• Seit der Bildung der riesigen Landkreise in BW ist die Trennung zwischen Baden und Württemberg sowieso nicht mehr so eindeutig, so umfaßt der Bodenseekreis ja z. B. den ehemals badischen Landkreis Überlingen und den ehemals württembergischen Landkreis Tettnang (gehört alles heute zum Regierungsbezirk Tübingen).

    Ich habe früher auch immer versucht, irgendwie anhand der Zugehörigkeit zu Baden oder Württemberg Rückschlüsse auf die Stadtbildpflege zu ziehen, aber letztlich läßt sich da kein Schema erkennen (außer vielleicht, daß Oberschwaben generell die schöneren Städte zu bieten hat).

  • Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Pforzheim


    Hallo,

    ich wollte drum bitten, ob mir jemand einige (historische) Bauwerke/Stadtviertel der obig genannten Stadt ans Herz legen könnte, da ich mir diese in ein paar Tagen, wegen der dortigen Ausstellung "Rom 312", angucken werde. Danach geht's nach Karlsruhe.

    MfG Thomosius

    Hallo,

    bin hier neu und lese schon lange Beiträge in diesem Forum mit. Als ich meine Heimatstadt ganz oben gesehen habe war ich sehr überrascht, welche ja nicht für Schönheit bekannt ist.
    Also ich kann dir empfehlen nach Brötzingen zu kommen. Ist für Pforzheimer Innenstadt Verhältnisse ein Traum. Es gibt mehrere Kneipen und der Anteil an Altbauten liegt bei ca 50 %.
    Sonst gibt es noch in der Nordstadt Altbauten. Die Nordstadt fängt nördlich des Bahnhof an. Besonders schön sind z.B. Hohenzollernstraße und die Zähringerallee.

    Ich hoffe ich konnte dir ein weinig Helfen.

  • meine Heimatstadt

    Wie jetzt? eye:)

    In Oberschlesien liegt Pforzheim aber ganz sicher nicht... Wobei Oberschlesien mit Gleiwitz, Zabrze und Kattowitz unglaublich hässliche Industriegroßstädte besitzt. Das Oberschlesische Industrierevier ist doch das Hässlichste und Abstoßendste, was es weit und breit gibt, da ist ja selbst Pforzheim, hier im Forum Synonym für das, wie unsere Städte nicht ausschauen sollen, wunderschön dagegen.

    Aber auch in Brötzingen scheint man ordentlich aufgeräumt zu haben:


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  • @Zeno

    Danke für den wirklich sehr sehr hilfreichen Tipp das Pforzheim nicht in Oberschlesien liegt.
    Seit wann muss mein Name hier im Forum zu meinem Wohnort passen?


    Ja es gab eine Umfassende Sanierung in Brötzigen in den 70er Jahren soviel ich weiß.

  • Hallo,


    ich hoffe meine Anfrage ist hier richtig platziert. Falls nicht bitte
    verschieben. Eine fast gleiche Anfrage habe ich für Berlin gemacht.
    Ich bin auf der Suche nach Fotos von Firmen die Orden und
    Ehrenzeichen produziert haben und in Pforzheim ansässig waren. Leider bin
    ich was die Recherche nach Gebäuden betrifft relativ unbedarft und eher
    durch einen Zufall hier auf dieses Forum gestoßen. Vielleicht kann mir
    der ein oder andere ja helfen. Sei es mit Fotos oder mit guten Hinweisen
    wo man evt. entsprechende Fotos finden kann.


    Hintergrund meiner Anfrage ist wie folgt. Da ich mich unter anderem mit
    den Firmengeschichten befasse wäre es wichtig zu wissen in was für
    Gebäuden die Firmen ansässig waren. Daraus lässt wiederum teilweise
    ableiten wie groß die Firmen waren, ob es vielleicht eine eigenständige
    Fabrik war oder eher ein Kleinbetrieb. Ich weiß das Pforzheim zum Ende des Krieges sehr schwer getroffen wurde, aber vielleicht existieren ja noch Fotos aus den Tagen vor der Bombardierung.


    Vielen Dank schon einmal im voraus.


    Ich fange einfach mal mit den Firmennamen und den Adresse an (diese stammen von alten Werbeanzeigen, daher bitte nicht über entsprechende Straßennamen wundern)

    - Ernst L. Müller, Untere Radstraße 9
    - Förster und Barth, Tunnelstr. 71
    - Heinrich Vogt, Enzstraße 6
    - Karl Hensler, Hohenzollernstr. 90
    - Otto Schickle, Zerrenerstr. 35 (von sehr großen Interesse)
    - B.H. Mayer, Platz der SA 2


    Dank und Gruß


    Basti

  • Als Beispiel dafür, dass man in Pforzheim nichts dazugelernt hat, sei ein Hinweis auf das 2013 gebaute Wohn- und Geschäftshaus "Arcadia" erlaubt. Direkt neben dem Melanchtonhaus und am Enzufer gelegen hat man sich entgegen des Namens gegen Arkaden aber für die Wiederauferstehung des Plattenblocks entschieden... :lachentuerkis:

    http://www.zeitler-architekten.de/zeitler.archit…ekte___5_1.html

    Vor Ort freuten sich anscheinend einige auf den Bau und sahen darin offenbar sogar eine "Aufwertung der Innenstadt"... ablachen:)

    http://www.pz-news.de/pforzheim_arti…rid,221186.html

  • Zur obigen Frage noch etwas. Es gibt in der Innenstadt Pforzheims außer der Stiftskirche in der Traditionsinsel südlich des Bahnhofs noch ein paar kleinere Sehenswürdigkeiten.

    Diese sind...

    der Archivbau als Rest des alten Schlosses,

    die Einnehmerei neben dem Archivbau, eine Rekonstruktion von 2003,

    ein Stadtmauerrest,

    der Leitgastturm, als zum Wohngebäude umgebauter mittelalterlicher Turm,

    und schließlich das Bezirksamt im Jugendstil.

    Gründerzeit und Jugendstil findet sich sonst in der Innenstadt nur noch punktuell, z.B. beim Emma-Jäger-Bad oder in der Nordstadt, also nördlich des Bahnhofs.

    Entfernt man sich von der Innenstadt, findet sich natürlich noch etwas mehr an historischer Substanz, z.B. die Villa Beckh.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (7. Februar 2017 um 03:15)

  • Wobei Oberschlesien mit Gleiwitz, Zabrze und Kattowitz unglaublich hässliche Industriegroßstädte besitzt. Das Oberschlesische Industrierevier ist doch das Hässlichste und Abstoßendste, was es weit und breit gibt, da ist ja selbst Pforzheim, hier im Forum Synonym für das, wie unsere Städte nicht ausschauen sollen, wunderschön dagegen.

    Auch in Oberschlesien gibt es schöne Ecken...und als Vergleich passt zum oberschlesischen Industrierevier fairerweise dann doch eher das Ruhrgebiet mit den Industriegroßstädten Duisburg und Bochum.
    Die landschaftlich schöne Umgebung von Pforzheim (also der Kontrast dazu) lässt die Innenstadt i.Ü. umso hässlicher und einfaltsloser erscheinen. Im Ruhrgebiet würde sie dagegen gar nicht weiter auffallen bzw. wäre sogar eine Schönheit.

  • :D:D:D

    Um Fassaden voneinander zu unterscheiden und gegenseitig herzuvorheben, ziehen die Gestalter alle Register der jeweils gängigen Baupraxis und Bauprodukte. In der Verdichtung dieser Straßenschlucht erscheinen sie wie zusammengenähte einzelne Stoffstücke auf einem Quilt. Die unterschiedlichen Herkünfte sind ihnen anzusehen, ihr unerwartetes Zusammentreffen hier überrascht, und das erzeugt die großstädtische Faszination dieser Straße. Innenstadt – Zerrenerstraße – März 2015

  • Eine gewisse Faszination geht dennoch von solchen Straßenzügen in konsequent moderner Vielfalt aus. Jedenfalls finde ich sowas nicht ausschließlich hässlich. Ich muss dabei immer an japanische Städte denken, die ähnlich geprägt wurden. Urbanität ist in Pforzheim ja erstaunlicherweise vorhanden, es kann also nicht nur an Architektur liegen ob eine Stadt lebt.

    In dubio pro reko

  • :D:D:D

    Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, wie eine mitteleuropäische Innenstadt noch unwirtlicher, nichtssagender, eintöniger - und ja - häßlicher als dieses Beispiel sein kann. Selbst kriegszerstörte Städte wirkten 1945 mit ihren Bauresten noch optischer angenehmer als diese Brutalität.

    reklov2708: Was bedeutet für dich "Urbanität"? Daß jeder mit dem Auto in die "Innenstadt" fahren und in den großen Kaufhausketten einkaufen kann?

