Ist das nun ein Beispiel für "Gelsenkirchener Barock"!?
Verunstaltete historische Bauwerke
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GloZwiFa -
July 21, 2013 at 2:59 PM
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Ein wenig gerechter muss man da aber schon sein. Das Schloss war stark verfallen, und der Förderverein hat es überhaupt erst wieder nutzbar gemacht. Man hat nur einen der Ecktürme kritisch rekonstruiert, was ja nicht heißen muss, dass man in der Zukunft nicht vielleicht die äußere Form weiter der historischen annähert.
Ursprüngliches Aussehen:
http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/userpix/38/38_…orst_1841_1.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…apheck_1915.jpgSituation der 1950er Jahre:
http://static3.akpool.de/images/cards/38/383049.jpg
http://www.zeche-hugo.com/mediac/400_0/m…hloss~horst.jpg
http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/userpix/171/17…orst_gege_1.jpgHeutige Form:
http://www.derwesten.de/img/incoming/o…-0055394012.jpgInnenansichten:
http://www.fabbrica-italiana.de/uploads/images…0HRT_0001_1.jpg
http://www.fabbrica-italiana.de/uploads/images…57_img_1762.jpg
http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/userpix/429/429_Schlosspano_1.jpg -
@Walhall: Leider funktioniert es mit dem Zitieren nicht. Ich gebe Ihnen Recht: Der Dannenberger Ratskeller war bis auf ein Stück Fassade hin. Der Bau hat aber von Anbeginn nicht dort hin gepaßt: Dannenberg ist eine Fachwerkstadt und der größte Teil der noch vorhandenen Altstadt stammt aus dem 17- bis 19. Jahrhundert. Da ich häufig dort bin, habe ich mich mit der Baugeschichte beschäftigt.
Der Vorgängerbau war ursprünglich das Rathaus und ist sehr wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut worden. Ein vom Maßstab her in das Marktplatzensemble passender Fachwerkbau mit Mansardendach, später übergetüncht. Wann das Rathaus umgezogen und das Gebäude zum Hotel wurde ist mir nicht bekannt. Der alte Platz an der Stirnseite des Marktplatzes ist aber traditionell eigentlich der richtige Ort für das Rathaus (siehe Lüneburg).
http://www.wendland-archiv.de/details/Ratskeller/18380
Um die Jahrhundertwende ist das Hotel dann leider abgebrannt:
http://www.wendland-archiv.de/details/Ratske…dem+Brand/16931
Für den Ersatzbau wurde dann das links von der Ruine stehende Fachwerkhaus auch noch abgerissen. Der neue vergrößerte Ratskeller war dann ein typischer Vertreter der Kaiserzeit im "Stil" des Historismus: Protzig, unmaßstäblich, und mit Stahlträgerkonstruktion. Die Fassade hat im Lauf der Jahre immer wieder Veränderungen erfahren:
http://www.wendland-archiv.de/details/Hotel+…atskeller/17640
http://www.wendland-archiv.de/details/Ratske…ange+Str./16934
http://www.wendland-archiv.de/details/Blick+vom+Kirchturm/18173
http://www.wendland-archiv.de/details/Blick+…nd+Famila/17493
http://www.wendland-archiv.de/details/Hauptf…Ratskeller/4585
Nach meinem Verständnis hatte die Restruine keinen Denkmalwert und hätte niedergelegt werden können. Man hätte ja vielleicht das ursprüngliche Rathaus dort wieder herstellen können. Das Bild wäre viel stimmiger als mit diesem modernistischen Möchtegern-Denkmal-Gemäuer.
Wie man hört, war der Architekt auch der Bauherr, und die zuständige Denkmalpflegerin seine Lebensgefährtin. Wenn dem so ist, wäre das die mögliche Erklärung für ein gewisses Auftreten hier.
Generell fällt auf, daß genau wie in Hamburg, Berlin auch in Dannenberg und anderen Orten ein kalter und lebensfeindlicher Baustil Raum greift. Diese Betonkästen mit "Bauhaus" in Verbindung zu bringen halte ich für völlig abwegig. Auch Wohnungseinrichtungen und Küchen sehen heute so aus! Wohnen bzw. Kochen möchte ich da nicht....
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Leider funktioniert es mit dem Zitieren nicht.
Verstehe ich nicht. Natürlich funktioniert das Zitieren. -
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Ich denke, dieser Beitrag passt gut in die Kategorie: Verunstaltete historische Bauwerke.
Kürzlich bei einem Stadtspaziergang im schönen Hameln bin ich auf folgendes gestoßen:Wenn das mal keine Vergewaltigung eines gründerzeitlichen Altbaus ist, dann weiß ich nicht.
Darf man das einfach so, frage ich mich? In Köln haben solche Gebäude meistens eine NRW- Denkmalplakette. -
Das ist doch hoffentlich nur eine Interims-Lösung. Die Tür sieht, sehr dilettantisch, zu weit nach rechts verschoben aus. Oder täuscht das aufgrund der Perspektive? Die gemauerten Flächen werden sicher noch verputzt.
Aber diese billige weiße Tür ist ein Witz. Manchen Zeitgenossen fehlt einfach jegliches Gespür für Ästhetik.
