Hamburg - Innenstadt (Galerie)

  • Auch in den 1930er Jahren wurde dort weiter gebaut, auch wenn die Bauten nicht mehr die Klasse der 20er Jahre erreicht haben. Hier einige Impressionen:

    Das Pressehaus von 1938, früher von SPIEGEL und STERN, heute von der ZEIT genutzt:

    Der Altstädter Hof von 1936 bis 1937:

    ...und das Bartholomayhaus von 1938/39, das durch den Architekten Rudolf Klophaus für Rudolf Bartholomay als letztes Kontorhaus im klassischen Stil mit großen Blendgiebeln in Anlehnung an alt-hanseatische Bürgerhäuser errichtet wurde:

    Das war´s (vom Kontorhausviertel).

  • Beeindruckende Bilder, Frank.
    Bemerkenswert ist es m. E., dass die Fassadendekoration des Chilehauses von ebenjenem Richard Kuöhl (was für ein Name!) stammen, welcher später auch dieses m. E. scheußliche Kriegerdenkmal am Dammtor gestaltet hat und welches du weiter oben im Strang vorgestellt hattest. Darüber hinaus zeichnete sich Kuöhl v. a. auch durch eindrucksvolle Grabkunstwerke aus.

    Eine Luftaufnahme des Chilehauses aus Kriegstagen, welche über den Zollkanal hinweg zum Messberg mit dem Chilehaus zeigt. Zu sehen auch die alte Wandrahmsbrücke (hieß die damals auch so?), welche nunmehr leicht versetzt und in hässlich zum Teerhof führt. Die Ost-West-Straße (Willly-Brandt-Straße) durchschneidet heute das nördliche Ufer vor dem Chilehaus.

    Quelle: http://www.bildindex.de

    Vor dem Bau des backsteinernen und mächtigen Kontorhausviertels sah es unmittelbar am Messberg übrigens so aus.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke, Frank! Das sind grandiose Hinterlassenschaften einer Epoche, die städtebaulich wie architektonisch befähigt war, Meisterwerke zu schaffen, ein Viertel im Weltstadtformat und doch durch und durch hamburgisch! Und die Gegenwart mit ihrer Jammerarchitektur sieht wohl die Größe dieser Schöpfungen und will sie (samt der Speicherstadt) als Weltkulturerbe anmelden und sieht sich doch zugleich außer Stande, in der Hafencity und sonstwo an diese Vorbilder anzuknüpfen. Was nützt alle Huldigung mit Welterbestatus, wenn unsere Zeit nicht mehr willens ist, wie alle früheren Kunstepochen auf den Schultern der Vorgänger zu noch Besserem und Schönerem weiterzustreben?

  • Die Frage, die ich mir gerade stelle, ist diejenige, wieweit das Hineinschlagen der Ost-West-Straße (heute Ludwig-Erhard- und Willy-Brandt-Straße) eine [lexicon='Zäsur'][/lexicon] der hamburgischen Städtebaupolitik darstellt und wieweit eine Fortführung. Ich neige eher zur zweiten Annahme, dass das die Fortführung und "bloß" die Kulmination ist.

    Das Chile-Haus in seiner Ästhetik ist gewiss das richtige Haus ...

    ... am falschen Platz.

    Das Kleinteilige und Schöne zu vergröbern, kann ich nicht als Bereicherung empfinden, schon allerdings, dass ohnehin nur Wüste auch mit größeren Formen zu versehen. Auf einer Brache in Hafennähe würde dieses Haus ganz wunderbar wirken. So, in den Stadtraum brachial hineingestellt, ist es durch die Abschnürung "bloß" übertrumpft und fast in die Randlage verschoben worden.

  • Ja, das ist doch ein schönes Stück Hamburg!
    Sicher waren die Vorgängerbauten auch nicht schlecht, aber es stellt sich die Frage: Als was würde man solch ein Fachwerkensemble heute nutzen wollen, wo eher Büroflächen am Markt nachgefragt werden?
    Ohne Nutzung keine Erträge. Ohne Erträge keine Erhaltung.

