Dresdner Hof- und Staatsbauten - Zwinger

  • Goldene Ergänzungen am Schauspielhaus in den letzten Wochen. Das SIB als Bauherr macht also wieder einen gestalterischen Schritt zurück zum alten Prunk des Königlichen Schauspielhauses...*

    März 2022:


    um 2016:


    vor 2006:

    Schauspielhaus_dresden.jpg

    2002:

    Schauspielhaus Dresden â•fi Revitalisierung und Ausbau der  Tragkonstruktionen des Bühnendaches


    nach 2016:

    Wenn das Dresdner Staatsschauspiel am Samstag die Premiere von „Othello“ feiert, dann ist vieles neu

    nach dem Wiederaufbau 1948:

    Wiederaufbau Schauspielhaus Dresden + neuer Saal 1947

    1945:

    Zeichnung 1946

    vor 1918:

    Alte Ansichtskarte: AK Dresden, Königl. Schauspielhaus in der Ostra-Allee, Straßenbahn


    * Und auch am Schauspielhaus - einer Immobilie im Besitz des Freistaates - finden wir wieder den für Dresden typischen Kulturhäuser-Kampf; vergleichbar mit der Residenzschloss-Immobilie.


    Während das SIB den alten monarchistischen Protz wieder auferstehen lässt, begegnen die woken Nutzer der Immobilie solch konservativ-verstocktem Gestaltungsgestus: am Schauspielhaus schon länger durch mutigen gestalterischen Widerspruch in zitronenfalter. Und als Steigerung zur Beschriftung aus 2006 seit ein paar Jahren auch als multiredundante Banner-Werbung.

    Sicher gelingt es auf diese Art und Weise, die Besucherzahlen zu steigern. Wenn´s nur einmal dran steht, übersieht der eine oder andere doch sonst, was der Schuppen bietet. Und gestalterische Shoppingcenter-Zitate vermitteln natürlich die unverbrüchliche Solidarität der die Bühne bespielenden Kulturschaffer*innen mit ALLEN Besuchenden. So bekundet man heute Egalité, Liberté und die Bereitschaft die Schwellenangst bildungsferner Schichten zu verringern.

    Danke dafür.

  • Falls hier jemand vom SIB mitliest:

    Vielen Dank für eure Mühen und euren Kampf zur Bewahrung und Wiederherstellung von historischen Bauwerken in Sachsen.

  • Dresden: Zwingerhof-Sanierung: Überraschende Funde am Kronentor | Sächsische.de (saechsische.de)

    Hat evtl. jemand hier Zugriff und kann etwas zur Wegeführung vermelden?
    Schon Danke im Voraus.

    Ich zitiere:

    "Die Archäologen hatten zuerst vor der Bogengalerie J mit dem Porzellanpavillon gegraben. Dort hatten sie Fundamente des alten Reithauses und Reste der Zwingergrotte aus dem 17. Jahrhundert freigelegt. Nachdem diese Grabungen abgeschlossen waren, hatten sie vor der Bogengalerie K, die sich bis zum Wallpavillon erstreckt, verschiedene Pflanzgruben gefunden, die zwischen 1709 und 1718 entstanden sind. "Damit haben wir weitere Teile von Pöppelmanns Garten nachweisen können", sagte Grabungsleiter Hartmut Olbrich."

    "In dem Zuge wurden im Untergrund unter dem Kronentor auch gut erhaltene Reste der alten Festungsmauer aus der Mitte des 16. Jahrhundert freigelegt, auf denen das Kronentor teilweise steht. Allerdings gab es daneben auch über 300 Jahre alte Fundamente, die abgerutscht waren."

    "Bei den Arbeiten stießen die Bauleute auch auf drei alte Sandstein-Bodenplatten aus der Bauzeit des Kronentors zwischen 1713 und 1715. "Das war eine große Überraschung", sagt Zwingerbaumeister Beger. Sie liegen 40 Zentimeter tiefer als der bisherige Durchgang.

