Hamburg - Innenstadt - Rathausplatz, Fleetinsel, Jungfernstieg

  • Nach dem Neuen Wall haben sich nun die Anlieger der zweite Edelshoppingmeile, die Hohen Bleichen, dazu entschlossen einen BID (Business Improvement District) zu gründen und die Straße samt dem Parkplatz am Heuberg für 2 Millionen umzugestalten.

    Umbaubeginn:April 2009
    Fertigstellung: September 2009
    Umpfang: Gehweg, Straßenbelag (Naturstein, Granit), Begrünung (13 immergrüne nordamerikanische Thujas, zehn Meter hoch, 50 Jahre alt und jeweils 6000 Euro teuer) ) und Beleuchtung, der Parkplatz am Heuberg neben dem „Renaissance“-Hotel kommt weg, Bänke werden aufgestellt.

    Hier auch ein kleines Bild aus der Bild.:?
    Quelle: Welt.de

    Die Hohen Bleichen sind wirklich in einem Mitleid erregenden Zustand, der so gar nicht zu den ansässigen Läden (Gucci etc.) passt.

    Das zeigen die Bilder nur bedingt. Denn vor allem die schmalen Gehwege laden mit aktuell noch ca. 1. Meter Breite zu den Begrenzungspfählen überhaupt nicht zum flanieren ein, die Begrünung ist willkürlich oder überhaupt nicht vorhanden, die Straßenbreite variiert (Mittelstreifen erstes Bild, eine Spur zweites Bild) und auch der abknickende Straßenverlauf scheint kaum berücksichtig worden zu sein, was die Verkehrsführung der Fußgänger betrifft.



    Neu ist Lumas, wie man auf dem vorletzten Bild sieht. Kopfschmerzen bereitet mir allerdings die Sanierung des Altbaus direkt neben Chanel. Dass für Lumas das mehr oder weniger historische EG geöffnet wurde ist verträglich, weitere Änderungen im Erscheinungsbild der wenigen kleinteiligen Gebäude an diesem Platz, wäre aber wohl zu viel.


    Außerdem ist in den liebevoll sanierten Altbau Flippa K eingezogen. Die Schweden haben bereits in Berlin und München eröffnet und in der Hauptstadt sogar einen Showroom. Jetzt kommt Hamburg und definiert seinen Bronzeplatz der deutschen Modeszene vor Düsseldorf.

  • Dieser westliche Bereich der Innenstadt hat mir immer sehr viel besser gefallen als der östliche mit Mönckeberg- und Spitalerstraße. Zwischen Rathausmarkt und Gänsemarkt habe ich mich städtebaulich wohler gefühlt.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Gute und schlechte Nachrichten.

    Das Haus (Ecke Neuer Wall/Jungfernstieg) wird abgerissen:

    http://img528.imageshack.us/img528/7677/31…e863758ogj4.jpg

    Der Neubau sieht so aus:

    http://www.baunetz.de/meldungen/Meld….html?source=nl

    Und nun die schlechte Nachricht - Neubau an der Oper:

    Quelle: http://www.norddeutsche-grundvermoegen.de/de/projektentwicklung/aktuelle_projekte/dammtorstrasse\r
    http://www.norddeutsche-grundvermoegen. ... torstrasse

    :weinen:

    Ist-Zustand:

    http://img47.imageshack.us/img47/7922/24vp5.jpg

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Vielleicht kann man auch als gute Nachricht werten, dass kein Glaswürfel mit Flach- oder Staffeldach gebau wird, sondern wenigstens ein Haus mit erkennbaren Fenstern, Steinfassade und Schrägdach :augenrollen:.

  • Also für Hamburg ist das schon ein sehr vorbildlicher Neubau/Umbau.
    Der hässliche Wall-Kasten hat mich am Alsterpanorama immer sehr gestört. Gut, dass da nun endlich mal was passiert. Eine Rekonstruktion wäre da eh nicht zu erwarten - und die neue Fassade kann man fast schon als historisierend bezeichnen. Gefällt mir sehr gut.

    Bald noch wichtiger wäre aber, dass der linke Bau in seinem eleganten Ursprungszustand wiederhergestellt wird.

    Der verschandelt mit seiner graubraunen Notwiederaufbau-Fassade (wohl ~anno 1951 entstanden) die Alsterarkaden und die Ecke am Jungfernstieg. Hier könnte man mit wenig Aufwand einen wunderschönen Stadtraum erschaffen!


    Nochmal der Ist-Zustand in der Totalen - rechts der erwähnte Bau:

    Quelle: Wikipedia (anklicken für Vollbildansicht)


    Und noch eine Ansicht vom Rathausmarkt aus:

    Quelle: User FREKI, SkyscraperCity.com

    Und zum Vergleich - der Vorkriegszustand:

    Quelle: Wikipedia (anklicken für Vollbildansicht)

    Es würde also völlig ausreichen, die historische Fassade wieder zu montieren. Fassade

    Besteht eine Chance für diesen Bau - steht demnächst vllt. eine Sanierung/Umbau o.ä. an? Wie stünden die Hamburger bzw. die Stadt zu so einer Teilrekonstruktion?

