München - Kriegs- und Nachkriegsverluste

  • Arcostraße, Ecke Barerstraße (Maxvorstadt, nordwestlich Lenbachplatz)

    Aufnahme von 1867
    In der Schadenskarte der Innenstadt unter sehr schwere und Totalschäden eingestuft.

    Arcostr. 2, Ecke Barerstr. heute

  • Augustenstr. 47 (Maxvorstadt)



    Bildarchiv Foto Marburg


    Augustenstr. 45, 47
    Die Nr. 45 blieb erhalten, die Baulinien nach 1945 generell zurückversetzt.

  • Stiglmaierplatz

    um 1910, mit dem sog. Bügeleisenhaus (Dachauer Straße, Abzweigung Schleißheimer Straße), wohl Kriegsverlust (?)

    Rechts Schleißheimer Str. 2 und Stiglmaierplatz 2

    Löwenbräukeller

    Zum Vergleich siehe auch im Forum: München

  • Kaimsaal / Tonhalle (Türkenstr.5, Maxvorstadt)

    1895 von Martin Dülfer. Beim Luftangriff am 25.4.1944 stark beschädigt und ausgebrannt, die Ruinen nach 1945 abgetragen.

    Heute:

  • Bezogen auf den heutigen Bau in der Türkenstraße 5 könnte man meinen, dass es wohl nicht ganz gelungen ist, sich von damaliger Zeit zu distanzieren, da nicht gerade viele Unterschiede zu so manchen Nazi-Bauten bestehen, die ebenfalls so trostlos wirken.

  • Markus:
    Das Eckhaus Friedrichstraße N°9, 11 scheint mir aber eine schmucklose Wiederherstellung zu sein. Vergleiche mal auf die Kellerfenster, die Anzahl der Geschosse und zähl mal die Achsen bis zum Erker links.


    Kein Kriegsverlust ist zum Glück das Künstlerhaus am Lenbachplatz; die bauliche Umgebung dagegen schon.

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Kmuc', CC BY-SA 4.0 international

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Friedrichstraße Nr. 9 und 11 ist ganz sicher eine Wiederherstellung. Auf der historischen Bildindex-Ansicht ist es die linke, hintere Gebäudehälfte, die noch erhalten ist. Das heutige Bild ist einfach aus der entgegengesetzten Richtung aufgenommen. Nebst dem Dach fehlen vor allem die rundbogigen Loggien.

    Trotz des schmerzlichen Verlusts dieses herrlichen Reformstil-Ensembles finde ich es einen akzeptablen Wiederaufbau. Hat aber durch die Vereinfachungen, die gesprossten Fenster und das Flachdach des Eckturms einen Industriebau-Charakter erhalten.

    Friedrichstr. 9 und 11


    Bildarchiv Foto Marburg
    um 1900, wohl Kriegsverlust


    Heute

    5 Mal editiert, zuletzt von Riegel (1. Mai 2016 um 23:28)

  • Kein Kriegsverlust ist zum Glück das Künstlerhaus am Lenbachplatz; die bauliche Umgebung dagegen schon

    Die Synagoge wurde aber 1938 zerstört und ist entsprechend auch kein Kriegsverlust. Die ursprünglich durch ein Bauverbot gesperrte Freifläche wo die Synagoge stand wurde 2005 durch den Karstadt-Bunker überbaut.

  • Friedrichstr. 9 ist vereinfacht überkommen, aber die 11 wurde neu gebaut. Mein "wohl Kriegsverlust" bezog sich darauf, dass ich nicht sicher sagen könnte, ob die Gebäude im Krieg beschädigt wurden, ist aber natürlich sehr wahrscheinlich.

    Vielleicht sollte man einen eigenen Strang "München einst und heute" aufmachen...

  • Über den Wiederaufbau der Abtei St. Bonifaz:
    Schade, dass dafür keine Haftstrafen vorgesehen sind. Wie konnte man nur so respektlos und inkompetent sein?

  • Über den Wiederaufbau der Abtei St. Bonifaz:
    Schade, dass dafür keine Haftstrafen vorgesehen sind. Wie konnte man nur so respektlos und inkompetent sein?

    Aus meiner Sicht sollte man hier die Kirche im Dorf lassen. Das Gebäude wurde immerhin nach starken Kriegsschäden wiederaufgebaut. Außerdem gibt der von "Der Münchener" gepostete Zustand nur die Rückseite wieder, die Straßenseite sieht nach wie vor so aus. Um den Innenraum ist es sehr schade, er ist jedoch theoretisch noch rekonstruierbar. In Köln wurde bei den hochgelobten Wiederaufbauten der Kirchen nichts anderes gemacht. Von daher bin ich den damaligen Wiederaufbauhelfern eher dankbar und würde im Leben nicht auf die Idee kommen, hier Haftstrafen o.ä. zu fordern (wie wirkt so etwas überhaupt auf Außenstehende??).

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Kmuc', CC BY-SA 4.0 international

    Zum Lenbachplatz mit Künstlerhaus drängen sich noch zwei weitere frühere Aufnahmen auf, selber Blickwinkel.

    Stadtmauer mit dem Herzog-Maxburg-Brunnhaus und dem Karlstor-Brunnhaus, 1886
    Links wird gerade die Synagoge errichtet.

    Stadtgraben mit dem Herzog-Maxburg-Brunnhaus und der fertigen Synagoge, 1888

  • Hallo zusammen,

    ich bin auf euer tolles Forum gestoßen und lese nun fasziniert eure Beiträge. Vor allem die Fotos sind ja ein Schatz. Ich kann euch nur beipflichten, dass viele Rekonstruktionen alter Bauten wohl eher weniger bis gar nicht gelungen sind. Mit Freude habe ich gesehen, dass ihr bspw. auch über das Wittelsbacher Palais, Brienner Straße 18/20, geschrieben habt. Ich selbst forsche seit vielen Jahren über Palais in München, noch bestehende ebenso wie zerstörte, und möchte im September 2016 gern einen Bildband zu diesem Thema herausgeben. Wie selten gute Bilder sind – und vor allem wie teuer – wisst ihr ja alle sehr gut. Deshalb suche ich momentan noch Menschen, die dieses Buchprojekt ebenfalls für eine tolle Idee halten und mich bei der Umsetzung unterstützen wollen. Vor allem die Rekonstruktionszeichnungen der Fassaden und Grundrisse von meinem Co-Autor Konstantin Köppelmann sind was ganz besonderes. Ich glaube aber, dass wir mit dem Buch generell eine Lücke schließen, denn zu München gibt es nur wenige Monografien zu Palais und die Wissenschaft hat sich hauptsächlich mit den Schlössern und Residenzen beschäftig, nicht mit dem Adel. Die haben aber auch nicht schlecht gebaut …

    Schaut doch einfach mal bei meinem Projekt vorbei, ich freue mich über jeden Unterstützer! https://www.startnext.com/muenchnerpalais
    Viele Grüße
    Dietlind

  • Noch eine ältere Aufnahme zum Törring-Palais.

    Blick vom Max-Joseph-Platz in die Residenz- und Dienerstraße (Aufnahme von 1875), links das von Leo von Klenze 1836 zur Hauptpost umgebaute Törring-Palais.
    Auf der rechten Seite stand noch das Palais Wahl, zu dem ich bisher noch keine Aufnahme finden konnte.

    München - Maximilianstraße 2 u.a., Residenzpost

    Interessieren würde mich ja auch mal, wie viel mittelalterliche Bausubstanz es unmittelbar nördlich des Neuen Rathauses im Bereich der Landschaftstraße vor 1945 noch gab...


    @ D. Pedarnig: Das mit dem Buchprojekt klingt natürlich sehr interessant.
    Beschäftige mich seit einiger Zeit intensiver mit dem alten München und habe entsprechend sehr viel – ähnlich wie bei Augsburg auch – an aktuellen eigenen sowie zahlreichen älteren Aufnahmen zusammengetragen.