Laut SIB-Planung ist für den Herbst 2018 eine Abbruchmaßnahme im Zwinger vorgesehen. Keine Sorge, der Zwinger bleibt natürlich stehen. Es geht um den (erst im Zuge des Nachkriegsaufbaus entstandenen) Verbindungsgang zwischen Sempergalerie und dem so genannten Marmorsaal im Französischen Pavillon. Das Teil ist mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen, ist aber auch nur einstöckig und nur reichlich 8 m lang.
In dieser Einstellung von google-maps erscheint der Gang genau in Bildmitte: Klick
Hier noch eine Nahaufnahme (den Gang sieht man im Bild rechts):
deutschefotothek.de/documents/…8362/df_mbs_0093009_038_b
Bis einschließlich 2020 werden dann weitere Baumaßnahmen am Französischen Pavillon erfolgen: Sanierung Freitreppe und Vorterrasse, Fassadenrestaurierung, Reparaturen am Dach, Fensteraustausch, Erneuerung Haustechnik. Der Ausbau des Marmorsaals (im Obergeschoss des Französischen Pavillons gelegen) ist NICHT Bestandteil der aktuellen Sanierungsmaßnahme (SIB-Formulierung).
Besagter Marmorsaal besaß vor dem Krieg die prächtigste Innenausstattung im Zwinger. Davon ist leider nicht mehr viel zu sehen. Aber – das muss nicht so bleiben, und soll es wohl auch nicht.
Aufgrund seiner architektonischen Wertigkeit wurde der Saal natürlich auch im „Löffler“ gebührend berücksichtigt:
Und hier sehen wir das Prachtstück – aufgenommen 1931: Klick
Den üppigen Goldsims kann man auf diesem sw-Foto nur erahnen, also schaue man hier: Klick
Die voranstehende Aufnahme entstand im Rahmen der Dokumentationsarbeiten für das Farbdiaarchiv.
Vor ca. 2 Jahren wurde vom SIB eine recht umfängliche (112 Seiten) und reich bebilderte Broschüre über die Sanierungsarbeiten im Dresdner Zwinger herausgegeben (bezogen auf den Zeitraum 1991 bis 2015). Dort findet sich über den Marmorsaal folgende Information:
Im Zitat ist die Rede von einer Vielzahl hochkarätiger Fragmente, die erhalten blieben – dies offensichtlich in der Art, dass man sie abgenommen und für einen späteren Wiedereinbau (mit Ergänzungen und Vergoldung) erst einmal eingelagert hat. Die nächsten 2 Fotos zeigen den Zustand des Saales, BEVOR diese vielen Fragmente abgenommen worden sind:
deutschefotothek.de/documents/…2/df_hauptkatalog_0135727
deutschefotothek.de/documents/…1/df_hauptkatalog_0135722
Und nun der aktuelle Zustand des Saales incl. der im Zitat erwähnten Probeachse:

By Bybbisch94,Christian Gebhardt - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51957647
Die folgenden Bilder sind Ausschnitte aus dem voran stehenden Foto, es gilt also die gleiche Bildquelle:



Wenn man dann irgendwann einmal die Rekonstruktion der Innenarchitektur in Angriff nimmt, müsste eine Teilmaßnahme auch den Fußboden betreffen. Hierbei hatte mich zunächst verwirrt, dass die Innenfotos in der Fotothek eindeutig Parkettausführung belegen, wie hier zu sehen: Klick
Eine sehr schöne, großformatige Aufnahme im „Löffler“ (in meiner Ausgabe auf Seite 167, Abb. 193) und auch das Ruinenbild in der SIB-Broschüre zeigen aber (genauso eindeutig) einen Natursteinbelag (in einem MARMOR-Saal kann man da ja sicher Marmor annehmen). Offenbar hatte man bei der Restaurierung in den 1930er Jahren den Parkettboden entfernt und wieder die ursprüngliche Marmorausführung hergestellt.
Aktuell ist wieder Parkettboden vorhanden, meines Wissens noch aus der Ära des DDR-Aufbaus (war vermutlich preiswerter als Marmor, der Saal sollte ja erst mal genutzt werden können). Dass bei den Forschungsarbeiten in den 1980er Jahren auch die Fußbodengestaltung ein Thema war, beweist diese Aufnahme aus dem Planarchiv der Sächsischen Denkmalpflege (datiert 1986, betitelt: Entwurf für den Fußboden des Marmorsaales im Französischen Pavillon): Klick
In dieser Einstellung von google-maps erscheint der Gang genau in Bildmitte: Klick
Hier noch eine Nahaufnahme (den Gang sieht man im Bild rechts):
deutschefotothek.de/documents/…8362/df_mbs_0093009_038_b
Bis einschließlich 2020 werden dann weitere Baumaßnahmen am Französischen Pavillon erfolgen: Sanierung Freitreppe und Vorterrasse, Fassadenrestaurierung, Reparaturen am Dach, Fensteraustausch, Erneuerung Haustechnik. Der Ausbau des Marmorsaals (im Obergeschoss des Französischen Pavillons gelegen) ist NICHT Bestandteil der aktuellen Sanierungsmaßnahme (SIB-Formulierung).
Besagter Marmorsaal besaß vor dem Krieg die prächtigste Innenausstattung im Zwinger. Davon ist leider nicht mehr viel zu sehen. Aber – das muss nicht so bleiben, und soll es wohl auch nicht.
Aufgrund seiner architektonischen Wertigkeit wurde der Saal natürlich auch im „Löffler“ gebührend berücksichtigt:
Fritz Löffler schrieb:
Den Namen trägt der Saal nach der kostbaren Verkleidung mit sächsischen Marmorarten, die an verschiedenen Orten des Landes gebrochen und in eigenen Steinschneidewerken, Schleif- und Poliermühlen veredelt wurden. Über den vergoldeten Simsen (vergoldete Simse – bitte merken) mit Adlerdekorationen ein dreiteiliges Deckenbild allegorischen Inhalts, eine Huldigung für August den Starken und seine Gemahlin Christiane Eberhardine, mit den Medaillons des Kurfürsten-Königspaares in der Längsachse des Mittelsaales von Christian Fehling.
Quelle: Fritz Löffler *Das alte Dresden*
Und hier sehen wir das Prachtstück – aufgenommen 1931: Klick
Den üppigen Goldsims kann man auf diesem sw-Foto nur erahnen, also schaue man hier: Klick
Die voranstehende Aufnahme entstand im Rahmen der Dokumentationsarbeiten für das Farbdiaarchiv.
Vor ca. 2 Jahren wurde vom SIB eine recht umfängliche (112 Seiten) und reich bebilderte Broschüre über die Sanierungsarbeiten im Dresdner Zwinger herausgegeben (bezogen auf den Zeitraum 1991 bis 2015). Dort findet sich über den Marmorsaal folgende Information:
SIB schrieb:
Eine große Herausforderung stellt der einst reichste und wichtigste Saal des Zwingergartens– der Marmorsaal im Obergeschoss des Französischen Pavillons – dar. Von diesem Raum blieben eine Vielzahl hochkarätiger Fragmente in Form von Pilastersockeln, Gesimsfragmenten und Brüstungsintarsien erhalten. Eine Probeachse zur Auslotung aller Möglichkeiten für eine Rekonstruktion wurde bereits Ende der 1980er Jahre angelegt. Eine weitere Vertiefung ist notwendig.
Quelle:
https://www.sib.sachsen.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dokumente/broschueren/2016/2016_NL_Dresden_I_Zwinger_Dresden_1.pdf
Im Zitat ist die Rede von einer Vielzahl hochkarätiger Fragmente, die erhalten blieben – dies offensichtlich in der Art, dass man sie abgenommen und für einen späteren Wiedereinbau (mit Ergänzungen und Vergoldung) erst einmal eingelagert hat. Die nächsten 2 Fotos zeigen den Zustand des Saales, BEVOR diese vielen Fragmente abgenommen worden sind:
deutschefotothek.de/documents/…2/df_hauptkatalog_0135727
deutschefotothek.de/documents/…1/df_hauptkatalog_0135722
Und nun der aktuelle Zustand des Saales incl. der im Zitat erwähnten Probeachse:

By Bybbisch94,Christian Gebhardt - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51957647
Die folgenden Bilder sind Ausschnitte aus dem voran stehenden Foto, es gilt also die gleiche Bildquelle:



Wenn man dann irgendwann einmal die Rekonstruktion der Innenarchitektur in Angriff nimmt, müsste eine Teilmaßnahme auch den Fußboden betreffen. Hierbei hatte mich zunächst verwirrt, dass die Innenfotos in der Fotothek eindeutig Parkettausführung belegen, wie hier zu sehen: Klick
Eine sehr schöne, großformatige Aufnahme im „Löffler“ (in meiner Ausgabe auf Seite 167, Abb. 193) und auch das Ruinenbild in der SIB-Broschüre zeigen aber (genauso eindeutig) einen Natursteinbelag (in einem MARMOR-Saal kann man da ja sicher Marmor annehmen). Offenbar hatte man bei der Restaurierung in den 1930er Jahren den Parkettboden entfernt und wieder die ursprüngliche Marmorausführung hergestellt.
Aktuell ist wieder Parkettboden vorhanden, meines Wissens noch aus der Ära des DDR-Aufbaus (war vermutlich preiswerter als Marmor, der Saal sollte ja erst mal genutzt werden können). Dass bei den Forschungsarbeiten in den 1980er Jahren auch die Fußbodengestaltung ein Thema war, beweist diese Aufnahme aus dem Planarchiv der Sächsischen Denkmalpflege (datiert 1986, betitelt: Entwurf für den Fußboden des Marmorsaales im Französischen Pavillon): Klick