Schwarzburg - Schloss Schwarzburg

  • Das ist so schön bequem, denn "die Nazis" gibt es nicht mehr, sie können sich nicht wehren und niemand widerspricht wirklich, wenn man alles Miese einfach bei ihnen ablädt.

    Versteh ich jetzt nicht. "Wenn man alles Miese bei Ihnen ablädt"????

    Eva Herrmann und die Autobahnen lassen grüßen!

    Aber wenn Du Zeit hast für eine detaillierte Betrachtung, dann lass mich doch bitte teilhaben, wie Du das gern differenziert darstellen möchtest, dass die Besitzerin aus dem Schloss geworfen wurde und dat Ding komplett entkernt wurde...

    (Alles andere Deiner persönlichen politischen Ansichten zum 3. Reich möchte ich vermutlich lieber gar nicht wissen, glaub ich.)

    Schloss Schwarzburg:  Die Zerstörung (schloss-schwarzburg.de)

    Und wenn wir dann bei Sachthemen sind, dann können wir doch auch mal darüber nachdenken, wie man die Geschichte des Schlosses zeitgemäß hätte wiedergeben können...

    Meckern lässt sich ja immer gut. Aber was wäre denn der "RICHTIGE UMGANG" mit dem Schloss und seiner Geschichte gewesen?

    Alles ungewesen machen und rekonstruieren?

    Warum werden sich die Verantwortlichen hier anders entschieden haben?

    Wie ist die Quellenlage? Gibt es Ausstattung im Depot? Wie ist die Kulturhistorische Bedeutung zu beurteilen?

    Usw.

  • Heimdall Ich bin verblüfft. Hast Du Dich aus Versehen nicht eingeloggt und daher meine Kommentare lesen können? Und hast Du aus Versehen vergessen, explizit darauf hinzuweisen? Ich mache mir Sorgen - geht es Dir auch gut?

    Abgesehen davon hast Du in typisch heimdallscher Manier, wenn man Deine steile Aussage in Frage stellt, nichts außer "finde jetzt gerade keine Quelle" und "weiß jetzt nicht, ob das unter Denkmalschutz stand" zu bieten. Ich stelle fest: einen wirklich vergleichbaren Fall zur kompletten Entkernung eines barocken Residenzschlosses eines immerhin souveränen Fürsten kannst Du nicht vorbringen. Aber es hat gereicht, um mal eben die armen Nazis in Schutz zu nehmen, die ja im Prinzip nichts anderes getan haben als der Denkmalschutz in der Bundesrepublik Deutschland.

  • Sag ich doch.
    Mach dich mal verständlich.

    Der Troll ist keiner Antwort wert, aber Dir antworte ich gerne nochmals.

    Ich versuche es Dir in einer Art Gleichnis zu erklären.

    Danny sitzt im Knast und sagt zu dem Gefängnisseelsorger: "Mein Vater ist Schuld, dass ich hier sitze."

    "Dein Vater ist doch lange tot", antwortet der Pfarrer.

    Danny erklärt: "Ich bin eigentlich talentiert zum Schreinern, aber mein Vater hat meinen Großvater vor 50 Jahren gedrängt, seine Tätigkeit aufzugeben und die lange im Familienbesitz betriebene Schreinerei abzureißen."

    "Hast Du sie denn nicht wieder aufzubauen versucht?"

    "Das habe ich nicht. Ich beschloss stattdessen, Banken zu überfallen. Hätte mein Vater nicht vor 50 Jahren die Schreinerei abgerissen, dann wäre ich aber Schreiner geworden."

    "Weißt Du denn, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn er anders gehandelt hätte? Womöglich hätte Dein Großvater noch einige Jahre weitergearbeitet. Womöglich wäre er bei der Arbeit eingenickt, wie es alte Leute manchmal tun. Womöglich mit einer Zigarette im Mund, wie er ja oft arbeitete. Womöglich hätte die Werkstatt Feuer gefangen und wäre auf diese Weise zerstört worden."

    "So wäre es nicht gekommen."

    "Das weiß allein Gott."

    "An allem und dass ich heute hier sitze, ist einfach nur mein Vater schuld."

    "Nein. Ganz egal, welche Verfehlungen Dein Vater begangen hat. Für Deine gegenwärtigen Entscheidungen aber bist Du selbst verantwortlich. Es hätte Dir frei gestanden, die Werkstatt wieder aufzubauen. Du hättest auch eine Schreinerlehre in einer anderen Schreinerei machen können. Du hast aber entschieden, Bankräuber zu werden."...

