Hamburg - Innenstadt (Galerie)

  • Hm, nicht nur der große Giebel scheint zu fehlen, sondern auch einiges an Fassadenschmuck an den Fenstern, z.B. besonders gut im Bildvergleich zu erkennen an den kleinen Dreiecksgiebeln. Dennoch ein sehr stattliches Gebäude, an dem viele Details erhalten sind oder wiederhergestellt wurden. Man beachte z.B. die Ziergitter auf den Dachfirsten, wenn ich das richtig sehe. Das ist nicht selbstverständlich, dass sowas heute bei historistischen Gebäuden noch vorhanden ist. Auf dem Neuen Rathaus München gibts das auch noch, die wurden mE sogar irgendwann mal rekonstruiert.

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Ich erzähle ja hier immer viel von Hamburg und liefere dann nicht. Auch jetzt ist es wieder nur ein gehetzter Spaziergang bei schlechtem Wetter durch die Innenstadt, noch dazu ohne richtigen Plan. Manchmal ja sogar besser als mit Plan. Neuentdeckt habe ich die Kolonnaden, die ich z.B. gar nicht kannte und die ein doch beeindruckendes Bild einer gründerzeitlichen Geschäftsstraße wiedergeben:



    Blick auf das Ostufer der Binnenalster:

    Und die Südseite mit einer ebenfalls sehr schönen Reihe an erhaltenen Fassaden, selbst die Nachkriegsbauten fügen sich hier recht gut ein (beim dem Gebäude rechts glaube ich aber an ein Jugendstiloriginal ?):


    Auffallend an Hamburg ist die vergleichsweise deutliche Verbreitung des Jugendstils, die mir so in fast keiner anderen deutschen Großstadt ins Auge gefallen ist, auch die Stile danach sind sehr präsent, insgesamt extrem viele Gebäude aus den letzten 10 Jahren vor dem ersten Weltkrieg:

    Wie gesagt, wirkliches Schietwetter und wieder nur ein paar Schnappschüsse, die mich aber erneut in meiner Motivation gestärkt haben, mir Hamburg mal näher anzukucken. Ich bleibe dabei, dass es so großstädtische Ensembles im deutschsprachigen Raum nur noch in Wien (und vielleicht noch geschlossener, aber auch kleiner eben in Leipzig) gibt, Berlin war wohl noch beeindruckender, hat aber genau in diesem Bereich (Kaufhausarchitektur, große Geschäftshäuser an den Boulevards etc.) einfach auch die härtesten Verluste aufzuweisen, auch wenn es in der Summe aufgrund der größeren Größe der Stadt wahrscheinlich noch mehr gibt - trotzdem nicht so geballt wie in Hamburg in dem überraschend großen Gebiet um die Binnenalster herum.

    Wer auf die großstädtische Pracht des frühen 20. Jahrhunderts steht, kommt an Hamburg nicht vorbei. Und von den unfassbaren Wohngebieten westlich und nördlich der Alster haben wir da schon wieder noch gar nicht gesprochen ;), als Finale noch diese superschöne Station der Hochbahn am Klosterstern:

    That's it, schon wieder zu wenig und zu schlecht, aber ich steigere mich langsam ;). 2037 dann die erste ordentliche Hamburg-Galerie hier, wenn man von Mantikors und Avillers sehr schönen Bildern mal absieht.

  • Lieber Heinzer, das ist eine sehr schöne Galerie. Ich finde nicht, dass es darauf ankommt, besonders viele Bilder auf einmal zu präsentieren. Lieber wenige Fotos, die dafür gut ausgewählt sind (so wie deine jetzt). Besonders gefällt mir das Motiv des Hochbahn-Eingangs. Solche Details im Stadtraum kommen für meinen Geschmack in vielen Galerien hier im Forum etwas zu kurz. Da liegt dann der Schwerpunkt auf richtigen Häusern und größeren Ensembles, was natürlich richtig ist, aber nicht alles, was wir an historischen Sachzeugen in unseren Städten vorfinden.

    An den Bauten des Historismus und des frühen 20. Jahrhunderts in Hamburg finde ich bemerkenswert, dass sie einen eigenen lokalen Stil zeigen. Trotz des Stilpluralismus und der Schmuckfreude jener Zeit gibt es zwischen den verschiedenen Regionen Unterschiede, die sich nur schwer beschreiben lassen. Es lohnt sich aber, genauer hinzusehen. Hier im Forum erfolgt das häufig mit dem Ziel, festzustellen, welche von mehreren Städten "besser" sei, was die Qualität historistischer Bauten betrifft. Das Ranking finde ich dabei eher weniger interessant. Weil Leipzig hier schon erwähnt wurde: Das war zu jener Zeit absolut auf Augenhöhe mit Hamburg - als Stadt allgemein und dementsprechend auch in der Qualität der Bebauung. In Leipzig gibt es übrigens auch viele Gebäude aus den Jahren um 1910, in denen der Historismus des Fin de Siècle in Richtung einer klassischen Moderne hinübergeleitet wurde.

  • Vielen Dank für die Gallerie Heinzer. Sehr schöne Motive, die deine These belegen, dass Hamburg hinsichtlich geschlossener, städtischer Architektur der Gründerzeit manchmal unter dem Radar fliegt. Ich muss zugeben, dass ich nur 4 Tage in Hamburg war, diese Gallerie aber Lust auf einen neuen Besuch macht.

  • Na, meine Unzufriedenheit ist auch kein Komplimentefischen, es ist nur so, dass ich Hamburg als Stadt in den letzten 10 Jahren durch einige Freunde, die dort nun wohnen, noch einmal ganz neu kennengelernt habe. Ich plane schon seit Ewigkeiten, dort mal ein paar gute Fotos zu machen aber es gelingt eben wieder und wieder nicht im Alltag mit Familie etc. Ich kenne auch das andere, zerbombte, zerfaserte und hässliche Hamburg der östlichen Stadtteile durch Besuche bei Verwandten in den 80er Jahren, die damals noch zahlreichen Kriegsbrachen und einstöckigen Baracken, die in Zeilenbauweise errichteten 60er Jahre-Blocks etc - es gibt weiß Gott auch viel hässliches in dieser Stadt.

    So wollte ich nun diesmal eigentlich einen längeren Spaziergang durch die Stadtteile westlich der Alster machen, Eppendorf, Eimsbüttel, Harvestehude, Winterhude etc. und dann hat es einfach fast nur geregnet und das meiste ist ohnehin hinter Bäumen gewesen.... der ganze Charakter dieser Stadtteile mit den vielen Kanälen und Wasserläufen, dem unfassbaren Reichtum dieses alten Hamburgs mit seinen Gärten zum Wasser, den schönen Brücken, der ratternden Hochbahn - das muss eben wieder ein andermal sein. So hat es dann nur noch zu diesen paar Schnappschüssen aus der Innenstadt gereicht.

    Es ist wirklich erstaunlich, was da alles noch steht. Liegt wohl zum einen daran, dass die Innenstadt nicht so sehr Hauptfokus der Angriffe war (?) und an der extrem soliden Bausubstanz dieser Gebäude, es gab eben fast keine "echte Altstadt" mehr, die in Flammen hätte aufgehen können ... die Stadt kann sich einfach sehr, sehr glücklich schätzen, im Prinzip fast alle Stadtidentität ausmachenden Gebäude und Ensembles noch zu haben, Speicherstadt, Kontorhausviertel, Hauptbahnhof, und nicht zuletzt eben die Alsterfront und viele der nördlichen Innenstadtstraßen inkl. Mönckebergstraße, Rathausmarkt, Arkaden, die gezeigten Kolonnaden, selbst die Landungsbrücken und der ganze, riesige Jugendstilkomplex um den alten Elbtunnel und immer wieder die grandiose Hochbahn - allein auf ihrer Strecke am Hafen entlang - sowas gibt's einfach nicht nochmal in Deutschland ... klar gibt es dann im Umfeld der Schneise um die Ost-West-Straße in der südlichen Innenstadt herum und insgesamt natürlich v.a. nach Osten hin auch sehr zahlreich diese fürchterlichen, breiigen Wiederaufbaubereiche der übelsten Sorte - aber ich habe das auch im Münsterstrang so gemeint, wie ich es gesagt habe: Die Seele der Stadt ist noch da, trotz der Zerstörungen und natürlich vieler unwiderruflich zerstörter Gebäude, von denen ich nicht einmal 3% kenne. Und das ist schon ein kleines Wunder und macht vielleicht auch den entscheidenden Unterschied zu Berlin aus: Hier erscheinen mir die Verluste an den Prachtstraßen sowohl des Westens als auch des Ostens zu groß, um darüber hinwegsehen zu können, hier ist einfach ein Stück der Stadtidentität weg, das Muster eher wie in vielen westdeutschen Großstädten mit den überraschend intakten Gründerzeitwohngebieten, aber einem seiner Seele beraubten Zentrum. Mir war das in dieser Schärfe vorher gar nicht so klar.

