Dresden - Ortsamtsbereich Loschwitz (Bühlau, Hosterwitz, Loschwitz, Niederpoyritz, Oberpoyritz, Pillnitz, Weißer Hirsch, Wachwitz)

  • UrPotsdamer

    Ja. Da gebe ich recht. Es ist wie mit allem eine Frage der Interpretation und des Geschmackes. Es soll auch nicht zwingend böse gemeint sein wenn Kritik geäußert wird. Es ist ja viel mehr der Ausdruck wie etwas wahrgenommen wird und ob das vom Ersteller auch so gewollt war.

    In meiner Wahrnehmung stören mich solche Lichteinbauten da diese heute an zu vielen Stellen die Deckengestaltung abgelöst haben.

    Z.B. das neue Grüne Gewölbe oder die Scheinwerfer im Proszenium in der Semperoper. Das ergibt einfach einen krassen Bruch und stört wegen seiner unangepasstheit den Gesamteindruck. I den meisten Fällen ist es wohl einfach der technischen Notwendigkeit und fehlenden finanziellen Ausstattung geschuldet. So stellt es für mich ein Ärgernis dar was mir immer wieder auffällt.

    Schlimm wirds dann wenn so etwas mit Absicht und als "Provakation" eingesetzt wird. Dann ist ohnehin jede Kritik vergebens.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Fernsehturm

    Das Mobilitätskonzept wurde heute vorgestellt. Bis jetzt gibt es keine Aufzeichnung des Livestreams, aber die Sächsische Zeitung berichtet folgendes:

    • Es werden maximal um die 1000 Besucher pro Tag erwartet.
    • Das sind zu wenige für die vom Verein vorgeschlagene Seilbahn. Dafür werden Amphibienfahrzeuge über die Elbe vorgeschlagen - stelle ich mir etwas schräg vor; man müsste ja dann trotzdem in Niederpoyritz umsteigen oder die Dinger müssten die Staffelsteinstraße hochfahren.
    • Besucher sollen hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen (möglichst als "Teil des Events"), Zufahrtsbeschränkungen nach Wachwitz/Pappritz sollen mit Verkehrsschildern geregelt werden.
    • Parken soll man auf P+R-Plätzen in Bühlau an der Rossendorfer Straße und einem in Tolkewitz/Laubegast, von dort dann zu Fuß zur Fähre, dann mit einer neuen Buslinie mit Minibussen den Hang hinauf - klingt für mich ziemlich umständlich.
    • Die Linie 61 soll nicht mehr zum Fernsehturm verkehren, dafür die Linie 87 von Striesen bis dahin verlängert werden - finde ich auch seltsam, da die 61 viel mehr Knotenpunkte in der Stadt anfährt, als die 87.
    • Sowohl die Staffelstein- als auch die Wachwitzer Bergstraße und auch die Quohrener Straße müssen ausgebaut werden. Für erstere sind Planung und Finanzierung bereits abgeschlossen, für die letzteren beiden nicht und es könnte dauern - auch der Ausbau der Bautzner Landstraße und des Ullersdorfer Platzes sollten bis dahin fertig sein.
    • Alles soll ca. 43 Mio. Euro kosten.

    Ab 23. Juni gibt es eine Online-Beteiligung. Informationen dazu auf der Seite der Stadt: https://www.dresden.de/fernsehturm

    Dann freue ich mich ja schon auf die Wiedereröffnung, wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahrhundert, wenn die Stadt Dresden dafür zuständig ist.

    Bis dahin hat sich bestimmt auch Anfahrtsproblem geklärt. Bis die Stadt Dresden den Turm fertig saniert hat, gibt es bestimmt inzwischen solarbetriebene Einmannfluggeräte, mit denen man direkt auf der Aussichtsplattform landen kann. Ich rechne so mit dem Jahr 2100. Vielleicht sehe ich das aber auch zu optimistisch.

  • [...] wenn die Stadt Dresden dafür zuständig ist.

    Ist sie aber nicht, der Turm gehört der Deutsche Funkturm GmbH, die an einen möglichen Betreiber verpachten wird. Hier geht's um Fördermittel und Bürgerbeteiligung bzgl. der Verkehrsanbindung. Letztere ist übrigens noch bis 19. Juli online möglich (https://www.dresden.de/fernsehturm). Wer also konstruktive Kritik äußern möchte, kann das dort gern auch tun.

