Bilder vom alten Dresden

  • Guten Tag


    Ich suche schon seit langer Zeit Vorkriegsfotos der Reichenbachstrasse (in Strehlen) von Dresden.
    Ich wäre extrem dankbar wenn mir jemand sagen kann wo ich solche Fotos bekomme oder finden kann.

    Wenn dieses Forum für solche Fragen eigentlich nicht gedacht ist, bitte ich dies zu entschuldigen.


    mfg Sebbi

  • Wer Zeit hat, kann ja mal reinschauen:

    Zitat

    Der regionale Fernsehsender Dresden eins startet eine Sendereihe mit historischen Filmaufnahmen aus Dresden...[...]..In der ersten Sendung der Reihe „Dresden in alten Filmen“, heute 18.15Uhr, zeigt er Bilder aus dem Jahr 1903 – die ersten Filmaufnahmen, die in Dresden gemacht wurden. Zu sehen ist eine Alltags-Straßenszene vom Pirnaischen Platz. Außerdem gibt es unter anderem Impressionen vom Besuch des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand sowie Bilder vom Besuch des Deutschen Kaisers WilhelmII. in Dresden im Jahr1907..[...]...Der Sender Dresden eins ist derzeit mit einem digitalen Kabelanschluss im Netz von Kabel Deutschland zu empfangen...


    Quelle: Schsische Zeitung [online]

    Ich denke, es werden Szenen aus den Hirsch DVD's sein aber vielleicht sind auch paar neue Aufnahmen dabei?!

  • Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nichts weiß....z.B. über das herrliche Aussehen unserer Städte damals, wie es auf dem letzten Bild wieder deutlich wird.

    In dubio pro reko

  • Der Vergleich der ersten beiden Bilder ist grausam. Aber mit der Zeit ist man abgebrüht und gewöhnt sich an solche Vergleiche. Wer weiß wozu das noch gut sein kann. 8)

  • Was schätzt ihr denn so, was dieser Eckbau heute kosten würde? Muss nicht haargenau rekonstruiert sein, aber das Antlitz sollte stimmen. Wie teuer wäre sowas?

  • Mir fiel wahrhaftig die Kinnlade herunter, als ich den Vergleich der ersten beiden Bilder sah! :kinnlade:
    Unglaublich, wie man einen vorher so pompösen Ort derartig verschandeln kann.
    Positiv daran ist ja die Tatsache, dass überhaupt ein Bild von diesem Bereich existiert. Für eine Reko wäre das sehr hilfreich...

    PS.: Ist ein Enstehungsjahr des Fotos bekannt?

  • Zitat von "Velbeder"

    Mir fiel wahrhaftig die Kinnlade herunter, als ich den Vergleich der ersten beiden Bilder sah!

    Hast du denn in einer Stadt wie Dresden etwas anderes erwartet? Nach quasi zwei (manche sprechen sogar von drei) Zerstörungen muss man mit solchen Anblicken durchaus rechnen. Hoffnungsvoll kann einen bei einem solchen Foto nur stimmen, dass dieser Ort ob seiner guten Lage sicherlich nicht ewig zu den lost places zählen wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • :schockiert: Wahnsinn!

    Zitat von "Henry"

    Der Vergleich der ersten beiden Bilder ist grausam. Aber mit der Zeit ist man abgebrüht und gewöhnt sich an solche Vergleiche. Wer weiß wozu das noch gut sein kann. 8)

    so abgebrüht bin ich nicht, mir blutet jedesmal das Herz aufs Neue angesichts solcher Vergleiche; Danke für die Bilder matkloss
    wie schön die Städte früher waren...unglaublich... :weinen:

    die sehr gute Qualität des zweiten Fotos macht den Anblick fast lebendig oder zumindest hat man den Eindruck man bräuchte nur ins Auto zu steigen, dort hinzufahren und dann stünde man davor.

  • Es sind gerade diese großbürgerlichen Wohnpaläste in der Nähe vom Großen Garten , welche in Dresden so sehr fehlen und auf Grund ihrer Zentrumslage vollständig bei der Bombardierung vernichtet wurden. Die Äußere Neustadt als "billiger Abklatsch" - Arbeiter und Angestelltenviertel und teilweise Offiziershäusern - läßt erahnen wie prachtvoll diese Bauten in natura ausgesehen haben. Dagegen können die mickrigen Gebäude der sogenannte Moderne einpacken. Ohne den Krieg wäre sie eh nur Lückenfüller geworden und nie so "groß" rausgekommen wie sie jetzt ist. Billig und schnell - das war gefragt nach dem Krieg. Und heute leider auch. Obwohl 60 Jahre dazwischenliegen. :augenrollen:

    [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hat da mehr Glück gehabt. Dort gibt es noch prachtvolle Bürgerwohnpaläste.

  • Ich finde das eigentlich gut und beneidenswert wenn jemand abgebrüht ist beim Betrachten solcher Bilder. Das ist mein voller Ernst, denn nur so schützt er sich. Vor innerer Verzweiflung und sprachlosem Schmerz.

    Ich habe solche Vergleiche von Köln, Frankfurt und Dresden schon hunderttausende Male gesehen. Eigentlich müsste sich auch bei mir längst ein Gefühl der Gleichgültigkeit einstellen. Denn die Vernunft sagt: Das ist nun mal geschehen, punkt.

