Das Aufeinanderprallen von den Zeilen an der Wilsdruffer und den Neumarktquartieren sieht nirgendwo wirklich toll aus. Hier stoßen einfach zwei völlig konträre städtebauliche Konzepte aufeinander. Großflächige Balkone sind da aus meiner Sicht noch die beste Lösung.
Dresden, Altstadt - Quartier IV/3 - Frieseneck
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Ich hoffe, es nimmt mir keiner übel, wenn ich einige aktuelle Eindrücke von heute zeige. Aber entgegen meiner Erwartung wurde das letzte Teil des Gerüsts noch immer nicht entfernt.
Der Blick aus Richtung des Pirnaischen Platzes Richtung Neumarkt:Den Eckbau kann man eigentlich nur loben. Auch im Detail eine sehr gelungene Fassade!
Die Erdgeschosse müssen noch fertiggestellt werden:
Die mittlere Steinfassade hat ein "blindes" Fenster bekommen. War das ursprünglich vorgesehen?
Detail der rekonstruierten Fassade:
Das Portal im Ganzen:
Teilansicht mit Oberlicht:
Zur versetzten Bauflucht nun das endgültige Bild:
... ist meiner Meinung nach nicht tragisch, dieser Versatz.
Eindrücke von der Rampischen Straße:
Bilder sind von heute von mir. -
Als kleine Ergänzung erlaube ich mir noch einige eigene Bilder vom heutigen Tag beizusteuern.
So nimmt sich der Blick in die Friesengasse von unser sozialistischen Via Triumphalis aus.
In diesem Licht ordnet sich auch der Eckbau zu eben dieser Gasse gut in den Bestand der Landhausstraße ein.
Die Fassade macht trotz WDVS einen wertigen Eindruck.
Obzwar Natursteinfassaden am Neumarkt nichts zu suchen haben sollten, wartet der Mittelbau mit einigen interessanten und durchaus versöhnlichen Details auf.
Die Fassadenrekonstruktion kann man sich immer wieder ansehen.
Die einfachen Fassaden des Friesenecks heben die Opulenz des British Hotels noch einmal wunderbar hervor.Bilder sind von mir.
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Das Frieseneck ist nun bis auf das Erdgeschoss fertiggestellt. Alle Gerüste sind inzwischen entfernt worden und so kann man das kleine Quartier störfrei betrachten...
Der Blick Richtung Neumarkt, vom Pirnaischen Platz aus in die Landhausstraße:
Der gesamte Komplex:
Der Haupteingang:
Nach oben geblickt:
Das Erdgeschoss der rekonstruierten Fassade wird noch rustiziert:
Und weil es so schön ist noch einmal die Rekonstruktion selbst:
Nach dem Blick aus der Nähe nun von der Rampischen Straße:
Tja... und nach dem Blick aus der Nähe und von der Rampischen Straße mal der Blick von der Laterne der Frauenkirche:
Mit Umgebung:
Bilder sind von mir von heute.
So, das wars dann aber auch. -
und hier gibt es den Blick aus der großen Loggia des Mittelbaues (3D Modell) mit Blick zur Fassade des Palais Hoym:
Die Panoramamen im Rundgang von heute auf Arstempano erstelle ich neu, sobald die Erdgeschosse fertig sind und die Sonne lacht. Die Panos im 2030iger Rundgang bleiben aber, wie sie sind, da das 3D Modell und die gebaute Wirklichkeit sich nicht so stark unterscheiden (Beispiel Straßenkreuzung Friesengasse/Landhausstraße)
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Die Arbeiten an der Erdgeschosszone sind nun wohl auch fertig und das Eck ist so gut wie vollendet. Ich freu mich über den Mut zur Farbe und das Natursteingrau hat doch gewisse Reize. Insgesamt sieht man den Willen zum Objekt und der Umgebung - derzeit sollte man das am Neumarkt besonders betonen.
die Ecke gefällt mir richtig gut - toller Mut zur Farbe - sticht ganz schön heraus
Seitentrakt oder Front zur Wilsdruffer - in der Erdgeschosszone versucht mans mit Struktur - hoffe die Sprayer sehen es nicht als Leinwand... Ich denke ne Fensterachse wär besser gewesen - wenn auch nur zur Lüftung der Tiefgarage?!
Die Hofseite - es wurde ein Baum gepflanzt - gefällt mir! Jetzt bitte noch Efeu an der Brandwand zum British Hotel und ich versuch die Blechapplikationen nicht zu sehr zu kritisieren.
