Dresden - Ortsamtsbereich Loschwitz (Bühlau, Hosterwitz, Loschwitz, Niederpoyritz, Oberpoyritz, Pillnitz, Weißer Hirsch, Wachwitz)

  • Also der rückseitige Giebel der Saloppe ist abgerüstet und bietet eine echt ansprechende Optik. Schön gestaltete Klinkerfassade. Die Türme sind noch ohne Fenster und man ist im "Neu-An-Bau" weiter, als im Bestandsaltbau.

    Saloppe
    Saloppe

  • Saloppe

    Annäherung über den Körnerweg

    rekonstruierter Teil mit der originalen Klinkerfarbe

    mittleres Türmchen zur Elbe

    Altbauteil,mit noch orange eingefärbtem Klinker

    Front mit Türmen und Freitreppe, wo man immernoch nicht viel sieht.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Das Gelände zur Brockhausstraße war noch nie öffentlich, die Sommerwirtschaft ist auf einem anderem Grundstück daneben.
    Der Freitreppenbereich gehört zu den beiden EG Wohnungen und der Elberadweg(Körnerweg) bleibt natürlich öffentlich.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Am 4. Oktober2017 meldeten die DNN:

    Zitat von DNN

    Der Freistaat Sachsen hat die künstliche Ruine im Pillnitzer Weinberg mit sofortiger Wirkung gesperrt. Wie der Staatsbetrieb Immobilien- und Baumanagement mitteilte, sei das Bauwerk einsturzgefährdet.


    Einige Bilder zum Bauwerk:


    Von AndreasGosch - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18400323

    Isometrische Ansicht (für Zustand um 1790):

    Von AndreasGosch - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18400287


    Von geri-oc -Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67451314

    Foto von ca. 1918: Klick


    Nun tut sich etwas. Im Herbst (ab Anfang September) werden die dringlichsten Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden (im Sinne der Wiederherstellung der Standsicherheit), die aber nur ein erster Schritt einer wohl weiter gehender Zielstellung sein sollen.

    Zitat von SIB

    Die Anlage der1785 errichteten künstlichen gotischen Ruine ist etwa 13 x 10 m groß und ca. 8m hoch. […]
    Das1-geschossige, nicht unterkellerte Objekt besteht im Wesentlichen aus zweiursprünglich überdachten Räumen, dem Saal und dem Küchenanbau. Seit einigen Jahrzehnten fehlt die Überdachung der beiden Räume, sie wurde vollständig abgetragen. In Folge der freien Bewitterung und des Bewuchses hat sich auf dem Boden der Räume eine humöse Schicht von unterschiedlicher Stärke ausgebildet, unter der ein Unterboden aus Sandsteinplatten vermutet wird. Auf diesem hat einstmöglicherweise ein Dielenboden bestanden. Das Mauerwerk der Umfassungsmauern ist ein Mischmauerwerk aus Sandstein und Granit sowie aus Mauerziegeln im Reichsformat. Es wird als überwiegend standsicher eingeschätzt. Die Fenster-und Türöffnungen der Ruine, welche ursprünglich mit Fensterelementen und Türenverschlossen waren, sind vollständig unverschlossen. Die Fenstergewände und -brüstungen sind teilweise beschädigt bzw. fehlen gänzlich. Alle scheitrechten Bögen über den Fenster- und Türöffnungen weisen Schäden auf und sind teilweise einsturzgefährdet. An der Südwestecke des Objektes kragt in Höhe eines angedeuteten Obergeschosses ein runder, ebenfalls nicht überdachter Erker aus, der aufgrund der fehlenden Überdachung der Ruine und wegen offensichtlicher baulicher Schäden derzeit nicht begehbar ist.
    […]
    Hauptziele der Baumaßnahme [Anm.: gemeint ist hier die aktuelle, im Herbst geplante Maßnahme] sind die Sicherung der teils bereits einsturzgefährdeten historischen Bausubstanz, insbesondere der Bögen über den Fenster- und Türöffnungen sowie über dem Kamin, sowie die Wiederherstellung verlorengegangener Bauteile wie z.B. der Überdachung des Saales, dem Wiedereinbau des Fußbodens, der Wiederherstellung der Fensteröffnungen und der Sicherung/Ergänzung der Mauerkrone. In einem späteren Bauabschnitt sollen die Fenster vergittert und die beiden Türöffnungen zum Saal mit Türen verschlossen werden. Über der Dachfläche soll eine Aussichtsplattform errichtet werden, die über eine auf der Nordseite zu errichtende Spindeltreppe und einen Laufgang erschlossen wird.

