Heldburg (Galerie)

  • Heldburg liegt schon wirklich sehr abgelegen. Seßlach ist schon isoliert, aber Heldburg erscheint als geradezu winzige Landstadt in einem zivilisationsfernen ländlichen Raum. Wem es im großstädtischen Coburg zu hektisch ist, flieht nach Heldburg. Gegen Heldburg ist sogar Hildburghausen eine Großstadt.

    Ein paar Häuser stehen wie auch in Ummerstadt leer, aber mir erschien es nicht dramatisch.


    Allerdings erscheint mir das mächtige Mansarddachhaus an der Südseite des Marktes (zum Schuhmarkt) bedroht.

    In summa muss aber festgestellt werden, dass Heldburg von unglaublicher Geschlossenheit ist und damit das Bild einer fast reinen Fachwerkwerkaltstadt tradiert, die im übrigen unwesentlich durch Neubaugebiete berührt wird.

    Im übrigen bin ich der Meinung, dass der Gemeindename wieder von "Bad Colberg - Heldburg" auf "Heldburg" verkürzt werden sollte, womit auch die Bedeutung der Stadt, die seit 1394 Stadtrecht besitzt, wieder besser betont würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Zeno (9. August 2018 um 19:22)

  • Die restlichen Aufnahmen von Heldburg (mit etwas zeitlichem Verzug):


    Fränkisches Gehöft an der Reitbahn in der Unteren Vorstadt; Wohnhaus 2. H. 16. Jh. mit Rundbogenportal, Austragshaus und landwirtschaftliche Nebengebäuden




    Alte Schmiede (Huf- und Wagenschmiede) am ehem. äußeren Unteren Tor der Vorstadt, ehem. Zahlstelle für Weg- und Brückenzoll


    Untere Vorstadt


    Untere Vorstadt 94 (laut Dehio von 1604)


  • Unteres Tor, Außenseite zur Vorstadt hin


    mit Bratwurstgebrutzl



    Über den Schuhmarkt geht es zurück zum Marktplatz.



    Ehem. herzogliches Forstamt außerhalb des Stadtkerns Richtung Burg, von 1885/86. Ein weitere prächtiges historistisches Fachwerkgebäude ist das Postamt.

    Ein letzter Blick auf Heldburg:

  • Neuhof

    Das vorletzte Bild 89img_400719qxz.jpg zeigt offensichtlich den Neuhof an der Hildburghäuser Straße. Neuhof ist ein mit Heldburg nahezu zusammengewachsener Nachbarort. Das langgesteckte Gebäude ist äußerst ortsbildprägend.

    Das letzte Bild dürfte vom selben Standort aufgenommen worden sein.

  • Die Metzgerei im historischen "Happach"-Haus hat 2017 endgültig zugemacht, ein Haus, das oben Schieferverkleidete in der Nähe des Pfarrhauses, Kirchgasse, gegenüber der ebenfalls aufgegebenen Kneipe "clos de Beze" (in der Bilderserie von Markus gut zu sehen), wurde ab 2016 Stück für Stück abgetragen und existiert inzwischen nicht mehr. Die Luftbilder von 2018 in "google maps" zeigen es während der Abbrucharbeiten. Inzwischen (2021) ist von dem Haus nichts mehr ausser dem unter dem Haus gelegenen Gewölbekeller übrig. Das direkt westlich an die ehemalige Kneipe "clos de Beze" anschliessende Haus ist seit Jahren zu verkaufen, Kaufpreis um die EUR 5000.- plus Maklerkosten, aber keiner will es haben. Es ist reichlich marode und das Haus füllt das Verkaufsgrundstück bis auf den letzten Millimeter komplett aus, kein Vorgarten, kein Hinterhof, so etwas will wohl heutzutage kein Mensch mehr haben.

  • Hallo "Zeno",

    Allerdings erscheint mir das mächtige Mansarddachhaus an der Südseite des Marktes (zum Schuhmarkt) bedroht.

    Damit ist vermutlich der ehemalige Gasthof Schwan gemeint. Das ist allerdings ein trauriger Fall. Den hatte ein "Investor" gekauft und hatte da Gedanken mit Wiederbelebung als Gasthof, Hotel, Jugendherberge oder so etwas und ist leider vor Umsetzung dieser Gedanken verstorben. Niemand von den Erben hat irgendein Interesse an der Sache und so verfällt das Haus eben nach und nach. Im Dach gibt es inzwischen an entscheidend wichtigen Stellen fehlende Ziegel und bei Regen läuft weiter oben am Dach gesammeltes Wasser sturzbachweise hinein ins Haus, es ist traurig. Im Rathaus ist man machtlos und ärgert sich ziemlich, dass das Ortsbild zunehmend von Verfallsruinen geprägt wird. Allein im direkten Umfeld des Rathauses drei grosse, leere, verfallende Häuser. 4km von Heldburg in Richtung Bad Rodach liegt das Dorf Holzhausen. Direkt am eisernen Vorhang gelegen (der ist 70 Meter hinter dem Haus von Freunden dort), durfte durch DDR-Beschluss seit 1965 niemand von ausserhalb mehr zuziehen, um es dann nach Heraussterben der letzten Greise 1990 komplett einzuebnen, das war alles fix beschlossen. So ist ja auch das Dorf Billmuthhausen, nicht weit davon entfernt, restlos verschwunden. Ausser dem Friedhof und einer Gedenktafel ist da nichts mehr. Tote aus den Gräbern stellen keine Fluchtgefahr mehr da. Holzhausen wurde sozusagen durch die Wiedervereinigung im allerletzten Moment gerettet.

