Kreuzgänge in Deutschland

  • Das ehemalige Benediktinerkloster im mittelfränkischen Heidenheim am Hahnenkamm wurde 752 vom hl. Wunibald gegründet und nach dessen Tod von seiner Schwester Walburga 761 übernommen. Der spätgotische Kreuzgang liegt auf der Nordseite der Kirche. Der Südflügel mit Netzgewölbe, ansonsten Kreuzgewölbe.

    Besuch im Heidenheimer Münster

  • 1165 fand die Grundsteinlegung für den heutigen Bau des Doms St. Peter und Paul zu Brandenburg an der Havel statt, der das erste, vollständig in unverblendetem Backstein aufgeführte Bauwerk der Mark Brandenburg war. Der heutige Dom und die Klausur an der Nordseite des Doms mit noch zwei erhaltenen Kreuzgangflügeln stammt im wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert.

  • Der Merseburger Dom St. Johannes der Täufer und Laurentius repräsentiert das Hochstift Merseburg. Der Dom ist eine Station an der Straße der Romanik. Die Bauten am Dom und der zugehörigen Klausur erstreckten sich vom 11. bis zum 16. Jahrhundert. Der dreiflügelige Kreuzgang des Doms ist sehr gut erhalten.

  • Das ehem. Franziskaner- und spätere Barfüßerkloster weist eine knapp 800jährige Geschichte auf. Im Gegensatz zum Langhaus der Kirche, das 1944 zerstört und nicht mehr aufgebaut wurde, blieben der Mönchschor (leider in Rohbauversion) sowie Teile der Klostergebäude und zwei Flügel des gotische Kreuzgangs erhalten. Der Ostflügel entstand in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts und hat Kreuzrippengewölbe, aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt ein Teil des Südflügels mit Sternnetzgewölben.

    Barfuss mitten in der Stadt


  • Der Neubau des im 13. Jahrhunderts im Südosten der Altstadt gegründeten Dominikanerinnenklosters wurde 1521 fertiggestellt und 1540 nach der Auflösung dem Heiliggeistspital zugeordnet. 1915 fiel der Nordflügel des Klosters dem Straßendurchbruch (Margaretenstraße) zum Opfer. 12 Joche des Kreuzganges mit Rundbogenarkaden finden sich als Überrest auf der Ostseite des Innenhofes.


  • Auf der Luftaufnahme erkennt man die Gebäude des Ulrichsklosters auf der Südseite von St. Ulrich und Afra. Der 1944 teilzerstörte Kreuzgang wurde 1968 zusammen mit weiteren Klostergebäuden restlos abgerissen und durch das massige, unförmige Haus St. Ulrich ersetzt.


    beide Aufnahmen: Bildarchiv Foto Marburg

  • Der Aachener Dom ist als Krönungsort zahlreicher deutscher Könige und Kaiser und als meistbesuchter Wallfahrtsort des Mittelalters nach Compostela, Jerusalem und Rom das wohl geschichtlich bedeutendste Bauwerk Deutschlands.

    Der heutige Dom besteht aus mehreren Teilbauten, das auf die Zeit Karls des Großen zurückgehende karolingische Oktogon ist umgeben von mehreren Anbauten aus späterer Zeit. Der heutige vierflügelige Kreuzgang zeigt gotische Formen des 15. Jahrhunderts, allerdings sind aufgrund zahlreicher Zerstörungen, zuletzt durch Bomben des 2. Weltkriegs, nur noch drei Joche des östlichen Südflügels original aus dieser Zeit erhalten.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Aac…diesbrunnen.jpg
    Urheber: Carolus Ludovicus (talk)

    Einmal editiert, zuletzt von -Frank- (15. Februar 2013 um 21:23)

  • Der vierflügelige gotische Kreuzgang grenzt südseitlich an die Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob an. An den Wänden befinden sich etliche Grabsteine. In zwei Jochen ist die Gewölbeausmalung (bez. 1486) erhalten und wieder freigelegt worden. In der Südostecke des Kreuzganges die Tillykapelle.

    Kirchen in Altötting


    Epitaph für die hochwohlgeborene Freifrau von Hundt, zu Lauterbach und Brannenburg.


    Südflügel nach Osten


    Tilly- oder Peterskapelle mit vor dem Kruzifix knieendem Feldherr

  • Einer der schönsten gotischen Kreuzgänge Deutschlands ist in der ehemalige Zisterzienserabtei in Walkenried am Südrand des Harzes zu finden. Die dortige Klosterkirche ist eine Ruine, der vierflügelige Kreuzgang und die Klausurgebäude des 13/14. Jahrhunderts aber weitgehend erhalten.

