Dresdner Hof- und Staatsbauten - Zwinger

  • Ein Detail der Kunstakademie das ich nicht kannte.

    Richtung Frauenkirche waren zwei geflügelte Löwen aus Gusseisen platziert. Die sind leider dem Krieg und der Sanierung zum Opfer gefallen. Reste sind an der pfotenhauer, wie passend, eingelagert. Von dort ist eine Pfote gerade in der Akademie aufgestellt. Kommt man so hinein.

    Kann es evtl. wieder mal so sein, dass die beiden geflügelten Löwen später dazugekommen sind und bei der Rekonstruktion der Originalzustand wiederhergestellt wurde?

    Beim Taschenbergpalais und dem Blockhaus hat man es ja auch so gemacht.

  • Nein. Das Figurenprogramm gehört seit Beginn zum Gebäude.

    Im folgenden ein Auszug aus der Beschreibung zum Kunstwerk.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Wenn man sich das Bild von Matielli von 1945 ansieht vom sogenannten ,, Schmetterling'' (?) der Frauenkirche - da sind sogar noch Glasreste zu erkennen. Wahnsinn!

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Am schloss fallen endlich die hüllen und es scheint wieder Licht zumindest ins neue grüne gewölbe.

    Und nicht mehr lange und der gesamte zwingerhof ist eine Baustelle. ?

    Dafür sieht man die alte treppenanlage zum kronentor und einen Blick in den zukünftigen marmorsaal. Da ist aber noch nichts zu sehen.

    Und weil es so schön ist. Die tollen ddr Heizkörper in der semper Oper.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Nach der umfassenden Untersuchung und Reinigung der Plastiken erfolgt die fachgerechte Instandsetzung. Diese umfasst die Ausbesserung und Reparatur von Schadstellen und die nachhaltige Konservierung der eindrucksvollen Greifen und Lyren. Die Arbeiten im Rahmen der Sanierung werden wahrscheinlich bis Ende 2021 andauern. Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 75.000 Euro. Die Maßnahme wird finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.


    Was ist hier eigentlich passiert?
    Die restaurierten Greifen und Lyren sollten bereits vor einem halben Jahr wieder zurückkehren, sind es allerdings noch immer nicht. :(

  • Mich beeindruckt da gar nichts! Außer: Die Dreistigkeit!

    Herr Pötzsch hat nämlich im großen Saal unten die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit. Eigentlich müsste das noch ein Nachspiel haben

  • Mich beeindruckt da gar nichts! Außer: Die Dreistigkeit!

    Herr Pötzsch hat nämlich im großen Saal unten die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit. Eigentlich müsste das noch ein Nachspiel haben

    Tja , wenn sich die Mehrheit das alles gefallen lässt huh:) , ..... dann muss das wohl so sein :rolleyes:

  • Ok: Wut halbe Kraft zurück:

    Die modernen Innenräume (oben) sind schön, gediegen und chic - und für ein geistliches Haus, wo man sich auf bestimmte Dinge konzentrieren wil/muss, angemessen.

    Unten in der Eingangshalle hat er die Säulen und Gewölbe gnädigerweise stehen gelassen.

    Die Öffentlichkeit hat von der ganzen Aktion bis dato gar nichts erfahren.

    Die Denkmalpflege hat's durchgewunken (waren ja nur Rekos - auch hier sieht man den neuen Geist im LfD)

  • Trotzdem denke ich mit Blick auf die moderne und trotzdem gekonnte Hofgestaltung, dass beispielsweise Herr Kulka vielleicht mal ein Praktikum bei Pötzsch machen könnte... Im Sinne von "Lebenslanges Lernen" ;)

  • Geht so. Mir wäre eine Gestaltung lieber, wo man zumindest auf den ersten Blick denken könnte: "Schon immer so gewesen".

    Positiv: Es ist zurückhaltend gelöst und kein Missklang in Stahl und Glas.

  • Herr Pötzsch ist bekanntermaßen der Vorsitzende der "Zeitgenossen" und (neben anderen) ein großer Hasser des Historischen Neumarkts (und ich meine jetzt den Platz UND den Verein). Da lässt man sich so eine Gelegenheit nicht entgehen.

    Wie wenn man Dorgerloh und Oswalt in Berlin bitten würde, den Schlüterhof umzubauen, um ihn "funktionaler" zu machen

    Ja, was denkt ihr denn, würde davon noch übrigbleiben?

  • Ich finde es schlimm, dass man so ein liebevoll rekonstruiertes Gebäude nach einigen Dekaden mit all den modernen und Innen- und Anbauten wieder verstümmelt.
    Das kann sich leicht zu einem Präzedenzfall im Hinblick auf anderen Rekos am und rund um den Neumarkt entwickeln, weil diese ja alle als Neubauten keinen Schutz besitzen.
    Wir freuen uns immer über jede neue/alte Fassade am Neumarkt, aber wer sagt, dass diese nicht in 20 Jahren beim nächsten Umbau wieder weichen.

