Entlang der Elbe II. - Stadtbilder in Tschechien (Galerie)

  • Vielen Dank für diesen sehr interessanten Strang! Dank Dir habe ich nun auch ein für mich wichtiges Foto endlich zuordnen können! Josefstadt erinnert mich ein bisserl an Theresienstadt, das mir sehr gut gefallen hat.

    Bitte weiter so!

  • Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten.

    Entweder möchte Ursus uns die weiteren Bilder nicht zeigen, auch wenn sie noch so interessant sind. Und um sie uns vorenthalten zu können, stellt er uns eine unlösbar schwere Frage. Schließlich sind seine Rätsel immer sauschwer und haben nur den Zweck, uns hier königlich zu vergrätzen und unser Interesse an den ursianischen Gefilden zu unterminieren.

    Oder aber das Rätsel ist imgrunde einfach, weil es ja schließlich weitergehen soll, aber nur für eine Leserschaft, die auch ein Mindestmaß an Interesse beweist, indem sie hier pardubiziert, ä partizipiert. Bemerkenswert, um nicht zu sagen verdächtig, ist, dass die für mich schwerere Frage mit dem Bildhauer nicht die für die Fortsetzung relevante ist. Bei so einer Behauptung wie "diese zweite Frage ist wahnsinnig schwer, wenn man weiß, dass die gesuchte Stadt an der Elbe liegt" muss man einfach aufwachen.

    Kurz und gut, die zweitgenannte Möglichkeit schaut irgendwie wahrscheinlicher aus. Und wenn das Rätsel so unglaublich schwer sein soll, dann liegt diese Schwere vielleicht darin begründet, dass man glaubt, es sei schwer, es imgrunde aber watscheneinfach ist.

    Gut, dann tut man nicht lang rum und schaut einfach mal nach den größeren Städten in der suchgegenständlichen Region, als da sind Königgrätz und Pardubitz. Denn warum sollte der Ringplatz kleinstädtisch "anmuten", wenn er doch der einer Kleinstadt ist?

    Und wenn man an so einem regenverwöhnten Tag nicht nur draußen sein und nass werden will, stellt man schnell fest, dass man in der kleinen Altstadt von Pardubitz nicht fündig wird und in der von Königgrätz schon.

  • Sauber gelöst, Zeno! KG hat eben zwei Ringplätze, den großen, bisher gezeigten, und den kleinen. Diese Frage war wirklich beinahe so leicht wie die erste Frage, welche an und für sich sehr wohl fortsetzungsrelevant gemeint war. Aber das hiefür relevante Plural- N in "FrageN" hab ich leider verschluckt, sodass nur die sich auf das letztgestellte Bild bezugnehmende Rätselfrage als relevant bezeichnet wurde.
    Somit bin ich jetzt leider im Wort und muss fortfahren.
    Anzumerken bleibt, dass deine linguistische Leistung bei der Textinterpretation (von "kleinstädtisch anmutend" auf "großstädtisch" einfach superb war, oh Zeno, und dass bei Anwendung dieser subtilen Methoden auch das erste Rätsel umgehend geknackt wäre. An und für sich ist es das leichtere der beiden.

    Was Pardubitz anbelangt, so muss man sich allerdings noch ein wenig gedulden.KG nimmt uns nämlich noch länger in Beschlag.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hat es einen Grund, weshalb dieser großartige Strang bei unseren Bundesbrüdern so überhaupt nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel) wahrgenommen wird? Immerhin handelt es sich um eine unserer ehemaligen Kulturlanschaften oder anders ausgedrückt - was wäre gewesen, wenn zB die Oberlausitz uns beinahe auch geraubt worden wäre, dann wäre diese Gegend uns heute lebenden Bürgern vermutlich weiter weg als Ballermannisland? Irgendwie traurig der Gedanke - nicht? Aber vielleicht normal.

  • Nun...wahrgenommen wird er sicherlich schon. Ich persönlich habe nur nichts wirkllich Essentielles beizutragen, zu fragen oder zu ergänzen. Bin, was diese Ecke angeht, realtiv unbeleckt. Eins nur, danke für diese Bilder...mir drängte sich auch der Eindruck einer Mischung aus Prag und Görlitz auf. Sehr anmutig.

    Die zu bemängelnden Jugendstilbauten würden übrigens schon weniger stören, wenn sie nicht dieses postsozialistische Kasernerngrau tragen würden...brrr....

