Dresdner Hof- und Staatsbauten - Zwinger

  • Hier sind die Mittel aus dem Soli doch mal gut angelegt!

    Vielleicht schafft es Sachsen irgendwann einmal, beim Bruttosozialprodukt aufzuholen. Für den langfristigen Erhalt des historischen Erbes wäre das wünschenswert.

  • Der SIB meldete am Wochenende in einer Pressemitteilung, dass nunmehr der Ausbau der *Festung Dresden* beginnt (Kasematten im Bereich der Brühlschen Terrasse). Wesentlicher Punkt der Baumaßnahmen ist die barrierefreie Erschließung der Räume. Dazu wird es einen Aufzug geben, dessen Zugang direkt auf der Brühlschen Terrasse positioniert wird. Der Aufzugskopf sieht so (Visualisierung):


    Zur Bildquelle:
    Fotograf: Architekturbüro Raum und Bau GmbH
    Anlage der o.g. Pressemitteilung mit der Anmerkung: Dieses Foto ist rechtefrei verwendbar.

    Den Standort des Aufzugskopfes sieht man hier: Klick


    Auszug aus der Pressemitteilung vom 25.08.2018:

    Zitat von SIB

    Die Umgestaltung der Festung soll im Spätherbst 2019 abgeschlossen sein, hierfür werden 4,3 Millionen Euro investiert. Diese Baumaßnahme wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
    Der Aufzugskopf auf der Brühlschen Terrasse soll eine halbtransparente, nachts hinterleuchtete Metallverkleidung erhalten. Als neuer Zugang wird die Gestaltung an den wehrhaften Charakter der Festung erinnern –zudem greift das Motiv des Rhombenmusters die Ästhetik der historischen Metalltüren der Festung auf.
    Die Löwenköpfe an den Seiten des Zugangs, in Verbindung mit dem Schriftzug „Festung Dresden“ sowie ein Infomonitor am Aufzugsportal verorten den Eingang. Die Löwenköpfe als Türklopfer sind ein klassisches Motiv historischer Tore, vergleichbar denen am Dresdner Residenzschloss. Der Löwe ist gleichzeitig Wappentier der Landeshauptstadt Dresden und der Wettiner.


    Weitere Informationen zum geplanten Bau (auch was im Inneren geplant ist), findet man in diesem SäZ-Artikel:
    https://www.sz-online.de/nachrichten/ba…ug-4001990.html

  • Ich freu mich schon sehr auf das neue Konzept der Festung(Kasematten).
    Den Aufzug muss man glaube live sehen, um die Wirkung einschätzen zu können. Dort stehen ja auch ein paar Bäume ringsherum.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich glaub da wird sich der ein oder andere Vogel drin nistend verirren und die ein oder andere Taube schön in die Löcher des Kettenhemds ka**en. Na ob das der Regen immer so schön rauswäscht... ablachen:) Na da bekommen die Modernisten ja doch noch ihren Kubus auf dem altehrwürdigen Ensemble Brühlsche Terrasse - wenns schon vor 10 Jahren mit dem Glaskasten anstelle des Belvedere nicht geklappt hat.

  • Beim Erstkontakt mit dem Kubus ertönt immer eine Stimme: "Widerstand ist zwecklos! Ihr werdet assimiliert werden."

  • Irgendwie kann ich anhand der Bauarbeiten nicht ausmachen, wie groß der Bork-Kubus werden soll?!
    hist. Zentr
    hist. Zentr
    hist. Zentr

    Und gleichzeitig ne Frage: Gibts nen Grund, warum die Stechbahn aufgebaut wurde? Inklusiver einer kompletten Erneuerung des Untergrundes. Wird das so bleiben und wenn ja, was wird mit dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt?
    hist. Zentr
    hist. Zentr

  • Der Aufzug selber hat eine Grundfläche von 2x2m. Also wird der Kubus ca. 3x3x3m sein.


    Ich denke mal das im Stallhof nur zur Präsentation des Ergebnisses alles aufgebaut wurde. Die Erneuerung des Untergrundes war eine geplante Maßnahme.