  • Danke Timber, für die Info...einmal mal etwas konstruktives aus dem immer noch (wie lange noch?) schönem Hamburg, das freut mich sehr..
    allerdings müsste dafür doch das staffelgeschoss der nachkriegszeit auch einer reko weichen, oder? wird das denn auch geplant?

  • Da die treibende Vereinigung ja STIFTUNG ECKTURM STADTHAUS heißt gehe ich aus Gründen der Logik einfach mal davon aus, dass sie sich dem Eckturm des Hauses widmet, das Staffelgeschoss hingegen derzeit nicht zur Disposition steht. Dennoch ein sehr positives Projekt.

  • Lieber "Kaoru", da hast Du völlig recht. Wünschenswert wäre natürlich eine komplette Dachrekonstruktion allemal. Aber man muss eben vorsichtig sein. Im Gesprächsstrang über die Rekonstruktion des Kämmerei-Daches und des "Langen Franz" in Frankfurt kannst Du einen aktuellen, vergleichbaren Fall erkennen. Und hier wurde angesichts der angeblichen Kosten deutlich Abstand von einer derartigen Maßnahme genommen. Es wäre zumindest sehr interessant, wenn man das in Hamburg anders handhaben würde. Ich bin aber skeptisch.

  • Ich frag ja nur, wie das nachher konkret aussehen soll, also soll nur die Turmhaube auf den bestehenden Turmstumpf gesetzt werden? der Turm quasi um 1 Stockwerk gekürzt? Schade wärs natürlich, aber immerhin würde es die Situation schon deutlich verbessern.

  • Wirklich ein löbliche Projekt, wenn die Rekonstruktion tatsächlich nicht nur den Turm selbst, sondern auch die sonstige Dachgestaltung betreffen wird. Letztens war ich eine Woche lang in Hamburg und hatte mir die Innenstadt etwas genauer angeschaut (vielleicht werde ich sie demnächst hier etwas umfassender dokumentieren, Photos habe ich mehr als genug). Dieses Gebäude war mir dort auch direkt aufgefallen, weil das Fehlen der ursprünglichen Dachgestaltung so eklatant ist. Hoffen wir auf ein gutes Ergebnis.

    Einmal editiert, zuletzt von -Frank- (13. Januar 2013 um 13:36)

  • Ohne das fehlende Stockwerk würde der Eckturm das Gebäude total erdrücken. Es sollte schon so werden wie auf Neußers link dargestellt, sonst ist das keine korrekte Rekonstruktion und sieht nicht gut aus.

    In dubio pro reko

  • Wenn die Gebäude am Schluß wirklich so aussehen, wie sie derzeit auf den Visualisierungen gezeigt werden, ist das für Hamburg sicherlich ein ganz großer Gewinn. Man würde sich wünschen, solche Bilder weit häufiger zu sehen. Die Entwicklung mitzuverfolgen, scheint jedenfalls vielversprechend zu sein. Vielen Dank für diesen Hinweis an Volker.

  • Na, endlich hört man mal wieder etwas von dem Projekt. Ich hatte schon die Befürchtung, daß es gestorben sei.
    In diesem Jahr ist die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ausgezogen. Ein Baubeginn noch 2013 wäre toll. Die Bilder im Zeitungsartikel zeigen schon eine Veränderung gegenüber der ursprünglichen Planung. Hoffentlich bleibt wenigstens die Kuppel erhalten.

  • und noch ne Etage druff und noch eine und noch eine...das hat schon zur Gründerzeit so manchen Barockbau im Dachbereich verhunzt und in den 20ern wiederum so manchen Gründerzeitbau...geht heute locker flockig so weiter. Urghs...weiß nicht, ob ich mich über diesen Projekt freuen kann.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Klingt ja wunderbar! Aber Vorsicht, Chippie steckt tatsaechlich dahinter:

    Zitat

    Mit David Chipperfield und seinem Büro haben die Projektentwickler einen der international renommiertesten Architekten verpflichtet, der auch die berühmte Berliner Museumsinsel gestaltet hat.

    (Aus dem von Volker verlinkten Welt-Artikel)

    Ich fuerchte, Chipperfield wird bei diesem Projekt seinem eigenen und dem Credo seiner international renommierten Stararchitekten-Bruederschaft folgen statt behutsam Veraenderungen an den historischen Bauten vorzunehmen um sie auf den neuen Gebrauch umzustellen. Mal sehen, wie diese denkmalgeschuetzten Gebaeude geschunden werden und was ueberhaupt von ihnen uebrig bleibt.

    So also verkauft die Stadt Hamburg ihre Immobilien um sich finanziell ueber Wasser zu halten. Oberbaudirektor Joern Walter (wieso ist dieser Mensch eigentlich nicht schon laengst im Ruhestand?) suelzt wieder von "neuen Facetten" herum. Wie viele von Ihren Akzenten und Facetten muss Hamburg noch schlucken, wurde sein Stadtbild waehrend Ihrer Amtsperiode nicht seiner Geschichte und Wuerde schon genug beraubt?

    Ich erinnere nur an den Alptraum Europapassage.