    War der linke Bau schon immer so..oder wurde die Dachpartie verändert...sieht ja mehr als eigenartig aus.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Weiter mal mit dem Kleinen Ring:
    (aber nicht hier, sondern im BflF)

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (29. Mai 2019 um 16:12)

  • Hat es einen Grund, weshalb dieser großartige Strang bei unseren Bundesbrüdern so überhaupt nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel) wahrgenommen wird?

    Aber selbstverständlich hat das einen Grund. Und der ist sehr leicht gefunden, absolut naheliegend, jedenfalls in bezug auf die alte Bundesrepublik vor der Wende:

    Während der Zeit des Eisernen Vorhangs war es nicht nur kaum möglich, in den Ostblock, insbesondere auch nach Tschechien, zu reisen. Vor allem haben wir hier eine Erziehung gehabt, die im Prinzip gelehrt hat, dass der Ostblock schlecht ist. Und zwar ausnahmslos, in jeder Hinsicht. Es gibt nichts, aber auch nichts gutes am Osten, so wrde es dargestellt. Und es ist auch absolut nicht empfehlenswert, dahin zu reisen - wenn man denn überhaupt die Möglichkeit hat. Diese Haltung wurde uns jahrzehntelang vorgebetet. Wenn man dann keine persönliche Beziehung dorthin hat, dann bedeutet das, dass man diese Länder, und ab jetzt beschränke ich mich einfachsheitshalber auf Tschechien (das damals ein Teil der Tschechoslowakei war) schlicht und ergreifend so betrachtet hat, als würden sie nur theoretisch existieren. Sie waren im Alltag ohne Belang. Man hat sich dafür hinten und vorne nicht interessiert.

    So, und nachdem die Wende gekommen ist, haben die Leute, die ihr Leben nichts anderes gehört haben, als dass dort drüben Feindesland ist, wo alles schlecht und böse ist, nicht einfach diese Vorstellungen begraben. Denn sie hatten ja nie in ihrem Leben etwas anderes gehört. Wo sollte plötzlich ein Interesse herkommen an einem Land, das man für immer und ewig als unerreichbar und so fern wie den Mond betrachtet hat? Warum sollte man plötzlich auf die Idee kommen, dass da irgendwas interessant, reizvoll oder gar besuchenswert sei? Denn Tschechien war in der Vorstellung der Menschen gebrandmarkt als ein Land, wo alles, was uns wertvoll und heilig ist, nicht existiert.

    Vergleichsweise belanglos mag erscheinen, dass wir bis heute eine hemmende Sprachbarriere haben. Aber ich denke doch, dass diese als geringer empfunden würde, wenn man den Wert des großartigen, wertvollen, interessanten Nachbarlandes Tschechien mit ganzem Herzen und ganzem Verstand erkennen und anerkennen würde. Aber eine jahrzehntelag eingeübte Schwellenangst verhindert das.

    Ich möchte aber auch deutlich sagen, dass es in Bayern - wie in vieler Hinsicht - auch bei diesem Thema anders ausschaut als im sonstigen Deutschland, nicht zuletzt, weil wir Tschechien als direkten Nachbarn haben und vor allem: Wir denken und fühlen auch in dieser Hinsicht anders als Restdeutschland, zu dem wir weniger ähnlich sind als zu Österreich.

    Vor etwas mehr als 10 Jahren habe ich mir nicht vorstellen können, meinen Fuß jemals auf den Boden dieses Landes zu setzen. Eine Kollegin hat mir damals klarzumachen versucht, dass es längst offene Grenzen gibt und es keinen Grund mehr gäbe, diesem Land gegenüber irgendwelche Vorbehalte zu haben. Es ist für mich heute noch schwer zu fassen, dass ich tatsächlich schon in Tschechien war - eine Erfahrung, die der einstigen Vorstellung total zuwiderläuft. Und ich muss aber auch sagen, dass man wirklich keine Vorbehalte haben muss. Und die Vorstellung, dass es einmal Feindesland gewesen sein soll, kann man wirklich getrost entsorgen. Tschechien ist eines unserer Nachbarländer, und es gibt keinen Grund, über das Nachbarland schlechter zu denken als über unsere anderen Nachbarländer Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Sachsen, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg.

  • Exilwiener schrieb:

    Zitat

    Immerhin handelt es sich um eine unserer ehemaligen Kulturlandschaften oder anders ausgedrückt - was wäre gewesen, wenn zB die Oberlausitz uns beinahe auch geraubt worden wäre...?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (29. Mai 2019 um 16:12)

  • Die Hochaltargestaltung in der Jesuitenkirche erinnert an St. Thekla in Welden oder Spital / Pyhrn (auch Mariä Himmelfahrt) und noch etwas wo ich jetzt nicht drauf komme...
    Ringplätze gibt es im böhmischen schon viele ansprechende und irgendwie sehen sie dann doch wieder ein wenig anders aus.

  • Danke jedenfalls für den Kommentar, ich freu mich über jede Wortmeldung, auch wenn wer schreibt, dass das eh alles fad und zu ausführlich ist.

    Na na na, so möchte ich meine Antwort auf keinen Fall verstanden wissen. Das nur mal zur Klarstellung. Im Gegenteil.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • @DW:
    Das war zwar eine Spitze, aber ganz sicher nicht gegen dich. Dazu hätte wirklich kein Anlass bestanden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Pernštýnské náměstí:
    (siehe BFlF)
    ...und natürlich die Platzdominante, der Grünen Torturm, hier vom Schloss aus gesehen, von wo sich die neun Spitzen gut präsentieren:
    (hätt ich belassen, aber das ist lt der Forumsrichtlinien, die bei Bearbeitungen der Beiträge keine Belassung alter Bilder vorsieht, nicht möglich)


    Neun Spitzen, das erinnert natürlich an Znaim, an Meister Nikolaus von Edelspitz, der - Überraschung" auch hier der Baumeister war. Derartige Neunspitze gibt es mW nur in den böhm. Ländern. Das berühmteste Beispiel sind die Doppeltürme der Prager Theinkirche, ein weiteres Beispiel, ebenfalls ein Kirchturm befand sich östlich von Znaim und ist leider vor etwa 100 Jahren abgebrannt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    4 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (29. Mai 2019 um 16:14)

  • Entschuldigung, aber ich habe zuletzt fast überhaupt nichts mehr mitgekriegt, geschweige denn so etwas wie einen Überblick gekriegt. Es sind einfach zu viele Bilder. Nicht absolut, sondern pro Beitrag. Bei dieser Bildergröße solltest Du in jeden Beitrag nur wenige Bilder aufnehmen. Die letzten 4 Beiträge enthalten so schätzungsweise 50 Bilder - ich war nicht in der Lage, sie zuverlässig zu zählen, das Scrollen ist mühsam. Das Laden der Seite dauert einige Minuten und es zerreißt einem die Auslagerungsdatei. Hinterher bin auch ich angesichts der großen Datenmengen, die den Arbeitsspeicher sehr fordern, überfordert.

  • Wunderbar zusammengetragene Bilder, ursus!
    Die erhaltenen Altstadt-Ensembles in Tschechien sind eine wahre Wonne, und teilweise sehr gut saniert.

    Zum Aufbau der Galerie:
    Zeno hat schon Recht, es ist ratsam nur 5-6 Bilder pro Beitrag einzuspeisen. Dann nämlich verteilt sich die Masse der Bilder über mehrere Seiten im Strang und der Computer muss weniger kämpfen.

    Dennoch vielen Dank und weiter so!

  • Die Galerien stehen aber doch hoffentlich noch an anderer Stelle weiterhin zur Verfügung, für alle Freunde der Baukultur?

  • Es ist eine sehr schöne Galerie und es wäre ein herber Verlust, wenn sie verschwände. Für die meisten Deutschen sind diese schönen Ortschaften doch nur die sprichwörtlichen böhmischen Dörfer. Auch in der DDR, wo die Tschechoslowakei als überaus beliebtes Reiseland galt, waren die Städte an der noch jungen Elbe so gut wie unbekannt.

    Lieber @ursus carpaticus, ich würde mich sehr freuen, wenn deine böhmischen, schlesischen und sonstigen Galerien, in deren Aufbau du viel Zeit und Mühe gesteckt hast, uns hier erhalten blieben.

  • Aber wir waren etwas voreilig. Nach Josefstadt kommt als nächste Attraktion nicht das hübsche Predmeritz/E. sondern das Städtchen Smirschitz.


    So, jetzt fahren wir fort weiter elbabwärts. Predmeritz haben wir bereits erwähnt, begeben wir uns also dorthin, wo wir ohnehin schon waren.
    Hand aufs Herz - wer hat hier schon etwas von Predmeritz gehört?

    Hier allerdings war ich stutzig geworden. "Predmeritz" - diesen Namen hatte ich noch nie gehört. Das konnte nur bedeuten, dass die Angabe nicht stimmt. Was du uns vorgestellt hast, ist Königgrätz (Hradec Králové). Předměřice nad Labem ist ein unbedeutendes Dorf in der unmittelbaren Nachbarschaft von Königgrätz. Ich finde solche Verwirrspiele alles andere als hilfreich. Sie lassen Zweifel aufkommen, ob denn deine anderen Angaben zur Zuordnung von Orten und Bildern stimmen.

    Auch deine Behauptung, die DDR-Geschichtsschreibung hätte die Entscheidungsschlacht von 1866 "Schlacht bei Hradec Králové" genannt, stimmt nicht. Das hieß auch in der DDR ganz offiziell "Schlacht bei Königgrätz".

    Ich finde es zudem nicht hilfreich, immer wieder die Abkürzung "MPR" zu verwenden. Du erklärst sie zwar mal richtig, aber trotzdem dürfte das für die meisten Leser verwirrend sein. Die Abkürzung steht für "městská památková rezervace" (städtisches Denkmalschutzgebiet). Gemeint ist der Ensembleschutz ganzer Altstädte. Von den in dieser Galerie behandelten Städten betrifft dies: Königgrätz, Pardubitz und Josefstadt. Ich würde das dann ganz einfach umschreiben: Die Altstadt steht unter Denkmalschutz. Dann weiß jeder, was gemeint ist. Die Abkürzung "MPR" versteht aber nicht mal jeder Tscheche.

  • Noch eine Ergänzung. Karpatenbär schrieb zu Pardubitz:

    Neun Spitzen, das erinnert natürlich an Znaim, an Meister Nikolaus von Edelspitz, der - Überraschung" auch hier der Baumeister war. Derartige Neunspitze gibt es mW nur in den böhm. Ländern. Das berühmteste Beispiel sind die Doppeltürme der Prager Theinkirche

    Einen Neunspitz etwas anderer Bauart zeigt der Nordturm der Krakauer Marienkirche.


    Krakau, Marienkirche, der Abschluss des Nordturmes (Foto: Johannes Philipp, Oktober 2009, CC-BY-SA-3.0)

    Um den mittleren Turmhelm gruppieren sich acht kleine Türmchen. Es gibt wirklich viele kunstgeschichtliche Bezüge zwischen Polen und den böhmischen Ländern.

    Da man die alten Bilder nicht als Zitat einfügen kann und die Galerie recht unübersichtlich ist, bringe ich hier noch ein Vergleichsbild des besagten Pardubitzer Neunspitzes:


    Pardubitz (Pardubice), das Grüne Tor, Blick zum Turmhelm (Foto: Lukáš Kalista, Mai 2006, CC-BY-SA-4.0)

    Und hier noch der erwähnte Neunspitz in Znaim:


    Znaim (Znojmo), Rathausturm (Foto: Michal Klajban, April 2012, CC-BY-SA-3.0)

    Der von ursus genannte Nikolaus von Edelspitz (Mikuláš ze Sedlešovic) hat seinen Namen nach dem südmährischen Dorfe Edelspitz (Sedlešovice), nicht weil er so edle Spitzen erschaffen hat, wie man vielleicht denken könnte. Er ist auch nur für den Znaimer Rathausturm (1445-1448) verantwortlich. Das Grüne Tor in Pardubitz erhielt erst gut hundert Jahre später, nämlich nach dem Stadtbrand von 1538, sein heutiges Aussehen mit den neun Spitzen. Wir haben hier also das interessante Phänomen, dass eine ähnliche Bauart in der Spätgotik und in der Renaissance verwendet wurde. Der oben gezeigte Turm der Krakauer Marienkirche wurde 1478 vollendet.

    @ursus carpaticus, ich kann nur nochmal an dich appellieren, deine schönen mitteleuropäischen Galerien nicht zu entbildern. Sie bieten eine gute Grundlage zur Vermittlung der Schönheit einer reichen, doch aus westeuropäischer Perspektive oft zu wenig beachteten Kulturlandschaft.

  • Es ist anzunehmen, dass der Pardubitzer Turm nach Plänen des Meister Nikolaus vollendet worden ist.
    Ein weiteres sehr originelles Beispiel, wohl auch vom nämlichen Architekten, fand sich in Südmähren, wahrscheinlich Saitz (nicht erhalten, kein Bild verfügbar).

    Hier eine Variante aus dem Schönhengstgau (Kornitz). Hiezu gibt es viele Bilder im Netz.
    https://www.google.at/search?biw=120…f=1559051194443

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.