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  • Die Brühlsche Terrasse hat seit heute einen barrierefreien Zugang (Das ist aber nicht die Maßnahme/Zugang zur Festung), die in den voran stehenden Beiträgen behandelt wurde). Aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Stadt Dresden und des SMF (Zitatauszug):

    Zitat von Stadt Dresden und SMF

    Gemeinsame Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden und des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen: „Balkon Europas“ barrierefrei erschlossen - Übergabe des Aufzuges an der Brühlschen Terrasse
    […]
    Der Aufzug wurde im Ständehaus direkt neben der Freitreppe zur Brühlschen Terrasse installiert und bindet den Schlossplatz barrierefrei an. Der für die Öffentlichkeit von außen zugängliche Fahrstuhl dient zugleich als zusätzlicher barrierefreier Zugang zum Ständehaus, in dem unter anderem das Oberlandesgericht Dresden und das Landesamt für Denkmalpflege untergebracht sind.
    Dem Bau ging eine mehrjährige Planungsphase voraus. Dabei wurden verschiedene Standorte und Gestaltungsvarianten untersucht, die den denkmalschutzrechtlichen Anforderungen an diesem besonderen Ort gerecht werden. Im April 2018 war Baubeginn. Die Baukosten betragen etwa 880.000 Euro. Die Landeshauptstadt Dresden beteiligt sich daran mit 500.000 Euro. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.


    Ein paar Fotos zur bildlichen Vorstellung:

    Zugang unten: Klick

    Zugang oben: Klick

    Der Zustand vorher:


    VonFoto Fitti, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=55250241

    Man suche den Treppensteiger mit grünem Pullover. In der Bildperspektive direkt "über" ihm ist eine große Tür (im Turmbereich). Der Eingangsbereich in den Lift befindet im Bereich des Fensters unmittelbar rechts neben der Tür.

  • Von der grundsätzlichen Idee her sehr klug und gut gelöst. Allerdings schade, dass man selbstredend nicht gewillt war, die Fahrstuhlzugänge angepasst zu gestalten. Muss natürlich alles wieder Glas und Edestahl sein, weil es auch sonst keine anderen Materialien auf der Welt gibt.

  • Ohne das Ding in Natura gesehen zuhaben, glaube ich, dass es nicht viel besser geht. Eine schwere Holztür, selbst automatisiert, hätte dem Ganzen halt den Sinn genommen.

  • Natürlich könnte man die Eingänge noch schöner gestalten, aber um mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, verweise ich mal darauf, wie man sowas an anderer Stelle löst, hier der Gürzenich in Köln:


    Da kann man sich mit einer so zurückhaltenden Lösung in Dresden sehr glücklich schätzen, aber gut, in Dresden hat man vielleicht auch noch ein anderes Verhältnis zu seiner historischen Stadt als in Köln. ||

  • Festung Dresden

    Der Rohbau des neuen Aufzugs auf der Brühlschen Terrasse, welcher bald Zugung zur umgebauten Festung ist, steht schon. Es fehlt quasi nurnoch die Verkleidung.

    Blick vom Lipsiusbau

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Was hat es eigentlich mit den unschönen, sich im Zwinger kreuzenden, Asphalt(?)bahnen auf sich? Die waren ja nicht immer da, wie man auf älteren Bildern des Zwingers sieht. Werden die irgendwann mal wieder beseitigt für einen durchgängigen, ebenmäßigen Belag?

  • In den nächsten Jahren wird der Belag im Zwinger komplett ausgetauscht. Der für die Austellungen schädliche rote Sand wird durch den typisch gelben ersetzt.
    Ob in diesem Zug auch die Wege mit Steinplatten ausgelegt werden ist mir noch nicht ganz klar. Es war glaube mal angedacht.
    Die Brücke müsste bestimmt auch saniert werden.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ergänzend zu Chris1988 noch Folgendes: Die Asphaltbahnen sind simple Baustraßen und kommen natürlich weg, wenn man mit den Baustellen fertig ist. Die Gestaltung des Zwingerhofs orientiert sich am Kupferstichwerk Pöppelmanns von 1729. Das sieht keine Gehwegplatten vor. Sie würden auch dem Gartencharakter widersprechen. Auf einer größeren Sandfläche legt man keine Gehwegplatten aus. Die Menschen sollen frei flanieren und im Orangeriegarten, was der Zwingerhof eigentlich ist, ihre Feste feiern können.

    Ich würde mir wünschen, dass der Bereich vor dem Wallpavillon bei der Sanierung wieder sein Rasenparterre zurückerhält. Darauf hatte man zu DDR-Zeiten verzichtet, um vor der Kulisse des Wallpavillons Konzerte und Ähnliches veranstalten zu können.

    Eine Brückensanierung ist wahrscheinlich erforderlich. Die Brücke wird aber in jedem Falle ihren behelfsmäßigen Charakter behalten. Das entspricht so der ursprünglichen Situation. Der Zwingergraben ist ein Festungsgraben. Die Langgalerie steht direkt auf der Festungsmauer. Die Militärs verlangten damals eine provisorische Holzbrücke, die im Verteidigungsfalle leicht zu beseitigen sein würde.

  • Ergänzend zu Rastrelli ist anzumerken:

    Die Brücke ist in der heute (wieder) bestehenden Form auf einem Canaletto-Bild sehr schön zu sehen.
    Sie wurde in den 1930-er Jahren nach diesem Gemälde neu errichtet, als man den Zwingergraben wieder aushob, unter Architekt Ermisch. Vorher befand sich dort eine ebenerdige Parkanlage mit "Brezelwegen" aus dem 19. Jhd.
    Kann natürlich sein, dass die Brücke nach 1945 nochmals errichtet wurde. Das entzieht sich meiner Kenntnis.

    Man munkelt, dass man tatsächlich über diese Sandsteinplatten intensivst nachdenkt und die Ausführungsplanung in diese Richtung ging bzw. geht. Noch wurde aber keine Baufreigabe erteilt, wegen der Hochbausanierungen.
    Hoffen wir, dass man es sich an entscheidender Stelle nochmals anders überlegt, denn Rastrelli hat mit seiner Einschätzung zu Wirkung und Sinngehalt natürlich vollkommen recht.

    Am Rande interessant ist für manchen hier vielleicht noch, dass die Zwingerhof-Anlage auch erst in den 30-ern (nach Plänen von Ehrmisch) so gestaltet wurde, mit Bezug auf einen Kupferstich Pöppelmanns, der aber nie umgesetzt war.
    Es gab in 300 Jahren zahlreiche unterschiedliche Gestaltungen der Freianlagen. Ich schätze mal 6 grundlegende unterschiedliche Versionen werden es gewesen sein. Archäologische Grabungen und diverse Pläne bestätigen dass.
    U.a. war auch eine von Semper inspirierte Gestaltung mit Denkmal für König Fr. Aug. I (heute Schlossplatz) im Zentrum darunter.

    Mit der Zwinger-Ausstellung, die ab 2020 im Französischen Pavillion eröffnet, wird man endlich adäquate Informationen zur Baugeschichte des Zwingers in musealer Form erhalten.
    Dort wird man sich dann sicher auch über die verschiedenen Stadien der Freiraumgestaltung informieren können.
    Ich freue mich drauf.

    Auch sehe ich schon mit Spannung den dann hier geführten Diskussionen über die Qualität der unterschiedlichen Formen der Freiraumgestaltung entgegen. Pöppelmann-Nachschöpfung vs. Semper.
    Mal sehen, welche Vorschläge zur Verbesserung der bestehenden unzulänglichen Situation kommen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von eryngium (7. April 2019 um 20:44)

  • Zwinger Dresden

    https://www.saechsische.de/plus/zeitreise…te-5081994.html

    Anlässlich der Jahrhunderthochzeit 1719 wird gerade eine provisorische Kuppel im Zwingerhof aufgebaut, wo ein Auschnitt der neuen Austellung "Zwinger Xperience" als audiovisuelle 270-Grad-Projektion ab 29.Juni zu sehen sein wird.
    Für 3€ erlebt man 8 Minuten des Reiterballetts.

    Ab September 2020 wird diese Ausstellung dann nocch größer in der dann fertig sanierten Bogengalerie L zu sehen sein.
    In den Französische Pavillon kommt das Foyer und ein Cafe. Außerdem wird ein Aufzug in den Verbindungsgang zur Sempergalerie eingebaut

    Anschließend beginnt die schrittweiße Zwingerhofsanierung, wo der rötliche Belag gegen eine gelbe sandgeschlemmte Decke ausgetauscht wird und wie ich früher schon mal erwähnte werden die Asphaltbahnen der Hauptwege durch einen Sandsteinbelag ersetzt.

    Zitat

    Geplant ist, ab Herbst 2020 zwei Jahre lang schrittweise den Hof zu sanieren. Die rötliche Schotterdecke soll durch eine besser wasserdurchlässige gelbe Schicht ersetzt werden. Zudem sind die asphaltierten Hauptwege zwischen Kronentor und Sempergalerie sowie Glockenspiel- und Wallpavillon dem großen Besucheransturm nicht mehr gewachsen. Deshalb ist geplant, dass diese Hauptwege einen stabilen Sandsteinbelag bekommen.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.