    Ergänzung zu "Gasthof Schwan" 06-2023: Inzwischen ist der Gehweg vor dem Haus aufgrund potentiell herabfallender Dachziegel gesperrt und ab und zu taucht ein LKW mit Hubsteiger auf und beseitigt lose Dachziegel, aber dass das Haus zugrundegehen wird ist wohl absehbar. Schade.

  • Kleine Ergänzung: Auf der ersten Galerieseite ist relativ weit unten ein völlig marodes Haus hinter einem Bauzaun zu sehen. Das war 2016 zu verschenken und keiner wollte es haben. Inzwischen (2021) existiert es nicht mehr.
    Im April 2018 habe ich selber dort ein Haus gekauft, sichtbar auf Bild Nr. 16 von Anfang an gezählt, Bildunterschrift *Ostseite. Am Markt hat es 1785 gebrannt.*, es ist dass Haus am linken Bildrand. Der Preis dafür war der eines Tiefgaragenstellplatzes in Bad Reichenhall. Seitdem versuche ich, das Haus Schritt für Schritt wieder bewohnbar zu machen und wenn ich in Rente gehe (absehbar), wird das mein Lebensmittelpunkt werden und darauf freue ich mich als gebürtiger Bamberger (auch nicht weit weg). Ja, Heldburg ist abgelegen und ruhig, aber nach einem Berufsleben in Hetze und Hektik wird mir das guttun. Schade nur, dass vermutlich das letzte Wirtshaus im Ort auch früher oder später zusperren wird, die Leute sind alt und krank und die Kinder haben kein Interesse. *Wenn das letzte Wirtshaus zugesperrt hat, dann stirbt der Ort* sagt man. Oje, hoffentlich nicht. Ich will irgendwie dagegen kämpfen...vielleicht mit einem kleinen Privat-Radiomuseum. Funktionsfähig restaurierte Radioschätze von 1929 bis 1959 so etwa. Anschauen, ausprobieren, sich freuen, hinterher Kaffee und Kuchen oder Brotzeit und Bier, wer weiss, was mir bis dahin noch einfällt...

  • Im Beitrag #21 von 2018 schreibt "Zeno":

    Zitat:

    Im übrigen bin ich der Meinung, dass der Gemeindename wieder von "Bad Colberg - Heldburg" auf "Heldburg" verkürzt werden sollte, womit auch die Bedeutung der Stadt, die seit 1394 Stadtrecht besitzt, wieder besser betont würde.

    Zitat Ende.

    Inzwischen (2022) ist die Änderung vollzogen. Heldburg heisst wieder Heldburg. Mit meinem Haus am Markt komme ich gut voran, ein Test mit Wärmebildkamera Ende 2021 hat ergeben, dass meine Wärme-Innendämmung von innen (Holzfaserdämmplatten und Lehmbauplatten) sehr effektiv wirkt. inzwischen werden rund um den Marktplatz weitere Häuser saniert, teilweise geht es aber nur noch per Abbruch und Neubau, so wie aktuell 01-22 beim Haus links des Rathauses, Beitrag #5, das Haus, wo am Foto ein weisser Kombin davor parkt. Das war durch jahrzehntelang undichtes Dach derart durchgefault, dass es Ende 2021 bis zum Erdgeschoss hinunter abgetragen wurde und angeblich (sagt die Bautafel) ab EG neu errichtet werden soll. Auf den Fotos von Anfang Dezember 2021 war der erste Stock noch vorhanden, zur Zählerablesetour an Neujahr war er dann verschwunden.

  • also für mich sieht das nicht wie Teilabbruch mit Wiederaufbau aus, sondern Teilabbruch und abwarten, bis der Rest so zusammengefault ist, dass gar nichts mehr zu retten ist...

    Insgesamt finde ich es megatraurig, dass es derartig heruntergeht. Das Gasthaus Torschänke hat inzwischen auch endgültig zugesperrt, traurig. Ich bemühe mich nach Kräften, mein Haus am Marktplatz bestmöglich zu renovieren und um mich herum ist nur Verfall und Leerstand, traurig.

  • Einen Gruss allerseits,

    inzwischen 06-2023 tut sich was am ehemaligen Gasthof Schwan...leder ist inzwischen 03-2024 klar, dass Gerüst und Netz nur Schutz vor herabfallenden Teilen bieten sollten. Man hat losen Putz abgeklopft und fertig. Das Gerüst ist längst wieder weg.

  • Dieses Haus (Schuhmarkt 85, fotografiert 03-2024) etwas weiter unten in Richtung Stadttor ist auch ein trauriges "Investorenobjekt" und soll, so hört man, auch abgebrochen werden, da durch das seit Jahren undichte Dach inzwischen Einsturzgefahr besteht.