    Und in einem solchen noch halbwegs geschlossenen oder besser altbaudominierten Umfeld finde ich dann den gelegentlichen Tupfer moderner Architektur sogar ganz reizvoll, auch das haben die Hamburger zumindest in den zentralen Bereichen sehr gut hinbekommen. Mit dem jetzt angelaufenen Abriss der Cityhöfe (habe selbst die Bagger gesehen) wird eine weitere wirkliche Bausünde dann fallen. Sogar die Hafencity ist schon aufgrund ihrer Dichte und Größe anders als viele andere Städtebauvorhaben in Deutschland, da gefällt mir wahrlich nicht alles (um ehrlich zu sein sogar nur wenig), aber irgendwie mag ich die monumentale Dichte des Stadtteils, das viele Wasser etc. dann auch fast wieder zu.

    Ist jetzt sicher alles etwas zu positiv gefärbt, dazu neige ich manchmal, denn man darf auch nicht vergessen, was für fürchterlich hässliche Gegenden es in Hamburg gibt - aber in der Summe bleibt es für mich neben dem oft und natürlich zurecht hier erwähnten Leipzig (und wahrscheinlich München, das aber ganz anders tickt und das ich kaum kenne) von den ganz großen deutschen Städten diejenige, deren Wesen noch sehr gut zu erkennen ist.

  • Handyimpressionen aus der Hamburger Innenstadt. Hapag-Lloyd, Stadthausrücke, Mellinpassage.

    Der einstige Schaltersaal für die 1. Klasse ist heute die Kantine von Hapag-Lloyd.

    Einmal editiert, zuletzt von HelgeK (29. September 2019 um 09:25)

  • Wenn ich mir die Bilder so anschaue, kann ich kaum glauben, dass Hamburg unter allen deutschen Städten mit 50.000-60.000 (!) Bombenopfern die mit Anstand meisten Kriegstoten zu erwarten hatte. Da würde man glatt erwarten, dass die gesamte Innenstadt - wie in Köln - plattgemacht wurde, aber in HH scheint ja wirklich sehr viel erhalten worden zu sein. Die eigentliche Altstadt wurde ja schon 1842 vernichtet, richtig?

  • Solinger: die Bomben wurden vornehmlich auf der Wohnbezirken rundum die Innenstadt abgeworfen wie Eilbeck, Barmbeck, Hammerbrook und Hamm. Die Innenstadt erlit relativ weniger Schäden. Hamburg steht an der Spitze der Bombenopfer aller D. Städten mit ca 45.000 Toten.

    Insgesammt kamen 355-365.000 Deutsche Zivilisten um im Bombenkrieg in den Städten.

    Dresden kommt am 2. Stelle mit 25.000 Toten, Swinemünde am 3. Stelle mit 23.000 Toten, Berlin an 4.Stelle mit 22.000 Toten.

    Die meiste Toten fielen im letzten Kriegsjahr, Zivilisten wie auch Soldaten.

  • In Hamburg war halt noch keine entsprechende Historikerkommission am Werk, sonst wär man dort auch schon unter 20.000.