    Man muss sich dabei vor Augen halten, dass das Kontorhausviertel, die City Nord und die neue Hafencity konstruktiv alles Stahlbetonbauten sind. Die Klinker sind nur Fassade. Es wurde die Aufgabe, Büroraum zu schaffen, im Kontorhausviertel klar am besten erledigt.

    Zu den oft im Bild zu sehenden mittelalterlich anmutenden Steinmetzarbeiten muss man sich noch eine unzerstörte Nikolaikirche im Neogotischen Baustil vorstellen. Die Nikolaikirche war zum Zeitpunkt ihrer Errichtung das höchste Gebäude der Welt - Zum Zeitpunkt der Errichtung des Kontorhausviertels war sie immerhin noch das höchste Gebäude Hamburgs und die Architekten hatten wohl auch die Nikolaikirche im Hinterkopf, wenn sie für diese und in dieser Gegend planten.

  • Interessanter Hinweis, Palantir. Richard Kuöhl war mir nicht bekannt, wobei ich nicht weiß, ob dies eine peinliche Bildungslücke meinerseits ist oder eher daran liegt, dass Küöhl wegen seines Schaffens während der NS-Zeit in Vergessenheit geraten ist, obwohl er in den 20er und 30er Jahre der wichtigste Bildhauer Hamburgs war und wohl nicht nur für das Chilehaus sehenswerte Plastiken geschaffen hatte.

    Was die vorherige Bebauung des Kontorhausviertels betrifft, so sehe ich ähnlich wie Stadtmensch, dass die Aufgabe zu Anfang der 20er Jahre nun einmal darin bestand, zentrumsnah möglichst viele dringend benötigte Büroflächen zu schaffen und dass durch das nach Schumachers Plänen neu geschaffene Kontorhausviertel diese Aufgabe in großen Teilen sinnvoll und auch heutzutage noch beeindruckend gelöst wurde. Ich muss allerdings anmerken, dass mir die zuerst geschaffenen Bauten und allen voran das Chilehaus wegen seiner grandiosen Formung und der weiteren Verwendung von Bauschmuck mehr zusagt als die späteren Bauten wie der Sprinkenhof oder das Presshaus, die mir gerade in der Fernsicht zunehmend monoton und ornamentfeindlich erscheinen. Da mag ich DortmundWestfalica ja fast zustimmen, dass die vorherige Fachwerkbebauung sehenswerter war. Allerdings hätte man mit dieser Fachwerkbebauung wohl nicht den erforderten Büroraum schaffen können, vermute ich.

    Noch kurz zur Bemerkung von Himmelsrichtungen, dass das Chile-Haus in seiner Ästhetik das richtige Haus am falschen Platz sei: als freistehendes Gebäude am Hafen käme gerade die immer wieder gezeigte spitz zulaufende Bugform sicherlich besser zur Geltung, allerdings finde ich das Haus auch jetzt in seiner etwas beengten Lage beeindruckend.

  • Wenn das Kontorhausviertel nicht gebaut worden wäre, hätten wir in Hamburg heute ein Frankfurt-Problem. Was nützt die pittoreskeste Altstadt, wenn 15 Jahre später doch alles abgebrannt wird? Es wird wohl niemand glauben, dass eine Nicht-Bebauung den 2. WK verhindert hätte. So stehen dort wenigstens bis heute Gebäude von Weltrang. Eine solche was-wäre-gewesen-wenn-Diskussion entbehrt jeder Grundlage, da nun mal in den 20ern Fakten geschaffen wurden. Es wird hier wohl niemand vom Abriss der Kontorhäuser zugunsten der Reko einer Hamburger Fachwerk-Altstadt träumen, das ist nicht nur unrealistisch sondern auch mehr als realitätsfremd und wäre eine barbarische Kulturschande. Ich bin übrigens ein ganz großer Fan der Hamburger kontorhausarchitektur.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Altstadt ist nicht immer besser, mit dem Kontorhausviertel ist ein einmaliges großstädtisches Ensemble entstanden, das auch ich nicht missen wollte. Das ist der Unterschied zu heute, wo nur belanglose Allerweltsarchitektur gebaut wird, die keine 60 Jahre Bestand hat.

