München - Kriegs- und Nachkriegsverluste

  • Altheimer Eck, westliche Nordseite

    Etwas nordwestlich der Hofstatt, noch ein weiterer klassischer Vergleich München einst und heute.

    Das Altheimer Eck mit den Pschorrbräu Bierhallen (um 1914), nach der Münchner Schadenskarte mit leichten und mittleren Schäden (bis auf das zweite Haus von links), die Häuser im Hintergrund standen noch. Allesamt abgeräumt 1963 für den Karstadt, der vor ein paar Jahren neuerdings ersetzt wurde.
    Das Altheimer Eck 2 Geburtsstätte von Richard Strauss.

    Heute:


    Innenhof vom Pschorrbräu 1918

    Im Buch Zu Gast im alten München steht als Gedicht dazu:
    „Z´ Münger is allweil so
    wia d´Lag is so ´s Geschäft
    Drum geht’s beim Pschorrbräu drin
    ´s ganze Jahr net schlecht.“

  • Gehört zwar eigentlich auch nicht hier in die Kriegs- und Nachkriegsverluste, aber so genau gehts auch wieder nicht...


    Die Aufnahme aus dem alten München hat mich irgendwie ganz besonders beeindruckt. Wer will kann ja mal raten, welche Straßenecke hier zu sehen ist bzw. was dort heute steht.

  • Dieses Ensemble ist der helle Wahnsinn, einfach großartig. Nicht alleine die Größe der Häuser ist beeindruckend, Vielmehr finde ich auch die mächtigen Kamine bemerkenswert, bei dem Eckhaus sogar direkt auf dem Giebel aufsitzend. Zu den riesigen Kaminen (oder Schloten) kommen dann noch die vielen Dachgauben, was dem Ganzen ein überaus malerisches und lebendiges Bild verleiht.

    Bei dem Eckgebäude erkenne ich an der Giebelwand eine Schrifttafel mit 2 Reihen Beschriftung. Es wäre super, wenn es eine Methode gäbe, diese Tafel so zu vergrößern, dass der Text lesbar wäre. Dies könnte evtl. zu einer räumlichen Zuordnung führen. Ob dies allerdings derzeit technisch möglich ist, halte ich eher für unwahrscheinlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (24. September 2016 um 23:28)

  • Im übrigen fände ich es gut, wie in dem Strang bisher zumeist gehandhabt, so weit sinnvoll und möglich, die aktuelle Situation dazu zu stellen. Auch wenn es dadurch noch grausamer wird (und aufwendiger)...

    Du hast recht, werd ich in Zukunft beherzigen...
    In diesem Zusammenhang vielen Dank für die Komplettierung meiner Beiträge durch aktuelle Fotos!


    Gehört zwar eigentlich auch nicht hier in die Kriegs- und Nachkriegsverluste, aber so genau gehts auch wieder nicht...


    Die Aufnahme aus dem alten München hat mich irgendwie ganz besonders beeindruckt. Wer will kann ja mal raten, welche Straßenecke hier zu sehen ist bzw. was dort heute steht.

    Südliches Ende der Blumenstraße an der Ecke zum Unteren Anger, um 1880, haha! Das war jetzt aber nicht schwer zu finden, ich hab mir schon vorstellen können, aus welchem Buch das ist :D
    Das müsste ungefähr da sein, wo jetzt das städtische Hochhaus aus den Zwanzigern steht, nicht?

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…%C3%BCnchen.jpg
    (Quelle: Wikimedia Commons)

    Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich diese alten, ärmlichen Bruchbuden jetzt nicht unbedingt sehr schön finde... das waren Häuser für arme Leute, da gab und gibt es sehr viel schönere Häuser in München. Die Renaissance- und Barockhäuser Münchens finde ich wesentlich ansprechender und architektonisch höherwertiger als diese mittelalterlichen, anspruchslosen Schuppen... bitte verzeiht :|
    Das waren sicher auch dunkle und unbequeme Wohnungen, in denen irgendwann keiner mehr wohnen wollte, von daher ist es nicht verwunderlich, wenn sie abgerissen wurden. Und erhaltenswert waren sie aus kunsthistorischen und architektonischen Gründen jetzt auch nicht unbedingt...