    Quelle: Aktuelle öffentliche Ausschreibung


    Als explizite Leistung in den Ausschreibungsunterlagen ist u. a. genannt: Sicherung gerissene Sandsteinplatte des Erkers durch Vernadelung


    Von geri-oc -Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67451302


    Als explizite Leistung in den Ausschreibungsunterlagen ist u. a. genannt: Sicherung des Sandstein-Kaminsimses und des darüber befindlichen Bogenmauerwerkes auf der Ostwand
    Zu diesem Kamin ein kurzes Video; der folgende Link springt gleich an die richtige Stelle, den Kamin sieht man ca. 12 Sekunden: Klick


    Als explizite Leistung in den Ausschreibungsunterlagen ist u. a. genannt: Einbau Notdach mit Dachentwässerung über dem Saal
    Auch hierzu ein kurzes Video, ab Start des Links sieht man den Saal (und auch noch einmal den Kamin) für einige Sekunden von oben: Klick


    Wenige Meter von der Ruine entfernt steht ein Gedenkstein, der 1872 aus Anlass der goldenen Hochzeit des sächsischen Königs Johann und seiner Gemahlin Amalia aufgestellt wurde. Die Wettiner nutzten die Ruine ja als Ausflusgsziel bei ihren Wanderungen. Und damals war die integrierte Küche noch vorhanden. Der Standort des Gedenksteins erklärt sich vermutlich daraus, dass auch Johann dort oft zu Gast war (wie gesagt, nur meine Vermutung).


    Von geri-oc -Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67451283


    https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16692431

  • Danke Matzplatz für die interessanten Infos. Tolles Projekt. Ich habe auch noch ein paar Fotos rausgesucht. Das erste macht den wunderbaren Panoramaausblick auf Dresden deutlich: Klick

    Zitat von SäZ (von Matzplatz verlinkter Artikel)

    Für den Aufbau des Turms liegen noch viele der Originalsteine im Inneren der Ruine und im Umfeld, weshalb der Materialeinsatz überschaubar sei.


    Mit Blick auf statische Belange erscheint es mir allerdings fraglich, ob solche Säulenteile (als tragende Elemente der Konstruktion) tatsächlich wieder eingebaut werden können:


    Von Dr. BerndGross, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33675353


    Und noch 2 Fotos vom noch erhaltenen Stumpf. Vor allem das erste lässt erahnen, dass man doch etliche Bäume fällen müsste, um die freie Sicht auf Dresden herzustellen.


    Von DynaMoToRat de.wikipedia - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15252748


    Von Dr. BerndGross, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33675352

  • Schöne Idee, nur müssten dafür wirklich die Bäume am Hügel weg, so wie man das auch auf den alten Bildern/Postkarten sieht. Und da würde sich garantiert irgendjemand beschweren.

  • Kommt auf die Höhe des Turmes an. Es sollte genügen, die Bäume unmittelbar am Turm wegzunehmen.

    Klasse Projekt jedenfalls, hoffentlich wird was draus! In meiner Stadt Neubrandenburg wurde in den 90er Jahren der Aussichtsturm Behmshöhe teilrekonstruiert, der einen herrlichen Blick über die Stadt und den Tollensesee bietet.

  • Gestern bin ich auf einen Artikel gestoßen. [...]

    Der Wolfshügelturm soll wieder aufgebaut werden. Es wurde kürzlich ein Verein gegründet, der Spenden sammelt. Man rechnet mit 500.000 Euro Baukosten. - Eine eigene Internet-Seite scheint der Verein nicht zu haben.

    https://www.bild.de/regional/dresd…16054.bild.html

    Link entfernt

    Moderationshinweis (Fusajiro): Habe die Beiträge mal zusammengefügt, die nun zusammenhanglosen Passagen und den bereits geposteten Link zum SZ-Artikel entfernt.

