Dresden - Sanierung/Rekonstruktion Hotel Stadt Leipzig

  • BautzenFan, danke für die Fotos. Vor allem die Vergleichsmöglichkeiten sind frappierend.
    Ich hoffe sehr, dass das Vorhaben nun gelingt. Die Konsequenzen eines Scheiterns mag ich mir nicht ausmalen...

  • http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…esdner-Neustadt

    Ein kleiner Artikel über den Stand der Ausgrabungen mit Bildern.
    Die jetzigen Grabungen waren nur der erste Teil.
    Die lange Seite des Hotel Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] an der Heinrichstraße soll abgerissen werden und danach auch untersucht werden.
    Nun wissen wir das die Teilabrissgenehmigung auch genutzt wird.

    Zitat

    Wenn die hinteren Gebäudeteile des Hotel Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] abgerissen sind, werde es ein zweites Betätigungsfeld für die Archäologen geben, kündigte er an.


    Nach diesen Aussagen habe ich leichte Zweifel das die Fassade entlang der Heinrichstraße auch wieder vollkommen rekonstruiert zurückkommt.

    Zitat

    Während der hintere Bereich an der Henrichstraße abgerissen werden soll, bleibt der Altbau entlang der Rähnitzgasse weitgehend erhalten, erläutert Wiedemann. Im Innenhof soll über der Tiefgarage ein Neubau entstehen.

    Also weiter abwarten und bangen.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Bleibt von dem Gebäude eigentlich überhaupt etwas übrig? Oder warten die so lange, bis sie dann 2025 gleich einen kompletten Neubau hinsetzen können?

  • Unfassbar, was da wieder abläuft. offenbar ein Totalabriss auf Raten. Wahrscheinlich bleiben nichtmal ein paar Spolien übrig.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hach, ist das wieder ätzend !
    Gerade in der umgebung der Königsstraße ist so viel original Altes dann haut man da doch bitte nichts neues rein.

    Das ist doch im Prinzip noch sensibler als der Neumarkt wo man einfach zugeben muss weg ist weg und Rekonstruktion wird halt auch nicht mehr zum Orginal wenn auch schön.

    Aber an der Heinrichstraße abreißen BITTE NICHT!

  • An alle Dresdnerinnen und Dresdner:
    Wird denn schon an dem Gebäude gearbeitet? Laut den letzten Zeitungsartikeln sollte das Hauptgebäude ja im Spätsommer nächsten Jahres fertig saniert sein. Der nächste Winter naht ja und als alter Meteorologe gehe ich davon aus, dass er nicht so mild sein wird wie die letzten beiden. Vielleicht könnte ja ein Forist auch ein paar aktuelle Bilder hier einstellen. Würde mich sehr freuen :)

    Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

  • Geht es nun endlich los? Die SZ vermeldet dies zumindest und spricht von einem Fertigstellungstermin im Spätsommer 2017:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ho…rt-3331838.html

    Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich auch diesmal nicht.


    Ein Artikel vom 9. Mai 2016, der die obigen Aussagen der SZ als überholt ausweist. Das klingt gar nicht gut, die Finanzierung scheint nämlich nicht zu stehen, jedenfalls noch nicht:
    Klick

    Einmal editiert, zuletzt von BautzenFan (31. Juli 2016 um 23:03)

  • Man kann gar nicht so viele Haare auf dem Kopf haben, wie man sich raufen möchte. Das muss man sich mal vorstellen: Unzählige historische Bauten in DD sind 1945 niedergebrannt, etliche weitere in den 50er und 60er Jahren abgerissen bzw. gesprengt worden. Da hat dieses Gebäude das unglaubliche Glück gehabt, sowohl Harris' als auch Ulbrichts Zerstörungskräften zu entgehen - und während in der Stadt fleißig modernistische Klötze und rekonstruierte Fassaden auf Betonwänden hochgezogen werden, geht dieses im Originalzustand erhaltene Baudenkmal jämmerlich vor die Hunde. Würde Dieter Bartezko noch leben, hätte er das Ganze schon längst in einem FAZ-Artikel angeprangert. Ob's was nützen würde, weiß niemand, aber durch solche Artikel wurden wenigstens bundesweit interessierte Menschen auf solche Schweinereien aufmerksam gemacht. :cursing:

  • Zum Glück wird langsam eine Enteignung des Eigentümers zumindest ins Gespräch gebracht.

    Das ist bei weitem nicht so einfach, wie es klingt. Dazu muss die öffentliche Hand nachweisen, dass sie ihren öffentlichen Auftrag anders nicht erfüllen kann bzw. alle anderen Mittel bereits ausgeschöpft sind. Ein so schwerwiegender Eingriff in das Grundrecht auf Eigentum ist keine Kleinigkeit (und darf es auch nicht sein). Und selbst wenn: was dann? Damit ist noch nichts für den Erhalt erreicht. Es würde mit absoluter Sicherheit einen Rechtsstreit darum geben, und derweil geht es am Gebäude nicht weiter.

  • Wenn ich mir das Pano von 2012 am Standort ansehe, dann bekomme ich die Wut! Wie kann das sein, bei einem Baudenkmal, wie dem Hotel Stadt Leipzig? Wenn ich dann noch auf Facebook sehe, dass bereits erste Teile der Festung am Postplatz weggebaggert wurden??? Hoffentlich beleibt wenigstens der Teil mit den Schießscharten erhalten. Die Wand im Vordergrund gehört zur Festung, dahinter sind die Grundmauern der Post. Das Bild ist aber wie gesagt mittlerweile Geschichte... Hier das Bild aus dem Bauticker von Juni von mir. An Schlössern auf dem Lande gibt es ja auch mehrere Ärgernisse auch in Sachsen: Schloss Kuckuckstein/Liebstadt - hier streiten sich Eigentümer (Investitionsauflagen wohl nicht einghalten) und Kommune um eine Rückabwicklung; Schloss Zscheckwitz bei Kreischa - seit Jahren eine abgebrannte Ruine...; Schloss Schönwölkau - vergammelt seit der Wende und der Eigentümer unternimmt nichts und in Dresden das Schloss Übigau.... Traurig, Traurig

  • Am Hotel Stadt Leipzig ist am teilweise abgebrochenen Flügel in der Heinrichstraße ein Gerüst mit einer Art Schutzdach für die Fassade errichtet worden. Leider habe ich kein Foto machen können.

  • Hat dieser Substanzfetisch denn überhaupt noch Sinn bei der Ruine? Wahrscheinlich ist da kaum noch etwas wirklich standfest und wirtschaftlich zu sanieren. Wenn man den Bau retten will, dann wohl eher durch weitgehenden Abriss der Teile hinter der Fassade und Neubau samt Integration der Originalfassade.

  • Darauf läuft es doch eh schon hinaus. Jedoch muss der Investor "einfach" mal anfangen. Leider aber scheint ihm dafür die Kraft respektive das nötige Kapital zu fehlen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • So bitter es auch ist - wenn am Ende wenigstens die historische Fassade erhalten wird und mit originalgetreuen Fenstern und einem ebensolchen Dach einem sich dahinter dezent verbergenden Beton-Neubau vorgeblendet würde, dann könnte man irgendwann damit seinen Frieden machen. Innenräume sind dann leider verloren, aber das Stadtbild nimmt keinen Schaden. Aber bitte nicht alles abreißen mit dem Versprechen, die Fassade zu rekonstruieren. Bei solchen Vorhaben - sofern sie dann überhaupt umgestezt werden - kommt es viel zu oft zu Vereinfachungen und zu lausigen Kompromissen, und dann sieht's eben nicht mehr genauso aus wie vorher. Das ist ja nicht das Berliner Stadtschloss.