Sanierungsbedürftige Schlösser und Gutshäuser auf dem Gebiet der ehem. DDR

  • 2. Würdenburg / Schloss Teutschenthal

    Würdenburg in Teutschenthal
    Einst Regionalgeschichte - heute Verfall
    https://www.mz-web.de/saalekreis/wue…erfall-31074662

    Die Würdenburg - Das wahre Schloss zu Teutschenthal
    https://www.gemeinde-teutschenthal.de/de/geschichte-…tschenthal.html

    Teutschenthal (bei Halle/Saale), Rittergut Haus Würdenburg
    https://www.architektur-blicklicht.de/schloesser-her…of-wuerdenburg/

    Die Würdenburg von Ende des 16. Jahrhunderts in Teutschenthal wurde nach jahrzehntelangem Verfall Anfang April 2019 abgerissen. Siehe hierzu den schon von Heimdall erwähnten Artikel »Die Würdenburg – Das wahre Schloss zu Teutschenthal« und aktuelle Zeitungsartikel:
    https://www.mz-web.de/saalekreis/wue…-wurde-32325216
    https://www.mz-web.de/saalekreis/abr…itaet--32458704

    »Auf dem Gelände des abgerissenen Schlosses soll ein Neubau entstehen, sagt Carl Friedrich Wentzel. Was das für ein Bau sein wird und wie er genutzt werden soll, steht noch nicht fest. „Wir sind noch mit der Gemeinde im Gespräch“, sagt Carl Friedrich Wentzel. Die Gemeinde habe in Erwägung gezogen, selbst zu bauen.« steht dem entgegen: »Zudem verweist der Gemeinderat darauf, dass entgegen der Behauptung von Carl Friedrich Wentzel die Gemeinde nicht in Gesprächen über einen eventuelle Neubau auf dem Grundstück der einstigen Ritterburg stehe.«

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • NDR-Doku: Ist Schloss Broock zu retten ??

    Externer Inhalt www.youtube.com
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  • Die Dresdner Neuesten Nachrichten melden heute:

    Zitat von DNN

    Der neue Turm von Schloss Lauterbach nimmt Gestalt an
    Wegen Baufälligkeit wurde 1931 der Turm von Schloss Lauterbach abgerissen. Nun ist der Wiederaufbau im vollen Gange.

    Zum Artikel

  • Neuigkeiten zum Baufortschritt *Schloss Lauterbach – Rekonstruktion des Türmchens*
    Zur Erinnerung: Dieses Türmchen war 1931 wegen Baufälligkeiten abgetragen worden und wird nun denkmalgerecht rekonstruiert, incl. Turmuhr. Dabei handelt es sich um ein Spendenprojekt, initiiert und realisiert durch den sehr rührigen und sehr kompetent agierenden Schlossverein.

    Historische Ansicht

    Holzkonstruktion

    Baustand bei den Blecharbeiten
    Dieses Foto wurde vor wenigen Tagen aufgenommen.

  • Kleines update zum Projekt *Schloss Dahlen* (Spätbarock, erbaut Mitte des 18. Jhd., als Architekt wird Johann Christoph Knöffel vermutet). Hat vermutlich nicht mehr jeder auf dem gedanklichen Schirm, deshalb zunächst eine kurze Zusammenfassung der Historie.

