Befestigungen von Friedhöfen, Kirchhöfen und Klosteranlagen in Bayern

  • Nach über 4 Jahren gibt es hier mal wieder eine Fortsetzung.

    Befestigungen von Friedhöfen, Kirchhöfen und Klosteranlagen in Bayern - Oberpfalz

    Helena (Stadt Neumarkt in der Oberpfalz)

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    Zu der Anlage gehört die ehemalige Friedhofbefestigung. Von dieser bestehen noch Mauerreste und ein spitzbogiger Torbau im Osten, über dem Tor sind Reste eines Wehrgangs mit rechteckigen Schießluken zu sehen; diese stammen vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Das westliche Torhaus ist ein Walmdachbau mit einem offenen Dachstuhl aus dem 16./17. Jahrhundert.

    St. Helena (Neumarkt in der Oberpfalz) – Wikipedia

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  • Luhe (Markt Luhe-Wildenau, Lkr. Neustadt an der Waldnaab)

    Hußturm (Torturm der Kirchhofbefestigung von Sankt Martin)

    Marktplatz mit Hußturm und Turm der Pfarrkirche

    Pfarrkirche Sankt Martin

  • Nach längerer Pause gibt es hier mal wieder eine Fortsetzung.


    Kößlarn (Lkr. Passau, Niederbayern)

    Kirchhofbefestigung

    Kößlarn besitzt eine der am besten erhaltenen Kirchenburgen Niederbayerns. Diese entstand weitgehend zwischen 1460 und 1480.

    Dazu eine Luftaufnahme (Blickrichtung Südwest):
    Luftbild-Kirchenburg-C-Georg-Thuringer-1_2023-06-01-113328_vjhj.jpg (1600×1600)

    Pfarrkirche mit etwa 50m hohem Turm und Kirchhofbefestigung vom Marktplatz aus:

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    Ganz rechts das Kaplanhaus, in dem ein Kirchenmuseum eingerichtet wurde.

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    Links der Pfarrhof (1. Viertel 16. Jahrhundert) mit Rundbogenportal, davor das Kriegerdenkmal mit Muttergottesstatue, 2020/21 renoviert und dabei einige Meter Richtung Kirche an diese Stelle versetzt. Durch den südöstlichen Torbau geht es in den Kirchhof.

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    Kirchhofbefestigung, Südseite mit Wehrgang, dazwischen der Pfarrhof.

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    Innenseite vom südöstlichen Torbau, links die Kirche.

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    Westseite

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    Nordseite mit neuem Gebäude anstelle des alten Mesnerhauses vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Links davon im Hintergrund das Benefiziatenhaus aus der Zeit um 1470/80.

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    Kirchhofseite vom nördlichen Torbau.

    Hier nochmals die Außenansicht von Nordosten:

    P1020283_pfarrkirche_hl_dreifaltigkeit_kirchhofbefestigung_marktplatz_41_oberer_markt_1.jpgPfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit, davor der nördliche Torbau der Kirchhofbefestigung, der Neubau daneben anstelle des Mesnerhauses aus dem 16. Jahrhundert (Marktplatz 41, dieses stand auf der Denkmalliste) und ganz rechts zum Oberen Markt hin das Benefiziatenhaus (Blickrichtung Südwest).

  • Rotthalmünster (Lkr. Passau)

    Portalstöckl (ehem. Friedhofsbefestigung)

    Ein paar Kilometer ostsüdöstlich von Kößlarn und ebenfalls im sogenannten Bäderdreieck (Bad Birnbach, Bad Griesbach und Bad Füssing) liegt unweit der österreichischen Grenze der Markt Rotthalmünster. Dort ist zwischen Markt- und Kirchplatz von der einstigen Friedhofsbefestigung um die Pfarrkirche ein Torturm, das Portalstöckl, erhalten geblieben.

    Kirchseite:

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    Der frühere Friedhof, der die Pfarrkirche umgab, war befestigt. In einem unregelmäßigen Vieleck umzog ihn eine Ringmauer mit Graben und südwestlichem Torturm. Erhalten blieb nur der letztere, das sog. Portalstöckl aus dem 15. Jahrhundert und ein westlich anstoßendes Stück der Ringmauer sowie ein östlicher Fortsatz derselben. Der zweigeschossige Turm mit Zeltdach war früher höher als heute und schloss mit einem Zinnenkranz.

    Die Durchfahrt deckt ein spätgotisches Netzgewölbe zu zwei Jochen, wobei an allen Rippenkreuzungen Schlusssteine in Form von halbrunden Schilden mit verschiedenen Wappen (Adelsgeschlechter der hiesigen Gegend, Nachbargemeinden usw.) angebracht sind. Auf dem mittleren Stein findet sich das Meisterzeichen.

    Kulturhistorischer Spaziergang Rotthalmünster

    Durchfahrt:


    Marktseite vom Portalstöckl mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Hintergrund, links der Brau Gasthof Herndl

  • Sehr interessant (und fremd) finde ich die fachwerkartigen Dachstühle mit den vertikalen Holzständern und dem verputzen Mauerwerk dazwischen; in Deiner Galerie zu Kößlarn gab's auch ein solches Haus (Asenhamer Str. 4). Sowas kenne ich aus dem restlichen Altbayern nicht. Ist das typisch für die Gegend?

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus