Die schönsten Opernhäuser und Theater

  • Ich bin ein großer Fan historischer Opern- und Theaterhäuser.
    Und da habe ich heute eine ganz besondere Seite entdeckt, eine Galerie mit den schönsten Opern- und Theatersälen Deutschlands. Die Architekturen sind einfach atemberaubend und wunderschön fotografiert. Ich will Euch die Seite nicht vorenthalten:

    http://www.bernhardhartmann.de/galerien/opera/

    Ist es nicht der reine Wahnsinn, wozu Architekten früher in der Lage waren? Und was für ein armseliges Repertoire dagegen heute runtergespult wird.

    Die Galerie kann auch gerne fortgesetzt werden, mit Bildern aus euren Heimatstädten. :smile:

    In dubio pro reko

  • Der Wahnsinn wieviele großartigen Theatersäle es allein in Deutschland noch gibt, im Falle von München wieder. Die berühmte Scala gleich am Anfang gefällt mir überhaupt nicht. Fehlen noch einige beispielsweise das Prinzregententheater in München, das Kleine Haus und das wilhelma-Theather in Stuttgart, das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg oder das Theater am Schiffbauerdamm, die Komische Oper, das Metopoltheater, das Theater des Westen in Berlin, Bayreuth....

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Es ist schon fast wieder in Vergessenheit geraten, daß Architekten die historischen Innenräume der Berliner Staatsoper ganz zerstören wollten um ihre "modernen" Visionen zu verwirklichen. Ein Glück, daß dies verhindert wurde!

    http://www.art-magazin.de/architektur/84…soper_sanierung

    Pfälzer Bub, warum gefällt Dir die Scala nicht? Mir geht es nämlich irgendwie genauso, zu groß und zu weiträumig, zu viele Ränge, es fehlt eine gewisse Intimität.

    Meine Favoriten sind Wiesbaden, Bayreuth, Staatsoper München und natürlich Stuttgart :lachen:

    In dubio pro reko

  • Das Kleine Haus in Stuttgart nun gerade nicht; dieses wurde, obgleich, wie ich gehört habe, besser erhalten als die daneben befindliche Oper und einer der großartigsten Theaterräume Deutschlands, in den 50er Jahren zerdeppert und durch einen jämmerlichen Funktionsbau ersetzt, bei dem es z.Zt. auch mit gewaltigem Zeit- und Kostenaufwand nicht gelingt, wenigstens die Funktionen wieder zum Laufen zu bringen. Wie oft doch scheitern Architekten, die nur funktional bauen wollen, schon an dieser elementarsten Zweckbestimmung ihrer Werke!

    Aber davon abgesehen, deine Bildergalerie; Volker; ist fantastisch! Vielen Dank dafür! Ich finde es seltsam, dass die Tourismuswerbung deutscher Städte diese Kostbarkeiten völlig ausklammert. Wer hätte schon mal von dem herrlichen Opernsaal von Regensburg gehört, oder von Fürth oder von Gera! Anscheinend lassen sich die Stadtwerber von den Theaterleuten, die immer auf die Infragestellung der Sehgewohnheiten des Opernpublikums aus sind, leicht ein schlechtes Gewissen machen, wenn es darauf ankäme, solche Kostbarkeiten hinter Theatermauern anzupreisen. Wir sollten diesen Strang nutzen und zusammentragen, was Deutschland an originalen und sogar rekonstruierten (Beispiel Oper Stuttgart) Theater- und Opernräumen noch besitzt.

  • Ich finde die Scala überdimensioniert und phantasielos. In Stuttgart finde ich die Beleuchtungssituation sehr schön gelöst, gefällt mir besser als ein Riesenkronleuchter. Ich glaube ich habe mich in Stuttgart vertan. Es gibt glaube ich noch ein kleines schönes Theater in der Innnenstadt aber das ist innen glaube ich kaputt.

    Das Münchner Prinzregententheater ist auch wunderschön:
    http://yveskrier.com/media/2011/09/IMG_9715.jpg
    http://yveskrier.com/media/2012/01/IMG_9331.jpg
    http://wanderer.blog.lemonde.fr/files/2012/11/…er_muenchen.jpg

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Dass das Geraer Theater von innen fantastisch aussehen muss denke ich fast jedes mal wenn ich das Gebäude mit der glänzenden Figur überm Portikus vom Zug aus sehe. Drinnen war ich aber dann doch noch nie. Danke für den Link Volker.

  • Beeindruckend die Massierung dekorativen, skulptural - plastischen Aufwandes, die zu repräsentativsten, idealen Raumschöpfungen geführt haben.
    Unbedingt Lehrstücke für heutige Innenarchitekten.
    Wie armselig wirkt doch dagegen die modernistische Deutsche Oper Berlins, gegen die ich hier schon mehrfach "gewettert" habe, die aber dennoch, unpassender Weise Geltungsansprüche generiert, die längst aufgebraucht sind.

    Die Scala erinnert mich eher an eine spanische Stierkampfarena, denn den Zuschauerraum einer Oper.

    Wahrhaft auftrumpfende, kaiserliche Pracht im Wiesbadener Haus, zeigt die überbordende Erzählfreudigkeit damaliger Theaterarchitekten, die es verstanden, allen zur Verfügung stehenden Dekorationsmöglichkeiten Geltung zu verschaffen.
    Den damit inszenierten, geradezu weihevollen, festlichen Charakter vermisst man in heutigen, "modernen" Theatern.

    Ich darf hier noch auf einige "fehlende", sehenswerte Theater - Innenräume und dgl. hinweisen, die verdienen, hier gezeigt zu werden :

    Ehm. Schauspielhaus ( Konzertsaal ) Berlin, Gendarmenmarkt,
    Jugendstiltheater, Cottbus ( Arch: B. Sehring ),
    Konzertsaal im Kurhaus Wiesbaden,
    Berliner Ensemble, Schiffbauerdamm, Berlin,
    Staatsschauspielhaus Dresden,

    Sicher gibt es noch viele mehr . . .

  • Erstaunlich, was alles auch in zerstörten Städten erhalten blieb bzw wiederaufgebaut wurde. Aber auch Ö kann nun, nach den tragischen Kriegszerstörungen und dem bedauerlichen vereinfachten Wiederaufbau mit einem Glanzstück mithalten: hier ein Bild:


    P3100105 von alexanderfranzlechner auf Flickr
    (Neue Oper Linz)

    Es handelt sich zwar um keine Innenaufnahme, aber man kann sich anhand des Äußeren sehr gut ein Bild machen!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ... es sieht aus wie ein Fotz´nhobel, seitlich. Ein Österreicher wird das ja verstehen.

    Wobei man "Fotzenhobel" sogar auf Wikipedia eingeben kann:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Fotzenhobel

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    Zwar kein Musiktheater, aber mit erhaltenem Jugendstil-Zuschauerraum: Die Münchner Kammerspiele.

    Der Außenbau ist auch beim Deutschen Theater (ebenfalls München) durchaus beeindruckend.

    Die Nürnberger Oper: Außen beeindruckend, innen (soweit ich es richtig erinnere) zumindest nicht schlimm...

  • Wer in der Alten Oper von Frankfurt historische Prachtentfaltung vermutet wird enttäuscht. Die Gestaltung spricht die Sprache der Nachkriegszeit.

    http://www.bsp-architekten.de/files/alte_oper_03_popup.jpg

    http://www.film-commission-hessen.de/lhmedia/pics/4…GrosserSaal.jpg


    Die heutige Oper, von außen ein Zweckbau, verfügt über einen relativ schlichten, jedoch geschmackvollen Saal, der in der Kontinuität klassischer Opernsäle steht:

    http://www.rmv.de/linkableblob/d…kfurt_Innen.jpg

    In dubio pro reko

  • Das stimmt nicht ganz. Foyer und Vestibül wurden in den 80ern rekonstruiert, leider nicht die Kaisertreppe,obwohl das möglich gewesen wäre.

    http://s3.germany.travel/media/gcb_1/mi…_2_1024x768.jpg
    http://s1.germany.travel/media/gcb_1/mi…_2_1024x768.jpg

    Hab von der Treppe leider nix bessers gefunden:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…-Lucae-187x.jpg
    http://www.altfrankfurt.com/neuestadt/Oper…Treppenhaus.jpg

    So sah die Treppe bis zum Wiederaufbau aus:
    http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil21/Bilder/ruine.jpg
    Man beachte das sichbare genauso zerstörte Foyer.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Zu Nürnberg:

    Das Nürnberger Opernhaus ist leider brauner Umgestaltung zum Opfer gefallen. Das Stadtbild Nürnbergs sollte laut Plan des damaligen Regimes wieder "verdeutscht" werden, weswegen nicht nur die wunderbare Synagoge, sondern auch viele andere Häuser Opfer wurden. Darunter das Opernhaus, das mit seinem Jugendstil ein Dorn im Auge der Nazis war. Ich habe bisher, trotz langer Recherche, nur zwei Bilder von der alten Innengestaltung gefunden. Eins davon ist der Vorhang (bei Wikipedia) und eins war ein Bild von einem Ausschnitt des Foyers. Die Säulen des Foyers waren vor der Umgestaltung in typischer Art Nouveau Pracht mit Ranken, Köpfen, und soweit ich es noch im Kopf habe in Baumform gestaltet.

    Nach weiterer Zerstörung im Verlaufe des Kriegs hat man sich dann zu einer Beibehaltung bzw. Wiederherstellung der Nüchternheit entschieden. Leider. :crying:

  • Um 1935 aufgenommene s/w - Fotos zeigen bereits v o r dem Umbau ungewöhnlich zurückhaltende Gestaltungen im Zuschauerraum der Nürnberger Oper.
    In prachtvollstem Jugendstil schwelgt dagegen ein Wandbrunnen im Foyer.

    Wie Jakob bereits bemerkte, ist eine Beurteilung der Innenräume sicher nur beim Vorliegen von Farbfotos möglich.

    Dennoch wäre es sicher hochinteressant, hier auch Fotos im Bombenkrieg verlorener Theater/Konzertsäle einzustellen, um einen generellen Überblick zu erlangen.