    Zitat von wikipedia

    Historische Bedeutung erlangte das Schloss Dahlen (Spätbarock) durch den preußischen König Friedrich II. den Großen, der hier 1763 anlässlich der Friedensverhandlungen im nahen Hubertusburg bei Wermsdorf, die den Siebenjährigen Krieg beendeten, residierte. Der „alte Fritz“ unterzeichnete hier auch die Schlussakte des Friedensabkommens am 21. Februar 1763 und soll die Annehmlichkeiten des Schlosses als „Wirklich ganz kapabel, fast schon exquisit!“ befunden haben.
    […]
    Bereits während des Zweiten Weltkrieges wurden Kunstgegenstände und Inventar aus dem Schloss entfernt. 1956 ordnete die sowjetische Administration in einer Schlossbergungsaktion die Überführung sämtlicher Kunstgegenstände in die Gemäldegalerie Alte Meister an. Darunter befanden sich Werke italienischer Meister vom 16. bis 18. Jahrhundert, wie Dresdner Stadtansichten von Canaletto, eine Kupferstichsammlung, sowie die Ahnengalerie der ehemaligen Schlossbesitzer.
    Bis zum Jahr 1954 war eine Polizeischule im Schlossgebäude untergebracht, danach wurde eine Ingenieurschule für Fleischwirtschaft, die dem Landwirtschaftsministerium der DDR unterstellt war, eingerichtet. Schüler verschiedener Nationalitäten, besonders aus Vietnam, wurden hier beherbergt und unterrichtet. Seit Beginn der siebziger Jahre wurden am Schloss umfangreiche Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten vorgenommen. [Anm.: Es erfolgte wohl auch eine Restaurierung eines der Deckengemälde von Oeser]. Dabei brach in der Nacht des 20. März 1973 ein Brand aus, ausgelöst durch einen unsachgemäßen Anschluss eines Kanonenofens. Neben der Dahlener Freiwilligen Feuerwehr beteiligten sich die aller umliegenden Ortschaften an der Brandbekämpfung. Der Einsatz wurde allerdings durch die Intervention der Leitung des Bezirks Leipzig behindert, die schließlich die Löscharbeiten übernahm. Der Brand vernichtete nahezu den kompletten Mittelbau des Schlosses, der Dachstuhl brach bis in das Erdgeschoss durch. Für die Zerstörung der weitgehend unbeschadet gebliebenen Seitenflügel zeichnete allerdings die Bezirksverwaltung verantwortlich, die bis in den April 1973 mit einer Abrissbirne die noch vorhandenen Dachstühle und Etagen der Flügel abreißen ließ. Das gleiche geschah mit einem Flügel der, nördlich dem Schloss anliegenden, Wirtschaftsgebäude. Die Versicherungssumme des Schlosses wurde von dem Landwirtschaftsministerium anderweitig verwendet.

    Im Jahr 2009 gründete sich ein ortsansässiger Verein, der sich die Rettung und öffentliche Nutzbarmachung des Schlosses auf die Fahnen geschrieben hat (Konstellation: wenig Geld, aber sehr viel Herzblut und Engagement). Das war der bauliche Zustand bei Übernahme durch den Verein:

    Schloss Dahlen 2009

    Seitdem ist viel passiert. Das Gebäude ist jetzt so weit hergerichtet, dass es in den wärmeren Jahreszeiten (eine Heizung existiert wohl noch nicht) für vielfältige Veranstaltungen genutzt wird – und die werden sehr gut angenommen. Die Programmatik reicht von Lesungen, Konzerten bis hin zu Halloween-Feiern.
    Nachfolgend ein paar Splitter der baulichen Aktivitäten (nicht vollständig).
    Im Jahr 2014(planerische Vorarbeiten) begann die Rekonstruktion der Haupttreppe, die in den Festsaal im OG führt (so genannter Kaisersaal). Deren Sandsteinstufen waren bei dem Brand unzerstört geblieben. Die Zerstörung passierte erst, als man kurz nach dem Brand die großen Schornsteinkamine abriss und dabei große Trümmerstücke auf die Stufen stürzten.
    Treppenhaus aktuell

    Drei originale Fenstergitter des Kaisersaals wurden in einem Depot in Leipzig entdeckt und kehrten zurück (die anderen 3, die von der gegenüberliegenden Fensterseite werden noch vermisst).
    Fenstergitter

    Ein interessanter Artikel aus der LVZ über die wieder gefundenen Fenstergitter:
    https://www.lvz.de/Region/Oschatz…-Schloss-Dahlen

    Im Kaisersaal, dem Haupt-/Fest-Saal des Schlosses (Mitteltrakt, OG) ist man am weitesten (auf dem folgenden Foto sieht man auch die schon wieder eingebauten Fenstergitter):
    Aktueller Zustand Kaisersaal

    Etwa gleiche Blickperspektive 1940

    Putzarbeiten Kaisersaal

    Bei dem Kronleuchter und mehreren Wandleuchten (aktueller Zustand) handelt es sich um eine Sachspende der Leuchtenmanufaktur Wurzen.
    Auch das hochwertige und fachmännisch verlegte Parkett kostete den Verein NICHTS. Im Jahr 2017 fand ein workshop statt, bei dem 40 junge Parkettleger aus 11 europäischen Ländern kostenlos im Schloss arbeiteten. So erhielten der Kaisersaal und ein angrenzender Nebensaal (Spiegelsaal) ihr Parkett.
    Parkett 1
    Parkett 2

    Ein interessanter Zeitungsartikel über die Aktion:
    https://www.lvz.de/Region/Oschatz…ahlener-Schloss

    Aktuell ist man mit der Restaurierung des Nebengebäudes beschäftigt.
    Ausgangszustand Nebengebäude
    (Bei den Steinen, die man auf der Wiese sieht, handelt es sich übrigens um die Bruchstücke der Giebelbekrönung)

    Bau des neuen Dachstuhls für das Nebengebäude

    Kleine Anmerkung zum nächsten Fotolink: Was die andere Hälfte des Nebengebäudes betrifft, da wartet man noch auf Fördergelder.
    Nebengebäude 2018

    Dazu die Leipziger Volkszeitung:

    Zitat von LVZ

    Eine Hälfte des Daches ist neu gedeckt, die andere Seite sieht dagegen noch marode aus: Am Seitengebäude des Dahlener Schlosses wird dieses Jahr nichts geschehen. Das hatte man sich im Schloss- und Parkverein anders vorgestellt. „Ursprünglich wollten wir den Straßenbau nutzen, um auch gleich die Fassade auf dieser Seite mit zu erneuern“, sagte Andreas Richter vom Verein. Doch das müsse nun warten, da es keine Fördermittel für das Vorhaben gebe.
    Nächstes Jahr soll sich das ändern: „Wir nehmen jetzt einen neuen Anlauf für 2020.“ Dabei können die Schlossfreunde auch auf Unterstützung von Marian Wendt setzen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete machte diese Woche auf seiner Sommertour Station in Dahlen und bekräftigte seine Unterstützung für den Schlossverein. Für die Sanierung des Seitengebäudes werden über 200 000 Euro gebraucht, für die der Verein Mittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes beantragen will.

    Quelle: https://www.lvz.de/Region/Oschatz/Dahlener-Schlossverein-hofft-auf-Bundesmittel-fuer-Sanierun


    Ganz aktuellgibt es eine sehr interessante Information. Auf seiner facebook-Seitevermeldete der Verein Folgendes:

    Zitat von Schloss- und Parkverein Dahlen e.V.

    Wer in den letzten Wochen am Dahlener Schloss vorbei gekommen ist, der konnte emsiges Treiben beobachten.
    Noch vor unserer Halloween Party wurden 2 Sichtmuster in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde und Restauratoren am Südflügel des Schlosses und am Nebengebäude erstellt. Sie sollen es ermöglichen, eine Vorstellung zu erlangen, wie das Schloss Dahlen einmal ausgesehen haben mag. Denn dazu gibt es leider keine genauen Aufzeichnungen.

    Probeachsen

    Also in „begründeter Spekulation“ interpretiere ich diese Maßnahme wie folgt:
    Nach Fertigstellung des Daches des Nebengebäudes wird man dessen Fassade restaurieren. Aber irgendwann (mittel- bis langfristig) ist wohl auch die Fassade des Schlosses selbst an der Reihe.

    Nun ist ja bald Weihnachten. Vielleicht sucht ja jemand noch ein Spendenprojekt. Also die Herrschaften vom Schlossverein Dahlen freuen sich sicher auch über kleinere Beträge (oder natürlich auch größere):
    Spendenkonto


    Und noch eine aktuelle Meldung vom Verein Schloss Lauterbach. Am 28.11. wird das Türmchen aufgesetzt:

    Zitat von Schlossverein Lauterbach

    Die Gerüste sind nun gefallen und es fehlen nur noch Kleinigkeiten. Am 26. November kommt der Turm mit einem Schwerlasttransport nach Lauterbach. Hier wird dann am 27.November die komplette Uhr montiert, die Glocke mit ihrer Mechanik angebracht und die Turmspitze aufgesteckt, bevor die Reise am 28. November auf dem Dach endet. Wir hoffen auf gutes windarmes Wetter und auf viele Schaulustige, die mit uns gemeinsam das denkwürdige Ereignis ein klein wenig feiern.

    Fotogalerie Bautagebuch

  • Heute war der Termin für das Aufsetzen des rekonstruierten Türmchens auf Schloss Lauterbach. Das Türmchen war bereits 1931 wegen Baufälligkeit abgetragen worden. Nun ist es wieder da:

    Foto von unten

    Foto von oben

    Die Sächsische Zeitung war vor Ort und hat auf youtube ein kurzes Video von der Montage eingestellt (knapp 2 min):
    https://www.youtube.com/watch?v=ROJ9rDHP7zU

    Glückwunsch an den Verein und Danke an alle Spender und Mitwirkenden.

