Berlin-Mitte - St.-Hedwigs-Kathedrale

  • Koloriert und vergrößert

  • Da hat man noch durch alle Wirren der Zeit ein historisches, denkmalgeschütztes Gebäude übrig, welches übrigens schonin der DDR ordentlich entschmückt und umgebaut wurde, denn üppiger Neobarock war nie gern gesehen, das Schwestergebäude im gleichen Stil wurde auch plattgemacht, und dann geht man in der heutigen Zeit nochmal hin und kappt das bestehende Gebäude um ein paar Meter, damit man daneben für einen neuen, hässlichen, modernen Klotz extra Luft hat.

    Das Bernhard-Lichtenberg-Haus steht, laut Karte des Denkmalamtes Berlin, nicht unter Denkmalschutz!

    Vielleicht sollte jemand mal den Antrag stellen?

    Bein uns im Westen ist die katholische Kirche eigentlich der beste Denkmal-Erhalter und Renovierer.

    Wie die Fotos zeigen ist vom Altbau bis jetzt nur eine Fensterachse eingerüstet und hat keine Fenster mehr, somit würde ich schätzen, das nur dieser der Abriss droht, was schon traurig genug wäre.

    Kann das nicht ein Ortsansässiger erfragen?

  • Ich hatte gedacht, ich hätte vor einer Weile auf der Karte nachgeschaut und gesehen, dass es denkmalgeschützt gewesen ist... Ich muss mich anscheinend vertan haben.
    Es ist jedenfalls Wahnsinn, dass dieses Haus nicht unter Denkmalschutz steht. Es ist ein in Berlin extrem seltener, äußerlich noch recht gut erhaltener (da wurde leider schon Hand angelegt) neobarocker Bau in Palaisform, der mit Sankt Hedwig und anderen historischen oder historisierenden Gebäuden im Umkreis ein Ensemble, eine Traditionsinsel bildet. Es ist, ich wiederhole mich erneut, eine absolute Schweinerei, dass mit diesem Gebäude jetzt so umgegangen wird. Mir fällt ehrlich gesagt kein einziges anderes Gebäude dieser Art und im größeren Umkreis ein, mit dem in den letzten 20-25 Jahren so skrupellos umgegangen wurde.

  • Ich fand die Kirche eigentlich ganz schoen wie Sie war....

    Weshalb wird die Kirche eigentlich umgebaut? die "'Unter Kirche"" verschwindet doch mehr oder weniger?

    Und weshalb ( nach einem "" Ersten Versuch"" in den fuenfziger Jahren) hat man die Laterne nicht wiederaufgebaut?

  • Ich fand die Kirche eigentlich ganz schoen wie Sie war....

    Ich empfand das Innere der Kirche immer als mittlere Katastrophe und sehr herbe Enttäuschung, wenn man vom Äußeren ausgeht und sie dann betritt. Das Innere hat diesen typischen, komplett aus der Mode gekommenen 50er/60er Mief an sich und das dunkle Stahlgerippe der Kuppel sah nach einem Industriebau aus.
    Eine Rekonstruktion der Originalfassung war ja leider nie zu erwarten, aber ich bin dennoch froh, dass man so einige Mängel des derzeitigen Zustands zum Positiven ändert. Z.B. das klaffende Loch zur Gruft schließt und all den 50er/60er Mief beseitigt für eine sehr helle, klare, wenn auch etwas sterile, moderne Fassung, die besser altern wird. Den Visualisierungen nach, scheint man auch das Kuppelgerippe weiß zu streichen, was ein großer Pluspunkt für mich ist.

    Sankt Hewdig ist für mich generall ein ganz trauriger Fall, wo ein eigentlich historisch wertvoller und bedeutender Bau nach dem Krieg so gründlich umgeändert und ruiniert wurde, dass er das Besondere und die Anziehungskraft komplett verloren hat. Es spricht doch kaum einer von Sankt Hedwig, wenn es um Berliner Sehenswürdigkeiten geht. Wenn es speziell um den Bebelplatz geht ist sie eine Randnote, Hauptsehenwürdigkeit ist das Mahnmal in der Mitte des Platzes.
    Dabei müsste eigentlich Berlins katholische Kathedrale mit gewaltiger Kuppel im Stil des Pantheons die Hauptattraktion sein. Aber da kannst du ja keine Besucher reinführen, die kriegen ja Tränen in die Augen...

  • Ich habs in natura noch nie gesehen, aber teile diesen Eindruck jedenfalls von den Bildern. Das Innere musste dereinst ähnlich wie die Wiener Gardekirche gewirkt haben, nur wahrscheinlich größer und mächtiger.

    Church of the Resurrection5 - Category:Gardekirche, Vienna – Wikimedia Commons


    Und weshalb ( nach einem "" Ersten Versuch"" in den fuenfziger Jahren) hat man die Laterne nicht wiederaufgebaut?

    Meinst nicht, dass es ohne schöner ist?

    Jedenfalls "historischer".

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Diese Visualisierungen sah ich heute am Bauzaun. Mir erscheint dieser typische Dudler-Entwurf eigentlich ziemlich gelungen. Zudem ist bei Dudler mit einer wertigen Ausführung zu rechnen. Als Fassadenmaterial scheint eine Art Travertin vorgesehen zu sein.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Na ja, ein typischer Dudler. Irgendwie auf eine sehr allgemeine Weise auch passend, aber alles in allem zu grobschlächtig. Auch wenn es für einen Dudler sogar überhaupt schon sowas wie Details gibt, feinsinnig ist das nicht gerade ...