Man beachte den Eingang zur Hofseite - das pittoreske Torgitter wirkt fast bisschen fehl am Platz - wenn auch der Wille zur Gestaltung gelobt werden soll. Ob die Lichtkugeln sehr lang so weiss bleiben, obliegt dem Hausmeister und dem Willen zur Reinigung.
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Das Eckgebäude als auch die Reko links vom Palais Beichlingen sind wirklich großartig geworden, aber der Mittelbau gefällt mir - zumindest auf den Fotos - nicht. Es fehlen mir hier die Fenster. Es erinnert mich an einen Totenkopf mit schwarzen Augenhöhlen. Trotzdem, im gegensatz zu so anderer Füllbausünde am Neumarkt noch annehmbar. Wenn einmal die Gegenüberseite bebaut wird, dann fallen die Augenhöhlen auch nicht mehr so auf.
Schade nur, dass das gegenüberliegende Quartier von Gröner nur partiell eine Bereicherung für die Landhausgasse darstellen werden wird.
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Na, ganz so schlimm ist es nicht geworden. Mir ist das graue Gebäude auch zu klobig. Aber, immerhin hält es die Straßenflucht und Firsthöhe ein und beschränkt sich auf eine kleine Parzelle. Unter diesen Bedingungen kann ich noch damit leben. Vielleicht wird man irgendwann in Zukunft die Fassade mal überarbeiten.
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Ein letzter Blick auf das fertiggestellte Quartier - die Malerarbeiten in der Erdgeschosszone sind abgeschlossen.
Haupteingang am Mittelbau:
Das Erdgeschoss des rekonstruierten Gebäudes:
Das Portal:
Die Hofsituation:
...mit dem pittoresken und dadurch etwas fehl am Platze wirkenden Zaun:
Ein letzter Blick zurück in die Landhausstraße:
Bilder sind von mir von heute.Jetzt muss nur noch der Bauzaun in der Friesengasse abtransportiert werden und ferdsch is. Entscheidend ist nun noch das QIII/2 für den Straßenzug, bis er dann vollständig existiert.
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Einen Teil der Panoramen in der Landhausstraße habe ich schonmal erneuert, der Rest folgt, sobald der Fußweg in der Friesengasse fertig ist. Dann werd ich wohl in zwei Jahren, wenn das Q III.2 fertig ist, wieder mit der Kamera aufkreuzen...
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Das mittlere graue Haus finde ich ehrlich gesagt total fehl am Platz
Das ist es in der Tat. Und ich weiß jetzt auch, woran mich das Ding fatal erinnert:
Bild: Geo-Loge (Wikipedia)Die meisten Quartiere am Neumarkt haben eben mindestens einen Würg-Entwurf mit dabei. Ansonsten ein ganz passables Ensemble, aber der graue Klotz ist die übliche Rache der Architekten, das gewohnte In-die-Suppe-Spucken nach dem Motto "Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass Ihr hier einen homogenen Straßenzug ohne Brüche und Kontraste bekommt?"
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Ich hoffe das eines Tages der Druck wächst, solche Kontraste und Brüche umzugestallten. Mit dem Austausch der Fassenverkleidung und einen geziegelten Dach mit Biberschanz kann man solche Pickel ganz gut ausdrücken. Ich gebe solchen Kisten nicht mehr als 10 Jahre, ab dem Zeitpunkt an dem an diesem Platz nichts mehr zu bebauen gibt. Bis dahin hat sich die Verunstaltungskommission ja schon längst aufgelöst und dann beginnt die große Aufräumarbeit!
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Schön wär's, aber da hast Du leider die Rechnung ohne den Wirt, sprich: das Urheberrecht gemacht. An diesen Pickeln wird überhaupt nichts verändert, wenn der Architekt nicht einwilligt, und das gilt (sofern die Erben genauso schräg drauf sind) theoretisch noch bis 70 Jahre nach seinem Tod. Die einzige Lösung ist, den Architekten selbst ins Boot zu holen und ihn für gutes Geld seinen Mist nachträglich umgestalten zu lassen. Aber welcher Bauherr wird das machen? Er bekommt ja nicht mehr Miete, weil Fassade und Dach sich harmonischer ins Ensemble einfügen. Modernistische Architekten könnten im übrigen daraus gar eine Art Geschäftsmodell entwickeln: Baue erst mal provozierend, hässlich und so dass es sich überhaupt nicht einfügt. Dann kannst Du Dich nach ein paar Jahren großzügigerweise bereiterklären, das Ganze umzubauen - und nochmal abkassieren.
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Na ja beim linken grauen Kandidaten, der mehrere Staffelgeschosse ohne Fenster besitzt, dürfte ein entsprechender Umbau zu einem Mansardendach doch deutlich mehr Wohnraum generieren. Ansonsten wäre mir das neu, das Architekten ihre Entwürfe in Stein gemeißelt haben. Der Besitzer hat doch jederzeit das Recht sein Haus umzugestallten oder sehe ich das falsch?
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Ja, das siehst Du leider falsch. Man sollte meinen, dass man als Eigentümer mit einer Sache verfahren kann, wie man will, aber bei Bauwerken geht das eben nicht - es sei denn, man hat als Bauherr vertraglich geregelt, dass man später Veränderungen ohne Zustimmung des Urhebers, also des Architekten, vornehmen darf und dass dieser keine urheberrechtlichen Ansprüche geltend machen kann. Wie viele Architekten sich auf so etwas einlassen, ist mir nicht bekannt, aber es dürfte eine kleine Minderheit sein.
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Vielleicht bin ich ja der einzige mit dieser Assoziation - aber mit den leeren Fensterhöhlen wirkt das wie ein verwahrloster Leerstand, der unmittelbar vor dem Abriss steht. Und wenn man näher man an das Gebäude herankommt, wird die Wirkung auch nicht besser, eher noch negativer. Für meine Begriffe wirklich eines der schlechtesten Gebäude am ganzen Dresdner Neumarkt.
Foto: Abderitestatos
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Ich finde auch, diese Fassade mit den zurückgesetzten Fenstern bzw. "Loggien" in der Fassade ist der schwächste Entwurf in der Strasse. Trotzdem gefällt mir die Landhausstrasse gerade in der Schrägansicht aus der Fussgängerperspektive ausserordentlich gut.
Die Mischung aus historischen Bauten und Gebäuden, die sich auch endlich mal an die Gestaltungssatzung halten, wirkt in der Zusammenschau sehr harmonisch.
Ich freue mich schon auf die andere Strassenseite. -
Nun endlich ist auch der Fußweg am Frieseneck fertig. Leider fehlt noch Leben in den Geschäften des Friesenecks. Auf alle Fälle sind nun auf Arstempano die wesentlichen Panos am Standort Frieseneck erneuert. Zugleich ist ein Blogbeitrag erschienen, wo mal etwas auf das unbekannte Palais am Südende der Friesengasse hingewiesen wird. Leider ist dieser Bau, der für mich der Beste der Zeit von 1770 bis 1830 in DD war, in der Gründerzeit abgerissen worden. Für mich war diese Zeit in DD, was die Abrisspolitik betrifft, nicht besser als dass, was später die Kommunisten drauf hatten... mit einem Wort Kulturbarberei... (Palais Brühl, Palais in der Schießgasse, Palais Moszynska, Palais Vitzthum, Palais Boxberg, wertvolle Bürgerhäuser, Löwenapotheke, Marienapotheke, etc, etc. abgerissen, die Höfe des Palais Hoym restlos verschandelt und so weiter). Naja, wat soll´s - nu isses wech... Aber interessant sind die Alten Häuser allemal. Wenn man dann immer wieder mal eine kleine Erkenntnis hat, freut es einen ungemein. Was zum Palais Schönberg an anderen Stellen im Web in Bezug auf die Errichtung steht ist im übrigen falsch. Der Bau hat restlos nix mit Chiaveri oder Schwarze zu tun und wurde wirklich erst um 1774 nach Plänen von Hölzer errichtet. Alles andere ist quatsch. So - und nun noch ein paar Bilder´chen.
Link zum Blogbeitrag auf Arstempano mit allen weiteren Links.
Palais Schönburg / Visualisierung Arte4D
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Für mich war diese Zeit in DD, was die Abrisspolitik betrifft, nicht besser als dass, was später die Kommunisten drauf hatten... mit einem Wort Kulturbarberei...
Es wurde allerdings in dieser Zeit doch noch weit Gefälligeres an die Stelle der abgerissenen Häuser gesetzt als später bei den Kommunisten. Was den Verlust an Substanz nicht rechtfertigen soll.
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