    Die zuletzt gezeigte Innenstadthälfte ist erstaunlich gut erhalten geblieben. Dafür hat sich Bomber Command - wohl noch nicht der kulturellen Agenda ganz bewusst - in Arbeiterviertel wie Hammerbrook verzettelt, wo kein Stein auf dem anderen blieb. Andererseits waren sie dort mehr in puncto Todesopfern erfolgreich.

    Die Hamburger Altstadt ist schrittweise durch Abrisse und "Sanierungen" dezimiert worden, der 2. Weltkrieg und die Folge waren letztlich auch nur ein (wenngleich nicht ganz kleiner) Mosaikstein. Nicht einmal vor dem Geburtshaus Brahms' im Gängeviertel ist man seinerzeit zurückgeschreckt.

    Edit: Überschnitten mit dem vorigen Beitrag

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Solinger: Das ist in der Tat ein Phänomen, das wir hier schon öfter mal angeschnitten haben, was aber aufgrund der Unterrepräsentation Hamburgs im Forum kaum eine Rolle spielt. Die Innenstadt Hamburgs ist überraschend gut erhalten. Man kann vom monumentalen jugendstiligen Hauptbahnhof bis an die Alster gehen, und wird kaum ein Gebäude der Nachkriegszeit sehen, Hamburgs östliches Zentrum hatte sehr spät vor dem ersten Weltkrieg einen weitreichenden Stadtumbau, so dass viele Gebäude aus den letzten 10 Jahren vor dem ersten Weltkrieg stammen in der östlichen Innenstadt/um die Mönckebergstraße herum. Auch vom Bereich Alsterarkaden/Rathaus kann man fast ungestört von Bausünden Richtung Kontorhausviertel und Speicherstadt kommen, das sind für eine derartige getroffene und zerstörte Stadt lange Wege, die ein doch geschlossenes Vorkriegsbild abgeben.

    Ein Großteil der erhaltenen Gebäude der östlichen Innenstadt hatte 1. den Vorteil, dass sie von einer großen Monumentalität und Solidität waren (und somit auch bei Teiltreffern und nach Bränden nicht gleich Totalverluste) und 2. auch nach dem 2. Weltkrieg nicht ganz oben auf den Abrisslisten standen wie der Historismus, da Reform- und Jugendstil als Übergangsstile nicht ganz derselben Verachtung ausgesetzt waren wie die Bauten der 2. Hälfte des 19. Jhdts., und der bauhistorische Wert des Kontorhausviertels und der Speicherstadt waren dann gsd selbst den größten Modernisten bewusst. Hinzu kommt, dass zumindest an den repräsentativsten Ecken der Innenstadt (Alsterfront etc.) auch direkt nach dem Krieg eine angepasste, klassische Architektur realisiert wurde, bei manchen Gebäuden weiß man nicht, ob sie aus den 1920er oder 1950er Jahren stammen.

    So hat Hamburg das enorme Glück, vielleicht die beeindruckendsten Ensembles von metropolitaner Vorkriegsbaukunst in Deutschland aufzuweisen. Hier werden dann alternativ immer noch Leipzig genannt und München, aber beide Städte haben einen anderen Charakter und v.a. die Dichte an Architektur der ersten 30 Jahre des 20. Jhdts. ist in Hamburg beeindruckend.

    Und, das darf man auch nicht vergessen bei aller berechtigten Wut über die Nachkriegsabrisse, die sich bis in die heutige Zeit ziehen: Hamburgs moderne Architektur ist auch alles andere als schlecht im Innenstadtbereich. Es werden weiterhin die ärgsten Nachkriegssünden beseitigt und durch meist angepasste, ein wenig mit den Zwanzigern flirtende Backsteinarchitektur ersetzt, die durchaus ihren Pfiff hat. Selbst hochmoderne Gebäude wirken in sonst fast geschlossenen Ensembles aus Kontorhäusern tlw. dann wirklich mal wie die vielbesungenen und doch fast nie erreichten "gelungenen Kontraste".