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Bei so einer Tür isses nu auch nich mehr wichtig, ob man sie nun mittig, kopfüber, quer oder schief einbaut...
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Wenn es nicht so schade wäre um das schöne Gebäude, sieht es fast lustig aus, wie bescheuert diese Tür dort eingebaut wurde.
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Weiß jemand etwas zu den Eigentümern?
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Das kann ich locker toppen: Haus Demmin
Ich kenne diese Burgruine noch aus Kindheitstagen, als sie fast zugewachsen ihr Dasein fristete. Vor ein paar Jahren beschloss man die vorhandenen Mauern zu "schützen", indem man sie ummauerte, ihr lest richtig: ummauerte! Vom einstigen Aussehen hat das, was man eine Vergewaltigung der historischen Bausubstanz nennen könnte, überhaupt nichts mehr gemein.
Vorher sah die Ruine des Turms übrigens so aus:
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Davon müsste im Forum schon einmal berichtet worden sein. Hab aber die Stelle nicht mehr gefunden.
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Backstein voll Verschleierung "Multikulturelle Architektur"
Aber mal Spaß beiseite, ohne einen hinweis hätte ich auf ein Kunstwerk aus den 80ern/90ern getippt aber niemals auf eine Burg Ruine.
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Das mit dem Ummauern ist seit rund 100 Jahren leider gängige Praxis. Es gibt wenige Ausnahmen aus jüngerer Zeit bei denen die Renovierung von Fachfirmen durchgeführt wurden. Nicht selten stammt bei kleineren Ruinen der größte Teil des sichtbaren Mauerwerks von der letzten "Ruinensicherung". Unterschiede gibt es in Art der Ausführung. Wurde in den 60gern alles glatt und kantig gemauert, versuchen spätere Ummauerungen sich an die Ruinengestallt anzupassen.
Grundsätzlich lehne ich jede Mauerwerksergänzung ab, außer eine originalgetreue Rekonstruktion ist möglich. Man muss aber auch sehen dass das Originalmauerwerk im Innern dieser Ummauerungen wesentlich besser geschützt ist.
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Es gibt wenige Ausnahmen aus jüngerer Zeit bei denen die Renovierung von Fachfirmen durchgeführt wurden. Nicht selten stammt bei kleineren Ruinen der größte Teil des sichtbaren Mauerwerks von der letzten "Ruinensicherung". Unterschiede gibt es in Art der Ausführung. Wurde in den 60gern alles glatt und kantig gemauert,
Sehr richtig. Zahllose Burgruinen wurden seit den 1960er Jahren laienhaft restauriert, in der Regel von den Gemeinden oder örtlichen Vereinen mit viel Eigenleistung.
Ein gutes Beispiel für die "glatte und kantige" Sanierung der 60er Jahre ist die Sulzburg bei Unterlenningen:
Burg Sulzburg (Lautertal) - 20 [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], von Tobias "ToMar" Maier (Eigenes Werk), vom Wikimedia CommonsOft hat man auch einen Teil der Ruine als Aussichtspunkt hergerichtet:
Ruine Sulzburg (1) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], von Stefan Karl (Eigenes Werk), vom Wikimedia Commons -
Im Raum Paderborn gibt es Ärger um einen Fahrstuhlschacht aus Beton... Problem ist das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus:
http://www.nw.de/lokal/kreis_pa…ingestellt.html
......oder umgekeht!
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Da könnte ich mir eine verglaste Spindeltreppe vorstellen. Dieses Betonmonster ist einfach nur entsetzlich!
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Einfach furchtbar solche Projekte und dann noch an Fachwerkhäusern und das alles für diesen Zeitgeist namens "Barrierefreiheit". Aber zum Glück sehen viele das so wie wir: bei der Umfrage im verlinkten Artikel haben 68,9 % (151 Stimmen) dazu gemeint " Hässlich. Wie man so einen Aufzug an ein altes Fachwerkgebäude bauen kann, kann ich nicht verstehen." Es gibt also noch eine ästhetische Grundbildung
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Snork
October 9, 2021 at 10:09 PM Moved the thread from forum Bundesländerübergreifend to forum Denkmalschutz. -
Ein schlimmer Fall in England: St Peter's Parish Church in Ropley. Im Kern gut 1000 Jahre alt, 2014 durch einen Brand stark beschädigt und 2022 wiedereröffnet. "The insides of the church are hardly recognisable and now resemble a large village hall", schreibt die Wikipedia mit Recht (https://en.wikipedia.org/wiki/Ropley#St…s_Parish_Church).
Vor dem Brand: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…,_Ropley_01.JPG
Nach dem Brand: https://pbs.twimg.com/media/GOU5SfwW…=jpg&name=small
Heute: https://pbs.twimg.com/media/GOU5SfzX…=jpg&name=large
Innenaufnahmen: https://stpetersropley.org.uk/benefice/st-peters-church/
Immerhin jetzt mit Tischkicker!! https://pbs.twimg.com/media/GOU5TFJW…=jpg&name=large
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Wirklich seltsam. Warum hat die Kirche denn auf einmal ein Krüppelwalmdach?
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