  • Fakten der SKD zu den Kaiserzimmern im Schloss Pillnitz:

    https://www.lifepr.de/inaktiv/staatl…tz/boxid/812286


    Ich kopiere mal hier her:

    Ab dem 28. August 2020 öffnet das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Kaiserzimmer nach umfangreicher Restaurierung wieder für die Öffentlichkeit. Die einzigartigen frühklassizistischen Räume, die vielen Besucher*innen noch als Weinlig-Zimmer bekannt sind, befinden sich im Westflügel des Bergpalais von Schloss Pillnitz und sind nun wieder Teil des Ausstellungsrundganges.


    Drei Tage, die namensprägend wirkten: Seit im August 1791 Kaiser Leopold II. (1747-1792) anlässlich des Pillnitzer Monarchentreffens das Appartement im Hochparterre des Westflügels im Bergpalais bewohnte, trug die Raumfolge den Namen Kaiserzimmer. Erst mit der Eröffnung der Dauerausstellung des Kunstgewerbemuseums 1971 wurden die Räume in Weinlig-Zimmer umbenannt. Eine Referenz an den Architekten Christian Traugott Weinlig (1739-1799), dem der Entwurf der prächtigen Innenraumausstattung zugeschrieben wird, die heute das einzige weitgehend im Original erhaltene Beispiel frühklassizistischer Dekoration im Umkreis des Dresdner Hofes darstellt.

    Entsprechend ihrer Bedeutung wurden die Räume in den vergangenen drei Jahren durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) aufwendig restauriert. Die originalen Schnitz- und Stuckaturarbeiten sowie Malereien wurden sorgfältig gereinigt, fehlende Teile ergänzt und farblich veränderte Altrestaurierungen wurden neu eingestimmt.


    Ziel der Maßnahme war es, die insgesamt vier Räume – soweit es die Befunde ermöglichten – wieder an ihren Zustand um 1791 anzunähern. So ist es gelungen, die Wandbespannungen, die es ursprünglich in zwei Räumen gegeben hat, zu rekonstruieren. Anhand der Inventarbeschreibungen und Fadenfragmente konnte die Leipziger Denkmalpflegerin und Textilexpertin Sabine Schneider, die bereits in den Paraderäumen des Dresdner Residenzschlosses die Forschung und Planung zu den Prunktextilien durchgeführt hat, die neuen Wandbespannungen aus strohgelbem und hellbauen Seidenatlasgewebe entwickeln. Bemerkenswert sind außerdem die Befunde zu den bemalten Wänden. Der Dresdner Restauratorin Sandra Risz ist es gelungen, durch minutiöse Freilegungen die ursprüngliche Struktur und Farbgebung der Wände zu ermitteln. Es handelt sich um illusionistische Dekormalerei, in die teilweise noch Medaillons eingeschrieben waren. Der Farbklang bewegte sich in einer Palette von Strohgelb, kräftigem Rosé und Hellbau. Durch die Bestimmung dieser Farbigkeit und ihrer Sichtbarmachung anhand von Befundfenstern und einer virtuellen Rekonstruktion wird für die Besucher*innen nun das ursprünglich als Einheit gedachte und auf subtilen Komplementärkontrasten beruhende Farb- und Dekorkonzept der Raumfolge wieder sichtbar.


    Es wurde jedoch nicht nur rekonstruiert, es war auch möglich, original zugehörige Ausstattungselemente wieder in die Räume einzubringen. Anhand der im Archiv des sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege erhaltenen Entwurfszeichnungen konnten bereits in den 1980er-Jahren drei originale Wandtische im Bestand des Kunstgewerbemuseums identifiziert werden. Nach sorgfältiger Restaurierung kehren sie nun wieder an ihren ursprünglichen Platz an den Fensterpfeilern zurück.


    Die durch die Rückführung der Raumfassung und der originalen Objekte erreichte Annäherung an den Zustand von 1791 machte die Rückbesinnung auf die historische Bezeichnung Kaiserzimmer zur logischen Konsequenz.


    Als einziges Objekt ohne historischen Raum-, aber mit einem umso stärkeren stilistischen Bezug zu den Dekoren Weinligs wird in diesem Herbst eine Neuerwerbung präsentiert, die das Kunstgewerbemuseum mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung umsetzen konnte: ein frühklassizistischer Kronleuchter in Form eines Eis. Der Kronleuchter ist durch eine ausführliche Besprechung mit dazugehöriger Bildtafel in der Märzausgabe des Jahres 1800 des Journals des Luxus und der Moden als Produkt der Chursächsischen Spiegelfabrik nachgewiesen. Sowohl gestalterisch als auch technisch ist das Stück von herausragender Qualität. Seine unkonventionelle Korb- oder Eiform ist auch für die Zeit des Frühklassizismus eine große Besonderheit. Das Zusammenspiel des aus vergoldeter Bronze gearbeiteten Gestells mit dem variantenreich ausgeformten böhmischen Glasbehang ist superb und zeugt vom hohen Niveau des sächsischen Kunsthandwerks der Zeit. Insbesondere die Chursächsische Spiegelfabrik war um 1800 eine der führenden mitteleuropäischen Manufakturen für messingmontierte Glaswaren und Leuchter.


    Über die Winterschließzeit wird eine sensibel auf die historischen Interieurs abgestimmte neue museale Objektpräsentation in die Räume einziehen. Die neue Dauerausstellung „Gestaltung um 1800“ wird ab dem 1. Mai 2021 zu sehen sein und herausragende Stücke klassizistischer Gestaltung zeigen.

  • Schloss Pillnitz - Restaurierung der Kaiserzimmer (Weinlig-Zimmer)

    Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man im Zuge der Restaurierung Teile der Ausstattung rekonstruiert und sich die Farbigkeit der Räume ändert. Der durch die Restaurierung in den Jahren 1966 bis 1971 erreichte Zustand machte einen stilistisch überzeugenden Eindruck. Nun, es ist immer gut, wenn man ursprüngliche Farbfassungen zurückgewinnen kann. Zusätzlich zum Text der Pressemitteilung der SKD, den eryngium zitiert hat, noch ein paar Bilder:

    Pressebilder der SKD (der Text darüber ist der gleiche wie bei eryngium)

    Auf dem folgenden Foto ist der untere Teil des angekauften eiförmigen Leuchters zu sehen, der in einem der Kaiserzimmer hängt - Klick

    Historisches Foto desselben Raumes (circa 1920-1930) - Klick

    (Diese Aufnahme vermittelt einen guten Eindruck von der besonderen Atmosphäre der Sommerresidenz Pillnitz. Ich finde, dass man sie auch heute noch und auch in anderen Teilen des Schlosses spüren kann.)

    Hier das Weinlig-Zimmer mit dem Ofen in der Gestaltung von 1971 - Klick

    Dasselbe Zimmer, derselbe Ofen nach der jüngsten Restaurierung - Klick

    Hier eines der Kaiserzimmer mit Blick in den Lustgarten. Unter der Decke ist die von Seebastian kritisierte moderne Beleuchtung zu erkennen - Klick

    Pillnitz, das Bergpalais vom Lustgarten aus, links der Westflügel. Hinter den hier zu sehenden Parterrefenstern befinden sich die Kaiserzimmer

    (Foto: Paulis, April 2010, CC-BY-3.0)

    Interessanterweise haben die Kaiserzimmer nach außen hin Rundbogenfenster, nach innen jedoch rechteckige Fenster mit sechs Feldern. Statt der Bogenfelder zeigt das Interieur dekorativ bemalte Vertäfelungen. Die Seite zum Lustgarten ist die Südseite. Die Nordseite zeigt zum Schlossgarten. Bei allen vier Flügelbauten, die 1788 bis 1791 errichtet wurden, sind die Lustgartenseiten repräsentativer gestaltet als die Außenseiten. Sie haben im Parterre durchgängig hohe Rundbogenfenster und korinthische Säulenstellungen vor der Fassade. Hier zum Vergleich die Elbseite (Außenseite) des Westflügels am Wasserpalais.