    In Japan finde ich das Komprimierte und Moderne zum Anschauen und Anfühlen für zwei bis drei Urlaubswochen interessant, ich halte es aber weder für ästhetisch (Schlichtheit, Beliebigkeit, abweisende Baustoffe) reizvoll noch für lebenswert.

  • Eduard, deinen ersten Absatz kann ich unterstreichen, wenn man den Maßstab der traditionellen, klassischen europäischen Stadt zugrundelegt. Dass es hierfür in Pforzheim keine Basis gibt ist bekannt. Unter dem Gesichtspunkt eines modernen Nachkriegsstädtebaus ohne Wenn und Aber muss man aber mit Erstaunen feststellen, dass die Stadt als solche dennoch funktioniert, das macht Pforzheim als Studienobjekt interessant. Ich denke dass eine gute Infrastruktur und Nutzungsmischung von ausschlaggebender Bedeutung ist. Wertschätzung für die Architektur muss man nicht verlangen, sie ist auf reine Funktionalität ausgerichtet. Aber ich glaube, man kann trotzdem in Pforzheim recht gut leben (wenn man nicht unbedingt für historische Baukunst schwärmt).

    In dubio pro reko

    2 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (13. Februar 2018 um 07:48)

  • Also, mir verursacht Pforzheim ein Gefühl der Beklemmung, nicht nur aufgrund der Häßlichkeit, sondern auch aufgrund der Atmosphäre und des Publikums. Ich war jedenfalls froh, als nach meinem letzten Aufenthalt die Bahn in den Schwarzwald weiterfuhr ... auf der Stuttgarter CMT-Touristikmesse hatte Pforzheim übrigens letztes Jahr einen eigenen Stand, aber ohne ein einziges Foto der Stadt :)

    Jedenfalls würde ich jederzeit Ludwigshafen vorziehen, obwohl die Stadt eigentlich noch häßlicher ist.

  • Man muss anmerken, dass das Stadtbild von Pforzheim auch vor 1945 keine besondere Bedeutung hatte. Insofern hat man diesen Status nach dem Krieg einfach mit anderen Mitteln beibehalten. Es gab ja auch Pläne, die nahezu vollkommen zerstörte Stadt komplett aufzugeben.
    In Ludwigshafen war ich noch nie, aber ich würde Pforzheim schon aufgrund seiner beschaulichen Lage vorziehen, wenn ich mich entscheiden müsste.

    In dubio pro reko

  • Hatten wir diesen sagenhaften Plan zur Reparatur der Pforzheimer Innenstadt schon? Er stammt von 2012, und ich bin durch Zufall darauf gestoßen.

    Würde die Stadt das umsetzen, würde sie enorm an Aufenthaltsqualität und Attraktivität gewinnen.

    Innenstadtentwicklung-Ost Pforzheim
    http://christophkohl.com/portfolio/inne…im-competition/

    (Schaut Euch die letzten Abbildungen der Bildstrecke an. Ein Fall für Stadtbild Pforzheim...)

  • Hallo Heimdall,

    Ich kann mich nicht daran erinnern und habe noch ein wenig recherchiert. Scheinbar ist der erste Teil der Flächenkulisse des Rahmenplans bereits in der Ausschreibungsphase bzw. kurz vor Vergabe an den Investor Ten Brinke. Pressemeldungen Stadt Pforzheim. Und hier eine Visualisierung Visualisierung Rathausplatz. Sieht zunächst nach dem üblichen kalten und großformatigen Investorendurchschnitt aus. Hier findet man die Ausschreibungsunterlagen mit einem Modell Ausschreibung.

    Ten Brinke ist derzeit Übrigens auch für die Überbauung eines Teils des "Bonner Lochs", des furchtbaren Bahnhofsvorplatz im Bonn zuständig. Den Entwurf für diese Platz kann man unter der Kategorie "besser als vorher aber auch nicht der große Wurf" einsortieren. Visualisierung Südüberbauung Bonn

  • Städtebaulich ist das alles sicherlich richtig. Wenn sich architektonisch die übliche kühle Investorenarchitektur durchsetzt, ist das aber eine vertane Chance. Das wäre dann eben wieder Pforzheim. Wenn mal der funktionalistische Wurm drin ist, ist er wie eine Krankheit, die man nicht mehr los wird. Der von mir verlinkte Entwurf zeigt ja, wie es anders (und viel gelungener) möglich wäre.