  • Ich möchte hier die Aufmerksamkeit auf ein besonders zerstörtes Objekt in der Nähe der Saale lenken. Hier wurde nach dem Krieg der Hass auf den Adel besonders geschürt. Nach einer in den 90ern herausgegebenen Schrift wurde damals dazu aufgerufen, die Gebeine der hier Bestatteten mit Mistgabeln aus den Gräbern auf die Straße zu werfen und aus den Eichensärgen Schweinetröge zu machen. Ein dafür Verantwortlicher schikanierte noch lange Zeit nach der Wende die Einwohner.
    Ein gut bebilderter Bericht findet sich hier:
    https://www.t-krieg.com/startseite/schloesser/haus-zeitz/

  • Die zu ruinösen Gebäudeteile sollten abgerissen werden. Die erhaltensfähigen Reste der Anlage (Rundturm, Portal, Gewölbe) aber sollten gesichert und am besten in ein Neubauprojekt integriert werden. Hierzu bedarf es eines Nutzungskonzepts. Leider befindet sich die Anlage auf dem Land und in einer strukturschwachen Region.

    P.S.: Gibt es nähere Angaben zu dem Typ. der noch nach der Wende die Einwohner schikanierte? Wie sah diese Schikane aus?

  • Die zu ruinösen Gebäudeteile sollten abgerissen werden. Die erhaltensfähigen Reste der Anlage (Rundturm, Portal, Gewölbe) aber sollten gesichert und am besten in ein Neubauprojekt integriert werden. Hierzu bedarf es eines Nutzungskonzepts. Leider befindet sich die Anlage auf dem Land und in einer strukturschwachen Region.

    P.S.: Gibt es nähere Angaben zu dem Typ. der noch nach der Wende die Einwohner schikanierte? Wie sah diese Schikane aus?

    Aus einem Gespräch mit einem Anwohner vor ca. 20 Jahren ging hervor, dass es sich bei dem Typ um einen höheren SED und Stasimitarbeiter gehandelt habe, der jede Initiative für die Schlossruine auch durch Drohungen verhindert haben soll. Ob er noch lebt, ist mir nicht bekannt. Ich hatte damals vor, einen Verein zum Erhalt zu gründen, aber mir wurde davon abgeraten. Seither habe ich mich nicht mehr darum gekümmert. Mitten auf dem Schlosshof standen damals noch große Lagerhallen für die Landwirtschaft, die man natürlich abreißen müsste.
    Nachtrag. Wie ich gerade auf Google-Earth sah, sind die Lagerhallen offenbar noch in Benutzung. Von den Gebäuden des Schlosses schimmern nur noch die Mauern schwach durch den Baumbewuchs.

    Einmal editiert, zuletzt von Elbegeist (2. Dezember 2019 um 16:47)

  • Bei der Ruine von Haus Zeitz bei Könnern ist nichts mehr zu retten.

    Könnern, Ortschaft Belleben, Ortsteil Haus Zeitz, Ruine Haus Zeitz (Foto: Jojoo64, Februar 2015, CC-BY-SA-4.0)

    Könnern, Ortschaft Belleben, Ruine Haus Zeitz (Foto: Radler59, September 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Könnern, Ortschaft Belleben, Ruine Haus Zeitz (Foto: Radler59, September 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Könnern, Ortschaft Belleben, Ruine Haus Zeitz (Foto: Radler59, September 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Auf den gelben Schildern beiderseits des Weges steht: "Privatgrundstück. Unbefugten ist das Befahren und Betreten verboten!"

    Besser steht es um das ebenfalls zur Stadt Könnern im Salzlandkreis gehörende Schloss Neu-Beesen.

    Könnern, Ortschaft Beesenlaublingen, Schloss Neu-Beesen (Foto: Jwaller, Juli 2008, CC-BY-SA-3.0)

    Regelrecht hübsch und gut in Schuss ist das Schloss im Könnerner Ortsteil Piesdorf, ein Bau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

    Könnern, Ortschaft Belleben, Ortsteil Piesdorf, Schloss (Foto: Radler59, September 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Eigentlich dürften wir es hier im Strang gar nicht zeigen, da ja offenbar nicht sanierungsbedürftig. Aber es ist doch ein kleiner Trost. Die Schlösser Neu-Beesen und Piesdorf gehören den Besitzern landwirtschaftlicher Betriebe.

    Könnern, Ortschaft Belleben, Ortsteil Piesdorf, Schlosskapelle (Foto: Radler59, September 2017, CC-BY-SA-4.0)

  • Die zwei großen Lagerhallen auf dem Schlosshof von Haus Zeitz gehören wahrscheinlich auch einem neuen landwirtschaftlichen Betrieb. Der ehemalige Genosse LPG-Vorsitzende hat tatsächlich die Leichen aus dem Schloss eingraben und die Särge entfernen lassen. Von Schweinetrögen hat man aber offensichtlich abgesehen.

  • Bei der Ruine von Haus Zeitz bei Könnern ist nichts mehr zu retten.