    Moderationshinweis (Zeno): Eingebundenes Bild wegen Urheberrecht durch Link ersetzt. Bitte immer die Bedingungen für die Verwendung der Bilder beachten! Mit "Quelle: Wikimedia Commons" ist es nicht getan.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

    Einmal editiert, zuletzt von Leonhard (27. September 2016 um 10:54)

  • Ich kann nur sagen, das Eckhaus mit der großen Grundfläche ist das städtebaulich großartigste Privathaus in München, das ich je gesehen habe - wenn auch, wie in diesem Fall - nur noch auf einer historischen Abbildung.

    Oh je - das hast du doch jetzt hoffentlich nur ironisch gemeint, oder? :kopfschuetteln:

    Also baukünstlerisch war (!) das Haus - abgesehen vom Alterswert (um's mit Riegl zu sagen) - sicherlich unbedeutend - aber wieso ausgerechnet dann auch noch in städtebaulicher Hinsicht?? In der ja noch viel weniger.

    Kann es sein dass du 'nen atmosphärischen "Stimmungswert" mit "städtebaulicher Bedeutung" verwechselst?

  • Zeno, es tut mir leid, wenn ich Dir mit meiner Kritik zu nahe getreten bin oder Dich in Deinem Empfinden gar beleidigt haben sollte, das wollte ich nicht. Ich habe sicher etwas zu drastische Worte gewählt, das war unnötig von mir. Ich habe halt nicht verstanden, wie Ihr diesem Ensemble solchen Wert zumessen konntet und da wir hier in einem Forum sind, in dem ein sehr offener und interessanter Meinungsaustausch zur Kultur und zum Wert von Architektur gepflegt wird, habe ich auch meine Meinung dazu geäußert. Aber natürlich respektiere ich die Meinungen und Vorlieben von anderen und werde in Zukunft versuchen, mich gemäßigter auszudrücken :)

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  • Beitrag 227 hier kann ich nicht lesen, da bleibt mein CPU immer hängen, selbst wenn ich auf 5 Beiträge pro Seite gehe.
    Woran könnte das liegen? Mal wieder Bild mit Übergröße?

    Falls dieses gewaltige altmünchnerische Eckgebäude noch nicht aufgelöst ist: Blumenstraße, Ecke Unterer Anger. Wurde wohl kurz nach der Aufnahme abgeräumt und mit der Hauptfeuerwache bebaut.

    Die Freiflächen im Vordergrund sind auf die Beseitigung der Stadtmauern zurückzuführen.

  • Ja, ich hatte ein Bild in Übergröße gepostet, tut mir leid... ich hab's jetzt durch ein kleineres ersetzt, versuch's nochmal, ob Du es jetzt laden kannst!

    Ich glaube eher, dass es dort stand, wo jetzt das Städtische Hochhaus steht... es heißt ja in der Bildbeschreibung, dass es an der Ecke Blumenstraße / Unterer Anger war, wohingegen die Hauptfeuerwache an der Ecke Blumenstraße / Roßmarkt steht. Außerem müsste, wenn es an der Stelle der Hauptfeuerwache gewesen wäre, direkt daneben das Neue Landschaftsgebäude von Cuvilliés dem Jüngeren (https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Landschaftsgeb%C3%A4ude) zu sehen sein... oder es könnte zwischen Unterer Anger und Roßmarkt sein, so dass rechts neben dem großen Eckhaus der Untere Anger ist und hinten links, beim angeschnittenen Gründerzeithaus, es zum Roßmarkt hineingeht...

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    Karl Kraus

  • Jetzt kann ich den Beitrag auch anschauen, danke. Lag dann tatsächlich mal wieder an der Übergröße eines Bildes und meinem etwas ältlichen Laptop.
    Also ich meine schon, dass es die Vorbebauung der Hauptfeuerwache zeigt. Das Landschaftsgebäude wäre dahinter. Wenn es auf der östlichen Seite vom Unteren Anger sein würde, wo ist dann die ehem. Anger-Fronfeste?

  • Hast recht, an die Angerfronfeste hab ich nicht gedacht, die war an der Stelle hinter dem heutigen Städtischen Hochhaus. Aber dann ist das große Eckhaus an der Stelle, wo heute das Gründerzeithaus An der Hauptfeuerwache 4 (erbaut 1885–1887 laut https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…nchner_Altstadt) steht, das links angeschnittene Haus auf dem von mir geposteten Foto, oder?

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  • Heute wäre es An der Hauptfeuerwache 4, 6 und 8, rechts der Untere Anger.

