Themenvorschläge/ -suche für theoriebezogene Diplom- und Masterarbeiten im Fachbereich Architektur/ Stadtplanung

  • Zitat

    Hier soll eine Sammlung von Vorschlägen entstehen, die Architekturstudenten/ -innen bei der Suche von Themen, abseits des einseitigen Hochschulbetriebs, für ihre Abschlussarbeiten Hilfe und Anregung sein soll. Mit der Bitte um rege Beteiligung!! :)

  • Ein Vorschlag wäre, verschiedene Nutzungskonzepte für historische Gebäude oder Gebäudeteile zu entwickeln, die heute nicht mehr so genutzt werden können, wie sich der Erbauer das mal gedacht hatte. Das geht los beim typischen Tante-Emma-Laden über die typische Bahnhofsgaststätte in Kleinstädten oder alte Postämter.

    Nur sehr wenige Exemplare kann man mit Mitteln des Denkmalschutzes so erhalten, dass sie "einfach nur da" sind ohne einen Nutzen zu haben. Für die meisten Gebäude gilt, dass die laufende Gebäudenutzung die laufende Unterhaltung finanzieren muss.

  • Ich habe jetzt nicht recherchiert, ob es da schon etwas gibt, doch ich denke, dass Folgendes lohnenswert wäre:

    1. Vom Pferd:
    Geschwindigkeit bei der Wahrnehmung und die Ausgefeiltheit im Detail
    Die Stadt in der Sichtweise ihrer Architekten / Von "schnellen" und von "langsamen Orten".

    2. Der Wert des AufentHALTs:
    Abverlangte permanente Aktivität als Minderung der Aufenthaltsqualität?

    3. Neu entdeckte, spezfiische Heimat:
    Heimatbezogenes Bauen in Form, Farbe und Material als Provinzialität, wo Weltläufigkeit der Maßstab ist?

  • Als weiteres - hoffentlich nicht polarisierendes - Thema stelle ich mir vor, sowohl systemübergreifende Komponenten des Nachkriegs-Städtebaus in Deutschland zu betrachten, als auch die Belange, in denen die Komponenten wiederum auseinander fallen. Sei es ideologisch oder unideologisch. Hier gemeint zwischen Ost- und Westdeutschland.

    Überlappend hierzu oder auch wahlweise getrennt könnte eine "Scheidung" nach Städtebauauffassungen im norddeutschen und westdeutschen Raum einerseits und im süddeutschen Raum andererseits stattfinden. Gewiss ließen sich hierzu nur tendenzielle Auffassungen treffen, doch eine Untersuchung entlang von getroffenen Aussagen von Stadtbauräten, erörterten Auffassungen incl. ihrer Begründungen und der anschließenden Abwägung in den Gemeindeparlamenten wären m. E. aller Ehren wert.

    Als dritten Vorschlag schließlich will ich einbringen, inwieweit vordergründige finanzielle Verwertungsinteressen eine Rekonstruktion tendenziell zu etwas bloß oberflächlich Vorzeigbarem und Kulissenhaftem geraten lassen und inwieweit dies nicht so ist, also eine derartige Annahme falsifizierbar wäre. Das hinge natürlich von der Tiefe der Durchdringung in den Eigenwert eines Gebäudes zusammen, incl. ihrer Wirkung in den Stadtraum und der plausiblen Darstellung desselben. Ich denke, auch hier wäre der Nutzen einer solchen Arbeit sehr groß, weil es m. W. keine Arbeit hierzu gibt, hier eben all zu oft bloße Auffassung gegen Auffassung steht.