    Pillnitz, Westflügel des Wasserpalais, Elbseite (Foto: Onkel John, Juli 2008, CC-BY-SA-3.0)

    In meiner Wahrnehmung stören mich solche Lichteinbauten da diese heute an zu vielen Stellen die Deckengestaltung abgelöst haben.

    Z.B. das neue Grüne Gewölbe oder die Scheinwerfer im Proszenium in der Semperoper. Das ergibt einfach einen krassen Bruch und stört wegen seiner unangepasstheit den Gesamteindruck. I den meisten Fällen ist es wohl einfach der technischen Notwendigkeit und fehlenden finanziellen Ausstattung geschuldet.

    Die Lichtleisten in den Kaiserzimmern sind eine minimalinvasive Form, eine moderne Beleuchtung zu installieren. Dieses Prinzip mit den Schienen oder Leisten wird auch in der Gemäldegalerie Alte Meister genutzt. Die Gemäldegalerie war ursprünglich ein Tageslichtmuseum. In die Kabinette fiel das Licht durch die Fenster ein. Heute hat man andere Ansprüche und Möglichkeiten in Bezug auf Sonnenschutz und Ausleuchtung. Man will die historischen Deckengestaltungen haben und modernes Licht. Ließe sich dieser Widerspruch besser lösen?

    Die modernen Decken mit den Scheinwerfern im Neuen Grünen Gewölbe finde ich faszinierend. Beleuchtungskunst auf höchstem Niveau. Die Räume sind blendungsfrei ausgeleuchtet, die ausgestellten Objekte ins beste Licht gesetzt, und das obwohl sich kein einziger Strahler in der Nähe eines Objektes befindet. Bei der Semperoper ist zu sagen, dass es zu Sempers Zeiten noch keine elektrischen Scheinwerfer gab.

  • Ich muss sagen, dass mir die modernen Strahler auch überhaupt nicht gefallen. Sie stören den Raumeindruck. Auf mich wirkt das dann beim Blick nach oben wie ein x-beliebiges Büro-Areal, wenngleich der etwas gehobeneren Sorte. Man hätte eben eine zumindest tendenziell historisierende Lösung finden müssen. Z.B. einen elektrischen Kronleuchter oder eine Deckenbeleuchtung im gründerzeitlichen Stil. Dann wäre der Raum womöglich etwas "schlechter" ausgeleuchtet für abendliche oder nächtliche Besucher, dafür aber auch weniger im Gesamteindruck gestört bzw. "besser" gestaltet.

  • elektrischen Kronleuchter oder eine Deckenbeleuchtung im gründerzeitlichen

    Ein elektrischen Kronleuchter ja, aber eine Deckenbeleuchtung im gründerzeitlichen, oder wie in den Bildern gezeigt Jugendstil , finde ich ziemlich unpassend, zumal das Leuchten für bürgerliche Räume sind.

  • Vor allem sollte man bei aller Kritik grundsätzlich bedenken, dass es hier letztlich für die nächsten Jahre NICHT um die Präsentation von historischen Räume im Rahmen einer Schlossausstellung geht.

    Die historischen Räumen sind und bleiben vielmehr (leider) Ausstellungsräume des Kunstgewerbe-Museums... Und für die Präsentation der Objekte der Sammlung ist optimale Beleuchtung unabdingbar.

    Natürlich wünschen sich alle Beteiligten, dass es zukünftig ein Kunstgewerbe-Museum außerhalb der historischen Pillnitzer Räume gibt. Denn diese sind ja wirklich prädestiniert für ein Schlossmuseum in der Sächsischen Sommerresidenz. Und für die reichhaltigen Sammlungen des Kunstgewerbes eigentlich denkbar ungeeignet.

    Hoffen wir, dass man in ein paar Jahren vielleicht im Japanischen Palais eine adäquate Ausstellungsfläche bekommt. Vorausgesetzt, man hat zukünftig noch ausreichend Geld für Kultur.

  • Aber es gibt hübschere Varianten als diese kalten modernen Deckenverunstalter. Über Alles kann man wie immer streiten aber ich freue mich ersteinmal auch sehr über die weidergewonnenen Räume.

