• Man muss trotzdem sagen, dass mehr als zwei übereinander liegende gleichartig gestaltete Geschosse nicht ausgewogen erscheinen; das Auge kann die häufige Wiederholung nicht auf einen Blick erfassen. Wegen der heutzutage geringeren Geschosshöhen bin ich eigentlich fast immer für die optische Zusammenfassung von EG und 1. OG und eine abweichende Gestaltung des obersten Geschosses (z. B. andere Fensterformate), was bei diesem Gebäude noch drei Mittelgeschosse übrig gelassen hätte, die man mit einem Gesims und z. B. unterschiedlichen Fensterrahmungen o. ä. noch hätte voneinander unterscheiden können. Diese Änderungen würden sicher nur wenig Mehraufwand und bzgl. der gestalterischen Grundkonzeption keine grundlegende Abweichung bedeuten, zumal das Architekturbüro sein Handwerk bzgl. traditioneller Gestaltung ja versteht.

  • Schöner Fund, Bergischer.

    Da ich bisweilen das Haus verlasse und auch ein Zaubergerät mitführe, zwei Bilder des (leider!) versteckten Hinterhauses.

    Zunächst nochmals das neue Eckhaus, welches zwar im EG auf Dämmwolle verputzt ist, aber mit einer soliden Stärke, die keinen Eierkarton-Effekt beim Klopfen bewirkt.

    Das schöne Hinterhaus des Nachbargrundstücks, welches den Tankstellenbesucher erfreuen mag.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Hinterhaus ist echt ein Knaller 👍 Sowas gehört an die Straße! Diese Bogenfenster mit den Fensterläden im Erdgeschoss... einfach herrlich

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Das Hinterhaus ist echt ein Knaller 👍 Sowas gehört an die Straße! Diese Bogenfenster mit den Fensterläden im Erdgeschoss... einfach herrlich

    Es gefällt mir auch außerordentlich gut. Hier in Köln werden historisierende Fassaden leider oft nicht zugelassen.

  • Statt Dilemma würde ich eher von Kapitulation sprechen. Aber Berlin ist ja so sauber und gepflegt, wie ich an anderer Stelle lernen durfte. :wink:

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Wundert mich jetzt aber auch... Ich wurde doch so freundlich von einigen hier belehrt, wie sauber Berlin doch ist, vor allem im Vergleich mit dem schmuddeligen München.

  • Wenn eine Nachricht so relevant ist, dass sie es in eine Zeitung schafft, kann man davon ausgehen, dass es sich um etwas handelt, was es wert ist darüber zu berichten. Mit anderen Worten, hier wird über einen sehr bedauerlichen Zustand berichtet, der jedoch in Bezug auf den Umgang mit barocken Bauwerken in Berlin einen Ausnahmefall und nicht die Regel beschreibt. Warum sollte man in einer Zeitung, die sich an Berliner richtet, über etwas schreiben, was Gang und Gäbe wäre. Ab einem gewissen Alter sollte man eine grundsätzliche Medienkritik entwickeln, vor allem in der Hinsicht, wie sie unsere Betrachtung auf unsere Umwelt beeinflusst.

    Ich möchte den Zustand und das Versagen der Behörden nicht schönreden, aber das man anscheinend jede Gelegenheit ergreift, eine Stadt runter zu machen, ist der Qualität dieses Forums nicht förderlich. Spannender sind doch die Erkenntnisse des Beitrags, dass man sich für eine regelmäßige Reinigung von Bauwerken unbedingt stark machen sollte, da dadurch große Folgekosten durch noch größere Verschmutzungen ausbleiben.

  • Nicht ganz unpassend:

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  • In Deutschland wird die Baugeschichte ausradiert. Wie anders in UK, Ungarn , Polen. In die Niederlanden wird massive gebaut im Still der 30-Jahren (voriges Jahrhundert). Ganze Viertel entstehen fast überall. Und wirklich original und schön. In Almere werden sogar Bauten von rund 1900 immitiert. Deutschland aber bleibt nur funktionell stur Kuben und Klotzen bauen oder blockige klassische Neuinterpretationen wie in Potsdam, Düsseldorf und sonstwo ohne filigrane Details, ohne Giebel und ohne Zierlichkeit.

    Dabei scheut mann die herrliche Bauten der Gründerzeit. Fast wie verboten Baukunst. War aber höhepunkt der Deutsche Städtebau mit geschlossen Baublocks, reich detailliert Fassaden und Dächer, hochurbane Strassen, grün bestuckte Plätzen, filigrane spitzige Kirchtürmen und grün bepflanzten Alleen. Es war ein wunderbares harmonisches Zusammenspiel der Baukunst.

    Edited once, last by Klassiker (July 23, 2024 at 11:05 AM).

  • In Deutschland wird die Baugeschichte ausradiert...

    Naja, in allen Ländern, die du nanntest, entsteht in der Mehrheit genau der selbe modernistische Mist wie hier in Deutschland. Es gibt einzelne schöne Projekte in jedem Land. Wie Poundbury im UK, oder die Rekonstruktionen in Budapest. Aber solche Projekte gibt es auch hier.
    In keinem anderen europäischen Land wurde in den letzten zwei Jahrzehnten so viel rekonstruiert wie in Deutschland. Frauenkirche, Berliner Schloss, Potsdamer Stadtschloss, Braunschweiger Schloss, Schloss Herrenhausen, Altstadtquartiere in Dresden, Frankfurt, Potsdam und vieles mehr und vieles mehr in Planung.
    Im Moment, bedingt durch die wirtschaftliche Flaute und die derzeitige Politik, gibt es einen kleinen Durchhänger, aber das wird sich wieder ändern sobald es hier wieder etwas aufwärts geht.

  • In Deutschland wird die Baugeschichte ausradiert.

    Nein, das wird sie nicht. Wie kann man so etwas pauschal behaupten? Natürlich gibt es bedauerliche Abrisse, sogar gelegentlich skandalöse. Und natürlich kann die Denkmalpflege nicht jeden Bau retten, manchmal ist sie auch nicht hartnäckig genug. Deutschland hat aber im Vergleich zu manch anderem Land die finanziellen Voraussetzungen, Altbausubstanz und die Altstädte in der Masse zu retten. Und das geschieht heute weitaus besser als noch in den 60er-Jahren, als ein effektiver Denkmalschutz noch nicht existierte. Bedroht sind heute vor allem die gründerzeitlichen Bauten, aber natürlich auch Industriearchitektur, wenngleich gerade auf letzterem Sektor enorme Leistungen vollbracht worden sind, wenn man allein an die Route der Industriekultur in NRW denkt.

  • Unser Rob neigt halt zum Übertreiben ins Geht-nicht-mehr.

    Dabei könnte man meinen, er spräche hier von D:

    Ganze Viertel entstehen fast überall. Und wirklich original und schön.

    Dresden, Potsdam, Lübeck...

    Gut, das ist jetzt nicht das ganze Land, aber in welchem anderen Land passiert so viel?