    In dubio pro reko

  • Hätte es den Krieg nicht gegeben, würden unsere Städte auch nicht mehr aussehen wie in den 20er Jahren oder davor. Die Abrisstoleranz wäre sicher sogar höher anhand der Juwelen, die selbst Großstädte zu bieten hätten, siehe Wien. Ich denke da an Frankfurt, Nürnberg, Dresden, Kassel. Die vor dem Krieg vorhandene Tendenz wie in Frankfurt oder Nürnberg, zu konservieren, zu restaurieren und somit die oft heruntergekommenen Altstädte erst fit fürs 20 Jahrhundert zu machen, hätte großflächige Abrisse sicher verhindert. Die Nachkriegsignoranz historischer Bausubstanz gegenüber resultiert gerade aus dem nicht mehr vorhanden sein geschlossener großer Altstädte und nicht unmittelbar aus Sanierungen wie in Hamburg. Hamburg hat ja auch vor dem Krieg viel in die Rettung seiner überkommenen Fleetviertel um die Katharinenkirche investiert und dort im historischen Sinne saniert und sogar frei im Stile der alten Bürgerhäuser rekonstruiert. Gründerzeitliche "Bausünden" wurden so auch wieder korrigiert. Ich verteidige die Abrisspolitik nicht, aber in Hamburg wurde mit dem Kontorhausviertel etwas bedeutenderes geschaffen als die Gängeviertel der "Altstadt" jemals waren. Die bedeutenden Alt-Hamburger Bürgerhäuser, die ja auch erhalten werden sollten, lagen ohnehin nicht in diesem regelrecht slumartigen Stadtteil sondern westlich davon und gingen erst 1943 im Feuersturm unter. Das pittoreske Bild des Messbergs mag über die tatsächliche Bedeutung der Bausubstanz hinwegtäuschen, aber diese Häuser waren nicht altehrwürdig wie in Frankfurt, sondern meist erst 150-200 Jahre alt, zudem in sehr schlechtem Zustand. Die meisten baufällig. Hier ein Bild der sanierten "Catharinenstraße"
    http://static2.akpool.de/images/cards/15/159029.jpg

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • In der Tat eine sehr aufschlussreiche und auch ergiebige Frage - wer sie offen stellt -, inwiefern der geschäftliche Zweck das Mittel heilige und sei es auch in Vergleich zu heute ein zweifellos ahnsehnlicheres.

    Das meinte ich in dem Diskussionsfaden "Städtebauliche Verbindung zwischen Alster und Elbe", der hier gleichfalls existiert, dass zugunsten der Geschäftsgängigkeit Hamburg weit weniger als andere Städte davor zurückgeschreckt hat, originäre Altbausubstanz zu vernichten und damit Etappen seiner originären Entwicklung. Sicherlich muss nicht alles unter Artenschutz gestellt werden, nur weil es alt ist und prägend mit der Stadtgeschichte verbunden. Dennoch sehe ich in der hamburgischen Stadtentwicklungspolitik bis hin zur Ost-West-Straße (Ludwig-Erhard- bzw. Willy-Brandt-Straße) weit mehr Kontinuitäten, als dass diese brachiale Schneise glasklar von der sonstigen Städtebaupolitik getrennt gewesen wäre.

    Kurzum: In meinen Augen geht es um die Unverletzlichkeit eines Kerns und dann um die Anreicherung wie in Jahresringen. Wäre die Hälfte der Zweiten barocken Stadterweiterung in Potsdam mit qualitativ hochwertigeren Bauten wie in Eisenhüttenstadt planmäßig überbaut worden, so könnten wir in etwa von einer Analogie sprechen.