    Aber aus irgendeinem Grunde - ich weiss nicht aus welchem - will sich bei mir keine Abgebrühtheit einstellen, nicht einmal ansatzweise. Es tut immer wieder aufs neue weh, und gleichzeitig sitze ich da, mit staundendem Unglauben und Entsetzen und denke immer: Das kann doch wahr nicht sein, dass die uns das alles genommen haben. Dass das alles weg ist. Wie unglaublich schön das war, und wie unglaublich erbärmlich und armselig und primitiv die leblosen Bunker sind, die sie uns dafür gaben. Das Betrachten solcher Bilder, und besonders der Verlust des unzerstörten Dresdens (das ja noch wenige Monate vor Kriegsende unzerstört war) ist für mich immer wieder aufs Neue erschütternd, und wird mir bis an mein Lebensende weh tun.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Man kann sich natürlich in alles hineinsteigern. Um etwas zu trauern, was man selbst niemals gehabt oder erlebt hat ist natürlich schon etwas psychopathisch.
    Wir sind eben im Bewusstsein aufgewachsen, dass DD zerstört wurde bzw haben wir das mit dieser Stadt als erstes assoziiert. Keiner von uns wird jemals nach DD reisen in der Erwartung, dort ein perfektes altes Stadtgefüge anzutreffen. Für uns ist der status quo Realität, die nur besser werden kann (und gerade in DD auf ungeahnte Weise besser wird). Das Kultivieren von Verlustgefühlen ist da wirklich völlig unnötig.

    Ganz abgesehen davon, dass es sich hier ohnehin nur um minderwertige Gründerzeit handelt, die es sogar in DD gewschweige denn in anderen Städten zur Genüge gibt und die ohnehin jederzeit und beliebig reproduzierbar wäre.
    Der Verlust der historisch gewachsenen Stadtzentren ist da natürlich ein anderes, ernsteres Thema, an das aber just in DD bewusst herangegangen wird.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mit den Wort "psychopathisch" sollte man lieber sparsam umgehen. Genau mit diesem Argument werden ja sämtliche Rekofreunde gerne als halbwegs geisteskrank abgetan. Ich halte diesen Verlustschmerz für einen natürlichen Reflex auf eine Welt, die nicht mehr die alte ist. Soll heißen eine Welt, deren Marktmechanismen inzwischen auch fast alle Baukultur und mit ihr die geschlossenen Stadtbilder aufgefressen haben. Und machen wir uns nichts vor, was am Neumarkt passiert, folgt genau derselben kranken Logik. Im Gegensatz zum Wiederaufbau des Schlosses wird hier (fast) nichts aus anderem Antrieb als Profitgier getan.

  • ursus, eine große Anzahl unserer Teilnehmer - mich eingeschlossen - hält die Architektur der Gründerzeit nicht für minderwertig sondern für sehr bedeutend.
    Diese Architektur hat aus den Städten erst wirkliche Großstädte gemacht, sie ist bis heute auf dem Immobilienmarkt hochbegehrt, sie hat großartige und repräsentative Bauwerke hervorgebracht. Dementsprechend vermissen wir die Gründerzeitquartiere, besonders wenn an ihre Stelle nur ausdruckslose funktionale Architektur getreten ist. Ich kann mit dem Dogma, nach dem älter automatisch gleichbedeutend mit wertvoller ist, nichts anfangen. Wenn ein schmuckvolles Gründerzeitbauwerk an die Stelle eines eher schlichten Vorgängerbaus getreten ist, schätze ich das Gründerzeitgebäude allein aus ästhetischen Gesichtspunkten mehr als den Vorgängerbau, auch wenn man mich vom Gegenteil überzeugen will. Und die Architektur der Gründerzeit hat an vielen Stellen derartig bereichernd gewirkt, deswegen steht sie bei mir sehr hoch im Ansehen.

    In dubio pro reko

  • Einen solchen Bau zu rekonstruieren , oder in einer entsprechenden Art zu errichten , ist gar nicht so teuer wie oftmals geglaubt. Zumindest wenn man für die Zierelemente billige Materialien wie Stuck oder Kunststoff verwenden würde.
    Die Qualität der deutschen Gründerzeitbauten liegt jedoch oft darin, dass vieles aus Sandstein angefertigt ist. Dieser sieht nicht nur edler an einer Fassade aus, sondern wirkt auch noch Jahrzehnte danach indem er Patina ansetzt.
    Einen solchen Bau mit diesen Materialien hochzuziehen sprengt jedoch jedes wirtschaftliche Maß. Ohne ein gehöriges Übermaß an Idealismus wird sowas kein Investor machen.

  • Skulpturen kann man doch heute mit CNC-Maschinen aus dem Sandstein fräsen
    Da kann man sich selbst abscannen lassen und zackzack fertig ist die Büste.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Man kann sich natürlich in alles hineinsteigern. Um etwas zu trauern, was man selbst niemals gehabt oder erlebt hat ist natürlich schon etwas psychopathisch.

    Da ich dieses Forum sehr gut kenne, wusste ich bereits im Vorfeld dass einige besonders abgebrühte Personen meinen Beitrag, den ich genau so schrieb wie ich ihn empfinde, lächerlich machen würden. Damit habe ich durchaus gerechnet und das stört mich auch nicht, da das Niveau einiger Leute hier bekannt ist.

    Dass aber jemand die Dreistigkeit besitzt, mich als "psychopathisch" zu bezeichnen (eine schwere Geisteskrankheit die sich in kriminellem, skrupellosem und gefühlskalten Verhalten äussert), finde ich schon bemerkenswert. Meinem Beitrag oben kann man deutlich entnehmen dass ich alles andere als gefühlskalt bin. Bei dir bin ich mir hier allerdings nicht so sicher.

    Im Übrigen bist du kaum in der Position, zu wissen was andere erlebt haben und was nicht. Ich möchte Dir freundlich nahelegen, etwas kultivierter im Umgang mit anderen zu sein und auf Lügen und grobe Beleidigungen zu verzichten. Vielen Dank.


    PS: Gründerzeitarchitektur als "minderwertig" zu bezeichnen, dazu gehört schon eine Menge Unkenntnis.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).