    Das Wahrzeichen Walkenrieds ist der nördliche doppelschiffige Flügel des Kreuzgangs, der Lesegang, dessen Kreuzrippengewölbe in der Mitte von Säulen getragen wird und deren Kapitelle mit naturalistischem Blattwerk gestaltet sind. Die übrigen Flügel des Kreuzgangs sind einschiffig.

  • Die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode (Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt) ist eines der bedeutendsten ottonischen Architekturdenkmale in Deutschland. Die Kirche war die Stiftskirche des vom Markgrafen der sächsischen Ostmark, Gero, gegründeten Frauenstifts Gernrode, dem bis zur Auflösung im Jahre 1616 Äbtissinnen aus den adeligen Familien der Region vorstanden. An der Südseite der Kirche besteht noch ein doppelstöckiger Flügel eines spätromanischen Kreuzgangs von 1170.

  • Manche Fachleute legen den Begriff des "Kreuzgangs" weiter aus und zählen auch kreuzgangartige Vorhallen von Kirchen dazu. Ein besonders schönes Beispiel einer solchen, auch Atrium oder Paradies genannten Vorhalle findet sich in der auch heute noch von Benediktinern bewohnten Abtei Maria Laach. Die dreiflügelige westliche Vorhalle mit feingliedriger Kapitellplastik wurde 1220-1230 der älteren romanischen Kirche vorgelagert. Der Löwenbrunnen Im Innenhof der Vorhalle ist ein modernes historisierendes Werk von 1936.

  • Einen größeren Bekanntheitsgrad hat das ehemalige Zisterzienserkloster Eberbach im hessichen Eltville am Rhein durch die Verfilmung des Romans "Der Name der Rose" von Umberto Eco erlangt, weil fast alle Innenaufnahmen des Films im Winter 1985/86 im Kloster Eberbach gedreht wurden.

    Das ehem. Kloster zählt mit seinen romanischen und frühgotischen Bauten zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Deutschlands. Vom Kreuzgang sind noch zwei Flügel weitgehend erhalten, seine Nordseite ist teilweise romanisch, teilweise wie die Westseite gotisch. Der südliche und östliche Flügel wurden 1804 abgebrochen.

  • Vielen Dank @-Frank- für die vielen großartigen Bilder :daumenoben:
    in der Abtei Plankstetten finden sich auch noch Reste eines Kreuzganges, genauer gesagt haben zwei Joche die Wirren der Zeit überstanden (heute ist dort ein Kapelle eingerichtet), habe leider kein aktuelles Bild hier, aber das Foto von Bildindex gibt eine guten Eindruck:

  • Einen schlichten Kreuzgang aus barocker Zeit bietet das ehemalige Zisterzienserkloster Aldersbach im Landkreis Passau. Umso prächtiger im Inneren geschmückt ist dagegen die ehem. Abteikirche Maria Himmelfahrt.


    Kreuzgarten und ehem. Abteikirche


    Im Kreuzgang verwitterte Originale der Portalanlage von der Klosterkirche

  • "Die Pfarr- und Stiftskirche Zu Unserer Lieben Frau zu Laufen (Landkreis Berchtesgadener Land, Oberbayern) gilt als die älteste gotische Hallenkirche Bayerns. Der monumentale Kirchenbau wird von einem kreuzgangähnlichen Bogengang umgeben, der ab dem 15. Jahrhundert als Grablege des wohlhabenden Bürgertums und Adels der alten Schiffer- und Handelsstadt entstand."
    Stiftskirche Laufen (Salzach)

  • Das Kloster der Augustinereremiten wurde ab 1276 in Erfurt errichtet und erlangte weltweite Bekanntheit durch Martin Luther, der dort zwischen 1505 und 1512 als Mönch lebte. Der Kreuzgang des 13. Jahrhunderts wurde nach kleineren Kriegsschäden ab 2000 wieder ansprechend restauriert.

  • Der Trierer Dom ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Ihre bauliche Substanz reicht bis ins 4. Jahrhundert nach Christus zurück, Teile des römischen Baus haben sich bis in die heutige Zeit - stellenweise bis zu einer Mauerhöhe von 25 Metern – erhalten. Auch die folgenden Jahrhunderten haben ihre Spuren im Dom hinterlassen. Der gotische Kreuzgang entstand zwischen 1245 und 1270. Im Westen des Kreuzganges ist die Weihbischofskapelle als Grablege für die Domherren bzw. Bischöfe integriert.

    Einmal editiert, zuletzt von -Frank- (10. Mai 2013 um 16:43)