  • Ich häng das mal hier an Franks schönen Hamburg-Galeriestrang an, wenns recht ist, für einen eigenen ist es einfach zu wenig und zu schlecht.

    Im Stuttgart-Strang war hier ja neulich ein Gespräch über Hamburg und seine Qualitäten entstanden, die hier im Forum aus meiner Sicht -auch weil kein sehr aktives Mitglied von dort kommt- immer etwas zu kurz kommen. Letztlich kann Hamburg in Sachen Urbanität nur noch Berlin das Wasser reichen, weil es als eine der wenigen deutschen Städte schon vor dem ersten Weltkrieg ganz klar Metropolenmaße hatte, wovon nicht zuletzt auch die Verkehrsinfrastruktur mit dem großartigen Hochbahnsystem von 1912 zeugen.

    Zufällig waren wir nun Silvester bei Freunden in Hamburg und ich konnte ein paar Schnappschüsse aus dem Gebiet nördlich und westlich der Alster (grob den Stadtteilen Winterhude und Eppendorf entsprechend) machen, das im Zuge des Hochbahnbaus im ersten Jahrzehnt des 20. Jhdts. eine sehr rasche Entwicklung genommen hatte und entsprechend vom Jugendstil, tlw. auch mit Übergang in den Reformstil dominiert ist und sehr dicht und urban bebaut wurde. Glücklicherweise wurde diese Gegend anscheinend auch weitgehend verschont vom Bombenkrieg, so dass die Bebauung hier doch weitgehend geschlossen bleiben konnte, wenngleich es selbstverständlich einige Nachkriegsbauten gibt.

    Es handelt sich auch explizit nicht um die von mir ursprünglich erwähnte Villengegend Harvestehude direkt entlang der Alster, die früher und historistisch bebaut wurde, das muss ich ein andermal nachholen. Es sind nur ein paar Schnappschüsse vom Weg zur U-Bahn-Station Sierichstraße und aus der Hochbahn bei mäßigen Lichtverhältnissen und viel Bewegung aus der Bahn heraus:

    Abendstimmung in der Gegend, bei Regen. Typisch sind hier diese Versätze im Blockrand an den Hauptstraßen, die so kleine Höfe zur Straße ausbilden, sehr reizvoll:

    Einige typische Straßenszenen, nicht sehr selektiv, so sieht das dort einfach aus::

    Der U-Bahnhof Sierichstraße im schicksten Jugendstil:

    Viele der Hochbahnstationen der Ringlinie U3 sind im Originalzustand erhalten oder wiederhergestellt worden.

    Aus der Bahn sieht es dann z.B so aus:

    Charakteristisch für Hamburg ist das viele Wasser, auch und überall im Stadtgebiet und nicht nur an Alster und Elbe. Wir springen nun ständig zwischen dem roten und dem weißen Hamburg hin- und her, weil die ganze Gegend just um diese Zeit zwischen etwa 1905-1910 und 1920, als dieser Wechsel stattfand, bebaut wurde:

    Die schon genannte Isestraße, wie gesagt, die ganze Gegend sehr einheitlich und ziemlich geschlossen:

    Und immer weiter, Kilometer um Kilometer schön plastische Fassaden und auch in den Nebenstraßen geht es so weiter:

    Noch ein Schnappschuss von der Elbphilharmonie:

    Nochmals Entschuldigung für die saumäßige Qualität.... aber die U3, die großenteils überirdisch verläuft, ist wirklich empfehlenswert für Besucher der Stadt - Hamburg ist einfach ein ziemlicher Kracher aus meiner Sicht. Wie gesagt, nur ein kleiner Appetizer, ich werde mich der Stadt auch nochmal eingehender widmen.