  • .... Die Dreistigkeit!

    ... die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Das sehe ich übrigens auch als unmögliches Vorgehen an. (Da aber wegen mangelnder Öffentlichkeit in den alten Räumen sowieso nie jemand diese Räume sah, ist es für die Allgemeinheit wohl prinzipiell unerheblich, oder?)

    Ich möchte noch zu bedenken geben, dass es für den Abriss der rekonstruierten Säulenhalle nicht nur einen skrupellosen Architekten, sondern v.a. auch einen skrupellosen Bauherrn braucht...
    Ich frage mich: Wenn die katholische Kirche Sachsens heute auf diese Art und Weise mit der in den 1990-ern mit Steuermitteln teuer erkauften teilweisen Heilung des 2. Weltkriegs soooo umgeht; wie steht es dann sonst um konservative Werte in diesem Verein?


    Da passt dann auch ins Bild, dass das Bistum Dresden-Meißen in 2020 die Betreiberin der Katholischen St.-Benno-Buchhandlung im Haus zur Aufgabe "bewegte".

    Totgesagte leben länger (boersenblatt.net)

    Dresden: "St.-Benno"-Buchhandlung muss schließen - Verhandlungen mit Bistum gescheitert | TAG24

    Nach Schließung von Buchhandlung: Bistum wehrt sich gegen Vorwürfe - katholisch.de

    Man hört, dass das Bistum zusätzlich zur Miete als "Kompromiss" einen seeeeeeeehr stattlichen Anteil vom Gewinn der Buchhandlung haben wollte. Freilich ohne unternehmerisches Risiko eingehen zu müssen.

    Das Ladenlokal steht nun übrigens seit Januar 2021 leer.

    Man wird sehen, welche "passende" Verkaufseinrichtung sich "unser" aus Nordwestdeutschland eingewanderter Bischof

    Bistum Dresden-Meißen - Bischof - Heinrich Timmerevers (bistum-dresden-meissen.de)

    sich irgendwann ins Haus holen wird.

    Immerhin wird das Ladenlokal derzeit sinnvoll als Anlaufstelle für Ukrainische Flüchtlinge genutzt. Wäre interessant, ob es dafür evtl. Mieteinnahmen gibt.

  • Mich beeindruckt da gar nichts! Außer: Die Dreistigkeit!

    Herr Pötzsch hat nämlich im großen Saal unten die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit. Eigentlich müsste das noch ein Nachspiel haben

    Gibts dazu Bilder? Das hört sich wirklich unglaublich an, kaum zu fassen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • gibts dazu Bilder? Das hört sich wirklich unglaublich an, kaum zu fassen

    Hier gab es einmal statt der Pfeiler zwei toskanische Säulen ["zu dick - man sieht nichts!"] mit Gewölbe darüber. Ganz links sind noch Reste, da diese Originalsubstanz darstellen, zu sehen.

    Ganz kleines pikantes Detail am Rande: In diesem Saal war 1999 (ganz bewußt) die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V. aus der Taufe gehoben worden. Ich glaube, damit ist nun klar, aus welcher Ecke der Wind weht!

    Warum macht Stadtbild Deutschland nicht mal ne PM?

    Die Problematik betrifft letztlich den gesamten Neumarkt, denn theoretisch kann jeder nächste Besitzer seine Bauten wieder abreißen, da die gesamte Anlage nicht unter Denkmalschutz steht!

  • Die Öffentlichkeit hat von der ganzen Aktion bis dato gar nichts erfahren.

    Die Denkmalpflege hat's durchgewunken (waren ja nur Rekos - auch hier sieht man den neuen Geist im LfD)

    Nun, man muss aber schon sagen, dass in den vergangenen Jahren immer wieder Bilder von der Baustelle aufgetaucht sind, die gezeigt haben, dass (mindestens ein Teil der) Rabitz-Gewölbe rausgerissen wurde. Das lies bei mir zumindest schon die starke Vermutung aufkommen, dass diese nicht wieder eingebaut werden.

    wie steht es dann sonst um konservative Werte in diesem Verein?

    Kurz: schlecht. Hechelt man in Sachen Kunst und Architektur schon seit 60 Jahren dem Zeitgeist hinterher, gehts momentan ans eingemachte, aber das nur am Rande...

  • Genauso einfach wie sich die Säulen und das Gewölbe entfernen ließen, können sie auch wieder eingebaut werden. An der Struktur des Gebäudes hat sich ja nichts geändert.