

    „Der Eigentümer sicherte zu, in den Sommerferien mit den ersten Baumaßnahmen zu beginnen“, so Oser. „Herr Schmidt-Lamontain wird ihn beim Wort nehmen.“ Ansonsten drohen der Firma nun Strafen. Sollte es trotz des Versprechens nicht zu einem Baubeginn kommen, will der Baubürgermeister dem Stadtrat vorschlagen, den Bebauungsplan für das Objekt aufzuheben. Dann dürfte der Eigentümer seine Pläne nicht mehr umsetzen.


    Ingesamt kann man wohl nur auf eine Weiterveräußerung des Objekts an einen potenteren Investor hoffen, der sich zu einer Rekonstruktion des Gebäudes bereit zeigt. Bis dahin dürfte leider kaum noch etwas von der Ruine zu retten sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Man fragt sich nur, wie es nach dem Krieg möglich war, so viele leicht beschädigte bzw sonstwie beeinträchtigte Gebäude zu retten...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In Hamburg wurde in einem ähnlichen Fall "enteignet", nachdem die dafür notwendige rechtliche Grundlage geschaffen wurde. Die Stadt beauftragte dann die Sanierung, die Kosten wurden auf den Eigentümer umgelegt. So kann es auch gehen. Ob das aber in Zukunft das Mittel der Wahl sein soll?

  • Man fragt sich nur, wie es nach dem Krieg möglich war, so viele leicht beschädigte bzw sonstwie beeinträchtigte Gebäude zu retten...

    Ich denke, weil man nach dem Krieg jedes bisschen Wohnraum lebensnotwendig dringend gebraucht hat. Heute geht es ja primär um die Rendite und erst in zweiter Linie um die Schaffung von Wohnraum.

  • In Hamburg wurde in einem ähnlichen Fall "enteignet", nachdem die dafür notwendige rechtliche Grundlage geschaffen wurde. Die Stadt beauftragte dann die Sanierung, die Kosten wurden auf den Eigentümer umgelegt. So kann es auch gehen. Ob das aber in Zukunft das Mittel der Wahl sein soll?

    Kann man das mit der rechtlichen Grundlage irgendwo nachlesen? Oder den speziellen Fall?

  • Die Enteignung hat Hamburg beschlossen, um Flüchtlinge unterzubringen. Dazu können leerstehende Immobilien "enteignet", saniert und dann genutzt werden. Die Kosten trägt der Eigentümer.

  • Starten wir den Tag mit einem Baustellenupdate zum Hotel Stadt Leipzig

    Wie man sieht, passiert wohl noch immer nicht viel.


    Hoffen wir einfach, dass es ein Happy End für diesen Bau gibt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Vielleicht sollte man das Hotel Stadt Leipzig direkt mit machen. Tut sich da eigentlich mal was?

    Nein: http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…uemer-enteignen

    "Schmidt-Lamontain erklärte gegenüber DNN, er stehe in einem regelmäßigen Kontakt mit dem Vorhabenträger für das Hotel Stadt Leipzig. Er habe diesen für den nächsten Bauausschuss des Stadtrats am 23. Mai eingeladen. „Der Vorhabenträger wird sein Vorhaben dort selbst vorstellen“, so Schmidt-Lamontain."

    :sleeping::sleeping::sleeping:

  • Hoffen wir mal, es ist nicht die "Wir ziehen euch mal über das Tischlein-Deck-Dich Gmbh".
    Wird auch Zeit, dass sich etwas tut bevor zufälligerweise ein Brand, eine Überschwemmung oder ein Erdbeben den Bau verschluckt. Hier ist zwar mit ein paar Sicherungsmaßnahmen noch das Allerschlimmste bislang verhindert worden, aber dennoch wird ein Teilneubau mit gezieltem Abriss bei der stark geschundenen Bausubstanz nur sehr schwer zu vermeiden sein.
    Hoffe wirklich, hier wird jetzt ordentlich Gas gegeben und nicht komplett neu geplant, was wieder Jahre kostet.

  • Leider nein. War am Wochenende gerade dort und habe in der Rähnitzgasse residiert, also in Blickweite. Alles unverändert.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Es geht hier wohl um Umplanungen in den Wohnungsgrundrissen und Bedenken der Stadt bezüglich Belichtung der Räume (was auch immer das bedeuten mag).
    Die IIG ist optimistisch, im September 2019 die Arbeiten starten zu können.

    Es bleibt spannend... :)