  • Ich hätte schwören können, dass ich einen Teil der folgenden Bilder schon mal gezeigt hatte, aber mit der Suchfunktion des Forums ist da nichts zu machen. Daher schließe ich nochmals örtlich an meine lezten Bilder in diesem Galeriestrang an.

    Es geht zum Justizforum am Sievekingsplatz.

    Das Amts- und Landgericht für Zivilsachen.

    Das gemeinsame Gebäude für das Oberlandesgericht und den Verfassungsgerichtshof.

    Das Amts- und Landgericht für Strafsachen.

    Vor dem Holstentor befindet sich die 100 Jahre nach ihrem Bau als ev. Gnadenkirche der russisch-orthodoxe Kirche übergebene Kirche des St. Johannes von Kronstadt.

    Hinter dem Strafjustizgebäude befindet sich eine JVA, hier vom Holstenglacis betrachtet.

    Richtung Dammtor/Planten un Blomen schließt an die private 'Bucerius Law School', welche das ehem. Botanische Institut der Hamburger Universität bezogen hat.

    Noch einige Ansichten aus dem Hofbereich mit zwei recht markanten Neubauten.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Weitere Bilder - ein wenig aus Eimsbüttel.

    Schäferkampsallee, hier das beeindruckende Haus N°28 (rechts).

    Links schließt ein abartiger Bau an, dann folgt die Jerusalem-Kirche.

    Bundesstraße N°58/Schlump, heute eine Berufsschule.

    Im Folgenden geht es auf krummen Wegen zum Grindelviertel, genauere Zuordnungen nur noch sporadisch.

    Kieltorallee

    Heinrich-Barth-Straße/Rutschbahn


    Grindelhof

    Ecke Hartungstraße

    Schule der jüdischen Gemeinde

    Altes Postgebäude(?)

    Grindelhof/Bornstraße

    Und gegenüber...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (1. Mai 2018 um 23:57)

  • Zum Abschluss geht's (wiederum auf zuweilen sprunghaften Wegen) zurück zum Dammtor.

    Grindelallee

    Schlüterstraße/Johnsallee

    Schlüterstraße

    Moorweidenstraße

    Ecke Rothenbaumchaussee

    Sog. Dammtorpalais

    Altes Logenhaus, Mozartsäle

    Altes Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee N°1

    An der Abzweigung der Grindelallee

    Bundesstraße

    An der Verbindungsbahn, im Hintergrund ist der Schanzenturm zu sehen.

    Es geht dann wieder zurück Richtung Innenstadt - der Bahnhof Dammtor

    Rückseite

    Der Sitz der HanseMerkur-Versicherung am Siegfried-Wedells-Platz N°1 (Luftbildansicht des Komplexes)

    Mein letztes Bild zeigt Altersglacis/Wartburgstraße

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    (Immanuel Kant)


  • Der linke Giebel dieses Gebäudes scheint zu fehlen. Das wäre also ein wichtiger Kandidat für eine Wiederherstellung.

    Links schließt ein abartiger Bau an...


    Interessanterweise stört mich dieses moderne Gebäude weniger als die abartig grelle Farbgebung des hier links zu sehenden Gründerzeitlers... X(

    Kieltorallee


    Eine Frage hätte ich aber doch, die mich interessiert. Die Fargebung der Fassade dieses grau-gelben Gründerzeitlers links sieht mir unfertig aus. Ein Malergrüst ist aber nicht zu sehen. Ist das eventuell beabsichtigt? Eine neue "unfertig" aussehende Farbmode?

