Der Dresdner Hauptbahnhof (im Umbau)

  • Hallo,


    hier der SZ-Artikel aus der heutigen SZ:


    "„Das Gebäude ist ständig in Bewegung“
    Von Thilo Alexe


    Eine gigantische Uhr in den Katakomben, Teflon auf dem Dach und Säulen, die sich bewegen: Der Hauptbahnhof steckt voller Überraschungen.


    Die spannendste Frage kommt gleich zum Auftakt. „Wie lange dauert das eigentlich noch?“, will ein Teilnehmer der Baustellenführung durch den Hauptbahnhof am Sonnabend wissen. Joachim Täubert und Thomas Woldt, die in unterschiedlichen Funktionen für die Bahn die Arbeiten koordinieren, überlegen, nennen Zeitschienen für einzelne Bauabschnitte, zögern und einigen sich dann auf eine diplomatisch anmutende Formel. „2008 wird es eine Bauruhe geben“, sagt Woldt, schränkt aber gleich ein: „Jedenfalls bei den größeren Maßnahmen.“


    Etwa 200 Dresdner nehmen am Sonnabend die Bahn-Offerte an, einen Blick hinter die Absperrungen werfen zu können. „Wir wollen ein bisschen was wieder gut machen und so die Kunden für Staub und Lärm während der Bauzeit entschädigen“, sagt Bahnsprecher Kai Friedländer, der für September weitere Führungen ankündigt.


    Luft im Uhren-Turm


    Bis dahin dürften die Arbeiten in der Südhalle ein gutes Stück vorangekommen sein. „Im Dezember soll sie fertig sein“, sagt Täubert. Ob dann auch die neue Kuppel über Dresden glänzt? Täubert: „Ich gehe davon aus.“ Eine Glaskonstruktion soll das jetzige Ensemble ersetzen, was die Bahnhofs-Fassade rund um die Saxonia-Statue merklich verändern dürfte. Im Sommer sollen zudem die Uhren-Türme verkleinert werden. Warum? „Um später wieder aufgebaut zu werden“, sagt Täubert. Grund: Die Türme werden künftig Be- und Entlüftungsanlagen beherbergen.


    Beim Gang auf die Arbeitsbühne unter das Dach erfahren die Besucher, dass im Zuge der Südhallensanierung der so genannte Laubengang Richtung Bayerische Straße abgerissen werden muss, dass die mit Teflon beschichtete Dachmembran aus einem Glasfasterstoff in Sri Lanka produziert wird und dass das ehemalige Kino an der Nordseite bald als Fluchtweg genutzt werden soll. Oder als Eingang für Umsteiger, falls die Stadt irgendwann einmal doch einen Busbahnhof nahe des Areals bauen wird.


    Unter der Nordhalle zeigt Woldt auf Betonsäulen, die auf einer speziellen Lagerung fußen. Wenn ein Zug einfährt, können sie sich bis zu drei Zentimeter verschieben. „Das ganze Gebäude ist praktisch ständig in Bewegung“, sagt er. Im Gegensatz zur ehemaligen Uhr aus der Kuppelhalle, die im Keller auf den Abtransport ins Museum wartet. Dorthin kommen die Bilder sächsischer Städte in der Eingangshalle nicht. Der Denkmalschutz hat gefordert, dass die alte Bogenhöhe wieder hergestellt werden muss, so dass kein Platz für die Nachkriegskunstwerke bleibt.


    Wer planschte im Keller?


    Überraschend: „Alte Dresdner behaupten oft, dass der Bahnhof mit drei bis vier Geschossen unterkellert war. Darauf haben wir keine Hinweise gefunden“, sagt Täubert, Und er ergänzt, dass vermutlich auch das immer wieder erwähnte Schwimmbad unter der Haupthalle ins Reich der Legende weist.


    Ob einst unter den Gleisen geplanscht wurde oder nicht: Der Keller des Hauptbahnhofs soll nur technische Einrichtungen erhalten und als Lagerfläche für Geschäfte dienen. Ein Pool unter den Schienen ist definitiv nicht geplant."


    Was mir neu ist, das es Erzählungen gibt von einem angeblichen Schwimmbecken welches früher unter dem HBF gewesen sein soll!? :?


    Gruß
    Norbi

  • Morgen in der DDN:


  • Ich hätte mal wieder eine Frage zum Umbau des Hauptbahnhofs. Ich hab mal gelesen, dass die Fassade des Bahnhofs wieder Original entstehen soll. Nun weiß ich leider nicht, ob das auf dem Planungsbild (siehe oben) die Originaltürme sind? Des weiteren war doch meines Erachtens die Fassade auch mehr mit Neobarocken Zutaten versehen als auf dem Bild oben?!
    Danke für Info!

  • Neben der Empfangs- und Schalterhalle ist
    auch die Südhalle (Bahnsteige 4 und 5) derzeit komplett entkernt!



