Bilder vom alten Dresden

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Ich hab etliche dieser Kartenserien! Sind auch kolorierte dabei.

    Hier das Bild vom Stallhof (gewinnt im doppeltem Sinne an Bedeutung in diesen Tagen!)

    PS: Tut mir leid, mein Scanner bringts gerade nicht- deswegen abfotografiert...

    Danke! Ich liebe Farbbilder vom alten Dresden!!!!

    Also, wenn Du noch das eine oder andere hättest, dann wäre ich Dir ungemein dankbar! :D

  • Zitat

    wie wär's ,wenn wir das Striezelmarktbild als "Bild der Woche"


    Geht glaub ich wegen Urheberschutz nicht...

    Zitat

    Ich liebe Farbbilder vom alten Dresden!!!!

    Also, wenn Du noch das eine oder andere hättest, dann wäre ich Dir ungemein dankbar!


    Wie gesagt höchstens nur koloriert.

    In diesem Sinne sind auch die drei Bände von Harald Taubitz zu empfehlen (erschienen im Bogenschützenverlag) in denen der Autor (bist Du das etwa dresdenbild?) sämtliche alten Postkarten thematisch sortiert und mit hübschen Geschichtchen ausstaffiert hat.

    Generell reißen mich die oben gezeigten Bilderserien nicht so vom Hocker, weil ich sie schon so oft gesehen habe. Ich bin eher immer auf der Suche nach den unbekannten Fotos (Bildindex und http://www.taegliches-dresdenbild.de">http://www.taegliches-dresdenbild.de waren da wahre Fundgruben.)

    Im Februar werde ich mal eine besondere Serie einstellen: Die Fotos sind von meiner Omi unmittelbar nach der Zerstörung geschossen worden, Frauenkirche stand allerdings nicht mehr.

  • BautzenFan. Finde dein Bild von der Postplatz von 18 december wirklich SUPER. Welch eine Urbanität zeigt Dresden hier. Weltstadtdflair erster klasse.

    Das Eckhaus links des Telegrafenamtes finde ich besonders schön.
    Habe der Eindruck dass dieses Eckhaus der Feuersturm Überlebt hat, aber später doch von der DDR abgebrochen worden ist (wie soviele andere "Survivor").
    Tja so einer schönen Bau wird nicht leicht wieder gebaut. Aber es passt auch gut zu den anderen traditionellen Bauten, wie das Telegrafenamt und das Geschäftshaus links von das Eckhaus in der Wilsdrufferstrasse.

    Warum gibt es kein Plan um die Postplatz original wieder zu rekonstruieren.
    Dass kann noch ein riesigen Publikszieher werden???/

  • Zitat von "dresdenbild"

    Übrigens an Teile der Ruine des alten Fernheizwerkes kann ich mich noch erinnern. Wenn ich mich nicht irre, war im Gebäuderest in den 60er Jahren eine Wäscherei oder zumindest die Annahmestelle untergebracht.

    Zu Weihnachten ist mir just ein Buch der Reihe der Sächsischen Zeitung "Dresden in den 70iger Jahren" in die Hand gefallen. Ungefähr die Hälfte des weltweit ersten,1900 erbauten, kombinierten Heiz- und Elektrizitätskraftwerks stand noch bis ca. 1980. Im Zuge des Wiederaufbaus der Semperoper wurde überlegt diesen Teil als Probebühne und Lager zu nutzen. Allerdings wurde das verworfen,das Teil geprengt und die heutigen Anbauten realisiert.

  • Neulich hatte ich beim Einstellen der Mappensammlungen mit historischen Aufnahmen ein Buch mit Bildvergleichen erwähnt. Die Abbildungen des Buches habe ich nun mittlerweile fast alle eingescannt und möchte nun anfangen Euch diese hier im Forum zur Verfügung zu stellen.

    Das Buch besteht hauptsächlich aus Bildvergleichen Dresdner Stadtansichten vor und nach der Zerstörung 1945. Auf Doppelseiten sind je ein Paar direkte Bildvergleiche angeordnet. Zur Auflockerung gibt es auch Abbildungen dazwischen , die sich nicht paarig aufeinander beziehen.

    Das Buch kenne ich seit meinen Kindheitstagen, von Besuchen bei den Großeltern in Dresden. Irgendwann fand es dann Eingang in meinen
    Bücherbestand, sogar gleich in 2 unterschiedlichen Exemplaren. Eines zeigt die insgesamt 53 Aufnahmen plus Vorwort in einem leicht grünlich-bräunlichen Schwarzweiß-Ton, das andere in minderer Druckqualität in einem kräftigen Sepia-Ton. Ich habe die Bilder mit der besseren Druckqualität des ersten Buches eingescannt. Die Bildqualität ist akzeptabel, wenn man bedenkt, daß das Buch 1945 gedruckt wurde.

    Hier die genaueren Angaben:

    Titel:

    Bilddokument Dresden 1933-1945

    Aufnahmen und graphische Gestaltung:
    Kurt Schaarschuch

    herausgegeben vom Rat der Stadt Dresden 1945
    Druckerei der Sächsischen Volkszeitung GmbH

    Bei der Menge der Abbildungen werde ich diese in loser, ungleich großer Folge hier einstellen. Jetzt erstmal Teil 1. Habt Geduld, mag nicht solange am PC mit Modemverbindung sitzen. Dafür dürft ihr Euch auf einige Fortsetzungen freuen. Es sind einige ungewöhnliche und eher kaum gesehene oder völlig unbekannte Motive darunter. Freilich gibt es auch die klassichen Ansichten.

    Und bitte nehmt Euch die Zerstörungsbilder nicht zu sehr zu Herzen, grenzt Euch bitte etwas ab.

    Wie das alte Vorwort aufruft "die Trümmer einer der schönsten Städte der Welt rufen die aufbauwilligen Kräfte zum Neuaufbau" so mögen uns die Bilder in unserem Sinne unser Engagement für die Auferstehung dieser schönen Stadträume erneut bestärken.

    Ich beabsichtige bis zum 13. Februar- je nach Zeit- alle Bilder hier präsentieren zu können!


    Ich habe die Reihenfolge der Bilder, wie im Buche vorgegeben auch hier so belassen! Erst folgt das Vorwort (die Titelseite habe ich mir gespart), dann eine Übersichtsaufnahme vom Schloß/Altstadtbereich, dann geht's mit den Bildvergleichen und Dresdens Wahrzeichen- dem Zwinger- los.

    (Ein kleines graphisches Detail fiel mir noch auf: einige Bildunterschriften sind unterhalb mit einem dicken, fetten schwarzen Balken nachträglich überdruckt worden. Wenn ich das Blatt gegen das Licht halte, sehe ich unter dem schwarzen Balken kyrillische Zeichen durchscheinen, also gab es auch russische Bildunterschrifen...)


    Gute Reise in die Vergangenheit und kommt mir bitte wieder wohlbehalten und vernünftig zurück in die Gegenwart!!! :zwinkern:


    Das Vorwort


    Schloß und Altstadt von der Sophienkirche aus


    Zwinger, Kronentor


    Zwingerhof



    Meissner Glockenspiel


    Am Königsufer


    Frauenkirche und Neumarkt

    Fortsetzung folgt!

  • Vielen Dank SchortschiBähr für Deine Mühe.
    Die Bilder sind sehr interessant. Die Vorkriegsbilder vom Zwinger und von der Frauenkirche kann man nun wieder genauso fotographieren, bloß in Farbe. Auch die Stadtsilhouette vom Königsufer aus, ist nahezu identisch. Das tröstet doch auch etwas, wenn man die Bilder der Zerstörung betrachtet.
    Ich kann auch folgendes Buch empfehlen:
    "Dresden - Eine vergleichende Zeitreise über zwei Jahrhunderte" (ISBN 3-356-01089-1) vom Hinstorff Verlag.
    Es werden dort 4 Zeitebenen gegenübergestellt. Einmal historische Stiche bzw. Zeichnungen um 1800, Aufnahmen von Otto Richter (ca. 1905), 1945/50 und heute (zwischen 1995 und 2005 fotographiert -> diese sind selbst teilweise schon wieder "historisch").

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Danke! Ich liebe Fotos vom alten Dresden!

    Es gibt ja auch einige Farbbilder von der unzerstörten Stadt, aber leider tauchen diese nur sporadisch auf. Abgesehen von Foto-Marburg kenne ich jedoch keine größeren Sammlungen. Da Dresden einstmals wahrscheinlich die schönste Großstadt in Deutschland war, müsste es doch noch irgendwo alte Farbfotos und vielleicht auch Farbfilme geben...

  • @ Exilwiener

    ich habe mal in einer Doku gesehen, dass Hitler persönlich angeordnet haben soll und das schon 1940, dass alle wertvollen Baudenkmäler fotografiert und dokumentiert werden sollten. Da müssen doch auch Farbaufnahmen bei sein, oder?

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Wissen.de"

    @ Exilwiener

    ich habe mal in einer Doku gesehen, dass Hitler persönlich angeordnet haben soll und das schon 1940, dass alle wertvollen Baudenkmäler fotografiert und dokumentiert werden sollten. Da müssen doch auch Farbaufnahmen bei sein, oder?

    Danke, das sind genau die Bilder die man auch auf der Internetseite von Foto-Marburg ansehen kann. Es gibt da aber fast ausschließlich Aufnahmen von Fresken aus Innenräumen und das auch nur in Teilansichten bzw sonstige Innenaufnahmen z.B der unzerstörten Semperoper. Eine Aufnahme, wo man die Frauenkirche am Neumarkt sieht und eine Aufnahme mit Blick über die Augustusbrücke in Richtung Neustädter Markt, wenn ich an die Außenaufnahmen denke.

    Im Grunde genommen, herrliche Farbfotos und so, als würde das alles nicht untergegangen sein. Aber es müsste doch auch noch einige Farbbilder- bzw. Farbfilme geben, die noch irgendwo schlummern...hoffentlich werden die einmal aufgestöbert.

  • @ Exilwiener

    wo kann man die Bilder denn sehen? Sind da auch die Bilder der anderen Städte hinterlegt? Wieviele Städte wurden überhaupt fotografiert?

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Wissen.de"

    @ Exilwiener

    wo kann man die Bilder denn sehen? Sind da auch die Bilder der anderen Städte hinterlegt? Wieviele Städte wurden überhaupt fotografiert?

    http://www.zi.fotothek.org/

    Viel Spaß! Wer die Datenbank noch nicht kannte, der wird begeistert sein! Man müsste mal vor Ort einmal dort herumstöbern...

  • @ GeorgFriedrich
    Gute Idee! Hab mir auch gedacht, daß dieser Strang Galeriecharakter bekommen hat. Einen link zum Verweisen in der Galerie fände ich toll. Wer macht (darf, kann) das!? :blumen:

  • Wissen.de schrieb jüngst im Strang Neumarkt:

    Zitat

    So gut der Neumarkt auch durch Forschungen von Herrn Hertzig dokumentiert ist, so groß sind die Lücken bei anderen Gebieten. Hast du zum Beispiel nähere Infos zu den Gebäuden direkt am Postplatz und zum Neustädter Markt. Darüber würde ich mich sehr freuen.

    Ich kann natürlich nicht mit eigenen Forschungen aufwarten :lachen: , meine folgenden Darlegungen stammen aus einschlägigen Literaturquellen. Beginnen möchte ich heute mit einem besonders „traurigen“ Kapitel der baulichen Nachkriegsentwicklung Dresdens: Der Großen Meißner Straße am Neustädter Markt. Dieser barocke Straßenzug war bezüglich seines kunsthistorischen Wertes mit der Rampischen Gasse vergleichbar. Hier zunächst ein Luftbild zur Verdeutlichung der Lage.
    Kurze Vorbemerkung aber noch zur Bildquelle: Das Foto stammt aus einer ähnlichen Mappe historischer Aufnahmen wie die kürzlich von Schortschibär vorgestellten, erschienen 1982 in Berlin-Ost, Titel: „Luftaufnahmen vom alten Dresden“.

    Die Bildunterschrift lautet:
    Blick über die innere Altstadt nach Südosten
    Aufnahme aus dem Jahr 1943

    Beachtet bitte mal den Goldenen Reiter – Der Sockel ist leer. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man die Skulptur in den letzten Kriegsjahren herunter genommen und eingelagert hatte, warum das geschah, weiß ich nicht mehr.

    Und nun zur traurigen Realität in diesem Bereich, wie sie sich heute darstellt. Das nachstehende Luftfoto entstand 2000. Der Verlauf der Großen Meißner Straße wird noch in etwa durch die Front des Hotels Bellevue (rechts oberhalb des Blockhauses) „nachgezogen“. Dessen straßenseitige Fassade entspricht ungefähr der ehemaligen Straßenkante (elbseitige Kante) der Gr. Meißner, die heutige Straßenbreite ist aber drastisch verbreitert. In den Hotelneubau wurde ein barockes Bürgerhaus integriert: das so genannte Kollegienhaus, ehemals Große Meißner Straße Nr. 15. Es geht nachfolgend um die historischen Gebäude entlang dieser Front, zwischen Blockhaus und Gr.M.Str. Nr. 15.

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/bidok/df_0749332.jpg

    Als nächstes ein Blick in die historische Straße, aufgenommen vom Neustädter Markt aus. Das Gebäude am linken Bildrand (das mit dem Erker) trug die Straßenbezeichnung: Blockhausgasse Nr. 3. Wie der Name schon sagt, lag es in direkter Nachbarschaft zum Blockhaus. Mit dem Gebäude rechts neben diesem Erkerhaus beginnt die Große Meißner Straße, das betreffende Haus trug die Hausnummer 1.

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0000001/df_0008047.jpg

    Und noch ein Foto (entstanden um 1900), das die Einmündung in den Markt zeigt (man beachte wieder das Erkerhaus, am linken Bildrand hier das Blockhaus).

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0044706.jpg

    Das Nachkriegsschicksal der Großen Meißner Straße ähnelt dem der Rampischen, auch hier waren die Fassaden größtenteils erhalten, nach erfolgter Sicherung nach Kriegsende bestand erst mal keine grundsätzliche Standsicherheitsgefahr. Und trotzdem wurde gesprengt – ohne echten Grund, und vor allem ohne Verstand. Laut Matthias Lerm wurden die Sprengladungen am 1. Juni 1950, um 16:30 Uhr gezündet. Bei Lerm ist die ganze Geschichte sehr ausführlich dargestellt.
    Nachfolgend ein Foto aus dem Jahr 1948, wieder mit Blickrichtung vom Markt.

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0100001/df_0101271.jpg

    Kommen wir nun zu den einzelnen Häusern. Meine „Weisheit“ habe ich von 2 Autoren bezogen:
    Fritz Löffler: „Das alte Dresden“;
    Cornelius Gurlitt: „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen“, 1901 erschienen

    Beide Autoren konnten nun wirklich nur einen kleinen Teil der barocken Bürgerhäuser Dresdens mit expliziten Darlegungen berücksichtigen, der Umfang ihrer jeweiligen Bücher hätte sonst jeden Umfang gesprengt. Aber auf die Große Meißner Straße wird von beiden ziemlich ausführlich eingegangen – auch dies ein Indiz für den Wert, den wir im Falle dieses Bauensembles verloren haben.

    Löffler zum gesamten Ensemble:

    Zitat

    Einer der kostbarsten Straßenzüge der barocken Stadt, in leichtem Bogen geführt, trotz individueller Gestaltung jedes einzelnen Gebäudes Unterordnung unter das städtebauliche Reglement von 1720, Dominante am Eingang rechts durch Eckerker der Nr. 2, A. Adam, 1727 (Anm.: siehe drittes Foto im vorliegenden Beitrag). Die Gebäude besitzen im Allgemeinen zwei Obergeschosse, ein Halbgeschoss und ausgebautes Mansarddach mit gleicher Traufhöhe. Die „gelinden“ Farben des Anstriches der Putzbauten erhöhten den Zusammenklang und gaben der Straße eine heitere Note.

    Große Meißner Straße Nr. 1
    Baujahr: 1724
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057650.jpg


    Große Meißner Straße Nr. 3
    Baujahr: nach 1727
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057652.jpg

    Zitat

    Beschreibung nach Gurlitt:
    Vierfensterhaus mit drei Obergeschossen. Auf den Kapitälen der Ecklisenen Reliefköpfe, reiches Kartuschenwerk.


    Große Meißner Straße Nr. 5 (Brauhaus)
    Baujahr: 1732/33, Architekt: George Bähr ? (Angaben von Löffler)
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0020001/df_0021437.jpg
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057654.jpg

    Zitat

    Beschreibung nach Gurlitt:
    Fünffensterhaus mit drei Obergeschossen, stattlichen Achsenreiter bei drei Risaliten. In diesen reiches Ornament an den Fenstern.
    In den fein modellierten Kartuschen des Mittelfensters ein Flachrelief: eine Sonne bescheint die Landschaft. Darüber ein Monogramm aus MS, unter dem Gesims: 1732.

    Beschreibung nach Löffler:
    Untergeschoss mit drei Obergeschossen von 5 Achsen, die ungeraden Fenster mit Bedachung und reichem Kartuschenschmuck, zwischen den geraden (im Sinne von geradzahlig) Achsen aufgesetzte Spiegel.


    Große Meißner Straße Nr. 7
    Baujahr: um 1740 (gemäß Angabe von fotothek)
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057655.jpg


    Große Meißner Straße Nr. 9
    Baujahr: 1734
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057656.jpg

    Zitat

    Beschreibung nach Gurlitt:
    Trefflich erhaltener Bau von sieben Fenstern mit drei Obergeschossen.
    (Anm.: mit *trefflich erhalten* ist wohl gemeint, dass seit der Errichtung kaum Umbauten erfolgt sind, Stand 1901)
    Die Mittelachse kräftig, die seitliche bescheiden hervorgehoben. Im Schlussstein des Tores ein Monogramm aus LS und 1734, in den Kartuschen des ersten Geschosses ein Bäckerzeichen, in den Obergeschossen Flachreliefs.
    Die architektonischen Formen zeigen schon Anklänge an stilistisch strengere Zeiten.


    Große Meißner Straße Nr. 11 („Blauer Stern“)
    Baujahr: 1748, Architekt: Samuel Locke
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057657.jpg

    Zitat

    Beschreibung nach Gurlitt:
    Sieben Fenster Front, drei Obergeschosse. Das dreiachsige Mittel hervorgehoben durch Verdachungen und Kartuschen, die Seiten ganz glatt.

    Beschreibung nach Löffler:
    Im Jahrzehnt vor der Jahrhundertmitte (Anm.: also vor 1750) bis zum Siebenjährigen Krieg (Anm.: Kriegsbeginn 1756) verändern sich die Formen der bürgerlichen Architektur grundsätzlich nicht mehr. Nur löst die Rokokokartusche die schweren dekorativen Formen des Barock ab. Eine Reihe von jüngeren Architekten, die aus den verschiedenen Schulen herausgewachsen waren, wirkten hier nebeneinander.
    …(so baute..) der Schüler Longuelunes und Knöffels, Samuel Locke, um 1750 den „Blauen Stern“ in der Großen Meißner Gasse 11.