    Nach dem historischen Vorbild soll der neue Durchgang – auch mit diesen drei alten Pöppelmann-Steinen – angelegt werden. Das würde der Ebene des Zwingerhofs entsprechen. Die Treppen zu den benachbarten Langgalerien werden um jeweils zwei untere Stufen ergänzt. Der neue Durchgang kann aber erst in einem Jahr geöffnet werden."

    "Der Hof soll eine dunkelbraune wassergebundene Decke erhalten. Der bisherige rötliche Farbton stammt von der letzten großen Hofsanierung unter Zwingerbaumeister Hubert Ermisch zwischen 1924 und 1936. Der genaue Farbton wird derzeit noch mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Geändert wurde der bisherige Plan für die Hauptwege. Aufgrund der starken Belastung im Zwinger mit bis zu drei Millionen Besuchern im Jahr waren Platten aus Sandstein geplant. "Doch der hat die Eigenschaft nachzudunkeln und würde sich so zu stark von den anderen Flächen abheben", erklärt Thäle. Also ist jetzt ein Belag aus beschichtetem Asphalt geplant. In englischen Gartenanlagen oder auch vor der Freitreppe des Potsdamer Schlosses Sanssouci wurde dieser Wegebelag schon eingesetzt, verweist er auf einige Beispiele. Direkt vor der Gemäldegalerie sind bereits Musterflächen angelegt."

  • Nach dem historischen Vorbild soll der neue Durchgang – auch mit diesen drei alten Pöppelmann-Steinen – angelegt werden. Das würde der Ebene des Zwingerhofs entsprechen. Die Treppen zu den benachbarten Langgalerien werden um jeweils zwei untere Stufen ergänzt. Der neue Durchgang kann aber erst in einem Jahr geöffnet werden."

    Weiß jemand, ob das Design/Muster der zentralen Grünflächen geändert wird? Wird ein komplexeres Design als in diesen Plänen entwickelt?

    https://www.wga.hu/support/plans/p/poppelma/zwinger.html

  • Eine dunkelbraune Decke...und nun doch Asphaltwege? Es wurden Beispiele genannt, aber weiß jemand ein genaues Beispiel? Der Verweis auf englische Gärten hilft mir nicht und ich erinnere mich nicht wo Asphalt an der Treppenanlage von Sanssouci Verwendung findet.

  • Man erinnert sich nicht daran, weil man es nicht sieht. Der Asphalt wird farblich exakt an die wassergebundenen Decken angepasst.

    Potsdams Welterbe: Freitreppen vor Schloss Sanssouci werden saniert - Potsdam - PNN

    " Pfützen zwischen den Treppenabsätzen

    Ein weiteres Problem: Durch den Publikumsverkehr verschieben sich die losen Steinchen der wassergebundenen Decke zwischen den Treppen, so dass im Laufe der Zeit flache Kuhlen entstanden sind, in denen sich nach Regenfällen immer wieder große Pfützen bilden. Durch dieses Hindernis für die Besucher sei die Verkehrssicherheit der Anlage gefährdet.

    Deshalb wird die komplette Mittelachse für einen Monat gesperrt, Besucher können solange die zwei seitlichen Rampen benutzten, die zum Schloss hinaufführen. Erneuert werden aber nicht die Treppen, sondern die dazwischen liegenden Mittelstücke: „Wir werden auf einer Asphalt-Tragschicht ein Kiesgranulat auftragen, das in Epoxid-Harz gebunden ist“, sagt Projektleiter Sven Hannemann von der SPSG. „Dadurch können die Steinchen nicht mehr wegrollen.“ Farblich werde es sich dabei um das gleiche Material handeln, dass sich auch auf den benachbarten Kiesflächen befindet, sagt Hannemann: „Dem Betrachter wird der Unterschied kaum auffallen.“

    Der breite Weg im Großen Garten z.B. ist auch aus farbigem Asphalt. Hier aber glatt abgewalzt für Skater.

    Quellbild anzeigen

    vorn wassergebunden, hinten Asphalt:

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    vorn Asphalt, hinten wassergebunden:

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    Asphalt, wassergebunden seitlich.