    In der Presse Mitteilung der SKD gibt es noch mehr Bilder der Räumlichkeiten und es Ei-Leuchters. Der sieht echt spannend aus wobei ich auch kein Klassizismusfreund bin. Aber schön ist er Allemal.

    https://www.skd.museum/presse/2020/wi…hloss-pillnitz/

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Nun. Eine anlehnung an die Formensprache der jeweiligen Epoche wäre sensibler. Wenn es schon ein simpler Aufbau seien soll dann wenigstens als grüner oder goldener Loorbeerkranz. Oder eine geschwungene Form wie Wandzierleisten in schöner Oberfläche aus Gold oder wenn's modern sein soll in Platin. Auch eine Lösung aus porzellan wäre schick. Das wäre immerhin weiß. Eben etwas dass das Auge erfreut und nicht einfach nur dahängt als möchte es nichts sein aber in Wirklichkeit der rosa Elefant im Raum ist.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Neubau Konsum-/Frida-Markt Weißer Hirsch

    Für einen Neubau (Wohnungen und Einzelhandelsfläche für Konsum) durch den Grundstückseigentümer Hans-Rudolf-Stiftung an der Ecke Luboldtstraße/Lahmannring (heutiger Konsum-/Frida-Markt) inkl. Parkplatz (bzw. zukünftig Tiefgarage; der bisherige Parkplatz wird als öffentlicher Platz gestaltet) steht das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs fest, wie die Sächsische Zeitung berichtet. Gewinner sind Tschoban Voss Architekten, Dresden:

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    © HR-Stiftung, Tchoban Voss Architekten in: Sächsische Zeitung

    Entwürfe anderer Wettbewerbsteilnehmer:

  • Kahlfeldt wäre natürlich am harmonischsten und schönsten gewesen, aber auch mit Tschoban Voss kann man leben. Reitter Architekten ist zum Davonlaufen und naja... Muetze Gunkel irgendwo dazwischen.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Parkhotel Weißer Hirsch

    Die Sächsische Zeitung berichtet über die Aufarbeitung elf bei Umbauarbeiten wiederentdeckter Flügelfenster mit Bleiverglasungen im Blauen Salon des Parkhotels, wo sie laut Artikel 1988 mit Trockenbauwänden eingehaust worden seien:

    Es sind Glasbilder mit Silberlotmalerei aus der Zeit des Art Déco und Belle Époque [...], die unter anderen den Dresdner Zwinger, Schloss Pillnitz, Moritzburg oder auch den Weißen Hirsch zeigen [...].

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    © Christian Juppe in: Sächsische Zeitung

    Die Sächsische Zeitung zeigt ein weiteres Bild des Zwinger-Motivs im Artikel.

    Die Restaurierung wurde vom Dresdner Glasermeister Thomas Körner vorgenommen, der laut Artikel recherchierte, dass die Fenster von der Dresdner Firma Urban hergestellt worden seien.

    Die Motive stammen vom Glasmaler Josef Goller, die, wie Körner in der Sächsischen Zeitung weiter zitiert wird, wohl in der zweiten Hälfte der 1910er Jahre entstanden seien.

    An der Kunstgewerbeschule Dresden leitete er [Josef Goller] von 1906 bis 1928, ab 1909 als Professor, die Klasse für Glasmalerei [...].

    Die Fenster werden künftig mit Tageslicht simulierender Hinterleuchtung im Blauen Salon zu sehen sein, berichtet die Sächsische Zeitung weiter.

  • Barocker Brunnen im Gönnsdorfer Park sprudelt wieder

    Unter dem Besitzer Oberst Caspar von Seydlitz wurde 1709 das bis heute erhaltene Herrenhaus Gönnsdorf errichtet. Nachdem Seydlitz 1716 nach einer Intrige zu zehn Jahren Festungshaft verurteilt worden war, musste er seinen Gönnsdorfer Besitz 1720 verkaufen.

    Er gehörte dann zwischen 1721 und 1756 der Reichsgräfin Manteuffel, welche auch den noch heute in Resten vorhandenen Gönnsdorfer Park anlegen ließ.