  • Ich dachte, das BRahmshaus wäre ein Abrissverlust der 1890er?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wenn ich mir die Bilder so anschaue, kann ich kaum glauben, dass Hamburg unter allen deutschen Städten mit 50.000-60.000 (!) Bombenopfern die mit Anstand meisten Kriegstoten zu erwarten hatte. Da würde man glatt erwarten, dass die gesamte Innenstadt - wie in Köln - plattgemacht wurde, aber in HH scheint ja wirklich sehr viel erhalten worden zu sein. Die eigentliche Altstadt wurde ja schon 1842 vernichtet, richtig?

    Das hängt von der verwendeten Definition ab. 1842 wurde etwa ein Drittel des Stadtgebietes innerhalb des 1616-25 errichteten Wallrings durch den Großbrand vernichtet. Dieses Drittel entsprach zufälligerweise weitgehend dem bis dahin noch erhaltenen mittelalterlichen Teilgebiet der Stadt.

    Fasst man den Begriff "Altstadt" weiter als "innerhalb der Wallanlagen" befindlich, spielen Kahlschlagsanierungen und der 2. Weltkrieg die entscheidenden Rollen. Der Abriss der dichtbebauten innerstädtischen Quartiere und Gängeviertel begann bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert und setzte sich bis in die frühe Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges fort.

    In Summe haben geschätzt (müsste mal genau zählen) nur etwa 20 Häuser aus der Zeit von vor 1842 bis heute überlebt, und nur etwa 40% des Gebietes innerhalb der Wallanlagen wird heute noch von Bauten aus der Zeit vorm 2. Weltkrieg bestimmt. Glücklicherweise gehören einige der für das Stadtbild besonders relevanten Bereiche rund um die Binnenalster und den Rathausmarkt dazu, wodurch der m. M. n. falsche Eindruck eines halbwegs versehrt gebliebenen Hamburgs entsteht.

  • Zitat
    nur etwa 40% des Gebietes innerhalb der Wallanlagen wird heute noch von Bauten aus der Zeit vorm 2. Weltkrieg bestimmt

    Na ja, Hamburg gilt ja nun als eine der schwerstbombardierten Städte. Von diesem "Nur" könnte so manch weniger arg bombardierte Stadt träumen...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Heinzer: schöne und vollständige Bewertung. cclap:)Sie sollen das einmal für "mein" Berlin auch so verworten!!!! Bin dan gespannt.

    Es stimmt auch genau mit was ich von Hamburg bisher gesehen habe. Moderne Bauten sind angepasst oder passen gar nicht in der Umgebung.


    Leider wurden meine so hochgeschätzen Gr.Zt. Trotzburgen gebaut rund 1905 fast überal Opfer der Nachkriegswut. Was noch da war (wie z.B. in der Innenstadt von Bremen) wurde abgebrochen oder unerkennbar vereinfacht wie fast ganz Berlin. Rekonstruiert wurde gar nichts. Ganze Strassenfluchten sind kaum identifizierbar wenn man Bilder von Berlin "Then and Now" anschaut. Mensch welch ein gigantischer Verlust. Vergleiche mal Berliner Dom oder Reichstaggebäude mit heutigen Zustand oder Bilder der Tauentzien Strasse von 1900, 1920 oder heute......Es gab einmal ein reich gestalltete Weltstadt voll bestückt mit Prachthäuser and wunderbar schöne Alleen und Plätze.....<3

  • Handelt es sich bei den Alsterarkaden um Rekonstruktionen oder Originale? Hatte bei meinem Besuch etwas von Venedig.

  • Handelt es sich bei den Alsterarkaden um Rekonstruktionen oder Originale? Hatte bei meinem Besuch etwas von Venedig.

    Die Arkaden von 1850(!) sind noch vollständig original.

    Einer der dazugehörigen Hochbauten wurden nach einem Brand 1989 entkernt, der Eckbau zur Schleusenbrücke wurde im Zuge einer aufwendigen Modernisierung durch den "Immobilienkönig" Jürgen Schneider in den 90ern ebenfalls entkernt. Die übrigen Gebäude gehören zu den ganz wenigen weitgehend erhaltenen Beispielen der Nachbrandsarchitektur in Hamburg. In den Kellern arbeitet zum Teil noch Pumpentechnik aus dem 19. Jahrhundert.