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  • Ein Detail der Kunstakademie das ich nicht kannte.

    Richtung Frauenkirche waren zwei geflügelte Löwen aus Gusseisen platziert. Die sind leider dem Krieg und der Sanierung zum Opfer gefallen. Reste sind an der pfotenhauer, wie passend, eingelagert. Von dort ist eine Pfote gerade in der Akademie aufgestellt. Kommt man so hinein.

    Dann ist da noch ein Detail der polizeidirektion das mir noch nie aufgefallen war.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Mir ist mal auf einem Nachkriegsfoto aufgefallen, dass die Löwen, die ich auf dem Foto für Adler hielt, noch da waren. Schade, dass man sie später abgenommen und verschwinden lassen hat.
    Ich finde schon, dass die beiden Sockel, rechts und links des Dreieckgiebels, wo sie einst waren, offensichtlich leer wirken.

  • Und die Krone fehlt auch auch auf dem Kissen. Das dort noch ,,Geflügel'' auf dem Dach saß ist mir auch noch nie aufgefallen. Sollte ruhig zurückkehren!

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Ja, ganz recht, die geflügelten Löwen haben den Krieg und die DDR (allerdings mit abgebrochenen Flügeln) überlebt. Als die Kunstakademie in den 90-iger Jahren dann umfangreich restauriert wurde, wurden beide Löwen abgenommen. Seitdem sind sie verschwunden. Ich glaube nicht, dass ausgerechnet in der heutigen, vollkommen auf den Kopf gestellten Zeit, die Möglichkeit besteht, sie wieder aufzustellen. Sie sehen ja mit ihren Flügeln total rechtsextrem aus.

    Die Krone hat den Krieg nicht überlebt. Leider wurde sie bei der Sanierung nicht wieder hergestellt. Ganz im Gegensatz zur Krone über dem Eingang auf der Brühlschen Terrasse. Auch diese war kriegszerstört.

    Die Wiederherstellung der Krone passt ja heute auch absolut nicht in die Zeit. Ich würde als Ersatz einen bunten Luftballon vorschlagen. Wir sind doch "bunt".

    Hier noch ein paar Fotos aus den verschiedenen Zeiten

    1922

    1945

    1970-iger Jahre

    Alle Fotos stammen aus der Deutschen Fotothek Dresden

  • Ich glaube nicht, dass ausgerechnet in der heutigen, vollkommen auf den Kopf gestellten Zeit, die Möglichkeit besteht, sie wieder aufzustellen. Sie sehen ja mit ihren Flügeln total rechtsextrem aus.

    Die Wiederherstellung der Krone passt ja heute auch absolut nicht in die Zeit. Ich würde als Ersatz einen bunten Luftballon vorschlagen. Wir sind doch "bunt".


    Weißt du, das kommt mittlerweile schon ein bisschen paranoid rüber. Nicht alles ist eine Verschwörung von links.


  • Weißt du, das kommt mittlerweile schon ein bisschen paranoid rüber. Nicht alles ist eine Verschwörung von links.

    Matielli hat da allerdings nicht ganz unrecht. Heutzutage würden sich zu zart besaitete Mitmenschen vielleicht an den Flügeln der Löwen stoßen. Sehen ja doch etwas martialisch aus und könnten in Richtung ,,rechtsextrem'' deuten ( was absoluter Quatsch ist!). Doch sie gehörten zum Gebäude, ebenso die Krone, und sollten wiederhergestellt werden. Bei der anderen Krone über dem Haupteingang gelang es ja auch. Bunter Luftballon ist gut :) :lachen::koenig:

    War eigentlich die Fama über der Zitronenpresse immer schon vergoldet oder erst seit der letzten Restaurierung? Ich habe sie von früher, zu DDR - Zeiten, nur leicht grün oxidiert in Erinnerung.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten


  • Weißt du, das kommt mittlerweile schon ein bisschen paranoid rüber. Nicht alles ist eine Verschwörung von links.

    Du hast vollkommen recht. Wir leben im besten Deutschland, das es je gab! Und es wird täglich schöner!?