    Aus der Denkmalliste, m.E. selber Blickwinkel:
    http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static…06/50/49065.jpg
    Das Mietshaus am Eck wurde 1885-87 errichtet, die Hauptfeuerwache folgt westlich.

    Genau! Hab gerade selber im Internet recherchiert und deswegen deine Antwort nicht vorher gesehen :)

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  • Bei dem Eckgebäude erkenne ich an der Giebelwand eine Schrifttafel mit 2 Reihen Beschriftung. Es wäre super, wenn es eine Methode gäbe, diese Tafel so zu vergrößern, dass der Text lesbar wäre. Dies könnte evtl. zu einer räumlichen Zuordnung führen. Ob dies allerdings derzeit technisch möglich ist, halte ich eher für unwahrscheinlich.

    Wenn die photographische Glasplatte noch existiert, dann vielleicht! Aber ich mache mir kaum Hoffnung, daß diese eine bessere Abbildungsqualität als der Abzug hat. Bei Glasplatten waren damals Kontaktabzüge die Regel (also das Negativ wird direkt auf das Positivpapier gelegt, ohne Vergrößerung) und alles was auf dem Negativ nicht zu sehen ist wird auch nicht anders herauszuholen sein. Aber vielleicht ließe sich noch etwas an der Auflösung des Scans etwas machen.

  • Ich habe sorgfältig die Suchfunktion bedient und denke daher, dass der folgende sw-Film hier im Forum noch nicht verlinkt wurde. Falls doch, sei mir das verziehen, ich halte ihn nämlich für sehr interessant. Er heißt: München 1945. Bemerkenswert auch die recht gute Auflösung. Die Aufnahmen stammen von einem privaten Dokumentarfilmer, der schon im Frühjahr 1945 von den Amerikanern eine Filmgenehmigung erhielt (zu diesem Zeitpunkt in München wohl als einziger Deutscher). Ich habe die im Film eingeblendeten Ortsbezeichnungen mal "abgepinselt":

    0:10
    Ludwigsbrücke; Isartor / Tal; Heilig Geist Kirche; Alter Peter: Marienplatz
    4:46
    Ledererstraße; Viktualienmarkt; Rosental; St.-Jakobs-Platz; Unterer Anger
    8:35
    Sendlinger Straße; Asamkirche; Eisenmannstraße; Allerheiligenkirche am Kreuz; Herzog-Wilhelm-Straße
    10:30
    Kaufingerstraße; Frauenkirche; Augustinerstraße; Karlsplatz (Stachus); Sonnenstraße
    13:45
    Prielmayerstraße; Bayerstraße; Schützenstraße; Bahnhofsplatz; Arnulfstraße
    19:33
    Bayerstraße; Paul-Heyse-Straße; Holzkirchner Bahnhof; Hackerbrauerei; Hackerbrücke
    26:44
    Justizpalast; Kreuzviertel; Maxburgstraße; Hof der Dreifaltigkeitskirche; Lenbachplatz;
    31:19
    Arcisstraße; Alte und Neue Pinakothek; Luisenstraße; Augustenstraße; Josephsplatz
    40:25
    Brienner Straße; Wittelsbacher Palais; Gestapo-Gefängnis; Wittelsbacher Platz; Promenadenplatz
    44:53
    Perusastraße; Max-Joseph-Platz; Odeonsplatz; Ludwigstraße; Siegestor
    50:10
    Residenz; Marstallplatz; Hofgarten; Prinz-Karl-Palais; Armeemuseum
    54:15
    Maximilianstraße; Lehel; St.-Anna-Klosterkirche; Äußere Prinzregentenstraße; St.-Pius-Pfarrkirche Ramersdorf
    57:46
    Haidhausen; Mariahilfkirche; Au; Kolumbusplatz; Giesing
    1:00:48
    Auenstraße; Baaderstraße; Großmarkthalle; Schlachthof; Maistraße

    Und hier der Link:
    https://www.youtube.com/watch?v=Cm7DOPzo9hg

  • Volkstheater an der Westenrieder Straße


    Das einstige Volkstheater stand unmittelbar westlich vom Isartor zwischen Westenrieder Straße und Blumenstraße. 1812/13 erbaut, 1944 beschädigt und ausgebrannt, wurde die Kriegsruine 1953 für den geplanten Ausbau des Altstadtringes (dieser erfolgte im Bereich der Blumenstraße dann doch nicht mehr) abgebrochen.

    Heute eine kleine Grünanlage: