• Hatten wir diesen sagenhaften Plan zur Reparatur der Pforzheimer Innenstadt schon? Er stammt von 2012, und ich bin durch Zufall darauf gestoßen.

    Würde die Stadt das umsetzen, würde sie enorm an Aufenthaltsqualität und Attraktivität gewinnen.

    Innenstadtentwicklung-Ost Pforzheim
    http://christophkohl.com/portfolio/inne…im-competition/

    (Schaut Euch die letzten Abbildungen der Bildstrecke an. Ein Fall für Stadtbild Pforzheim...)

    Das letzte Bild in der Bildstrecke zeigt das für Stadtbild-Deutschland wichtige. Hier würde eine wichtige Straße in der Pforzheimer ehemaligen Altstadt wieder traditionell bebaut werden. Es handelt sich, soweit ich sehe, um ein Areal vor dem Neuen Rathaus. Dieses wird von den aktuellen Planungen, wovon in späteren Beiträgen die Rede ist (die mit dem Modell und dem Investor) noch nicht berührt. Es besteht also vielleicht noch etwas Hoffnung, daß diese für Pforzheim so wichtige Idee noch nicht aufgegeben worden ist, sondern langfristiger angestrebt wird..

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Wer wohnt denn in der Nähe von Pforzheims und könnte mal eine Anfrage an die Stadt richten? (...)

    Mittlerweile ist ein Monat vergangen. Ehrlich gesagt, rechne ich nun nicht mehr mit einer Antwort der Stadt Pforzheim. Eine Anfrage einfach zu ignorieren, finde ich schon ziemlich ärmlich für eine Großstadt.

    Scheinbar hat man sich schon lange den Entwurf von ten Brinke zurechtgemauschelt und geklüngelt. Da sind Fragen natürlich unerwünscht.

    Diese Stadt kann einem schon Leid tun. Erst im Krieg zerstört, dann minderwertig wiederaufgebaut, 1968 von einem Tornado heimgesucht und dann auch noch mit Lokalpolitikern gesegnet, die am Erscheinungsbild und Stadtreparatur nicht die Bohne interessiert sind. - Armes Pforzheim.

  • Nachdem ich hier mal etwas mitgelesen habe, muss ich durchaus mal eine Lanze für Pforzheim brechen.

    Wohne erst seit wenigen Jahren dort und komme eigentlich aus NRW.

    Es ist richtig, dass die Innenstadt gewöhnungsbedürftig aussieht. Man muss hier jedoch berücksichtigen, dass bei der extremen Zerstörung einer Stadt und derart vielen Toten im Verhältnis zur Einwohnerzahl ein schöner Stadtbau damals keine Priorität hatte.
    Im Nachhinein die Stadt wieder nach historischem Vorbild zu bebauen, ist natürlich sehr schwierig und wohl kaum zu finanzieren.
    Die, wenn auch nicht historische, Aufwertung durch das Innenstadt-Ost Projekt ist jedoch trotzdem ein guter Schritt, da es möglicherweise auch für andere EIgentümer der übrigen Bauten in der Innenstadt den Anreiz bietet, die Gebäude nach und nach zu sanieren. Allein mit Fassadensanierung und einer deutlichen Verkleinerung der Werbeschilder u.s.w. könnte das Stadtbild spürbar aufgewertet werden. Wenn man alte Bilder betrachtet, fällt auf, dass manche Gebäude erst nachträglich "verschandelt" wurden. Aktuell hat man den Eindruck, dass versucht wird, nach und nach im Bereich Fassadengestaltung zu einer Verbesserung des Stadtbildes beizutragen.

    Unabhängig von der Innenstadt gibt es jedoch in Pforzheim architektonisch äußerst schöne und interessante Viertel. Das Rodgebiet, welches fußläufig von der Innenstadt in ein paar Minuten erreicht werden kann, bietet massenweise wunderschöne und sehr gepflegte Stadtvillen im klassischen und modernen Stil.
    In Verbindung mit der Hanglage und der tollen Schwarzwaldlandschaft bekommt man durchaus einiges geboten.

    DIe Nordstadt ist zwar weniger idyllisch, hat dafür aber einen relativ hohen Bestand an tollen Gründerzeitbauwerken. Die Straßen erinnern aufgrund des Auf- und Abs dabei teilweise an die alten Viertel in Wuppertal.

    Auch in anderen Vierteln gibt es wirklich schöne Gebäude und durch die interessante Topographie der Stadt (Steigungen, Flusslandschaften u.s.w.) besteht hier zudem noch viel ungenutztes Potential.

    Man darf diese Stadt einfach nicht allein auf ihre Innenstadt reduzieren, die zwar unabhängig von der relativ unschönen Optik trotzdem beispielsweise eine wirklich gute Gastronomievielfalt bietet.
    An sich ist Pforzheim aber eine Stadt, die man erst nach und nach in ihrer Gesamtheit entdecken muss und die sich im Gegensatz z.B. zu Heidelberg nicht direkt aufdrängt.

  • Boomtown Pforzheim. Damit hätte ich niemals gerechnet. Aber so kann man sich täuschen:

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  • "Boomtown" deshalb, weil - so das Video - Menschen auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sich dort ansiedeln und dann an ihre Arbeitsplätze z. B. in Stuttgart pendeln (sicher nicht freiwillig, aber wer kann sich schon noch etwas in Stuttgart als Neuankömmling leisten).

    Boomtown sicher nicht in Sachen wirtschaftlicher Entwicklung, gemeinsam mit Mannheim hat Pforzheim die höchste Arbeitslosenquote in BW. Und die meisten Schuldner unter den Bürgern:

    Bundesweit der 380. von 401 Plätzen, im Land unter den 44 Stadt- und Landkreisen Schlusslicht: Das ist die Platzierung Pforzheims im neuesten Schuldneratlas der bundesweit tätigen Kreditauskunft Creditreform.

    Meine Tante hat lange in Pforzheim gewohnt, lieber in einem 50-Einwohner-Dorf im Nirgendwo als in Pforzheim.

    Easy does it.

  • "Boomtown" deshalb, weil - so das Video - Menschen auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sich dort ansiedeln und dann an ihre Arbeitsplätze z. B. in Stuttgart pendeln (sicher nicht freiwillig, aber wer kann sich schon noch etwas in Stuttgart als Neuankömmling leisten).

    Das habe ich schon verstanden. ;) Trotz allem faszinierend, dass sich so viele Menschen dazu entscheiden, sich jeden Tag die A8 anzutun. Da wird mir direkt schlecht, wenn ich da ans Pendeln denke...

  • Die Bahnverbindung ist doch ziemlich gut, Karlsruhe und Stuttgart ohne umsteigen ... die ganz alte A8 war viel schlimmer, die war zweispurig und hatte auf weiten Abschnitten nicht mal eine Standspur.

    Easy does it.

  • Als gebürtiger Pforzheimer bin ich hier gerade fast aus dem Sessel gefallen...

    Ich wohne im Enzkreis ca. 15 Min. von Pforzheim weg, deshalb kann und muss ich hierzu auch ein paar Zeilen schreiben.

    Die Stadt ist nicht nur architektonisch mausetot, sondern auch wirtschaftlich und kulturell ziemlich am unternen Ende in Süddeutschland.

    Wirtschaftlich hat die Stadt nach dem Untergang der Schmuckindustrie wenig zu bieten, Klingel Versand oder Bader Versand wären hier

    noch als größere Unternehmen zu nennen oder nach auch Autozulieferer Witzenmann.

    Kulturell eigentlich totale Provinz (is nix neues...war schon immer so), außer vielleicht das Schmuckmuseum.

    Was ein großes Problem ist, ist die Kriminalität. Ich rate mittlerweile jedem ab und kenne auch einige Kollegen bei der Arbeit welche die Innenstadt nach Einbruch der Dunkelheit meiden.

    Messerstechereinen oder Schlägereien in der Innenstadt sind mittlerweile fast alltäglich, was auch durch den hohen Mirgartionsanteil von

    fast 60 % kommt, denn meistens sind es Leute mit südländischem Aussehen (lt. örtlicher Zeitung). Ich würde meine Kinder Abends nicht

    mehr alleine ins Kino nach Pforzheim schicken, ist einfach zu gefährlich.

    Was allerdings gut ist, da muss ich meinem Vorredner recht geben, die Bahnverbindung nach Karlsruhe bzw. Stuttgart und die A8 ist inzwischen auch ganz gut ausgebaut. Im Moment das wird das letzte Sück bei Pforzheim Ost ausgebaut. Wenn kein Stau ist macht das Fahren richtig Spaß und du bist in 15 bis 20 Minuten am Dreieck Karlsruhe oder am Dreieck Leonberg.

    Es ist in der Tat so, daß sehr viele im Raum Karlsruhe oder Stuttgart (z.B. Mercedes) arbeiten und in Pforzheim wohnen. Ist halt deutlich günstiger.

    ....soweit mal zur "Boomtown" Pforzheim....

  • Ich habe bis vor kurzem ca. 4 Jahre in Pforzheim gewohnt und lebe jetzt in Karlsruhe (mit Pforzheim natürlich schwer vergleichbar).

    Meiner Meinung nach kann man in Pforzheim wirklich sehr schön und ruhig wohnen (besonders in den Höhenlagen) und in die Innenstadt muss man auch nicht zwingend gehen, wenn man nicht möchte und kann es als reinen Wohnstandort nutzen wie manches Dorf im Enzkreis, das ja meist gar keine "Innenstadt" hat. Aber ich halte es für ein Gerücht, dass es dort in irgendeiner Art gefährlicher sein soll als in anderen Großstädten. Nicht ein einziges Mal in den Jahren hatte ich das Gefühl, dass es irgendwo besonders gefährlich ist oder habe mich unsicher gefühlt.
    Dass man einige unangenehme Ecken besser meidet, ist richtig, aber die gibt es in jeder größeren Stadt und die muss man ja auch nicht zwingend aufsuchen. Die Kriminalitätsstatistik besagt zudem, dass Pforzheim eine der sichersten Großstädte in BW sein soll.

    Die Stadt ist sicher nicht Münster, Heidelberg oder Göttingen, aber keineswegs so schlecht, wie sie häufig geredet wird. Ich kenne viele, die dort gerne leben und ich habe dies auch getan. Dies werde ich in diesem Forum auch gerne weiterhin regelmäßig wiederholen, wenn es sein muss.

    Ansonsten stimmt es, dass die Verbindungen im Bereich Stuttgart-Pforzheim-Karlsruhe ziemlich gut sind. Mit der Bahn kommt man ohne allzuviele Zwischenhalte gut durch und auch mit dem Auto ist es nicht ansatzweise so schlimm, wie man meinen könnte. Es sei denn, es gibt wieder eine Großbaustelle irgendwo, aber damit muss man leben.

    Letztlich sollte man diesen Großraum Karlsruhe/Pforzheim/Stuttgart als eine zum Leben attraktive Einheit sehen und nicht so sehr in Stadtgrenzen denken.

  • Die Kriminalitätsstatistik besagt zudem, dass Pforzheim eine der sichersten Großstädte in BW sein soll.

    Abgesehen davon, dass es sich stets um eine Statistik der polizeilichen Arbeit handelt, da ja vieles an Kriminalität gar nicht zur Anzeige kommt, also auch nicht in die Statistik einfließt. Und abgesehen davon, dass Kriminalität viele Facetten hat, und nicht jede mit der Sicherheit im öffentlichen Raum zu tun hat (z.B. Cyberkriminalität oder Betrug)....:

    Wo findet man diesen Großstadtvergleich in Baden-Württemberg? Ich habe gerade mal im Netz ein bisschen oberflächlich recherchiert, aber nur ganz vage Presseberichte gefunden, die sich mit einzelnen Städten beschäftigen.

  • Also zum Thema Polizeistatistik sage ich lieber nix...nur soviel, wer einen Polizisten kennt oder im Bekanntekreis hat soll ihn mal auf das Thema "Statistik" ansprechen....

    Ich weiß jetzt nicht wie Pforzheim kriminell im Vergleich zu den anderen Städten in BW liegt, ich hatte das eigentlich auf meine Jugend in den

    80er und 90er Jahren bezogen, damals gab es auch den einen oder anderen kriminellen Hotspot (z.B. Benckiser Park), aber so schlimm wie heute war es eben nicht. Das ist auch das, was Freunde und Kollegen bestätigen. Man hat inzwischen in der Innenstadt ab einbruch der Dunkelheit ein latentes Unsicherheitsgefühl. Ich kann jetzt nicht beurteilen ob das in Stuttgart, Mannheim oder Karlsruhe auch so ist, aber in PF ist das leider so.

    Zum Thema Innenstadt...ich glaube die Innenstadt ist eigentlich der Bezugspunkt einer Stadt schlechthin und da fehlt es halt in Pforzheim an allem.

    Du hast nicht einmal eine Traditionsinsel wie z.B. der Schloßplatz in Stuttgart oder Marktplatz in Karlsruhe, es ist einfach nur 50er und 60er Jahre Nachkriegsbau und sorry der wird nicht mehr schön, der ist zum großen Teil eben häßlich und abstoßend.

    Natürlich hast du in den Höhenlagen (Hachelallee oder Schwarzwaldstraße) oder im Arlinger schöne Aussichten und teilweise schöne Gründerzeit Villen, oder auch die Nordstadt im Bereich Hohenzollernstraße hätte Potenzial (was leider nicht genutzt wird), aber das macht die gesamte Stadt nicht wirklich attraktiver, denn dort wohnst du dann auch deutlich teurer als der Durschnitt in PF und du kannst gleich nach Karlsruhe oder Stuttgart ziehen. Und das Problem dabei...du schaust auf Pforzheim Innenstadt :)

  • @ StanValckx

    Es stimmt natürlich, dass Pforzheims Innenstadt nebst direktm Umfeld architektonisch alls andere als einladend ist, keine Frage. Es fehlt auch eindeutig an einem richtig schönen und prägnanten Platz. Gerade in Karlsruhe reicht schon ein Gang durch die Weststadt, Südweststadt oder Oststadt, um zu merken, wie interessante und ansehnliche Architektur Atmosphäre schafft und selbst mittelmäßigen Wohnlagen in vielbefahrenen Straßen Qualität bringt. Dazu sind der Schloss- und der Marktplatz natürlich schon klasse und man hält sich dort einfach gerne auf.

    Ich sehe die Stärke der Stadt Pforzheim daher auch eher in der Topographie und der naturräumlichen Lage insbesondere im Süden der Stadt oder in den Hanglagen im Norden, die ein eigentlich sehr großes Potential birgt und für jeden, der gerne wandert oder einfach zu Fuß unterwegs ist, herrlich ist. Auch die Flusslandschaften sind besonders in der grünen Jahreszeit sehr idyllisch.

    Aus der von dir erwähnten Hohenzollernstraße und dem direkten Umfeld in der Nordstadt könnte man tatsächlich viel mehr machen und ein wenig Altstadtflair nach Pforzheim bringen. Leider wirkt der Bereich momentan noch sehr inhomogen und ziemlich chaotisch. Aktuell ist ein großer Teil der Nordstadt ja für viele Jahre Sanierungsgebiet, mal sehen, was das bewirkt.