    Mitgefangener Troll hört die Worte und ruft von der Seite: "Ich finde es unsäglich wie hier Dannys schrecklicher Vater verharmlost wird."... ;-\

  • Ich bitte um die Nennung von Beispielen, wo (1.) intakte, (2.) denkmalgeschützte (3.) historische Gebäude brutal entkernt wurden. Um der Vergleichbarkeit willen sollten schon alle drei Kriterien zutreffen.





    Freiberg Schloß Freudenstein - Vernichtung gotischer Keller, von Resten der Schloßkirche und der Speicherarchitektur des 19. Jahrhunderts (ein paar Holzreste wurden später wieder eingebaut). Damals durchgepeitscht von der Landesdirektion Chemnitz.

  • Ich bitte um die Nennung von Beispielen, wo (1.) intakte, (2.) denkmalgeschützte (3.) historische Gebäude brutal entkernt wurden. Um der Vergleichbarkeit willen sollten schon alle drei Kriterien zutreffen.

    Freibürger: am "intakt" dürfte dieses schlimme Beispiel aber scheitern-

    Ich versuch mein Bestes mal auf die Schnelle:

    Hier mal was Kirchliches, zwar keine Totalentkernung, aber eine sehr beträchtliche Leistung:

    http://www.kirchen-galerie.de/int/?m=kirche&p=21003

    Hier ein Musterbeispiel, das alle Kriterien erfüllt:

    https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Hochholzerhof

    Ein Beispiel aus der Provinz:

    https://www.fotocommunity.de/photo/das-mode…-bazer/28675857

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Heimdall,

    schön dass Du hier in Lessingscher Manier poetisch tätig wirst. Ich weiß es zu schätzen. Macht ja Mühe sowas.

    Leider verstehe ich überhaupt nicht, was der Abriss einer Scheinerei und Banküberfälle bedeuten sollen.

    Der Abriss einer Schreinerei... War Dein Bild für das (Gott sei dank nur) 12-jährige Reich?

    Und die Gefängnis-würdigen Banküberfälle. Wofür steht dieses Gleichnis?

    Du siehts, mit Kreidekreisen komme ich klar. Für braune Amöben fehlt mir aber scheinbar der nötige Intellekt.

    Jetzt hab ich also noch mehr Fragen:

    Bitte erkläre mir Dein Gleichnis.

    Und die Ursprungsfragen waren:

    Wie ist die Quellenlage? Gibt es Ausstattung im Depot? Wie ist die Kulturhistorische Bedeutung zu beurteilen?

    Herzliche Grüße.

  • eryngium

    Ich denke, dass hier droht, von dem Einen aufs Andere zu kommen. Ich hab mich anfangs auch über jene in meinen Augen leicht misszuverstehende Äußerung oder Formulierung nun ja, gewundert wäre zu viel gesagt, da ich es ja nicht missverstehen wollte. Und das ist es: man MUSS das nicht tun, überhaupt nach Heimdalls Klarlegung.

    Wobei mir in diesem Strang die Argumentationslinien nicht so klar sind, dh wer welche Meinung zum Sachthema, also zur Schlossrevitalisierung vertritt. Die nunmehrige Debatte hat sich dann eigentlich an Exilwieners für mich sehr jäher und anhand seines bisher Geposteten überraschenden Ablehnung des Endergebnisses entzündet. mE ging es Heimdall nur darum, das heute auch von ihm als teilweise negativ empfundene Erscheinungsbild nicht allzu stereotyp zu "rechtfertigen", ein Vorwurf (oder besser: die Anregung der Abkehr von) einer allzu monokausalen Betrachtung*, der mitunter schon nützlich sein kann, hier aber offenbar wirklich nicht so sehr passt, denn die Verursachungs- wie auch Verschuldensfrage scheint hier tatsächlich völlig geklärt. Ich denke, dass Heimdall dies keineswegs relativieren wollte.

    * wahrscheinlich ist hier von seiten Heimdalls auch Wichtiges ungesagt geblieben, weil man bei diesem unnötigen Thema eh nicht so ausholen will: so wie ich es verstehe meinte er: diese Denkmalschändung seitens des NS war keine besonders systemimmanente oder - spezifische Untat, dh der NS ist (mal jenseits aller wichtigen Überlegungen hinsichtlich Bauhaustradition, Modernismus bis zur billigen Inkaufnahme der Bombenzerstörungen). nicht in erster Linie dafür bekannt, altdeutsche Denkmäler zu entstellen, man wirft ihm eher andere unschöne Dinge vor. Daher erschien es Heimdall sinnlos, einen als typisches Zeitphänomen verstandenen Missstand der würdelosen, sterilen, entstellenden Sanierung etc reflexionslos auf den NS zu schieben. Mehr war da wohl nicht dahinter.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mehr war da wohl nicht dahinter.

    Es war sogar noch weniger dahinter. Es ging mir überhaupt nicht um den NS. Was heute mit Schwarzburg geschieht, dafür haben allein die heutigen Entscheider die Verantwortung. Sie können sich nicht dahinter verstecken, dass sie ja wegen der einstigen NS-Entscheidung heute nicht anders können oder dürfen. Nein, sie sind zu 100 Prozent in der Haftung.

  • Imgrunde ist diese Problemstellung nicht ganz neu, siehe Linzer Brückenkopf samt den heutigen zeitgeistigen Verwerfungen, die durch ähnliche unnütze "Problematisierungen" befeuert wurden.

    Natürlich war der Abriss der alten Bebauung ein Kulturfrevel.

    Natürlich ist der NS gelinde gesagt übel konnotiert, dh natürlich sagt kein vernünftiger Mensch: Schau, wie schön, da ist ja noch ein Gebäude aus der NS-Zeit.

    Aber das heißt nicht, dass man die stadtbildmäßig-funktional brauchbaren Bauten vorsätzlich verschandeln braucht, soll, darf.

    Natürlich haben ausschließlich das Heutige zu vertreten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Gut. Hat also nun Ursus mir Heimdall erklärt. Danke dafür.

    Kommen wir jetzt endlich zum eigentlichen?

    Und die Ursprungsfragen waren:

    Wie ist die Quellenlage? Gibt es Ausstattung im Depot? Wie ist die Kulturhistorische Bedeutung zu beurteilen?

    Oder bleibst bei Nebelkerzen-Manövern, wenn ich nach Sachdiskussionen giere?

  • Kommen wir jetzt endlich zum eigentlichen?

    Du warst es, der ständig Fragen stellte und nicht zum "Eigentlichen" kommen wollte.

    Und die Ursprungsfragen waren:

    Wie ist die Quellenlage? Gibt es Ausstattung im Depot? Wie ist die Kulturhistorische Bedeutung zu beurteilen?

    Frage doch nicht nur andere Foristen, wenn es Dich so drängt. Schreibe den Förderverein an (Adresse hier) und teile den anderen Foristen mit, was Du dort erfahren hast. Du wirst dafür sogar "Likes" ernten.

  • Du verwechselst da wieder mal was.

    Ich war derjenige, der Eure unreflektierten Reflexe bezüglich der Denkmalpflege hinterfragte...

    Und nebenbei auf braune Soße stieß, die ad absurdum zu führen ist...

    ;)

  • Wie gesagt, Du hast offenbar immer nicht ein einziges Wort verstanden. Sehr schade. Aber da lohnt weiteres Gespräch nicht mehr.

  • Weitere Fotos finden sich hier. Nun, Chipperfield war beim Neuen Museum geradezu ein Restaurator oder Rekonstruierer. Hier aber nun wird der Substanz- und Ruinenkult auf die Spitze getrieben. Ein Zeitzeugnis der Gegenwart für spätere Generationen womöglich.

    Neues Leben in Schloss Schwarzburg

    Sanierung von Tectum in Thüringen

    https://www.baunetz.de/meldungen/Meld…en_7677248.html

    (Fotostrecke durchklicken; So soll es offenbar weitgehend bleiben.)

  • Weitere Fotos finden sich hier. Nun, Chipperfield war beim Neuen Museum geradezu ein Restaurator oder Rekonstruierer. Hier aber nun wird der Substanz- und Ruinenkult auf die Spitze getrieben. Ein Zeitzeugnis der Gegenwart für spätere Generationen womöglich.

    Neues Leben in Schloss Schwarzburg

    Sanierung von Tectum in Thüringen

    https://www.baunetz.de/meldungen/Meld…en_7677248.html

    (Fotostrecke durchklicken; So soll es offenbar weitgehend bleiben.)

    Ich würde mein Geld auch gern mit halbfertigen Sachen verdienen können...

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ätzend. Die Verwüstungen, die das NS-Regime angerichtet hat, bleiben offenbar erhalten und werden konserviert. Soll das etwa der Schönheit des Schlosses und des Ortes gerecht werden? Soll das eine angemessene Geschichtsbewältigung sein? :gehtsnoch:

    Ausgehend von den Ausführungen des örtlichen Fördervereins ist davon auszugehen dass es weitgehend beim derzeitigen Rohbauzustand der Räume bleibt. Nicht einmal für die Wiederherstellung des barocken Ahnensaals hat man sich durchringen können (dieser wurde im letzten Sommer laut dieser Internetseite "feierlich" eröffnet, bietet dem Besucher aber nichts weiter als ein jämmerliches, geschundenes Bild).