    Der Bahnsteig 3 links oben ist in Benutzung und durch eine Bretterwand zur Baugrube hin abgeschirmt.

  • Nunja, ich hatte zwar irgendwo einigermaßen aktuelle Bilder, finde sie aber nicht... vielleicht sind sie auf einem anderen Rechner. Jedenfalls ist das Dach nun abgedeckt und die Kuppel ragt wie ein Gerippe hervor. Sichtbare Arbeiten finden an der Kuppel momentan nicht statt.


    Hier noch ein Bild vom 21.04. mit dem zur Hälfte abgedeckten Dach und nein, ich bekomme keine Provision von Hornbach! :zwinkern:


  • Eine bessere Aufnahme als die vom 31.5. habe ich nicht gefunden. Miwori hat vielleicht eine aussagekräftigere Aufnahme?


  • Danke, ich dachte nur,das schon mehr passiert wäre. Soll sie eigentlich mit Glas im alten Stil gedeckt werden oder auch mit Teflon? In den Plänen steht auch nichts genaues.

  • Quote from "Harmonica"

    Miwori hat vielleicht eine aussagekräftigere Aufnahme?


    Leider nicht.
    Da hat sich aber in den letzten Wochen auch nichts sichtbares getan.

  • Woran liegt's, dass es so langsam voran geht? Mal wieder am Geld? Oder Baulogistik?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • So, da hier ja seit langem kein Update mehr war und ich nun endlich eine Digitalkamera habe, hier nun also ein großes Update (und in anderen Threads auch noch). Alles frisch von heute. Ich habe die Bilder in verschiedenen Größen upgeloaded, da ich die wichtigen Motive etwas deutlicher für euch machen wollte.


    Die Kuppel ist wurde die Woche nun zu Ende abgerüstet und ist bereit zum verglasen und die neuen "alten" Türme wurden nun in Beton gegossen und einer wurde heute grad abgerüstet (alter Zustand siehe oben, Planung siehe noch weiter hinten):







    Innen wurde das Gerüst auch bereits abgebaut (ich denke aber nicht, das die schon fertig sind). Der alten Kontrolraum (Glaskasten) wurde abgerissen und man erkennt auch bereits das neue Dach der Empfangshalle (wird ja wie die Kuppel alles verglast).



    Nachdem man Monate lang erst an einem Loch, dann auf der Kellerdecke lief, werden nun bereits die Bodenplatten verlegt. Im Hintergrund die abgerissenen Bahnsteige der Südhalle.



    Hier noch mal ein Blick über den Wiener Platz mit Loch für Operette, Kugelhaus und Hauptbahnhof und das unvollendete Glashaus.



  • Nun müßte ja auch bald die Nordhalle fertig werden, so daß die S-Bahnsteige in voller Länge nutzbar sind.
    Den Raumeindruck des Foster-Dachs kann man ja wahrscheinlich am besten von der Brüstung der Bahnsteige 5 oder 17 erfahren...


  • Ja das stimmt, ich wollte heute auch von da Bilder von der Sandsteinfassade machen, aber die sind ja leider beide zu, wobei es bei dem auf dem Bild recht gut aussieht. Der müßte die nächste Tagen freigegeben werden (das Laufband wurde heute schon getestet). Von der 5 haben ich noch (analoge) Bilder von der Fassade, vor der Sanierung, ich wollte daher mal einen Vergleich machen.
    Aber von unten ist der Eindruck vom Dach auch nicht schlecht:


  • Ahjaaaaaah... :)
    Danke!
    Das sieht doch gar nicht mal so schlecht aus.
    Trotzdem schade, das so schöne ornamentreiche Gebäude nach dem Krieg so schlicht und vereinfacht aufgebaut wurden. :weinen:

  • Der erste Eindruck des "Zelt-Daches" ist gar nicht so schlecht...

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Noch ein paar aktuelle Impressionen vom Hbf








    Bild 5 zeigt die Nordhalle.
    Bild 6 das Portal für die allerhöchsten Herrschaften an der Nordseite der Mittelhalle, von wo aus ein Durchgang in den Königspavillion führt, der früher als Bahnhofskino diente und ganz früher als separater Empfangsbereich für die Majestäten.
    Auf Gleis 14, wo heute der ICE hält, stand also der Hofzug.
    Oben geht es mit Gleis 17 weiter, Bahnsteig 15 und 16 gibt es nicht, da hält anscheinend der Hogwarts-Express. :zwinkern:


    Ob dieser Durchgang wiederbelebt wird - keine Ahnung.
    Entsprechende Aufgänge zu den Hochgleisen sind jedenfalls vollwertig ausgeführt (Bild 5), aber abgesperrt. In den Räumen unter der Nordhalle wird noch fleissig ausgebaut.