  • Die Sächsische Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über die Gründe der Bauverzögerungen an der Saloppe (mit interessanten Fotos). Das Fazit bleibt aber optimistisch:

    Zitat von Sächsische Zeitung

    Nun sollen die ersten Wohnungen im Neubauteil am 31. Dezember bezogen werden können. Abnahmen finden bereits im Oktober und November statt. Bis dahin sollen auch der Teil des Außengeländes gepflastert und die Tiefgarage voll nutzbar sein, sagt Projektleiter Endres. Die Lieferung der Balkone sei für Anfang November angekündigt, begonnen werde mit der Montage am Ostgiebel. Im Innern soll es zügig vorangehen, wo auch bisher mehrere Arbeiter Parkett verlegt, Sanitärkeramik eingebaut und Fliesenverlegt haben.
    Ebenfalls zum 31. Dezember sollen fünf Wohnungen im Altbau bezogen werden können, der sich noch weitgehend im Rohbauzustand befindet. Nach dem Winter, spätestens im Mai, sollen die Außenanlagen fertig sein. Anders sieht das mit den beiden Turm-Wohnungen im Ostflügel aus, die noch nicht verkauft sind, weil sie als Letzte ausgebaut werden. Damit die von vorhandenen Interessenten besichtigt werden können, müssen jetzt schnell Wendeltreppen eingebaut werden.

    Quelle:
    https://www.sz-online.de/nachrichten/da…ge-4035532.html

    Das folgende Foto entstand am vorigen Wochenende - hatte mir mal wieder eine Dampfertour auf der Elbe gegönnt:

  • Danke, Bautzenfan!

    Grundsätzlich wunderschön, aber bei genauem hinsehen merkt man, dass der rekonstruierte Teil die umgekehrte Farbgebung in der Fassadentektonik erhielt - aus Unwissenheit wohl kaum, aber viel eher hat hier der Denkmalschutz mit seiner sattsam diskutierten Doktrin vermutlich das Ergebnis verwässert.

    Schlägt man mir von meinen beiden blauen Augen eines aus, dann bin ich froh, dass nicht der Denkmalschutz mitspricht, denn sonst müsste ich mir vermutlich ein braunes Auge einsetzen lassen!...jetzt sah ich sogar, dass auch Saloppes Augen dieses Schicksal teilen müssen...

  • Und wenn man dann noch genauer hinschaut, sieht man, dass das ausgemachter Unsinn ist. Sowohl im alten als auch im rekonstruierten Teil sind die "Bögen" aus Sandstein, die "Rücklagen" aus Backstein. Nur dass die rekonstruierten Sandsteinelemente neu und darum blendend hell sind.
    Aber Hauptsache mal wieder über den Denkmalschutz aufgeregt...

  • Die alten Klinker hatten früher genau den selben roten Schein, also in 100 Jahren wird es vielleicht angepasst sein und dann werden auch die Sandsteine nachdunkeln.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ja, da hast Du recht! Da ich generell relativ viel von der sächsischen Denkmalpflege halte, nehme ich meinen Anwurf liebendgern sogar zurück!

    Hoffen wir, dass die sächsische Denkmalpflege Schule macht. Aus dem restlichen (vor allem westlichen) Bundesgebiet kennt man leider Gottes auch ganz andere Lösungen.

  • Es gab ein erstes Treffen des Vereins zum Wiederaufbau des Wolfshügelturmes.

    (...) Noch sei ganz offen, wie ein wiederaufgebauter Turm auf dem Wolfshügel aussehen würde – historisch oder modern? Das sollen die Mitglieder beraten und entscheiden, dann könne der Aufbau beginnen. Möglicherweise soll es auch einen Wettbewerb mit verschiedenen Entwürfen geben. (...)

    Da will ich ja mal schwer hoffen, daß die Mitglieder des Vereins sich für die historische Variante entscheiden. Ein moderner Turm wäre schrecklich. Dann sollte man es lieber gleich lassen.

    (...) Das Denkmalschutzamt sieht auf Anfrage durch den Verein nicht unbedingt die Notwendigkeit, den Turm – immerhin ursprünglich ein Erlweinbau – nach dem historischen Original wieder aufzubauen. (...)

    Herr Torsten Kulke, von der GHND, interessiert sich auch für das Projekt und eine Mitgliedschaft im Verein. Dann hätten wir auf jeden Fall einen Mann, der sich sehr wahrscheinlich für den historischen Wiederaufbau einsetzen würde.

    Es gibt auch eine Informationsseite zu dem ehemaligen Wolfshügelturm, die allerdings nichts mit dem Verein zu tun hat:

    http://www.wolfshuegelturm.de