    Große Meißner Straße Nr. 13
    Baujahr: um 1750, Architekt: Samuel Locke
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0057658.jpg

    Zitat

    Beschreibung bei Löffler:
    Untergeschoss mit Korbbogenfenstern und ebensolchem Tor, drei Obergeschosse acht Achsen, die beiden mittleren durch Lisenen gefasst, das dritte Geschoss mit Rundbogen- und Stichbogenfenstern, durch Gesims getrennt, bescheidener Schmuck in den beiden mittleren Achsen.


    Große Meißner Straße Nr. 15 (ehem. Kollegienhaus, genannt „die Regierung“)
    Dies das Haus, welches in den Hotelbau integriert worden ist.
    Baujahr 1723 (von George Bähr(?), erweitert durch A. Adam 1734 im Auftrag Pöppelmanns
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0180001/df_0188343.jpg

    Erster Hof gegen das Vordergebäude, 1981:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0190001/df_0197454.jpg


    Zum Abschluss noch ein Rückblick in das Jahr 1969. Da veröffentlichte die Sächsische Zeitung die im Dresdner Stadtzentrum bis 1980 anstehenden Bauvorhaben. Das ganze erschien als Sonderausgabe unter dem – ganz und gar nicht zynisch gemeinten Titel: Dresden – Schöner denn je. Hier das Modell für das Neustädter Elbufer. (Dimitroffbrücke= Augustusbrücke). Man beachte, dass die zangenartig aufgeweiteten Plattenbauriegel damals noch nicht standen. Das wurde dann in den 1970er Jahren tatsächlich so gebaut. Das Rehabilitätszentrum freilich kam nicht. Dafür entstand dann Anfang der 1980er Jahre das Hotel.

  • @ BautzenFan

    erst mal ein riesiges Dankeschön von mir. Deine Beiträge zu Dresden sind immer vortrefflich und wirkliche Highlights, insbesondere was die qualitative Entwicklung des Forums betrifft.

    Ja was soll ich dazu sagen. Es ist so traurig. Wenn man den Zustand der Fassaden betrachtet, kann ich nicht verstehen, wie man in einer nahezu völlig ausgelöschten Innenstadt die wenigen Bauten, die noch ausbaufähig waren, auch noch abreißt. Qualitativ mussten sich diese Bauten vor denen am Neumarkt nicht verstecken.
    Wenn man die heute trostlosen Bilder des Neustädter Marktes sieht, kann man nur hoffen, dass zumindest die alten Straßenstrukturen wiederhergestellt werden. Zumindest für die Westseite des Neustädter Marktes besteht in Zukunft die Möglcihkeit der Rekonstruktion, sind doch bis auf die Gebäude direkt zum Platz die Bauten im "Hinterland" erhalten geblieben. Das Neustädter Rathaus wäre als Eckbau ein Quantensprung. Da Teile des derzeitigen Gebäudekomplexes aber erst vor kurzem saniert worden, kann man über eine Reko hier wohl erst in 10 oder 15 Jahren nachdenken. Noch trostloser sieht es auf der Ostseite aus. Außer einem kleinen Gebäuderest ist hier scheinbar kaum etwas erhalten worden. Hier wird es auch in absehbarer Zeit wohl keine Chance auf Verbesserung geben. Aber die Große Meißener Straße könnte nach dem Neumarkt in ca. 10 Jahren das nächste große, aber realitische Ziel sein. Die Fassade des Hotel Bellevue stimmt in den Abmessungen ja mit den historischen Vorbildern überein. Es wäre zu überlegen, ob man hier ohne Abriss, ähnlich wie in Hildesheim, die Fassaden vorblenden könnte. auf der anderen Straßenseite fehlt ja eigentlich nur eine Häuserzeile und das Neustädter Rathaus. Zumindest die Häuserzeile müsste doch einigermaßen billig - wenn man sieht, was am Neumarkt gebaut wird - zu haben sein.

    Aber das ist erst mal Zukunftsmusik. Ich hoffe, du kannst auch zur Ostseite des Neustädter Marktes was sagen. Aber noch mal vielen Dank für deine exzellenten Ausführungen zum Thema.

    APH - am Puls der Zeit