    Grindelallee


    Das wäre für mich ein Hinweis, dass in einem anderen Thread erwähnte Kaisersruh in Würselen am Ende doch so bleiben könnte, also das für mich bescheuert aussehende Resultat am Ende beabsichtigt war und Bestand hätte:

    Endlich! Nach über einem Jahr Streicharbeiten an den Fassaden ist das Palais jetzt fertig gestellt und wird abgerüstet:

  • Heimdall:

    ad 1) Landgericht (Zivil): Es fehlt nicht nur der eine Giebel ==> Luftbild 1920

    ad 2) Schäferkampsallee N°30: Ähem, interessant. ==> Hier nochmals

    ad 3) Kieltorallee: Der Bau ist eine Ziegel-Putz-Kombination ==> Google StreetView

    Meinst du wirklich, das sind ausreichend nahezu identische Bilder aus der Heimat von 100%-Schulz für hier?

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    (Immanuel Kant)

  • "Vulgow", Deine letzte Frage habe ich nicht verstanden.

    Es ging mir um den Anstrich des Hauses in der Grindelallee (2. Haus von links). Ich hatte mich schon bei dem Gebäude in Würselen gefragt, ob dessen aktueller und sehr seltsamer Anstrich womöglich beabsichtigt ist. Ob es womöglich eine Art neue Spielerei beim Fassadenanstrich darstellt. "Stil: `Unfertig, unperfekt´". Ich traue das heutigen Malerbetrieben und und einigen Eigentümern durchaus zu. Es ginge also, wenn das so wäre, doch noch schlechter, als das hier oft negativ bemängelte moderne Grau beim Fassadenanstrich. Nun habe ich den Anstrich bei dem Haus in der Grindelallee gesehen und mich gefragt, ob dieser unfertige Look auch beabsichtigt sein könnte, was meine Befürchtung/These für das Gebäude in Würselen bestätigen könnte. Es ging also nur um den Fassaden-Anstrich, nicht um einen Vergleich zwischen Hamburg und Würselen.

    Dann zu...

    1) Landgericht. Danke für die alte Luftaufnahme. Auf der Hinterseite fehlen, so habe ich nun auf Google Maps gesehen, auch Giebel, doch dort existiert mittlerweile ein moderner Anbau, so dass es dort nicht mehr auffällt und ins Gewicht fällt. Aber die Vorderseite wird durch den fehlenden Giebel bzw. die offenbar nur notdürftig wieder aufgebaute Ecke stark beeinträchtigt. Hier also müsste man ansetzen, um die Symetrie des Gebäudes wieder herzustellen. Die Rückseite kann man notfalls lassen, wie sie ist.

    2) Schäferkampsallee. Ich will, damit ich nicht falsch verstanden werde, keine Lanze für dieses moderne Gebäude brechen. Aber es erscheint mir minderwichtig, stört nur begrenzt. Ich will das begründen. Es tritt nicht aus der Flucht heraus. Es ist weit kleiner als die umliedenden Gründerzeitgebäude, sowohl in der Breite als auch in der Höhe. Dominiert wird der Straßenzug also von der Gründerzeit. Die Farbgebung ist dezent. Büsche und Bäume stehen davor, so dass es teils verdeckt wird. Für mich ist das also ein harmloses Gebäude, das von mir aus stehen bleiben könnte.
    Der auf Deinen Bildern nicht gezeigte Großkomplex rechts der Gründerzeitler ist da viel dominanter, größer (in der Fassade sicherlich 5x größer) und störender. (http://www.cogiton.de/projekte_schaeferkampsallee.htm)

    3) Kieltorallee. An den Ziegeln habe ich mich nicht gestört. Aber die roten Fenster in Kombination mit gelb angestrichener Fassadenornamentik. Da schüttelt es mich einfach aufgrund dieses schlechten Geschmacks.

  • Der linke Giebel dieses Gebäudes scheint zu fehlen. Das wäre also ein wichtiger Kandidat für eine Wiederherstellung.

    Ja, so sah der linke Giebel am Ziviljustizgebäude früher aus:


    Carl Johann Christian Zimmermann. "Hamburg und seine Bauten" von 1890 und 1914
    URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CJCZ…stizGeb_(1).JPG


    Heute nochmal:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zivi…rg-Neustadt.jpg