    Ich denke aber, dass man Teile eventuell schon erhalten kann. Da müssten die Denkmalbehörden eben mit dem Eigentümer reden. Als Beispiel sei der Runde Turm genannt, auch die gezeigten Gewölbe. Auch einige Portale könnte man ausbauen und wiederverwenden. Ich schrieb ja: Abriss der nicht zu rettenden Teile, dafür aber Instandsetzung der Reste und eventuelle Einbeziehung in ein neu gestaltes Areal.

  • Ich denke aber, dass man Teile eventuell schon erhalten kann. Da müssten die Denkmalbehörden eben mit dem Eigentümer reden. Als Beispiel sei der Runde Turm genannt, auch die gezeigten Gewölbe. Auch einige Portale könnte man ausbauen und wiederverwenden. Ich schrieb ja: Abriss der nicht zu rettenden Teile, dafür aber Instandsetzung der Reste und eventuelle Einbeziehung in ein neu gestaltes Areal.

    In Google-Earth sieht man, dass die Lagerhallen fast den gesamten Schlosshof einnehmen. Die Gewölbe könnte man zwar erhalten, aber wohl nur zu Lagerzwecken und nur, wenn sofort ein provisorisches Dach errichtet wird. Eine sonstige Nutzung wäre nicht erfolgversprechend. In der Nähe befand sich eine alte LPG-Anlage, vermutlich Tierzucht, deren Gülle das Gelände und vor allem die Quelle im Schlosspark völlig verunreinigt hat.

  • Rettung für Schloss Reinhardsbrunn in Friedrichroda.

    Friedrichroda, Schloss Reinhardsbrunn, um 1900 (Photochrom aus der Sammlung der Library of Congress, public domain)

    @Mantikor hatte in diesem Strang bereits 2014 über Bestrebungen zur Rettung von Schloss Reinhardsbrunn im thüringischen Friedrichroda berichtet. Der Weg zur Enteignung war langwierig. Im Juli 2018 war die Enteignung bekannt gegeben worden. Der Rechtsweg sorgte jedoch dafür, dass seitdem keine Rettungsmaßnahmen unternommen werden konnten. Nun hat das Landgericht Meiningen gegen Ansprüche von Gläubigern entschieden. Die haben nochmals vier Wochen Zeit, Rechtsmittel einzulegen. Hoffentlich kann dann endlich der Freistaat Thüringen als Eigentümer ins Grundbuch eingetragen werden. Ministerpräsident Ramelow sagte, dass 1,9 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen bereitstehen.

    Schloss Reinhardsbrunn wurde früher vom Reisebüro der DDR als Devisenhotel betrieben. Hier logierten zahlungskräftige Touristen aus dem westlichen Ausland. Dementsprechend gut war das Schloss zu DDR-Zeiten in Schuss. Nach der Wende kauften zwielichtige Geschäftsleute das Schloss und es verfiel.

    Auf Nachfrage des MDR war schon vor einiger Zeit seitens der drei mitteldeutschen Landesregierungen mitgeteilt worden, dass die Enteignung von Reinhardsbrunn ein Einzelfall sei. Pläne, weitere Schlösser in Staatsbesitz zu überführen, um sie zu retten, gebe es nicht.

    Berichte des MDR zu Reinhardsbrunn

  • Für die Rettung von Schlössern in Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Gründung einer Mitteldeutschen Schlösserstiftung unter Bundesbeteiligung vorbereitet. Der Bund will 200 Millionen Euro einzahlen, die beiden Länder jeweils 100 Millionen. Der Freistaat Sachsen wird nicht mit von der Partie sein. Er gilt als so leistungsfähig, dass er sich um seine Schlösser selbst kümmern kann.

    Hauptsitz der Stiftung wird Halle (Saale) sein. Um den zweiten Sitz in Thüringen haben sich Rudolstadt, Gotha und Altenburg beworben. Aus den Berichten des MDR ist mir noch nicht ganz klar, wie die Stiftung aufgebaut sein soll und welche Schlösser dazugehören werden. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Kulturverwaltungsstrukturen in beiden Ländern unterschiedlich sind. Von Thüringer Seite wurde vorgeschlagen, die neue Stiftung als Holding auf die bestehenden Strukturen draufzusetzen.

  • Ist die etwas antike Rechtsform der Stiftung denn wirklich geeignet? Die staatliche Verwaltung versagt, dann soll es eine staatliche Stiftung richten? Und was, wenn das Stiftungskapital vom Negativzins aufgefressen wird, dann hat man einen Grund endlich alles abzureissen? Es mag sachlich richtige Antworten geben, es gibt aber auch eine Intuition...