    Agnes Charlotte von Manteuffel gehörte als Gemahlin des sächsischen Ministers Ernst Christoph von Manteuffel zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Familien in Sachsen, was ihr bei der Umsetzung ihrer Planungen half. Für die Ausgestaltung des Barockparks kamen bedeutende Hofkünstler zum Einsatz, darunter der französische Bildhauer Francois Coudray, der als zentralen Mittelpunkt der Anlage eine Brunnenschale mit Kelch schuf. Gespeist wurde der Sandsteinbrunnen von einer Quelle im oberen Parkteil. Sogar August der Starke soll gelegentlich zu Gast gewesen sein. 1726 verkaufte die Gräfin ihren Besitz an den Minister Jacob Heinrich von Flemming. Leider fielen wesentliche Teile des Parks bereits nach 1750 fehlender Pflege sowie Kampfhandlungen im Siebenjährigen Krieg zum Opfer.

    Nach mehrmaligem Besitzerwechsel übernahmen 1878 die Wettiner das Rittergut Gönnsdorf. Der Park wurde nun zum englischen Garten, ohne jedoch seine barocke Grundstruktur völlig zu verändern.

    1933 bezog eine Führerschule der Hitlerjugend das Herrenhaus und baute dieses für ihre Zwecke um. Die Anlage des Parks verwilderte während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

    Das Herrenhaus diente seit 1945 zu Wohnzwecken. 1946 fiel auch das Gönnsdorfer Rittergut unter die Bestimmungen der Bodenreform und wurde an Neubauern aufgeteilt. In diesem Zusammenhang entstanden weitere Gebäude.

    Später wurde im Herrenhaus neben Wohnungen auch das Gemeindeamt untergebracht.

    Nach jahrzehntelanger Verwilderung und Verfall der Baulichkeiten wurde 1990 mit der schrittweisen Sanierung des Gönnsdorfer Parks begonnen.

    U. a. wurde 2003 mit Hilfe der Murmann-Stiftung der Brunnen rekonstruiert. Und in 2020 wurde dieser nun komplett in Stand gesetzt.

    Diese letzte Frischekur für den Gönnsdorfer Brunnen wurde möglich, nachdem Herr Max Heinrich Walther Wolfgang Gelpke die Stadt Dresden

    als Alleinerbin seines Vermögen einsetzte; für: "den Bau oder die Restaurierung eines Brunnens in Dresden-Bühlau oder Umgebung".

    Eine Bronzetafel am Brunnenbecken würdigt das Verdienst von Max Heinrich Walther Wolfgang Gelpke und erinnert zugleich daran, dass bereits 2003/2004 Geld aus der „Geerte und Heinz Murmann-Stiftung“ der Restaurierung des Brunnens zugutekam.

    Damals wurde der Brunnen vor dem endgültigen Verfall bewahrt, indem man die Steine der Brunnenanlage restaurierte. Bereits zu dieser Zeit war das Brunnenbecken undicht. Ein Großteil des Wassers versickerte so schnell, dass es fast keinen Wasserspiegel mehr gab. Fehlende Niederschläge taten ihr Übriges, sodass auch das Wasser aus den Brauchwasserbrunnen nicht mehr ausreichte, um den Brunnen sprudeln zu lassen.

    Im August 2019 begannen die letzten Sanierungsarbeiten am Gönnsdorfer Brunnen. Fachleute bauten ihn zurück und dann vollständig wieder auf. Das Brunnenbecken ist nun dicht. Im oberen Bereich wurden Postament und mittlere Brunnenschale komplett erneuert. Neu ist auch die technische Ausstattung zum Betreiben des Springbrunnens. In einem unterirdischen Technikraum befindet sich eine Umwälzanlage. Gefüllt und nachgespeist wird der Brunnen mit Brauchwasser. Der Hauptweg zum Brunnen bekam einen neuen Belag. Die Kosten für alle Leistungen, einschließlich Planung und Bauüberwachung, liegen bei etwa 330.000 Euro.


  • Ja, zum Glück.

    Wir haben dies "mit bedauern festgestellt", also dass es schon einen Besitzer hat, der dran arbeitet.

    Sonst hätten wir das genommen... ;)

    Ist n kleines schnuckliges Ding.